meister Stritt-Bruchsal und Landtagsabgeordueter Vogel- Mannheim bei. Die Kosten der Bahn werden auf an­nähernd 4 000 000 geschätzt. Bürgermeister Ritter teilte mit, daß in dieser Angelegenheit zwei Petitionen der Re­gierung überreicht werden solle«.

München, 8 April. Das gegen die hiesige Zeit­schrift „März" eingeleitete Strafverfahren wegen groben Unfugs (begangen dvrch Veröffentlichung des unwahren Briefwechsels des Kaisers Wilhelm mit Lord Tweedmouth) ist wegen Mangel strafrechtlicher Ueberführungsbeweise eingestellt. — Tie lönigl. Staatsanwaltschaft ist der Ansicht, daß die Nasführung der deutschen Presse durch den „Aprilscherz" lediglich Sache des Geschmacks ist.

Harra«, 6. April. Bei Langenselbold stürzte in der Sonntagsnacht eine Dame aus dem Berlin-Frankfurter V-Zug und wurde tot aufgrfunden. Der Arzt, der die Leiche besichtigte, erklärte, daß im Hinblick auf eine an der Leichs Vorgefundene eigenartige Stirnwände ein Verbrechen nicht ausgeschlossen erscheine; eins offenstehende Tür wurde an dem 0 Zug ebenfalls nicht vorgesunden. Es sind be­reits in diesem Sinne Ermittlungen eingeleitet. Die junge Dame soll eine Lehrerin sein, die aus Parts kam und nach Berlin reisen wollte. Bei der Leiche wurde ein Paß vor- gefunden, der die Nr. 495 trägt und für Gertrude Bolt aus Zehlendorf vom Landrat des Kreises Teltow am 21. Sept. 1907 ausgestellt ist.

Elberfeld, 5. April. Durch die Unsitte, das Herd- seuer mit Perroleum anzufachen, sind hier zwei junge Menschen­leben vernichtet worden. Gestern griff der neunjährige Sohn einer Fuhnnannssawilie in Abwesenheit der Mutter, die als Wäscherin täiig war, zur Petroleumkanne. Die Kanne explodierte ur d setzte nicht nur die Kleider dieses Knaben, sondern auch die des sechsjährigen Brüderchens in Brand. Mit schweren Brandwunden bedrckt, wurden die unglücklichen Kinder in das Krankenhaus geschafft. Heuie nachmittag c. löste sie der Tod von ihren Schmerzen.

Schwerin, 8 April. Herzog Heinrich Borwin von Mecklenburg-Schwerin wurde infolge großer Schuldenlast vom Eroßherzog von Mecklenburg durch Er­laß vom 6. d. M. entmündigt.

Be«the», O.-Schl., 8 April. Ergriffener Post­räuber. Dem Oberschl. Wanderer zufolge wurde in Bts- marckshütte der Poströuber Mrozek, der 7000 geraubt hatte und auf dess-n Ergreifung 800 Belohnung aus- gesetzt waren, fcstgerrmmm. Er hatte noch 900 ^ bet sich. Er gab an, das Papiergeld vernichtet ru Hader.

Pose«, 4. April. Im Innern der Stadt Kosten stieß man einen Meter unter dem Straßenpflaster auf eine noch gut erhaltene hölzerne Wasserleitung mit vollständ­iger Zweigleitung, deren Enden in hölzerne Sammelbafstns münden. Die Röhren bestehen aus 30 bis 40 em starken kiefernen Baumstämmen von 3 bis 4 m Länge. Die Stämme sind durchschnittlich 8 em gleichmäßig auZgebohrt. Diese hölzerne Wasserleitung stammt nach einer zum Teil erhaltenen Chronik aus der Zeit um 1200 nach Christo.

Alleustei«, 7. April. Wie die „Allensteiner Zeitung" meldet, wurde die 81jährige Lehreiwitwe Katharina Dembski gestern abend in ihrer Wohnung ermordet aufgefunden. Die Ermordete bewohnte das ihr gehörige Haas allein. Der Mord wurde anscheinend gegen 7 Uhr abends mit einer Axt oder einem Beil verübt. Es handelt sich um einen Raubmord, da die Schränke und Behältnisse durchwühlt sind. Wie groß die dem Täter in die Hände gefallene Beute ist, steht noch nicht stst. Bon dem Mörder fehlt bis jetzt jede Spur.

Alleustei«, 7. April. Die „Allensteiner Zeitung" meldet: Unter dem dringenden Verdachte der Täterschaft des Raubmordes an der Frau Dembski-Glöckrier wurde der Fleischer Johann Rohrigk verhaftet. Rohrigk bestreitet seine Schuld.

Breslau, 7. April. Verbrannt. In der Gast­wirtschaft Amgretz in Botzanowitz verbrannten bet einem nachts in einem Zimmer auSgebrocheue« Feuer 2 Mädchen, die zu Besuch dort weilende 13jähr. Nichte und die 7jähr. Tochter des Wirtes, die im Zimmer schliefen.

Bre«e«, 7. April. ZurRückströmung der Amerika- Auswanderer wird gemeldet: Die gestern, beziehungs­weise Herne auf der W'ser eingetroffenea Dampfer des Norddeutschen Lloyd, „Main" und „Kaiser Wilhelm II." brachten mehr als 4000 Paffagiere von Newyork zurück. Davon waren 635 Kajüispasiagiere und 3400 Zwischen- dcckspaffagiere. Der Dampfer „Main" beförderte allein 2540 Zwischendecks Passagier e. Zum Weitertransport der Paffagiere nach Bremerhaven bezw. nach ihren Heimats- ländern sind für die uichtdeutschen Zwischendeckspaffagiere acht Sonde; züze erforderlich. Von den Kajütspaffagieren des Schnclldawvfers „Kaiser Wilhelm !I." ist ein Teil in Plymouth und Cherbourg gelandet.

Breme«, 6. April. Auch die Auswanderung über Bremen zeigt einen sehr erheblichen Rückgang. Die Aus­wanderung umfaßte im März d. I. 4758 Personen gegen 30044 im März des Vorjahres. Darunter waren 890 (im März 1907 1201) Deutsche. In den drei Monaten Januar bis März wandelten 11523 Personen (i. V. 58121 Personen), darunter 1913 (i. V. 2814) Deulsche über Bremen aus.

Ausland.

Loudvu, 8. Aprjl. Köwg Eduard hat deu Lord Tweedmouth mit dem höchsten schottischen Ordeu, dem Distel-Orden ausgezeichnet, der für Schottland dasselbe ist, wie der Hosenbandorden für England. Lord Tweed­mouth ist der einzige Baron, der dm Ordeu hat, da er sonst nur an Vertreter von Familien verliehen worden ist, die einen höheren Rang haben. Diese Auszeichnung ist mir Rücksicht auf dis Ereignisse, die vor einigen Wochen infolge des Briefwechsels mit dem deutschen Kaiser so großes Auf- erregten, von b.sendereA Interesse.

8. n. 8. Krakau, 4. April. In einem Walde bei dem Dorfe Zawada in der Nähe von Warschau wurde der Staatsanwalt Heuszejew aus Lancza und der Unter­suchungsrichter Kostenecki, die in Gerichtsangelegenheiten nach Zawada führen, von drei mit Revolvern bewaffneten Banditen überfallen und beraubt. Die Räuber flüchteten hnrauf in den Wald und es fehlt von ihnen bisher jede Spur.

Tripolis, 8. April. Der italienische katholische Mis­sionschef in Derna an der mittelländischen Küste wurde durch Meuchelmörder ermordet, die der türkische Gouver­neur gedungen hatte, aus Rache, weil der Priester den Van einer Franziskanerkirche durchgesetzt hatte.

Newyork, 8. April. Dir Amerika:- Federation of Labour gibt in einer Schätzung, die selbst als vorsichtig be­zeichnet, die Zahl der zurzeit im Gebiete der Union wohnen­den beschäftigungslosen Arbeiter auf nicht weniger als 4 750 000 Mann an. Die Grundlage für diese Schätzung bilden Berichte, die der Federation von ihren Vertrauensmännern in 37 Staaten zugegangm sind. Es wird versichert, daß die Lage von Woche zu Woche sich verschlimmert.

Newyork, 7. April.' ArgentinischeFlottenpläne. Ein Telegramm aus Rio de Janeiro meldet, daß man nicht ohne Grund annehme, Italien sei bereit, für den Preis von 20 Mill. Dollars die 3 Schlachtschiffe „Regina Elena", „Napoli" und „Roma" an Argeniinien zu ver­kaufen. Man glaubt, daß Argentinien die Vermehrung, seiner Flotte als Gegengewicht gegen die brasilianische j Flottenvermehrunsi vla"t (Mpst.) ^

Häßlich kann abonniert werden!i

Skisischlk«.

Ei» Bissiger. In einem Landstädtchm des württ. Schwarzwalds besuchte kürzlich ein junger Mann in den Abendstunden verschiedene Wirtschaften; derselbe gehörte gerade nicht zu den Mäßigkeilsaposteln, sondern trinkt lieber etwas über den Durst; so auch an dem besagten Abend. Dabei regte er sich sehr auf und kam in Streit mit einem andere«, in dessen V:rlauf er letzterem in der Wut das linke Ohr glatt durchbiß. Der Verletzte steht jetzt in ärzt­licher Behandlung und muß froh sein, wenn ihm das Ohr erhalten bleibt. Dem bissigen Streitbaren aber wird da- gerichtliche Nachspiel einen Maulkorb zuzuerkennen wissen, der die Mitmenschen vor solchem hündischen Gebühren schützen wird."

Ei« Postkurios«« wird aus Wolfach berichtet: Au die Adresse der — verflossenen — Zellstofffobrik kam vor­gestern eine Postkarte mit dem Poststempel: Bruchsal 22./3.88. Die Verkehrsverhälti.ifse sind ja auf der Bahn nicht immer die besten, aber 20 Jahre stad doch etwas lang für eine Postkarte von Bruchsal nach Wolfach; einigermaßen er­klärlich wird der Fall, wenn wir hören, oaß die Karte in der Zwischenzeit — wie ein entsprechender Poststempel be­weist — eine Reise nach Ptttsburg (Nordamerika) gemacht hat. Man könnte fast an einen stark verspäteten April­scherz glauben.

Wie vielseitig die Verwendung des Hunde-

ist, besagt eine Mitteilung, die „Hundezucht und -Sport" veröffentlicht. Die gmannte kynologische Zeitschrift meldet: In London auf dem Waterloo-Bahnhof läuft ein großer Hund, der ein; Sammelbüchse um deu Hals geschnallt hat, und sammelt für das Waisenhaus der Etsenbahnangestellten der Südwestbahn. Interessant ist dabei, daß der eifrige Sammler bet seiner Tätigkeit dem Beispiele seiner Vor­fahren folgt. Sein Großvater „Jcck I" hat seinerzeit da­mit begonnen, die Passagiere für das Waisenhaus.zu interes­sieren, sein Vater „Jack I'." hat das Werk fortgesetzt und rund 20000^ gesammelt, und jetzt ist „Jack 11t" an der Arbeit, vom Bahnpersonal geliebt, gepflegt und geschützt.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

r Horb, 7. April. Der gestrige Monatjvirhmarkt war trotz dt- schlechten Wetter- ziemlich gut befahren, aber da- Geschäft war unbedeutend. Mehr Umsätze hatte der Schwkinemarkt. Die Preise der Schweine schwankten zwischen 35 und 46

Gaildorf, 4 April. Dem Schwrinemarkt waren 95 Et. Milchschwetnr zugeführt. Bei lebhaftem Handel wurden hievon 75 St., daS Paar zu 32-42 ^ „erkauft. Der Gesamtumsatz belief sich auf ca. 1400 ^

Niederstetten, 7. April. Der heutige Biehmarkt war infolge schleckten Wetter- schwach befahren und besucht. Der Handel vollzog sich zu den bisherigen Preisen langsam. Dagegen hatte der Schweine- marlt bei lebhaftem Verlauf eine sehr starke Zufuhr. ES kostete da? Paar 30-48

Rrntlinger Fruchtmarktpreise vom 4. Bpri!. Gerste 8.60 bi- 10.00 Haber 8 70- 9 80, Uiterl. Dinkel 7.80-8.40, Alber Di nkel 8.00, Mischling 9.60. _

Stuttgarter Kurse vom 8. April LSV8.

4 W. Etaat-obli- 1916 99.90

S", . , 1900 91.60

5 „ , 8260

4 W. Treditverein 1913 S9 30 3-/, . 1912 SS.20

3'/, . ganzj Zins 96 20

4M Hqpoth.-Bankverlosb 98 — 4 „ 1917 99 60

3'/, . verlosbare 92 —

3'/, W. Hypoth.-Bank 1912 92.- S>/, , 1916 93 60

8-/, Rentrnanstalt 1914 84 — 4 W. Vrrein-bankverlosb 9- 4 „ „ 1912 98.60

S'/, „ ., 1910 94 —

4 Stadt Stuttgart 1918 99 — S'/, „ , 1908 9'. 70

Auswärtige Tovesfälle.

Hermann B.rodbeck, Schlosser, Tübingen: Christian «au pp, Kirchkkpfleger, 46 I, Mühlen a. St.__

Witterungsvorhersage. Freitag de» 10. April. Wolkig, kein wesentlicher Niederschlag, mäßig kühl.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Gmil Zaiser) Nagold. — Für di« Redaktion verantwortlich: K. Vaur

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unsic:

is! infolge iftnen eolein kualikäl auck eine kenvonnagenoie 6a«2e§sifs? 5ie bNäef bei LpanLamem Venbrnuck einen ber-nlicken Lckiüum unct erKöKs kakLäcblicb clie enquickencie lVinkuny c^es Vactes!-Diese Heise ist' fün Wasclien aen Kinolenzväsebe be§on<ie»v nt empfehlen!

Rohrdorf.

Bekanntmachung.

Das Befahren der Ortsstratzeu und der Straßen nach Walddorf und Oberfchwandorf mit schweren Wagen und Langholzwagrn ist infolge der Wafserleitnngsarbeiten nur mit großer Vorsicht möglich, worauf die Fuhrleute aufmerk­sam gemacht werden

Schulth.-Amt:

Echt bayr. E-vmeuthalrr vollfaftig per Pfd. 85 Pfg.

», I Schwcizerkäse sehr fett per Pfd. 75 Pf«.

„ „ II. Tchwetzerkäse sehr feit

per Pfd. 7« Pfg. Limburgerkäse sehr feiuschuitttg

per Pfd. S8 «udSVPfg. versendet unter Nachnahme jede- beliebige Quantum dir

(IVürtt.)

Killiuger

Oderjetttnge«

Aw Mittwoch serr 15. April As.

kommenimGemcindewald Lihleshau zumVer- kauf: 20 Stäck Eichen und Birken 4,68 Fm.,

35 Stück forcheneS Sägholz 18,5 Fm, ^94 Stück eichene Wagnerstangt!', 95 Stück birk. Stangen.

Zusammenkunft im Schlag vorm 8'/> Uhr.

Geuttindttal.