Reutlingen wegen Gefährdung der Wauderlagersteuer. Die »«geklagten hatten im Herbst ans dem Bahnhof Reutlingen dm Obsthavdrl gemeinschaftlich betrieben. Weil ste keine Wauderlagersteuer für ihren Betrieb entrichteten, wurde vom Aameralamt Reutlingen eiu Strafbescheid erlassen gegen Müllerfchöu als Haupttäter und Röhm als Anstifter in Höhe von je 828 die Knapp alS Gehilfin tu Höhe von 250 Mark. Müllerschön und Röhm machten geltend, ste seien in de« guten Glauben gewesen, ihr Handel sei nicht wau- derlagersteuerpflichtig, well die Teilnehmerin Knapp in Reutlingen als ObsthLudlertu zur stehende« Sewerbestener veranlagt sei. In dieser Ansicht seien ste durch dm Ler- gleich mit der Odsthändlergesellschaft Schaal-Pfroudorf und Brodbeck-Lübiugen bestärkt worden, welche gleichfalls keine Wauderlagersteuer aus ihrem ganzen Betrieb entrichtet habm. Die Knapp wollte der Ansicht gewesm sein, eS sei für ste steuerlich belanglos, ob ste allein oder in Gemeinschaft mit andern am Ort nicht ausäßiger Händler den Obsthaudel betreibe, ste hatte auch geltend gemacht, die Mitangeklagten stehen mit ihr in keiner Mithändlerschaft, Müllerschön sei nur ihr Auslader, Röhm stellte das Betriebskapital zum Handel. Gegen odigm Strafbescheid riefm die Angeklagten die Entscheidung des Gerichts an. Dieses gelangte zu der Feststellung, daß von den 23 in dm Handel gebrachten Obstwageu nur bei einem es sich um Steurrgefährdung handle und verurteilte Müllerschön und Knapp zu je 10 ^ Strafe, Röhm wurde freigesprochm.
Deutsche- Reich.
Pforzheim, 7. Mai. Unter der Redaktion von Oscar Weder, der früher das „Journal für Goldschmiede- kuust" in Leipzig redigierte, erscheint hier nunmehr ein neues Fachblatt für die Edelwetalliudustrie unter dem Titel: „Pforz heimer Bijouterie-Zeitung", deren erste Nummer soeben ausgegeben wurde.
r. An» Bade«, 8. Mai. Der Kaiser und die Kaiserin, sowie Prinz August Wilhelm treffen hmte nachmittag 2 Uhr in Douaurschiugm ein. Die Kaiserin und Prinz August WÜHelm träm bereits um 3 Uhr die Weiterreise an. — Der Fürst und die Fürstin, sowie dje Prinzen und Prinzessinnen find wieder nach Donaueschiugm zurückgekehrt. — Beim Empfang des Kaiserpaares in Karlsruhe am Montag abend wird die Ehrenkompanie am Bahnhof vom Gre- nadierregiment Kaiser Wilhelm I Nr. 110 gestellt. Am Schloß wird eine Ehrenkompanie des LeibgrmadierregimeutS Nr. 109 aufgestellt werden. Eine Eskadron des Leibdra- gonerregtmmtS Nr. 20 wird zur Begleitung kommandiert und sämtliche Truppm der Garnison werden Spalier bilden. Die Abfahrt des Kaiserpaares aus Karlsruhe erfolgt am 13. Mai. — Wegen MeiueidSverdachtS wurde in Pforzheim die seinerzeit in VermögrnSverfall geratene Inhaberin etneS LrikotageladenS und wegen Anstiftung ein verheirateter Kaufmann in Haft genommen. Beide sollen entgegen der
eidlichen Aussage der Frau eiu Liebesverhältnis unterhalten habe». — Ja Donaueschiugm habm 5 Italiener auf dem Abort des Bahnhofs einen Genossen vergewaltigt und ihm seine Barschaft von 115 abgmommeu. Sie find in der Richtung nach Konstanz mit der »ahn entflohen und konnten bis jetzt nicht verhaftet werdm.
Fe«erbestatt«ng ««d katholische Kirche. Im Hinblick auf die an dm Münchner katholischen Kirchen angeschlagen gewesene erzbischöfliche Warnung vor der Feuerbestattung schreibt eiu Herr Adolf Glaser dm „Münchner Neuest. Nachr.": Es ist seltsamerweise wenig bekannt, baß in Rom selbst die katholische Kirche dieser Frage viel weniger schroff gegenübersteht, als mau sich auswärts den Anschein gibt. Auf dem großen katholischen Zentralfriedhof am eamxo vsrano draußen bei 8»n Iwrsoro laor! lv mara findet sich eiu Halbrnud-Urumranm, wo sich viele, viele — man könnte von Hunderten reden — von ganz einfachen Urnen aus roter Tonerde mit kurzen Aufschriften der Namm, GeburtS- und Todesdaten finden. Ich lebe fett längerer Zeit den größten Teil des Jahres in Rom und habe am Allerseelmtag oft dm Friedhof am eampo vvrrmo gesehen. Daun besuchen die Angehörigm auch die Halle der Ascheu- nrnen und bekränzen diese mit Blumen, ganz wie andere Leidtragende die Gräber. Es handelt sich hier also um die Asche von Katholiken und zwar mitten auf dem größten katholtfchm Friedhof von Rom. DaS Krematorium befindet
sich ganz nahe dabei.Jedenfalls ist also die Leichen-
verbreuuoug von Anhängern aller Konfessionen in Rom (vermutlich im gauzm italienischen Staat) gestattet und wird von der Kirche au de« Ort, wo das katholische Oberhaupt lebt, toleriert. Ob die Geistlichkett sich dieser Bestattung feindlich mtgegmstellt oder ste nur ignoriert, weiß ich nicht, jedenfalls aber duldet ste dieselbe und hat ihr uttüeu aus ihrem Friedhof eine einfache Halle errichten lassen.
Dr-»de», 8. Mai. Zur Wahlreform in Sachsen. Die Zahl der Unterschriften für das Wahlrechtskompromiß hat, wie der „DreSd. Auz." meldet, die Zweidrtttel-Mehrheit der 2. Kammer überschritten. Die Stellungnahme der Regierung wird, nach derselben Quelle, nicht in der Deputation, sondern erst im Plenum der Kammer erfolgen.
Htrfchberg (Schlesien), 8. Mai. Die wegm Mordes auf dem Staudenhof bei Schmiedeberg zum Tode verurteilten Gutsbesitzer Klein und Landwirt Bergmann wurden zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe begnadigt.
Alto««, 7. Mai. Der kommandierende General de» 9. Armeekorps, General von Bock und Polach, hat seinen Abschied eiugereicht. Dieser Schritt ist kein ganz frei- williger. Durch dm Spruch des Ehrengerichtes war ein Kaufmann a«S Lochstädt aus dem ReserveoffizierSstaud ausgeschlossen worden, well er in einer Stichwahl Waldemokratisch gewählt habm sollte. Dieser Beschluß war in Ber- li« rückgängig gemacht worden. Daraufhin hat der General demissioniert.
Der Fall S«le»b»rg.
B-rtt«, 8. Mai. Die Haftentlassung de» Fürsten Eulenburg gegen eine Kaution von '/» Million Mark ist a-gelehnt worden. (Mpst.)
B-rli», 8. Mai. Ueber Fürst Enlenbnrg ist gestern abend die Unterfnchnngshaft verhüngt worden. Hmte morgm wurde er in die Berliner Charite (Krankenhaus für Untersuchungsgefangene) verbracht.
Asßlaud.
Pari-, 8. Mai. Der Bühnendichter Ludovie Halävy ist hmte vormittag im Alter von 74 Jahre« gestorben.
Newyork, 8. Mai. Der vor einer Woche bei Loug Island gestrandete deutsche Viermaster Pieter RiekmerS ist zum gänzlichen Wrack geworden, doch gelang «S hmte, die Besatzung des Schiffes, die in Lebensgefahr geschwebt hatte, zu retten.
Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
Horb, 6. Mai. Der ,,stri,r Schweine»«« war mit 120 MUchlchwetnr» befahren, wo»»» etwa 70 zum Preis« von M—48 pro Paar verlaust «urden. Liuferschwein» bot rin HÜnbler für 40—4S pro Paar und verlauft« 3 Paar«.
,«rt, 7. Mai. Schlachtviehmarkt, ss». »allen, «albeln «. Nütz,. «Slbrc. Schwei»,.
O
8«S«triebe»:
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»erlauf de» Marltel: mäßi, belebt.
V«^ich»i< der Miklte i» der Umge^M.
vom 11.-1». Mai.
Pfalz-rafenweiler: 12. Mai »iehmarlt.
Ealw: 18. Mai Krämer-, Vieh-, Roß- und Schw«in«markt.
»o»kur«-Eröff«uu^».
Nachlaß de» »erstorbene» Joh.w«it, »älter» Sohn, »aurr», «»d seiner verstört. Ehefra« >n»a Regina weil get. Paulus »o» »lthengstelt. — Ernst «eck, »uchbtnder, und dessen Ehefrau Barbara geb. Weimer von Salz a. N. _
A«-WürttL* Dabe-füll«.
Stuttgart: Stöckle, Heinrich, Weingartner und «etnwirt, 44 I.; wohlgemut, Pauli», geb. Krüh, 71 I.; Landbeck, Friederike gib. Slatz, Eeneralaudttiurs-Eatttn, 71 I:; GaWbura: Bühler, Jakobi»« geb. Hefsenthaler, 49 I.; Feuerbach: Schober, Gustav, »potheler.
Hiezu eine Beilage. _
Witter«« g<v»rhersage. Sonntag de» 10. Mat. Borwiegmd heiter, trocken und warm.
Druck und Verlag der E. W. Zaiser'sche n Bu chdruckerei "(Emil
Altenfteig Stadt.
Verkauf vo»
»fderkilckm WePmtzel!
im Wege de- schriftliche» AnfftreichS (Submission)
aus Stadtwald Priemen Abt. 3 Rieskopf. Abt. 8 DachSklinge, Abt. 24 Reute, Abt. 25 Priemmacker, Abt. 29 Sommerhalde und Scheidholz
1) 528 St. Forche» mit 547,08 Fm. (tu 4 Lose«)
und zwar:
») Langholz : 5,41 Fm. I. Kl-, 142,89 Fm.
II. Kl., 289.71 Fm. III. Kl., 67,71 Fm.
IV. Kl., 16.32 Fm. V. Kl.. 2,01 Fm. VI. Kl
d) SSgholz (Abschnitte): 6,82 Fm. I. Kl., 15,21 Fm. II. Kl., 1,01 Fm. III. Kl.
2) 472 St. Fichte» »ad Tamit« Mit 842,81 Fm. <i« 7 Lose») «nd zwar:
«) Langholz: 365,94 Fm.I. Kl., 255,38 Fm. II. Kl., 137.04 Fm.
III. Kl., 31,82 Fm. IV. Kl., 12,02 Fm. V.Kl., 1,89 F». VI. Kl. d) «ägholz: 24,70 Fm. I.Kl., 12,87 Fm. II. Kl., 1,15 Fm. III. Kl.
Angebote auf die einzelne« Lose, in Prozenten der Taxpreise, find schriftlich und verschlossen mit der Aufschrift „Gebot auf Stammholz" Li» spätestens
Mittwoch, de« 13. Mat V. F
vorm. 10 Uhr
beim Stadtschulth.-Amt hier eiuzureichen, woselbst vor«. H Uhr die Eröffnung stattfindet, welcher die Submittenten auwohnen können.
Berkaafsdediliguugen, Auszüge Md LoSverzetchniffe können von -er städt. Forstverwaltung bezogen werden.
Die Entfernung der Schlägt vo» der Bahnstation Altensieia beträgt 6—8 lern Den 4. Mai 1908.
Stadtschulth.-Amt:
Welker.
Ai« Mittel znm Spare« ist
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IVIäLLI
lVürrv.
Angelegentlichst empfohlen von
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Für Kinder
werden aufregende Getränke ärztlich verboten; es gibt für sie nichts Bekömmliche
res als viel Milch und Kathreiners Malzkaffe. Er enthält keine schädlichen Bestandteile, ist wohlschmeckend, billig und wird den Kindern auf die Dauer nicht zuwider, was bei Milch allein oft der Fall ist. Nur echt in den bekannten, durch Siegelmarke verschlossenen Paketen mit dem Bildnis des Pfarrers Kneipp und der Firma Kathreiners Malzkaffee-Fabriken.
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