Mrkhelm, dic Maschinen stammen aus der Eßliuger Maschinen­fabrik. Bei der Eröffnung sprachen «. a. Stadtschultheiß Bätzner, Oberbaurat v. Leibraud, Präsident v. Schwarz- Stuttgart, Direktor Schnitzer, Ministerialrat v. Köhler- Stuttgart und Regierungspräsident v. Hofmann-Reutlingen.

r. St«ttgart, 24. Mai. (Die KrondStation des Königs.) Infolge des Ankaufs eines Teiles der Anlage» durch den Staat für Eisenbahnzwecke ist die rechtliche Natur der Krondotation in den Vordergrund des Interesses gerückt worden. Unter Krondotation versteht mau das im Eigentum des Staates stehende Vermögen, das dem jeweils regierenden König zur Nutzniesung überlassen ist und als Ausstattung -er Krone mit einem ihrer Würde entsprechenden Besitz und Glanz iu seinem Bestand erhalten bleiben soll. Es gehören dazu das alte und neue Schloß, die Anlagen in Stuttgart, auf dem Rosenstein, in Ludwtgsburg und auf der Solitude, der FasLnengarten bei Weil im Dorf, der Marstall samt Inventar, das Theatergebäude samt Requi­siten; ferner Juwelen, Gold- und Silbrrgeräte, Gemälde, Pferde, Wagen rc. Den Aufwand für die Unterhaltung hat die Zivilliste zu tragen. Die Schlösser in Ellwangm, Kirchheim u. T. und Ludwigsburg nebst Gartenanlagcn und Apanagenschlöfser. Genaue Jnveutare über deu Bestand des Krongutes besitzen die verwaltende Hosdsmänenkammer und das kontrollierende Finanzministerium. Die Laadstände wirken weder bei der Verwaltung noch bei der Kontrolle mit. Im Gegensatz zur Krondotation ist das sogenannte Hsfdomänenkammergut Privateigentum der köaiglicheu Familie. ES trägt den Charakter eines Familieuftdei- kommisgutes, dessen Grundstock zu erhalten ist.

Stuttgart, 24. Mai. Der Württ. Weinbauverein hielt heute unter zahlreicher Beteiligung im Stadtgarten seine diesjährige Generalversammlung ab. Der Vor­sitzende, Stadtpfl ger Warth, hieß die Erschienenen herzlich willkommen. Aus das Jahr 1907 kann man im Allgemeinen mit Befri digulig zm ückdlicken. Von der gesamten im Ertrag befindlichen Weinbavfläche mit 16 464 Ha, find im Ganzen 174000 Hl, geerntet worden. Das macht auf 1 Hz. 10,57 Hl. Der Geldwert des gesamten Weinerlrags berechnet sich za ) 0449 000 ^ gegen nur 1774000 ^ im Vorjahr. Mt dem Entwurf des neuen Wringeietzls könne man im allgemeu en zufrieden sein. Was der Aus­schuß von jeher angestrebt hat, die räumliche Uüd zeitliche Begrenzung d;r Z cknung des Weins, st vorgesehen; ebenso dic Bestellung der Wanküutrolleure im Hauptamt. W ü- bauinfpektor Mährlen-Weir.sberg hielt darauf einen Vortrag über: „Welche Berbrsserungen sind auf dem Gebiet der Weinmostbereitunz bei uns auzustrebcri?" Redner trat mit aller Entschiedenheit iü' eine Veebeff rung des Kelle-Wesens nn, empfahl heizbare Gärräume, schilderte die Vorzüge Lec hydraulischen Pressen, wünschte eine Ausdehnung des Genossenschaftswesens und gedachte zum Schlichter lebhaften Fürsorge der Kgl. N-g erung für die wrinbauLreibcude Be­völkerung Schließlich wurden d e Berichte über dm Stand der Weinberge entgegengmorumm, die säst durchweg sehr erfreulich lauteten. Mit großem Bebauern nahm die Ver- fammli ng die Nachricht aus dem Kochertal auf, worin die Mitteilung enthalten ist, daß dort die Blattfallkrankheit ftstgestellt wurde. Von anderer Seite wurde die Nachricht widerrufen.

r. Lübiuge», 25. Mai. Der Neubau der Bahnlinie Tübingen—Herrmberg macht sichtbare Fortschritte. Der Prsbestollcn zu dem hksigm Tun ml wird wohl tu deu nächsten Tagen vollendet sein. Die bürgerlichen Kollegien baden den Tunnel mucr der Führung des Bauinspektors Vetter besichtigt,

r. Echterdiuge», 25. Mai. Am Samstag nachmittag wurde hier eine Frau von einem Automobil überfahren. Sie erlitt einenSchäcelbruch und befindet stch in Lebensgefahr.

i. Ludwigsbrrrg, 95 Mai. In der Persönlichkeit des privatisterer den Orgelbaumeisur Heinr. Spaich, der ein silier von fast 99 Jahren erreichte, ist der älteste Ein­wohner von Ladwigsbu-g gestorben.

r. Göppiuge«, 25. Msi. Schlachthausverwalter Keru, bissen Flucht wir in vo.iger Woche berichteten, hat sich der Nürnberger Polizei gestellt und ist ins Gefängnis nach Ulm eingelieseri worden.

r. Gmünd, 23. Mai. Die kürzlich in verschobenen Zeitungen erschienene Notn, Brauereibesitzer Gustav Bant­leon in Schwäbisch Gmünd habe sich infolge finauz'eller Schwierigkeiten vergiftet, entspricht insof-rn nicht ganz den Tatsachen, daß er nicht Besitzer der Salvrto.braueresi sondern nur deren j Prokurist war. Die Salvatorbrauerct wird von der seitherigen Besitzerin, mter Mitwi kung ihr-s Sohnes, dem seitherigen Braum'ister in unveränderter Weise weiteege'ühri. Die Motive, d'e Gustav Bantleou zu düsem unglückseligen Schritt veranlaßt haben, find bis h ute noch nicht geklärt, werden aber wohl i« geschäftich r Urberlsstong zu suchen sein,

r. Mm, 25. Mai. Ja der Dachpappenfabrik von Gebrüder Braun ist heute morgen Feuer auSgebrochev. Das Fabrikgebäude ist tunen vollständig ausgebrannt, so daß nur noch die Umfassungsmauern stehen. Die Wecker- ltnie beschränkte sich auf die Rettung der Nebengebäude.

Gerichtssaal.

Tübingen, 25. Mai. Die Revision der Wilhelm Kübler, Küfersehrleute in Teinach gegen ein Berufungs­urteil der hiesigen Strafkammer, wonach wegen Beleidigung des Gemeiudeoberförfters Stahl in Teinach der Ehemann zu 4, die Ehefrau zu 2 Monate Gefängnis verurteil wurden, ist vom Strafsenat des OberlandesgerichtS zu Stuttgart unter Kostenfslge verworfen worden,

Deutsches Reich.

Der Friede im Alottenverei« wieder gefährdet?

Berlin, 25 Mai. Die Ortsgrupve Mülheim (Rhein) des Deutschen FlottenvereivS, die über 1300 Mitglieder zählt, beabsichtigt, wie eine am Sonntag gefaßte Re'olmion be­sagt, aus dem Deutschen Flottenverem auszutreten, wenn in Danzig nicht das alte Präsidium wiedergewählt und der Verein zu eisem nationalpolilischen Verein erklärt wftd. Wie die Tägl, Rundschau hört, werden noch andere Orts­gruppen, ja sogar ganze Verbände, ähnliche Beschlüsse fassen.

(Mpst.)

Ein folgenschwerer Hauseiostnrz.

Hrckfeld (A. Tauberbtschofsheim), 24, Mai. Ein Unglück, wie es seit Menschengedenken hier, ja wohl im ganzen badischen Hinterland noch n°e vorgekommen sein dürfte, ereignete sich gestern iu unsrem kleinen Orte des Taut ergrüntes. Das, dem Landwirt Valentin Klirrgert gehörige Wohnhaus sollte einer Reparatur unterzogen wer­den und zwar sollte der unicre Teil, bestehend aus Stall rmd dem ersten Stock ganz neu und uw 60 em höher ge­legt werden. Zur Vsrvahme dieser Reparatur blieb das «lte Dachwerk aögrsprießt stehen. Gestern sollte nun das Dach mit 18 Winden in die gewünschte Höhe gebracht wer­den. Am Vormittag ging die Sache augenscheinlich gm; bis mittags war das Dach bereits um 25-30 em ge­hoben. Am Nachmittag, ungefähr '/«3 Uhr, kurz nach Anfang der Arbeit stürzte plötzlich daS Ganze in sich zusammen. Durch Zuruf eines Unbeteiligten konnten sich von deu Beschäftigten ungefähr 35—40 Manu fast alle retten. Tot wurden unter den Trümmern hervorge- zogeu, der ledige Landwirt August Uehlein unddr ledrge Schmied Stapf, ferner mehrere schwer Verwundete. Aerzt- lichs Hilfe war von Lauda aus bald zur Stelle. Der schwerverletzte, ledige Landwirt Stephan Umminger starb unter den Händen des Arztes. Der im Alter von ungefähr 60 Jahren stehende Privatier Lorenz Spieß erlitt, als er einen schwer Verwundeten mit Hilft anderer nach Hause ge­leitet hatte, infolge Aufregung einen Herzschlag, an welchem er noch wenigen M'rmiea starb.

Mehrere der sLwer Verwundeten liegen hoffnungslos darnieder. An der Unglücksstäue spielten sich herzbrechende Szenen ab. Wären die Arbeiter nicht durch dm schon er­wähnten Zuruf gewarnt worden, so hätten wir hier ein zweites Nagold. Nicht unerwähnt soll bleiben, daß das mutige Verhalten des Herrn Ortspfarrers Wittmann, wel­cher unter Lebensgefahr nochmals tu das eingestürzte Haus eindrang, um seiner Pflicht als Seelsorger zu genügen. i Der Unternehmer bei der Hebung des Hauses ist nach s einer späteren Meldung verhaftet worden. (Bad. Presse.) i

Zuölaud,

8. u. 8, Prag» 23. Mat. Dem klerikalen Blatte Cech zufolge soll die Berufung des bekannten Professor Wahrmund (München) au die Deutsche Universität von Prag in Aussicht genommen sein.

Eine Laftfchiff-Katastrophe.

Newyrrk, 24. Mai Aus Oakland (Kalifornien) wird gemewet: Eine furchtbare Ballon-Katastrophe ereignete sich gestern hier anläßlich der ersten Fahrt des lenkbaren Riesen-Luftschiffes Morell, Las e nm Inhalt von 500000 Ku'Kkfuß Gas hatte. Der Ballon hatte 5 Motore von je 40 Pserdekräften. Ja seinem Korbe harten 16 Pe - sonen Platz genommen. AlS das Lusisch ff eine Höhe von 90 Meter erreichthatte, stürzte es plötzlich mt: großer Schnelligkeit zu Bodea and zerschmetterte. Alle 16 Jn- srss n sind schwer ve, letzt, mehrere Mi ch.

Dem „Lok.-Anz." zufolge platzte in einer Höhe von etwa 300 Fuß vom Erdboden ein Gasbehälter und der „Morell" begann sich zu senken. Bald darauf erfolgte eine zweite Explostou, infolge deren der ganze mehrere Tonnen schwere Apparat mit Vehemenz herabstärzte. Dic Verunglückten critttru meist Arm-, Bein- und Schädcl- brüchr. Sämtliche Verunglückte wurden iri^ Krankenhaus geschafft. Bei der Katastrophe waren Taus:rde von Zu­schauern anwesend, deren sich eine furchibme Aufregung de- mZch.igte. Viele Fraum fielen tu Ohnmacht

Oklaha«a wieder»« schwer heimgesucht.

Netvyork, 25. Mai. Im Staate O, la. ama richteten audauervde Wolkenbrüche große Verheerungen an. Viele Städte, vmer ihnen auch Lte Houp'stav', ha! ea unter deu Überschwemmungen gelitten. Die Slatr Gnthrie steht teilweise unter Wasser. Der Vnkchr stcckt. Man befürchtet, daß viele Personen urngekommen sind und hat im Cet- tcrr-Wsodflufse schon mehrere in Lea Wellen treibende Leichen bemerk.__

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Wochenbericht der Zenlralvermirtlnngsstelle für Obstvertvertnng in Striitgart.

AuSgegeben am: 23. Mai IVOS.

Der Zentra Vermittlung süc Obstverwertw-g sind bis zum 23, Msi nach'olgeno« Berichte über die vo aurstchrüche Kiischenernte zugegangen: Neckartenzlingen, vorauistchtlichrr Ertrag ca. 1t0Ztr. rote Herzkiichen, schwarze Törrknschen etc, Redezeit Anfang Juli, — Bemmrigheim, (Bah^starion Kirchheim a. N) Die Ernte wird auf ca 266 Ztr. g schätzt, hauptsächlich Schecken, schwarze - . braune Kirschen. Reifezeck Mitte Juni bis Anfang Juli. — Dettingen a ErmS, die Aussichten find o;S jetzt sehr gute, Ei trog ca. lvlv Ztr. körten: Laset- und Kochlirschen, harte und weich-, Herz-, Spiegel, Wetchs lkirschen u. R. m Reifezeit von Anfang Juri ab. — Lösch, zau (Bahnstation Besigheim) Borauistchiltcher Ertrag ca. 300 Ztr. Kpätsorten. Reifezeit Mitte btS Ende Juni — Geradstetten i R. (Bahnstatinn Grunbach). Ertrag cr. 806 Ztr früh? u>-d späte, weiße, rot« und schwarze Sorten, Reifezeit Anfang bis Ende Junt — Hegenlohe (Bahnstation Reichendach. Hier findet kein Verkauf statt, d c Kirschcr-, größt.nteilS Brennkirschen, werden von den Be­sitzern selbst verwertet — Winnen den Die vorauKfichtliche Ernte ca 866 Ztr. besteht au- frühe Mai-Herz'i scheu, «iträhle's-, Eichel»'--, Herz-, H-delfinger-, Riefinlirschrn und Brennkwschen. R iiezeit An. fang Juni biS Ende Juli Anfragen vnwitlell der Obftbauvrrrin Winnenden._ _

Eine Flut vou Schönheit dringt mit dem neuesten Mode- erzkugniS aus uns ein und wnr sich den Stand der auger blicklichen Mode vergegenwärtigen will, der werfe einen Blick in die neueste Nummer oeS tonangebenden Weltmo-enbmtteS „Große Mode«, welt" Mit bunter Fächervignette, Verlag John Henrp Schwerin, Berlin ZV V7, in der zahlreiche Modegenrebilder selrst dic Unrr. fahrenfie mit Hilf» de- mustergtltigen Schnittbogens ln den Stand etzenHihrr Garderobe mit leichter Mühe und geringen Kosten selbst herzustelleu. Abonnements auf »Große Moder weit" mit bunter gächerviznette (man achte genau auf den Titel) zu 1 ^ vielteljährlich durch die G, W . Zaiser'sche Bnchhdlg , Probe Nu mmern gratis.

Ru«d um Dresde» kom am letzten Sonntag als Straßen- Wettfahrt ein» Strecke über I8b km zum Austrag. Die besten Ttraßrnfahrer beteiligten sich an dieser Konkurrenz und landete der erste, uud viert« Preisträger auf den sich bei allen Dauerfahrtkn auszrichnenden Brennabm-Rädern, in der guten Zeit von 6 Stunden,

57 Minuten und 93 Sekunde» resp. 7 Stunden, 12 Minuten uud

58 Sekunden, _ _

W?rter«r-igsv»rh-rsaze. Mttwoch de« 27. Mai. Aufhetklrung, trocken,luachmlt a » warm._

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'sche» Buchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur

K. Forstamt Euzklösterlr.

Papier-«.Beigholz Verkauf

im schriftlichen Aufstreich

aus I. Wonne 6, 7, 10, 55, II. Schöngarn 6, 15; VII. Kälbervald 5, 12, 44, 58, 68, 69, sowie das Schueedruckholz aus Distr. I., ll.. III., VII. Rm: Eichen: 18 Anbruch; Buchen: 5 Schftter, 148 Anbruch; Birken; 9 Anbruch; Nadelholz: 1 Scheiter, 93 Roller, 8 Prügel, 1195 Anbruch. Die Angebote auf dir einzelnen Lose find in Geld pro N«. ausgedrückt, vom Bietenden unterzeichnet und verschlossen mit der Aufschrift „Angebot auf Betg- holz" bis spätestens Freitag, de« S. J««i vorm. 10 Uhr beim Forstamt eiiMieich n, worauf sofort im Gasthaus zur „Krone" in Enz- klösterle die Eröffnung erfolgt, welcher die Bi tend:n anwohncn !ö"ne ,

Abs-Hrtermin: 1. Oktober 1908. Losverzeichnisse uud Offertformulare unentgeltlich durch das Forstamt.

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