versehen) können auch zur Benützung ab einer anderen Station, für eine andere Klaffe, für eine andere Zuggattung, über einen anderen Weg oder in größerer Anzahl gelöst werden als zur Hinfahrt. Durch diese.Bestimmungen ist also in allen Klaffen Gelegenheit gegeben, auch gleich die Karte für die Rückfahrt zu lösen, was in vielen Fällen zweckmäßig und eine Erleichterung für Publikum u. Schalter­beamte sein wird.

Ei« Moud-Regeubogeu wurde am Donnerstag abend (14. ds.) hier beobachtet; die seltene Erscheinung bot einen prächtigen Anblick dar. Ein Leser derFrkf. Ztg." in Zwingenberg (Hessen) schreibt dieser darüber: Am Abend des 14. ds. war hier eine recht eindrucksvolle Natur­erscheinung zu beobachten, von der ich von anderer Seite nie etwas gehört und auch in der naturwissenschaftlichen Literatur nie etwas gelesen habe. Es war kurz nach 9 Uhr, als ich von einem Spaziergänge in die Ebene westlich der Bergstraße zurückkam; im Süden stand die fast volle Mond scheibe am klaren Himmel. Langsam näherte sich von Süd­west eine leichte Wolkenschichte von elliptischer Form und einer Längenansdehnung von etwa 30 Mondscheiben; die zarte Tunstschichte zog am Monde vorüber ohne dessen Glanz wesentlich zu trüben. Da zeigte sich plötzlich am östlichen Rande der bereits vorübergezogeneu Wolke in etwa 10 Mondbreiten Entfernung vom Monde selbst ein auffallendes Farbenspiel, des in wenigen Sekunden mit weiterem Vor­überziehen der Wolke gegen Nord-Ost in einen regelrechten Regenbogen mit überraschend intensiven Farben überging. Dieser Regenbogen kreuzte die Walkenschichte von Süd nach Nrrd in leichtem Bogen; dem Monde zunächst lagen die roten, gegen Osten die violetten Töne. Der hell', bunte Farbenstrich, der mit der Grenze der kleinen und weithin isolierten Wolke gegen Süd und Nord wie abgeschnitten war, kam im Vereine mit den scharfen Konturen der dunkel bewaldeten Bergstraße bet gerade eingetretener Nackt zu eigenartiger Wirkung. Mit dem Wegzuge der kleinen Wolke hatte das Farbenspiel ein Ende und war auch bei uach- kommenden Wolken kaum oder nicht mehr zu beobachten.

(Diese Mond-Regenbogen entstehen wohl zuweilen, nur sind sie wegen Lichtschwäche meist ohne Farben und deshalb unserer Wahrnehmung entrückt. Doch bemerkt die Frankfurter Zeitung", daß sie vor etwa zehn Jahren über eine ähnliche Erscheinung berichtet habe.)

r. Stuttgart, 16 Mai. Laut Mitteilungen des Ar- Skitgeberverbaudes im Malergewcrbe ist ebenso wie in Heil­bronn, auch in-Ulm, Göppingen und Tübingen die Aus­sperrung der Gehilfen aufgehoben worden.

Bo« der Bauausftellunz Stattgart. Lebhaftes Interesse, auch für den Nichtfachman», dürften die gegen­wärtig in Ausführung befindlichen Eisenbetonbauteu erregen. Es sind im ganzen 3 Firmen vertreten: Wayß L Freitag, H. Rek und O. Böhmler. Der Bau der ersten Gesellschaft stellt eine 9,50 m lange, 15,80 m breite und 8,70 m hohe Halle dar und befindet sich gleich rechts des Eingangs in der Lindenstraße. Das äußere Gerippe des Ganzen besteht aus 4 Rahmen mit senkrechten Anflage- pfetlcrn und dreieckigen Dachbindern ohne jede Zwischen­stütze. Bei dieser Form kommt am besten die Wirkung der Eiseueinlagen zum Ausdruck, da mit gewöhnlichem Beton nur eine Bogenform möglich wäre. Die 4 Binder haben einen lichten Abstand von 2,70 m; auf diese Ent­fernung muß sich also die darüber gespannte, ebenfalls in Eisenbeton erstellte, Dachhaut frei tragen. Die letztere bedeckt indes nur auf die untere Hälfte das Dach, während der obere Teil als Glasoberlicht ausgebildet ist. Die architektonische Behandlung lehnt sich völlig au die Kon­struktion an in der Weise, daß die wesentlichen Telle der letzteren nicht verdeckt, sondern ausgebildet, aber alles un­nötige Beiwerk vermieden ist. Während die tragenden Glieder mit gewöhnlichem Kiesbeton ausgeführt werden, wird die Dachdccke zur möglichsten Entlastung der Binder in Bimsbetou erstellt und erhält außerdem nach unten eine Kassettierung. Die Abdeckung erfolgt durch Ruberoid, der sich bis jetzt sowohl hinsichtlich der Wasser-, Tropf- und Wärme-, als auch der Feuersicherheit am besten bewährt hat. Die Firma Rek bringt eine in flachem Bogen gewölbte, mit 13 m Spannweite augeordnete Halle zur Aufstellung, wie sie ohne Abschlußwände als Bahnsteigdach, mit eingebauten Wänden als Maschinenhalle, Zollschuppen und dergl. Verwendung finden kann. Besonderes Aufsehen dürsten die rechts und links 4 m weit ausladenden Kra­garme erwecken. Das Ganze wird getragen von 6 Bindern, bestehend aus Mittelbogen, seitlichen Kragarmen und tragenden Pfeilern; letztere find durch Längsversteifuugen unter sich Verbund eu. Die feste Dachdecke ist hier, ähnlich

wie bei Wayß L Freitag, nur bis zur halben Höhe empor­geführt, während oben ein dreieckförmiger Oberlicht ans Drahtglas angeorduet ist. Das Dach ist gleichfalls mit Ruberoid abgedeckt und an der Innenseite mit Kassetten versehen, die nicht nur den Zweck haben, die aufruheude Last zu vermindern, sondern auch für das Auge einen hübschen, abwechseluugsreichen Eindruck erzeugen. Die gesamte Betonierung wurde durch eine vor dem Bau ausgestellte Betonmischmaschine ausgeführt, welche nicht nur das Mischen, sondern auch daS Aufziehen des Betons selbst­tätig besorgte. Otto Böhmler errichtet eine Halle, wie sie in ähnlicher Weise bereits auf einigen Bahnhöfen im Rheinland ausgesührt ist. Aus einer Reihe von Stützen, die in 10 m Abstand angeorduet und durch einen kräftigen Uuterzug der Länge nach miteinander verbunden find, ruht, und zwar (daS ist das Bezeichnende an der Konstruktion) ohne jede Verwendung von Kragträgern, die Dachdecke, die von der Mitte aus nach beiden Seiten abfällt und je 4 m weit ausladet. Die Querschnitts-Abmessungen der 55/55 vm starken, rechtwinklig gewählten Stützpfeiler, sowie des verbindenden Unterzugs find durch die Größe der bei einseitiger Winddruck auftretenden excentrischen Be­lastung bedingt. Alle 3 Bauwerke stellen, jedes in seiner Art, einen kleinen Teil der vielseitigen Anwendung des Eisenbetons dar und sind geeignet, durch ihre kühnen Formen nicht nur dem Fachmann, sondern auch dem Laien einen Begriff davon zu geben, welche Bedeutung diese Bauweise heutzutage erlangt hat. Am verflossenen Don­nerstag hat die Jury (Oberbaurat Eisenlohr, Architekt Eitel, Professor Fischer, Baurat Heim, Baurat Hengerer, Professor Hummel, Baurat Lambert, Direktor Schmohl und Professor Schotter) die zur Ausstellung innerhalb der Gcwerbehalle angemeldeten Pläne und Modelle einer Prüfung unterzogen. Das Resultat kann qualitativ und quantitativ als sehr er­freulich bezeichnet werden, so daß das Gebiet der bürger­lichen Baukunst im Rahmen dieser Abteilung eine ganz be­sonders lehrreiche Vorführung erfahren wird.

r. Hedelfiuge« OA. Cannstatt, 15. Mai. Der ver­heiratete Arbeiter Bihl verunglückte dadurch, daß er bei der Erlernung des Radfahrens unter ein Kiesfuhrwerk geriet, wobtt ihm der Wagen über die Brust ging. Zwei Damen, die den Uuglücksfall zufällig mitansahm, stiegen sofort von ihrem Automobil und gaben ihrem Chauffeur die Weisung, dem Verunglückten sofort mit einer weiteren Hilfsperson im Automobil ins Cannstatter Krankenhaus zu bringen.

L.-L. Ellwauge», 13. Mai. (Zum Krieger­bundestag.) Bis heute haben sich zum KriegerbuudeS- tag etwa 8000 Besucher angemeldet, welche 240 Fahnen mitdringen werden. Immer steht noch etwa die Hälfte der Fragebogen aus, so daß der Besuch wohl kaum, jedenfalls nicht erheblich hinter de« der früheren Bundestage zurück- stehen dürste. AuS dem benachbarten Bayern sind auch schon gegen 100 Teilnehmer mit 5 Fahnen augemeldet.

r. Ravensburg, 16. Mai. Die Zivilkammer des Landgerichtes hat in dem bekannten Prozesse des Grafen Maximilian von Waldburg-Zeil gegen den Fürsten Georg Waldburg-Zeil-Trauchburg letzteren verurteilt, dem Kläger das Fürstlich Waldburg-Zcil-Wurzach'sche Stammguthcraus- zugeben und die Kosten des Rechtsstreites zu tragen. Der Wert des Streitobjektes ist aus zwei Millionen festgesetzt worden.

r. Ravensburg, 17. Mai. Fürst Waldburg-Zeil- Trauchburg hat gegen das Urteil zu Gunsten deS Grafen Maximilian von Waldburg Zeil-HohenemS Berufung einge­legt. Der Streit um das Stammgut kommt sonach jetzt vor das Oberlandesgericht Stuttgart.

r. Friedrichshafe», 16. Mai. Ein Schutzmann hat im Riedle-Wald zwei Männer, einen 50 Jahre alten Schau­spieler aus Gmünd und einen Dienstknecht aus Marhdorf bei der Verübung eines Sittlichkeitsverbrechens überrascht und verhaftet.

Deutsches Reich.

Berlin, 15. Mai. Nach einer ZeiinngSmeldung aus Petersburg soll auch im kommenden Sommer eine Zusammen­kunft zwischen Kaiser Wilhelm und dem Zaren statt­finden. Wie dasB. T." hört, ist an Berliner amtlicher Stelle bisher von einer solchen Absicht der beiden Monarchen noch nichts bekannt.

r. Aus Bade«, 16. Mai. Gestern nachmittag zwischen 4 und '/»b Uhr erschoß sich im Glacis von Rastatt der etwa 65jährtge verheiratete Privatier Kirchberger. Passanten fanden ihn auf einer Bank fitzend mit vier Schüssen aus eine» Revotv-r in der linken Brustseite stark röchelnd vor, gerade in dem Augenblick, als er langsam

von der Bank auf den Boden glitt. Er wurde in das Krankenhaus gebracht, doch besteht keine Hoffnung, ihn am Leben zu erhalten. Das 3V» Jahre alte Söhnchen Franz des Bilderhändlers Döderleiu in Pforzheim fiel beim Spielen tu die Enz und ertrank.

r. Waldsee, 16. Mai. Der 51 Jahre alte Dienst- kuecht Blessing ist wegen zahlreicher Sittlichkeitsverbrechen, die er an Kindern begangen hat, verhaftet und ins Amts­gerichtsgefängnis eingeliefert worden.

«lleustet«, 15. Mai. Wie die Alleusteiuer Ztg. aus Osterode meldet, stürzte gestern eine Mauer des Bürgerlichen Brauhauses ein und begrub mehrere Arbeiter unter sich, die in der Kaseruenstraße mit Pflasterarbeiteu beschäftigt waren. Zwei Arbeiter wurden getötet, zwei lebensgefährlich verletzt.

Hamburg, 15. Mai. Die hiesige Staatsanwaltschaft beschlagnahmte mehrere Tausend Flaschen des Fleisch­safts Puro, nachdem festgestellt ist, daß sein Gehalt dm Ankündigungen nicht entspricht. Der hiesigen Staatsanwalt­schaft wurde auf ihre Anfrage von der Münchener Staats­anwaltschaft mitgeteilt, daß der Hersteller des Präparat-, Dr. Scholl aus München abgereist und sein jetziger Auf­enthalt nicht zu ermitteln sei.

Ausland.

Petersburg, 16. Mai. Aus Woronesch wird ge­meldet: 15 Nonnen des hiesigen Klosters sammelten auf dem Bahnhof Brennmaterial. Vor dem Regen, der sie überraschte, suchten sie Schutz unter den Waggons eines der Abfertigung harrenden Güterzuas. Während die Lokomotive augekoppelt wurde, geriet der Zug in Bewegung. In dem­selben Augenblick ertönte ein furchtbares Geschrei. Es ge­lang zwar, dm Zug sofort anzuhalteu, aber die Nonnen waren teils schon tot, teils schwer verletzt. (Mpst.)

R«sfifche Truppe» i« Perfie».

Petersburg, 16. Mai. Der Kommaudeur der nach der persisch:a Grenze entsandten russischen Strafexpedition, General SuarSki, meldet dem Statthalter des Kaukasus, daß alle auf russischen Territorium befindlichen Perser­dörfer zerstört und dem Erdboden gleich gemacht seien, 500 bewaffnete Perser seien ohne Widerstand ins Innere Perfi nS abgezogen. Hierauf hat General SuarSki den Befehl erhalten, sofort in Persien einzndringeu die Räuberbanden mit Feuer und Schwert zu vernichten, die Dörfer unter allen Umständen niederzubrennen und nur Weiber und Kinder zu schonen. In Ausführung dieses Befehls hat die russische Strafexpedition, nachdem sie Verstärkungen erhalten hat, gestern die persische Grenze überschritten. Sie dringt in zwei Kolonnen vor, die sich bei etwaigem Widerstand sofort bereinigen. (Mpst.)

Masseuverhaftung von Chinesen i« Chabarowsk.

Petersburg, 16. Mm. Der chinesische Gesandte in Petersburg hat folgende Depesche von den Chinesen in Chabarowsk erhalten:Während der gestrigen Aufführung im chinesischen Theater, dessen Vorstellungen von der rus­sischen Regierung genehmigt find, erschien ein russischer Po­lizeioffizier, untklb ach die Vorstellung und arretierte alle Zuschauer ohne Ausnahme, darunter viele reiche chinesische Kaufleute. Er ließ über 200 Chinesen tnS Haftlokul abführen, wo sie bis zur Stunde imgesperrt sind. Wir haben uns erfolglos an den Poliznmcistcr gewandt, welcher erklärte, daß die Verhafteten Individuen ohne Pässe seien. Wir wenden uns an Eure Exzellenz und bitten dringend, alle Maßregeln zar Befreiung der mehr als zweihundert willkürlich Verhafteten zu ir ff-n." In der chinesischen Botschaft ist mau nat rlrch von diesem beispiellos dastehen­den Willkürakt aufs äußerste betroffen. (Mpst.)

Die Fortschritte auf dem Gedie e der Fard««photographie

beginnen sich allmählich zu greifbaren Resultaten ju gesta ten. Die Kunsthandlung für Fardenphotographie Franz Feil, Berlm-Bchöne- derg, Etubcnrauchstraßr 6 a, teil: uns mit, daß ste eine Kollektion vonMeisterwerken der Fardenphotographie" heraus gibt, in der sie in jahrelanger Arbeit das schwierige Problem, die Farben­photographie direkt nach der Natur in kunstvoller Reproduktion der Allgemeinheit zugänglich zu machen, gelöst hat. Tie oben genannte Firma schickt auf Wunsch an jeden Interessenten gratis und franko eine der mustergültig wiedergegebenen Farbenphotograph'rn auf Karton aufgezogen, sodaß sich jedermann von der außerordentlichen Schönheu und Naturlreue dieses Berfahrens, besonder« in den Farbenlönen, überzeugen kann. Wir raten unseren Lesern, von diesem dankenswerten Anerbieten rechtreichlichen Gebrauch zu machen.

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