turrgsmann stimmen werde». Biele wolle» einen Auswär- Liseo, gleichviel mit welcher Vorbildung an die Spitze der Stadtverwaltung gestellt wissen. Soviel dürfte aber jetzt schon feststehen, daß die beiden letztgenannten Kandidaten Mix und Schönlebrr die meiste Aussicht haben, da beide als hiesige Beamte schon seither in enger Fühlung mit der Wählerschaft stehen/ Am 23. Mai sind 30 Jahre verflossen, seit der nunmehr zurückgetretene Stadtschultheiß Kröuei in ein Amt eingesetzt wurde.

r. Lndwigsbnr-, 19. Mai. Heute nachmittag ist im Alter von 63 Jahren Ksmmerzienrar Karl Walcker, Chef der wMerühmteu Orgelbaufi.ma gestorben.

r. Mm, 19. Mai. (Handwerkskammer.) Der Ost- prmßischen Handwerkerzeituug entnehmen wir folgende Mn- Nilnng: Zurückziehung des Entwurfs über die Sonntagsruhe. We verlautet, beabsichtigt die Reichs- r.giernng den Entwurf einer Novelle zur Reichsgewerbe- orduung, betreffend Einschräukllng des Geschäftsbetriebs im Handclsgewerbe an Sonn- nnd Festtagen, den sie im No­vember v. Js. veröffentlicht hat, zurückzuziehen. Fast alle befragten Körperschaften hatten den Entwurf in der vor­liegenden Form als unannehmbar bezeichnet. Nach diesem Entwürfe sollte jede Beschäftigung im Handelsgewerbe an So«: - und Festtagen, mit Ausnahme einiger weniger Sonn­tage im Prinzip verboten sein. Die höheren Verwaltungs- l'chörden, resp. die Kommunal- oder Gemeindebehörden, sollten jedoch befugt se-n, für einzelne Handelszweige Sonn- ragsarbeit bis zu 3 Stunde^ zu gestatten, doch nicht über 2 Uhr nachmittag? hinaus. Ueverall war man darin einig, daß man nicht im Prinzip jede SonntagSbeschäftignng ver­bieten und nur als Ausnahme die Beschäftigung bis zu 3 Stunden zu gestatten, nach dem Belieben der mittleren und unteren Behörden Massen dürfe. Vornehmlich haben aber die Gutachten gezeigt, daß es nicht angängig ist, große und kleine Städte, industrielle und ländliche Gebiete nach einer einheitlichen Schablone zu behandeln. Offenbar ist das Interesse der ländlichen Gebiete, die gewohnt find, sich am Sonntag in den Landstädten zu versorgen, am stärksten bet der Zurückziehung ins Gewicht gefallen. Man sucht nur nach eine: anderen Form der Regelung der Sonntagsruhe. Im Interesse unserer Gewerbetreibenden ist nur zu wünschen, daß die Absicht der Regierung verwirklicht wird.

r. RavruSbnrg, 19. Mai. Der als vermißt ge­meldete Oberprimaner des hiesigen Gymnasiums, sowie das bei ihm b fiadliche junge Mädchen wurden am Freitag abend bei Wolpert?wende aufgegrifftn und über Nacht in Verwahrung genommen. Am andern Taz aber wurde der elftere von seinem Vormund, das Mädchen von ihrer Familie abgeholt.

r. Nenenftadt a. Kocher, 19. Mai. Wie die Eßlinger Rundschau meldet, ist der 35 Jahre alte Poft- assistevt Fliegel nach Unterschlagung zweier Wertbriefe im Betrage von 12 000 ^ unter Mitnahme seiner drei Kinder flüchtig geworden.

Genchtssaal.

Tübingen, 19. Mai. Strafkammer. Seit mehreren Jahren ist der Bauer Martin Rauscher in Riethetm in steter Geldverlegenheit. Die Gläubiger drangen auf Be­friedigung, sein Kredit Sei der Darlehenskaffe war bald -rschöpst. Rauscher suchte und erhielt nun Gelder unter Bürgschaft insbesondere derjenigen seiner Mutter. Bei diesem Anlaß ließ er sich zu Fälschungen der Unterschriften seiner Mutter Hinreißen. Rauscher wurde wegen Betrugs nnd Urkundenfälschung zn 2 Monaten Gefängnis verur­teilt. Die in der Strafsache gegen die Wilderer Stopper und Genossen von Salmendiugm eingezozenen 2 Dachshunde wurden zu je 5 ^ verst igert.

Deutsches Reich.

Stratzbnrg» 19. Mai. Die Fahrt der französischen Bürgermeister nach Deutschland und nach dem Reichslande, die für den August angekündtgt wurde, soll, wie hiesige Blätter melden, wieder abgesagt worden sein. Die Ur­sache soll in den Pariser Preßangrtffeu liegen, die sich au den Besuch der französische» Studenten tu Deutschland knüpften.

Este«, 18. Mai. Eine Explosion bei Krupp, Beim Laborieren von Geschossen im Laborierraum des Kruppschen Schießplatzes fand heute vormittag aus bisher unanfgeklärter Ursache eine Explosion statt, durch die zwr Arbeiter gvtöt't, sowie ein Ingenieur nnd mehrere Arbeiter verwundet wurde».

Kiel, 19. Mai. Zu Veruntreuungen bei der Kieler Werft wird gemeldet, daß dieselbe» schon im September vorigen Jahres begangen wurden. Gestern find noch zwei Teilnehmer verhaftet worden. Für 30000 ^ gestohlene aber noch nicht verkaufte Waren konnten angehalteu und der Werft znr Verfügung gestellt werden. Es war darunter ein Waggon Oel, der schon zum Versand fertig war. Bei den Verhafteten wurden 12000 Ersparnisse und einige Hypotheken beschlagnahmt.

Ausland.

Juu-bruck, 19. Mai. In der Umgebung von Inns­bruck werden Aufrufe verbreitet, die die Bauern in die Stadt rufen. Da für heute nacht ein Einmarsch der Bauern befürchtet wird, wurde das Militär konstgmert. (Mpst.)

Budapest, 18. Mai. Der amtliche Saaten- standsbericht vom 15. Mai hebt die durch das milde Wetter verursachte allgemeine Besserung des Standes der Winter-und Sommersaaten hervor; einzelne Gegenden haben jedoch schon Regen nötig. Der allgemeine Saaten­stand ist befriedigend.

Entdeckung eiues sozialrevolntionäreu An­schlags? Auf dem Bahnhofe ZarSkoje Selo wurde, wir derLok.-Anz." aus Petersburg erfährt, ein 18jährige? Mädchen verhaftet, das sich durch ihr unruhiges Wesen auffällig gemacht hatte. Einige Geheimpolizisten beobachteten das Mädchen das schließlich tm Dameuzimmer verschwand. Dort schrieb es einen Brief, worauf es ohnmächtig zusammen­brach. Als ein Gendarm eine genaue Untersuchung vornahm, fand er aus dem Tisch einen rmadressterten Brief vor, der die Benachrichtigung an eine unbekannte Person enthielt, daß da» junge Mädchen glücklich am Orte ihrer Bestimmung angekommen sei und hoffe, die ihm zsgefallene Aufgabe gut aussühren zu können. Ferner wurde ein kompromittieren­der Briefwechsel vorgefuuden, der beweist, daß di: korre­spondierende Person der sozialrevolutiouäreu Organisation angehört. DaS Mädchen weigerte sich, seinen Namen zu nennen. Unter starker Bedeckung wurde es in das Pe ers- burger Gefäogis transportiert. Die Aufgabe des Mädchens dürste, wie angenommen wird, darin bestanden haben, aas eine hochgestellte Persönlichkeit einen Anschlag zu verüben, und zwar soll geplant gewesen sein, durch Explosion die Entgleisung eines Zuges herbeizuführen. In ZarSkoje Selo herrscht über diese Entdeckung große Aufregung.

London, 18. Mai. Die süddeutsche» Bürger- mcister besuchten das Parlament. Sie wurde» von Haldaue, Harcourt, Lord Avedmy, Henniker-Heatou und anderen Parlamentsmitgliedern empfangen. Haldane hieß sie namens der Regierung und des Premierministers, der im Hanse zurückgehalten sek, willkommen. Er gab seiner Freude über den freundschaftlichen Besuch Ausdruck und sagte, daß zwischen den beiden Ländern mancherlei Baude beständen. Der Kaiser habe England vor kurzem die Ehre seines Be­suches geschenkt und der Willkommen, der ihm in London zuteil geworden sei, sei dem ganzen Volke von Herzen ge­kommen. Die Baude, die zwischen England und Deutsch­land beständen, seien geistiger Natur. In Deutschland lese und verehre man Shakespeare; das englische Volk zolle den Taten Deutschlands auf dem Gebiete der Industrie und der Geisteskultur Achtung. ES gebe auch noch andere Baude zwischen Deutschland und England. Die beiden Länder hätten in ihren Kolonien für die Zivilisation zu sorgen. Sie verrichten ihr Werk im Interesse des Friedens und des Fortschritts, nicht für sich selbst, sondern für die ganze Welt im allgemeinen und müßten dabei gemeinsam Vor­gehen. Haldane schloß mit den Worten:Wir haben in der Vergangenheit znsammengearbeitet, lassen Sie uns das in Zukunft noch mehr tun!" Der Oberbürgermeister von München, Dr. Borscht, antwortete.

Küudiguugsfrageu.

Vielfach ist im Publikum die Meinung verbreitet, als ob eS für Aftermiete (Untermiete) ein besonderes Mielrecht gebe, als ob für denGarsonherrn", der ein möbliertes Zimmer mit Kaffee und Bedienung ermietet hat für den Schlafburschen", der in einer Schlafstelle eiugezogen ist, besondere gesetzliche Vorschriften existierten. Dem ist aber nicht so. Für Aftermieter gelten hinsichtlich der Kündig­ungen dieselben Bestimmungen, wie für die Hauptmiete. Fragt derGarsonherr" nach dem Preis der Srube nnd es wird ihm erwidert, sie koste monatlich mit Kaffee u. Bedie­nung 20 ^,und mietet er sie daraus, so ist der Mietzins nach Monaten bemessen. Infolgedessen gilt auch nach § 565 des Bürgerlichen Gesetzbuches eine monatliche Kündigung. Diese wird aber monatliche nur deshalb genannt, weil sie nach dem Gesetz nur für den Schluß eines KalendermovatS zulässig ist. Sie kommt spätestens am 15. des Monats zurecht. Dermöblierte Herr" kann also am 15. April für Ende April kündigen. Er kann aber nicht am 31. März oder am 1. April für den 15. April kündigen. Diese vierzebrrtägiqe Kündigung zum 15. ist gesetzlich aus­geschlossen. Ist bei der Mtetung einer Schlafstelle ein Preis für die Woche genannt und danach gemietet worden, so ist der Mietzins nach Wochen bemessen, u. es gilt wöchentliche Kündigung. Diese kann nur am 1. Werktage der Woche, gewöhnlich also am Montag (bei zwei Feiertagen am Diens­tag) spätestens für den Schluß einer Kalenderwoche gescheh­en. M etct einGarsonherr" ans längere Zeit die Stube nnd wird der Mietzins vierteljährlich nsw, bemessen, so hat er vierteljährliche Kündigung wie der Hcmpimieter, und es bildet gar keinen Unterschied, daß er nur einGarsonlo- gis" hat. So liegt es, wenn über die Kündigung mit dem Astermieter nichts vereinbart ist. Sind dagegen Ver­abredungen über die Kündigung erfolgt, so stehen diese über den gesetzlichen Vorschriften. Nun vereinbaren aber die Vermieterinnen immermonatliche" Kündigung und meinen damit, daß nur vom ersten zum letzten, oder vom letzten zum letzten gekündigt werden kann. DerGar- sonherr" aber meint unter monatlicher Kündigung die ge­setzliche und will den 10. April für Ende April kündigen, da er ja bis zum 15. bei monatlicher Kündigung Zeit hat. Der Streit ist da. Die Vermieterinnen sollten daher immer klipp und klar mitihrem Herrn" ausmachen, die Kündig­ung hat spätestens am ersten des Monats für den letzten zn erfolgen. Dann gibt es keine Differenzen. Dann fällt auch der Streit darüber weg, was untervterwöchentlicher" Kündigung zu verstehen ist, eine beliebig ans 28 Tage zu­lässige oder auch eine, die nur vom ersten zum letzten gilt. Ist nichts weiter auSgewacht, so wird bei Verabredung einer monatlichen Kündigung derGarsonherr" auch am 15. für den letzten, und bei vierwöchentlicher Kündigung am 18. April für den 16. Mai kündigen können. Es herrscht allcr- diugs in dieser Beziehung keine einheitliche Rechtsprechung.

«i»e chik gekleidete Dame, selbst wenn sie nicht hübsch ist,

wird weit hübscher auSstechen, die sich auf Toilette nicht so ver­stehen, daS ist zweifellos. Wi, kleidet man sich billig und ch,k zugleich? Dies-- Rätsel löst aufS einfachste da« tonangebende Weltwodenblatt Große Modeuwelt" mit bunter Fächervignette. Berlin S7, oh->e daS heute keine Doms von Welt und Geschmack mehr existieren kann. Denn eS lehrt, wie man sich mit Hilfe des mustrrgtltigen Schnittbogens die schönsten Kostüm-- selbst Herstellen kann. WaS Retchholtigkeit, Vornehmheit u»d Billigkeit anbetrifft, ist diesem Unternehmen sicher kein zweite- an die Seite zu stellen. Abonnement- aufGroße Modenwelt' mit bunter Fächrrrngnette (man achte genau auf den Titel) zu 1 ^ vierteljährlich durch die G. W. Zaiser'sche Bachhdlg. Prob«.N»mmern gratis. _ _

Etrglitz-Berlin. Weit über 20000 Zuschauer umsäumteu am letzten Sonntag dir Rennbahn im Eportpark Steglitz Da- klasstsche Daurrfahre» um daS goldene Rad von Steglitz sollte zm» AuSirog gelangen Fritz Theile debütierte im kleinen goldenen Rade als Dauerfahrer und fuhr einen brillanten Sieg nach Haufe. Theile chlug den 80 km Rekord und legte trotz Reifendesekt 83 OSO eter in der Stunde zurück. Tdeile benutzte zu diesem Renn n, wir feit Jahren, daS schnellste Rad der Welt, Brrnnabor. Interessant ist letchzeitig die Tatsache, daß sämtliche zum Auktrag gelangtru Fliegerrennen dek Tages ebenfalls auf dieser Marke gewonnen wurden.

Witternng-vorhersage. Donnerstag den 21. Mai. Meist bewölkt, einzelne Regcnfälle, abgekühlt._

Druck und Verlag der G. W. Zaifer'fchen Buchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redavion verantworrlich: K. Bau»

Nagold.

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