Komp, des ersten französischen Fremdeuregiments, worin line Schilderung des Schneestvrmes vo« 31. Januar ge­geben ist, bei dem 39 Fremdenlegtonäre den Tod fanden und 40 erfrorene Glieder davontrugeu. In dem Brief ist u a. milgeteilt, daß unter den Verunglückten sich auch der Sergeant Deiß befindet, der aus Ludwigsburg stammt, wo sein Vater früher Kapellmeister war.

r. Laugeua«, 6. März. Bei der heute hier abge- halteneu Stadtschultheißenwahl erhielt der Stadtpfleger Bohner 572 St., sein Gegenkandidat, Oberamtssekretär Ziegler 21 St. Bohner ist somit als Nachfolger des verstorbenen Landtagsabgeordneten Hang zum Stadtschult- heißen gewählt.

Grrichttsmü.

r. Stuttgart, 5. März. (Strafkammer.) Vom Schöffengericht Cannstatt war der Akkordant Friedrich Lauster von Münster wegen Körperverletzungen zu 60 Geldstrafe und zu einer an den Verletzte« zu zahlenden Buße in Höhe von 80 »4t verurteilt worden. Er hatte am 2b. Nov. in Münster einen Schreinermeister nach voraus- gegaugeuem Wirtshausstrette mit den Fäusten mißhandelt und ihm einen Zahn ausgeschlagen. Gegen das Urteil hatte er Berufung eingelegt. Die Strafkammer beließ es jedoch bei der vom Schöffengericht ausgesprochenen Strafe. Der vorbestrafte 58jährige Taglöhnrr B. K. von Emmingen, der auf dem Güterbahnhof in Eßlingen zwei Zentner Koaks stahl, wurde mit drei Monaten Gefängnis bestraft.

Deutsche- «eich.

Berlin, 6. März. Die Zusammenkunft Kaiser Wil­helms mit König Viktor Emanuel soll nach dein Lok.-An- zeiger lediglich einen privaten Charakter tragen.

Reue Felduuiforuee« für die Kavellerie. Es steht, wie dieInf." zuverlässig erfährt, seit längerem fest, daß für unsere gesamte Kavallerie Felduuiformeu wie für die übrigen Waffengattungen vorgesehen find. Die An­fertigung tritt aber in der Reihenfolge hinter der der an­deren Waffen zurück. In absehbarer Zeit kann also damit gerechnet werden, daß nufere Reiterregimenter mit Felduui­formeu ausgerüstet find, die allen neuzeitlichen Anforder­ungen entsprechen. Gegenwärtig ist übrigens bereits dafür Sorge getragen, daß unsere gesamte Kavallerie auch in Uui- focmxöckeu ias Feld rücken kaan, bei denen alle grellen Farben vermieden werden. Die Attilas der roten Husaren werden i« Kriegsfälle ebenso wenig angelegt werden, wie die weißen Koller der Kürassiere. Daß alles Blinkende fort­fällt und alles Weiße (Bandeliere) eine andere Farbe erhält, ist bereits bekannt.

Berlin, 7. März. Dem berühmten Berliner Theater­dichter Adolf L'Arrouge, Verfaffer vieler bekannter Volks­stücke ist vom Kaiser der Titel Professor verliehen worden. Der Dichter b geht morgen seinen 70. Geburtstag.

Berlin, 5. März. Direktor Bohn von der Auto­mobil-Zentrale und seine Geliebte, Frl. Emmerich ist nach Berlin zurückgekehrt. Bohn hat sich selbst der Behörde ge­stellt.

Berlin, 6. März. Der Direktor der Automobilzeutrale und Disponent des flüchtigen Bankiers Friedberg, Bohn, wurde hmte im Moabiter Untersuchungsgefängnis eingehend vernommen. Er kann die Friedbergscheu Geschäftsprak­tiken auch nicht im Einzelnen aufklären, da sich die Bücher seiner Behauptung nach schon jahrelang in einer grenzen­losen Unordnung befunden haben. (Mpst.)

A»S Hoheuzolleru, 4. März. Der 50 Mtr. lauge Tunnel au der neuen Bahn bei Gammertingen ist nun durchbrochen. Dadurch kann das Material aus dem Vehla- tal bis zu dem Lanchertfluß, über dm eine Brücke geschlagen ist, gebracht werden. Am Fastuachtsmontag kam es tu Misslingen zu einer großen Stecherei. Ein 22jähriger Harmonikamacher namens Ignaz Reger erhielt 9 Stiche, darunter einige gefährliche. Auch der 29jährige Gipser tzermle wurde erheblich verletzt.

Karlsruhe, 8. März. Der iHofbericht derKarls­ruher Ztg." meldet: Der Großherzog uod die Groß­herz ogtn reisten heute, einer Einladung des Kaisers folgend, nach Wilhelmshaven, um dort morgen dem Stapellauf des LinienschiffesErsatz Bayern" anzuwohnen.

r. Singe», 6. März. Sestern vormittag geriet ein jung verheirateter Bahnarbeiter, Vater von drei Kindern, zwischen die Puffer von zwei Eisenbahnwagen und wurde tot gedrückt.

r. Ans Bayer», 6. März. In Jllertiflen stellte sich bei der Musterung ein Rekrut, der 1,07 m groß war und 36 Pfund wog.

München, 5. März. Von der Galerie des Peters­turmes stürzte sich heute iu selbstmörderischer Absicht der

verheiratete, 35 Jahre alte städtische Hallenaufseher und Fleischbeschauer Konrad Reuther. Er starb aus der Stelle. Reuther war vor kurzem wegen Sittlichkeitsverbrecheu, be­gangen an minderjährigen Kindern zu 2 Monatm Ge­fängnis verurteilt worden und hatte deshalb seine Dis­ziplinierung zu erwarten.

Nürnberg, 6. März. Ein trauriger Aschermitt­woch. Der Präsident der Nürnberger Karnevalsgesellschaft, Kaufmann Bräuer, wurde, nachdem er noch am Dienstag wegen seiner Verdienste gefeiert und mit Lorbeerkräuzen ausgezeichnet worden war, am Aschermittwoch wegen Unter­schlagung von 700 die er als Buchhalter der Bcckschen Dachpappenfabrik veruntreut hatte, in Hast genommen.

Meiningen, 5. März. Das Hoftheater ist voll­ständig ausgebrannt; nur die Umfassungsmauern stehen noch. Trotz der fieberhaften Tätigkeit der Feuerwehr, des Militärs und der Bürgerschaft, war cs nicht möglich, dem Feuer, das sich mit furchtbarer Gewalt entwickelte, Einhalt zu tun. Um 1'/« Uhr war im Theater die Probe beendet und um '/,3 Uhr stand bereits der Bau iu Hellen Flammen. Wodurch das Feuer entstand, ist bisher noch unbekannt, doch vermutet man, daß es im Kellergeschoß, wo die Heiz­anlage sich befindet, ausgebrochen ist, weil auch die dort lagernden Kohlen von Beginn des Feuers au brannten. Von den wertvollen Requisiten, der Garderobe und den sonstigen Gegenständen wurde ein großer Teil zwar ge­rettet, doch dürfte alles stark gelitten haben. Ebenso ist von der sehr umfangreichen und wertvollen Bibliothek der größte Teil verbrannt. Um 5 Uhr war der Brand noch nicht gelöscht und wütete noch weiter. Von Unglücksfällen ist bisher nichts bekannt.

Esse«, 5. März. Raub. Zwei Männer überfielen den Juwelier Schiffer iu seinem Laden, streuten ihm Pfeffer in die Augen und raubten zahlreiche Gold- und Schmuck­sachen.

Allenstei«, 6. März. Der Kirchhof war bet der Be­erdigung des Hauptmanns von Göbeu militärisch besetzt. Auf Wunsch der Mutter wurde der Sarg noch einmal ge­öffnet; etwa 14 Herren folgten dem Sarge, darunter sechs Offiziere und 2 Krtegsgerichtsräte.

Ausland.

Rom, 6. März. Verhafteter Spion. An der österreichischen Grenze verhaftete die italienische Behörde einen höheren ungarischen GeueralstabSoffizkr, in dessen Besitz topographische Platten gefunden wurden; der Ver­haftete wurde nach Brescia abgeführt.

Mailand, 5. März. Eisenbahuräuber ermittelt. Im Januar 1907 wurde auf der Etseubahustrecke Turin- Modena eine Engländerin schwer verwundet und beraubt in ihrem Wagenabtei! aufgefundeu. Gcstern wurde in einem wegen eines anderen Eisenbahndiebstahls Verhafteten aus Turin der damalige Räuber vom Zugspersoual wieder erkannt. . ^ Rom, 5. März. Schlagfertige Parlamentarier. In den Wandelgängen der Kammer entspann sich dieser Tage zwischen dem sechzigjährigen republikanischen Abge­ordneten Mirabelli und dem siebzigjährigen Senator Pteran- toni eine Rauferei, wie ste in Montecitorio bisher unerhört war. Die beiden Politiker diskutierten über Cavours Politik, als plötzlich Pierantoni ein wahrer Riese seinem Gegner eine Ohrfeige versetzte, worüber Mirabelli damit quittierte, daß er dem Senator die graue« Koteletten ausriß. Nun traktierte der Senator den Abgeordneten mit einem Hagel von Faustschlägen, bis endlich Rudtni und andere Deputierte die beiden Kämpfer trennten, wobei sie aber selbst einige Faustschläge abbekamen. Der kriegerische Senator Pierantoni ist ein berühmter Lehrer des Völker­rechts und war der Vertreter Italiens auf dem Haager Schiedsgericht.

8. u. S. Paris, 5. März.Petit Parifien" meldet aus New Jork: Bet Henri Thaw, dem Mörder des Archi­tekten White, beginnen sich nunmehr tatsächliche Spuren von Irrsinn zu zeigen.

Paris, 6. März. Präsident Fälliges und König Eduard haben heute nachmittag Besuche ausgetauscht.

Pari-, 6. März. Während der Pariser Anwesenheit König Eduards sollen die Sommerreisepläne des Prä­sidenten FalliLres endgültig festgelegt werden. ES gilt als wahrscheinlich, daß FalliöreS Ausstellungen in London be­suchen wird. (Mpst.)

London, 5. März. Der Kronprinz und die Kron­prinzessin des Deutschen Reiches werden während der sommersaison in England erwartet. Sie werden 2 oder 3 Wochen hier bleibea, aber der Besuch wird ganz un- offiziell sein. In einem Hotel im Westen Londons find bereits Zimmer für fie reserviert worden.

London, 5. März. Hier wird gemeldet, daß Kaiser Wilhelm der Kappolizet tausend Pfund Sterling aus seiner Püvatschatulle als Anerkennung für ihre Dienste bei der Vernichtung Morengas zum Andenken gespendet habe.

(Mpst.)

Lissabon, 5. März. Ein Gerücht spricht von der beabsichtigten Verheiratung des Königs mit der Prin­zessin Viktoria, Tochter des Kaisers Wilhelm. Man bringt das Gerücht mit dem bevorstehenden Besuch des Kaisers in Lissabon in Verbindung. Dazu bemerkt die Franks. Ztg.", daß die Lifsaboner Gerüchte sehr an Wert verloren haben. Uebrigens ist der König Manuel erst 18, die Prinzessin Viktoria erst 15 Jahre alt.

London, 6. März. Der Brand in der Hamp- stead-Grube. Obwohl man kaum Hoffnung auf Rettung der Eingeschlosseneu hegen kann, feuert der Vorgang bei dem Grubenunglück in Courriäres zu unermüdlichen An­strengungen au. Als gestern abend eine mit den neuesten Apparaten ausgerüstete Abteilung von vier Mann in den Schacht Hinabstieg, wurden drei infolge der Gase bewußtlos. Zwei Warden von dem vierten heldenmütig unter eigener Lebensgefahr gerettet. Der Dritte konnte auch von den nachfolgenden Abteilungen nicht wiedergefunden werden und ist zweifellos nmgekommen.

Der j,panisch-chinesische Zwischenfall.

London, 5. März. Wie Reuters Bureau aus Tokio erfährt, denkt die japanische Regierung nicht daran, zu Gewaltmatzregeln zu greifen, um von China wegen des Tatsu Maru-Zwtschenfalls Genugtuung zn erhalten. Sollte aber China die Rückgabe des genannten Schiffes weiter verzögern, so wäre es möglich, daß Japan die Vermittlung Englands oder Amerikas anrufen würde. _

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

r. Stuttgart, 5. März Schlachtviehmarkt.

Ochsen. Bullen Kalbeln «. Kühe. Kälter. Schwein-. Zugetrteben: 20 95 161 44S S3S

«erkauft: 26 82 114 449 S68

Erlös au- '/, icx Schlachtgewicht.

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Verlauf de- Marktes: mäßig belebt.

r Bad Mergeucheim, 9. März. Dem gestrigen Schweine, markt wurden 304 Mtlchschweine und 18 Läuferfchweine zugeführt. Bei flauem Handel blieben rin drittel Milchschweine und 10 Stück Läufer unverkauft. Bezahlt wurde daS Paar Milchschweinr m t26 diS 48 das Paar Läuferfchweine mit 6478 Nächster Schweinewarkt Montag den 9. März.

Verzeichnis der Märkte is der Urugezesd.

Vom 9. 14 März.

Calw: 11. März Krämer-, Lieh-, Roß- und Schweinemarkt. Neuw eilrr: 12. Krämer-, Vieh- und FlachSmarkt. .

«nswärttge Todesfälle.

Neuenbürg: Frau Wilh. Proß, geb. Schmidt, 63 J.a.; Tübingen Joh. Mang, geb. Schultheiß, 60 I.; Stuttgart: August Mall, Kauf mann, Friedrich Wiedmann, Privatier daselbst; ^Beuien-Talheim. Martin Jeuther, Schullehrer; Meßkirch: Friedrich Beck, Gasthof-- defitzer, 58 I ; Dr. Lechler, Christof Martin, OberomtSarzt a. D., Ritter I. Kl. des Friedrichsordens, 90 I., Böblingen Christian» Glauner 70 I Freudenstadt. _

Literarisches.

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