vom 1. bis 8. April bei der Gemeindebehörde für die Einkommensteuer (Rathaus seines Wohnorts) mündlich an. Dort werden auch entsprechende Formulare unent­geltlich abgegeben. Die Anmeldung hat auch dann zu erfolgen, wenn die betr. Schuldzinst, bereits im vorigen Jahr angemeldet worden find. Aus erklärlichen Gründen stellen die Steuerbehörden keine Nachforschungen nach et­waigen Schulden an und sie überlasten es ganz den Steuer­pflichtigen, ob ste dieselben zur Kenutnis bringen wollen. ES versäume darum kein Beteiligter die Schuldzinseuan- meldung. . ^ .0.

Nagold, 16. März. Auf Antrag der Gemeinden er­halten die Bahnstationen Teinach und Licbenzell in den amtlichen Fahrplänen künftig die Bezeichnung Bad Teinach und Bad Liebenzell. _

Obertalheim. (Verspätet.) Zu der Faschingsver- anstaltuug imKaiser" in Obrrtalheim ist nachzutragen, daß durch dieselbe bei der Mehrzahl dershiefigcn Einwohner große Aufregung hervorgerufen wurde. Die Klavierspieler von Ober- und Untertalheim haben dies bereits erfahren und den Veranstaltern des Vergnügens werden die Nach­wehen nicht ausbleiben. Auch wird dafür gesorgt werden, daß derartige Ausfälle unterbleiben.

r. Dorustetteu, 14. März. Bei der gestrigen Muster­ung wurden von 80 Gestellungspflichtigen 31 für tauglich erklärt.

r. Neuenbürg, 15. März. In Bieselsberg ist durch Fahrlässigkeit ein Futter- und Kellergebäude nieder- gebrannt.

r. Heilbronn, 14. März. Da es nicht ausgeschlossen ist, daß einzelne Bureaus der Generaldirektiou der Eisen­bahn abgezwcigt und eventl. von Stuttgart in andere Städte des Landes verlegt werden könnten, will sich die Stadt Heilbronn als sehr geeigneten Platz für solche Bureaus in Vorschlag bringen.

r. Heilbron«, 14. März. Der hiesige Verein für Feuerbestattung zählt jetzt 830 Mitglieder und ist im Ver­hältnis zur Einwohnerzahl der größte Verein für Feuer­bestattung in ganz Deutschland. Die Zahl derjenigen Ntcht- mitglieder dir durch letztwillige Verfügung die Feuerbestatt­ung wünschen beträgt 625. Die Feuerbestattungskaste zählt jetzt 570 Mitglieder. Trotz der Ermäßigung der Einäscher- ungsgedühr beabsichtigt der Verein, einen zweiten Ofen im Krematorium aufzustellen.

r. Altenstädt, b Geislingen-Stg., 14. März. Auch hier wurde, wie in verschiedenen anderen Orten, in der letzten Woche im ueneu Knabenvolksschulgebäude das schnelle Ent­fernen auZ den Schulräumen bet Feueralarm eingeübt. Nach vorausgegargener genauer Instruktion über die Benutzung der Ausgänge rc. waren Lehrer und Schüler in sehr kurzer Zeit nach dem Ertönen des Feuerfignals im Freien. Um in Zukunft für alle Fälle gerüstet zu sein, ist für jede Klaffe genau bestimmt, durch welchen Ausgang sich die Schüler entfernen dn-fen, damit ste so gewissermaßen täglich in der Nebung bleiben.

r. Heideuheinr, 14. März. Der Senior des Ober- bezirks, Privatier G. Staudenmaier in Gierigen, feiert heute in guter Gesundheit und geistiger Frische seinen 97. Ge­burtstag.

Gerichtssaal.

r. Heideoheim, 13. März. Wegen Mtlchfälschung wurde die ledige Katharine Schrempf in Schnaitheim zu 20 ^ Geldstrafe und Tragung der Kosten verurteilt.

Breslau, 14. März. Heute fand die Verhandlung gegen den von Dr. Peters wegen öffentlicher Beleidigung angeklagten Redakteur Wolfs statt. Der Beklagte wurde zu 200 Geldstrafe, eveut. 40 Tagen Gefängnis verurteilt.

Deutsche- Reich.

Berlin, 14. März. Soldatenselbstmord. Wie der Vosfischen Zeitung aus Magdeburg gemeldet wird, hat sich ein Musketier des 26. Infanterieregiments erhängt. Dieser Selbstmord ist feit dem 1. März der vierte in dieser Garnison. (Mpst.)

München, 14. März. T ynamitatteutat aus einen Pfarrer. Ein Dynamitattentat ist auf den Pfarrer von Lechbruck bei Füßen geplant gewesen. Eine eiserne, mit Sprengstoffen gejüllte Röhre war in einem Parterrezimmer des Pfarrhauses niedergelegt worden und nur durch das vorzeitige Erlöschen der Zündschnur kam der Sprengstoff nicht zur Explosion. Die Gendarmerie ist den Tätern auf der Spur und hat bereits einen von ihnen verhaftet.

(Mpst.)

Kastei, 14. März. B.i Neheim wurde die Frau des Polizetsergeanten Sieger vom Schnellzug überfahre« und getötet. Sie hatte durch ein Schneegestöber das Heran­nahen des Zuges überhört und geriet beim Ueberschreiteu der Gleise unter die Maschine.

Ausland.

r. Stuttgart, 13. März. Die württ. Heilbäder waren im Jahre 1906 von 17 220 Kurgästen gegen 16 840 im Vorjahr besucht. In Württemberg gab cs am Schluß des Jahres 1906 1020 Aerzte, so daß auf 10 000 Ein­wohner 4.43 Aerzte kommen. Die Zahl der Wundärzte ist auf 87 gesunken.

r. Stuttgart, 14. März. Für die Kinder der Volks­schulen wird eine städtische Schülerzahnklinik mit Anstellung eines hauptamtlichen Zahnarztes errichtet. Die Kosten für die fakultative unentgeltliche Zahnbehandlung werden für das erste Jahr auf 12000 berechnet.

Tübingen, 14. März. Todesfall. Heu!e morgen versch ed rer ordentliche Professor an der naturwissenschaft­lichen Fakultät Dr. Gustav v. Hüfner nach längerer Krank Zeit.

r. Tübinger», 15. März. Der zurückgezogen lebende Witwer und Bauer Jakob Hauser hat sich aus Lebensüber­druß erhängt. In Dußlingen hat eine Zigeunerin in einem Kaufladen beim Heraussuchenvon Münzen mit Wappen" die Münzen in dem Asrmel verschwinden lasten und sich dann aus dem Staub gemacht. Die Künstlerin wurde aber auf der Straße nach Tübingen erwischt und verhaftet.

r. ReutUuge«, 12. März. Das nach dem Beschluß der bürgerl. Kollegien hier zu erbauende Krematorium ist Lekanullich das 4. in Wn tlemberg, (Ulm, Heilbroun, Stutt­gart). Mit dieser Zahl steht Württemberg an der Spitz'- der Bundesstaaten, von denen Mecklenburg, Preußen und Bayern, wie bekannt, noch die Fr eigabe der Feuerbestattung verweigern. Im verflossenen Jahre wurden in Deutschland 11 neue Vereine für Fen rb.stattung gegründet.

r. Cauuftatt, 14. März. Als Haupttag zum Volks­fest ist der 28. September (Montag) bestimmt wenden. Die Pferderennen werden auch dieses Jahr beibehalten. Im nächsten Jahr soll in Verbindung mit dem landwirtschaft­lichen Hauptfest ein Volkstrachtensest veranstaltet werden. Die für Heuer vorgeschlagenen Tournierspiele sollen für das lOOiahrige Jubiläum des Volksfestes Vorbehalten bleiben. Bemerkt sei noch, daß das Volksfest im tn-gangen ei. Jahre einen Ueberschuß von 32000 ^ gebracht hat.

.''-Koruwesthei«, 14. März. Gestern abend erschos ein 26jähriger Metallarbeiter aus Kaiserslautern ein sei 8 Tagen hier w ilmdeS 21jähriges Mädchen, die sein §1 - smrträge nicht beachtet-. Nach der Tal erschoß e sich selbst.

^März. Auf dem Lichtenstein liegt de Schnee 20-25 em hoch morgens 9 Uhr waren 3 Gra! Kalte.

r. Herreuberg, 14. März. Ländlichsittlich? Vor dem hiesigen Schöffengericht kam gestern nachmittag ein Milchfälschungsprozeß zur Aburteilung, der zeigt, wie unverschämt manche unserernotleidenden" Bauern ihre Abnehmer über die Obren hauen. Mußte doch der Vor­stand des städtischen Laboratoriums Stuttgart, der als Sachverständiger geladcn war, erklären, daß ihm in feiner ganzen Praxis so hohe Wastelzusätze, wie im vorliegenden Fall noch nie vorgckommen seien. Sämtliche Angeklagten sind von Bondorf im Gäu und lieferten durch Vermittlung der dortigen Molkerei, die Milch in die Sluttgarter Mtlch- zenlrale. Bestraft wurden: Anna Marie Widmaier, Wag­ners Ehefrau, Karoliue Kußmaul, Bauers Ehefrau, Anua Maria Mutz, Taglöhners Ehefrau, Katharine Barbara Roll, Unterhändlers Ehefrau, sämtlich mit 15 ^ Geldstrafe, Christine Katharine Gauß, St ^ßenwartSehefrau m t 30 Die letztere schlug den Rekord mit einem Wafferzusatz von 5 1 auf 2 1 Milch. Die nächstfolgende, Kußwaul, die wie estgestellt wurde, über ein freies Vermögen vsn etwa 30000 Mark verfügt, begnüxte sich mit einem Zusatz von 1'/» t Waffer auf etwa 6 l Mllch. Und dabct wollen diese Leute noch geltend machen, sie haben nur den Melkkübel ,a Bisle" auSgeschweukt. Mit Recht wurde ihnen da vom Vorsitzenden entgegengehalten, daß sie dann dieses Schwenkwaffer in den Schweinekübcl zu schütten haben oder für ihren persön­lichen Gebrauch verwenden können. Wie manches Wimmern eines armen Kleinen mag sich an denGenuß" solcher Milch geknüpft haben bis man der Sache auf die Spur kam? Daß letzteres gelang ist einem sachgemäßen Vorgehen der Stuttgarter Polizeiverwaltung zu verdanken, welche in der Person des Polizeiinspektors Göz als Zeugen in der Ver­handlung vertreten war. Bet der Strasousmcstung wurde in Betracht gezogen, daß sich die von den Angeklagten zu zahlenden Uatersuchungskosten auf etwa 1000 ^ belaufen. Trotz der Höhe der lttzleren wird mit den Fälschern niemand Mitleid haben.

r. Stuttgart, 13. März. Schöffengericht. Erheblich bestohlen wurde ein hiesiges Schuhwareugeschäft von den Laufburschen Karl Rühle und August Krämer von Gablen- berg. Die beiden entwendeten in dem Geschäft nach und nach Schuhwaren im Wert von etwa 400 Krämer verkaufte den größten Teil der gestohlenen Schuhe, während bei- einer Haussuchung in der Wohnung des Rühle unter dem Stubenboden und i« Hasenstall versteckt noch 64 Paar Schuh: vorgefunden wurden. Das Schöffengericht verur­teilte die beiden zu je 2 Monaten Gefängnis unter Anrech­nung von 4 Wochen Untersuchungshaft. Die Mutter und zwei Brüder des Rühle erhielten wegen Hehlerei 14 bezw. 8 Tage Gefängnis.

Wie«, 14. März. In Cannes starb heute der Prinz Stephan von Montenegro, der Sohn des Prinzen Mirko und Enkel des Fürsten Nikolaus an Tuber­kulose. (Mpst.)

Luxemburg, 14. März. Die luxemburgische Thron folgert». Das Amtsblatt veröffentlicht einen grobherzoglichen Erlaß, durch den der Prinzessin Maria Adelheid als der nächstberufenen Thronfolgerin der Titel Erbgroßherzsgin von Luxemburg, Erbpriozessin zu Nassau, verliehen wird. Der Großherzog stiftete 20000 ^ zur Förderung sozialer Wohlfahrtseinrichtungen.

Pari-, 14. März. Bet der Autofahrt Newyork-Paris wird der führende Wagen demnächst in San Franztsko erwartet. (Mpst.)

Paris, 14. März. Henry Farman hat heute die Flugversuche mit seinem Drachen wieder ausgenommen und mehrfach Distanzen über 1000 Meter dmchmeffen. Der Apparat ist mit einem neuen 50 ?8 Motor versehen; die Tragflächen bestehen aus Gummiseide. Auck dela Gränge, der einen gleichen Drachen besitzt, erzielte mehrere Flüge von über 1000 Meter. (Mpst.)

Kouftautiuopel, 14. März. Donnerstag nacht wurde das Patriarchisten-Kloster Kalipetrea bet Kasa Karaferia (Vilajct Saloniki) von einer wacholisch-bulgarischen Bande überfallen. Der Prior, einige Mönche und 7 Arbeiter wurden ermordet.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

-t. Ebhaufe«, 16. März. Gestern fand hier iw Gasthaus z Waldhorn der Verkauf von ca. IVO rm Lannenho'z (Scheiter u. Prügel) und 716 rm unaufberettetkm Reisig auS den staatliche» Waldungen bei Berneck statt ES waren sehr viel Kaufliebhaber erschienen, und eS wurde sowohl daS Tannenholz als auch da» Tannenrei» zu äußerst hohen Preisen ersteigert. So wurde beispiels­weise 1 rm tanneneS Nutzholz, da» zu 16 ^ auSgebcten wurde, um 26 ^ vrrkanft. DaS GesamtauSboot war für Holz und ReiS SOS ^ und der Erlös 1600 also 166'/, de« RevierprrifeS.

KonknrsEröffnnngru.

Georg Wolz, Stricker in Beilstein und der Nachlaß seiner -s Ehefrau Katharine Wolz, Putzmacherin von da. Hermann Leinß, Kaufmann in Knittlingen. Andrea- Butz, Maurer in Roßwangen.

Auswärtige Todesfälle.

Ulm: Karl August Raatz, Vizefeldwebel; Ellwangen: Ferdi­nand Hagenmeper, Lhrer a. D; Gmünd: Maria Ebrrt, 69 I.; Rottenburg: Theresia Jeckel; Jofephinr Kaltenmark, 64 I.; Stutt­gart : Pauline Fluhrei; Karl Wilhelm Nast, 62 I; Hugo Glückler, Verwalter, 46 I ; Anna Berner; LudrvigSburg: Gottlob Feierabend, Privatier, 87 I; Horb: Magdalena Fischer, 73 I.

Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold.

K. Amtsgericht Nagold.

Durch Beschluß von heute ist das

Konkursverfahren

über das Vermögen des Christian Brösamle, Wtrtschaftspächters in Nagol d,nach Abhaltung des Schluß­termins und Vollzug der Schluß­verteilung

anf-ehobe«

worden.

Den 12. z 1908.

AmtSg-Sekr.

Schaufler.

Ebershardt.

LS« St.

Draht-

Anlsgeftanaeu

I. und II. Kl. hat zu verkaufen

Ulrich Seeger

Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das auf Markung Ober­schwandorf belegeue, im Grundbuch von Oberschwandorf Heft 381 Ab­teilung I Nr. 4 zur Zeit der Eintragung des Verstetgerungsvermerkes dm Namen der Andreas Haseluraier, Küfers Ehefrau, Barbara geb. Walz in Nagold, eingetragene Grundstück

Parz. N. 1858 26 s, 85 gm Wiese im Auchtertal, Anschlag 720 ^

am Donnerstag, de« S«. April 1»«8

, vormittags 1V Uhr

aus dtw Rathaus in Oberschwandorf versteigert werden.

Der Bersteigerungsvermerk ist am 12. März 1908 in das Grund­buch eingetragen.

Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit ste zur Zeit der Ein­tragung de» VersteigerungSvermerkS aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im VersteigerungStermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ste bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungser löse- dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nach­gesetzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht

haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Auf­hebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführeu, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt.

Haiterbach, den 14. März 1908.

Kommissär:

stv. Bezirksnotar Weitert.

Affstätt O.-A. Herreuberg.

Eichen- und Langholz-Verkauf.

Am Mittwoch br»rr 18. März

kommen im Ge«eindewald zum Verkauf:

27 Stück größere Eichen 5 -10 m lang,

4482 omDuichm.mii 51 Fm.,

25 Bin- im^> Wngncreichcn,

5 Buchen, 5 Birkcn, 7 Aiven,

17 forchencS und fichtcnes Säg'

und Bauholz mit 16 Fm., 14 R:n. eichene Spalier.

Zusam-nkunft am Oberjesinger-Tulzerweg vorm. Lv Uhr.

Watdnmsteramt.