Tages-Meuigkeiten.

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Evaugel. Arbeiterverein. In dem Bortrag, den Arbeitersekretär Fischer von Rentlingen am Freitag abend im evangel. Arbeiterverein über das Thema:Das sittliche Moment in der Arbeiterbewegung" hielt, gab der Redner etwa folgende Ausführung:

Man macht der Arbeiterbewegung häufig den Vor­wurf, es handle sich in ihr nicht um ein sittliches Moment, sie sei vielmehr ein Kampf um den Futterplatz mit der Parole: weniger Arbeitszeit und mehr Lohn. Diesem Vor­wurf gegenüber kann man daS Recht des Arbeiters auf Besserstellung seiner materiellen Lage so verteidigen, daß man sagt: Reichtum ist keine Tugend, aber er ist eine an­genehme Tatsache. Reichtum und sittliche Tüchtigkeit find nicht notwendig bei einander. Nun aber ist die Arbeiter­bewegung überhaupt nicht bloß eine rein materielle, sondern eS find sittliche Kräfte und Motive in ihr vorhanden. Was hier mit Recht angestrebt wird, ist die Einordnung des Arbeiterstandes in daS Gesamtleben der Nation. Wir verurteilen die Einseitigkeit in der Arbeiterbewegung, die im Arbetterstand alles steht, wie er in der Parole der Tagwacht" Ausdruck fand: wir kennen und merken uns d e Geschäftsleute, die nicht sozialdemokratisch gewählt haben. Aber der Arbeiterstand ist berechtigt, zu verlangen, daß der Arbeiter im politischen, wirtschaftlichen und kirchlichen Leben als gleichwertiger Mensch angesehen werde. Das erfordert dis. Achtung vor der Treue seiner Arbeitsleistung und vor der Tüchtigkett, welche er in seine Arbett hineinlegt. Wir zählen heute in Deutschland an Arbeitern und An­gestellten und Beamten in Fabriken mit Frauen und Kindern zusammen etwa 27 Millionen. Nun ist es nicht bloß ein sittliches, sondern ein nationales, wirtschaft­liches und militärisches Interesse der Nation: die Gleich­stellung des Arbeiters. Aber freilich daS ideale höchste Ziel liegt darin: jeder Arbeiter muß eine selbständige Persön­lichkett innerhalb der sozial-geistigen Kulturarbeit werden. Daraus ergibt sich für uns die praktische Aufgabe: wie machen wir aus den Arbeitern solche Menschen, wie sie die sittliche und christliche Auffassung verlangt? Unter der Not, daß er von den anderen Ständen nicht als gleichwertiger Mensch anerkannt wird, leidet mancher Arbeiter. Wieviel vertrauen ist in der Geschichte der Arbeiterbewegung zwischen Kirche und Arbetterstand, Bürgertum und Arbetterstand ge­schwunden? Aus diesen Erfahrungen allein läßt sich die radikale und stürmische Entwicklung des ArbetterstandS be­greifen. Der preußische Minister von Hollweg hat mit Recht die Frage als die soziale Aufgabe der Gegenwart bezttchnet: wie ordnen wir deu Arbeiter mit seinem Ringen um Gleichstellung in die Volksgemeinschaft ein? Wir müssen also an dem Streben der Arbeiterschaft mitralen, mitlebeu und mitfragen, daß er als Gemeinderat, als Schöffe, als Mitglied des Parlaments und der kirchlichen Verwaltung gewählt werde. Dasselbe gilt von dem Wirtschaft- lichenStrebeu des Arbeiterstands. Gerade hier lautet die Anklage, finde mau so wenig sittlichen Untergrund bei den Arbeitern. Diese sagen selber: wir können uns nimmer mit deu höheren Klaffen verstehen; wir würden als Arbeitgeber es gerade so wie diese machen und die Herrschaft um jeden Preis behaupten. Als Arbeitnehmer könne «an nicht genug verlangen, als Arbeitgeber nicht genug geben. Der Redner bestimmt seinen Standpunkt so: so wett Gerechtigkeit gefordert wird, so wett ist die Forderung erlaubt. Der Arbeiter muß einen LebenSlohu anstreben, daß er mit seiner Hände Arbeit, der Brotherr seiner Familie sein kann. Der Einwand, es sei bei dieser gerechten Ausgleichung kein Raum für die christl. Nächstenliebe mehr da, ist leicht zu w verlegen, da diese noch in allen Fällen der Not ein reiches Feld hat. Wir müssen eine Freude haben au jedem Menschen, d-r vorwärts strebt, und ihm seine sittliche Entfaltung und Erstarkung gönnen. Die Arbett hat das wertvolle Ziel, das der Arbeiter erstreben mutz, muß au 2 Punkten bes. aagreifeu: man verlange Verkürzung der Arbeitszeit. Diese Forderung begegnet oft dem Widerspruch, weil man steht, wie schlecht Arbeiter mit ihrer Zeit umgehen, wie sie ihr Geld tuS Wirtshaus tragen, wie Fabrikarbeiterinnen Zeit und Geld für eitlen Land verwenden. Dabei achte man aber auf deu mildernden Umstand wie stumpf u. langweilend die Art der Arbeit z. B. in der Textilindustrie ist, wo eine Arbeiterin dieselben 56000 Schleifen im Tage macht. Welche Vorurteile weckt diese mechanische, geisttötende Arbett in diesen Menschen in der Frage wie das Leben zu genießm sei. Der rechte Arbeiter hält sich an die Mahnung Carlyles: Du bist nicht nur ein 2beiuiger Baumwollspinner oder ein bauender Biber, sondern ein Mensch und trägst eine un­sterbliche Seele." Der Mensch hat nicht bloß eine dies- seitigkett?- sondern eine EwigkeitSbestimmuug. Wo die Arbett aber entleert ist, wo mau Mich so wenig in sie -taeinlegen kann, mutz sie verkürzt weiden. Aber auch, wo fie so aufregend ist und die Nervenkraft verbraucht, wie bei den Buchdruckern, muß fie daS rechte Maß haben. In manchen Berufen des Arbeiters ist dieses schon erreicht. Hängt nicht an diesem Uebelstand der zu großen Aus­dehnung der Arbeitszeit und der mechanischen und ab- stmnpfendrn Art der Arbeit der Mangel au Naturfilm und die religiöse Verarmung des Arbeiters? Der Arbeiter steht die Well von sich für zu mechanisch, ander? als der Bauersmann oder der Seemann, die von Wind und Wetter abhängig find. Auch zu religiöser Vertiefung braucht der Mensch Zeit und Freiheit. Der andere Punkt, au dem die Reform arbett eingreifen muß, ist da- Familienleben deS Ar­biters. Der Arbeiter muß soviel Zeit haben, um ein

Later und Erzieher seiner Kinder sein zu können und ein gesundes und christliches Familienleben führen zu können. Daß die Arbeiter Sinn für Bildung haben, zeige» die neu- eingeführten Volkshochschulkurfe in Reutlingen, wo unter 800 Besuchern 4500 Arbeiter sich finden. Und wo dieses Werk der Veredlung u, der sittlichen Erziehung im Arbeiterstand langsam vorangeht, da denke man au Carlyle'S Wort:Gott gibt dem Treuen immer wieder einigen Mut." Daher pflege man immer mehr die vorhandenm sittlichen Kräfte in der Arbeiterbewegung. Der Redner selber wurde in Hamburg aus einer Werkstatt von sozialdemokratischen Arbeitern ver­trieben; weil er als der einzige unter etwa 100 Arbeitern nicht Soz.-Demokrat war, mußte ihn fein Arbeitgeber ent­lassen. Das find Kampfmittel nach dem Grundsatz: Macht geht vor Recht. Dagegen ist ein sittliches Kampfmittel die berufliche Organisation. Liegt nicht in diesem Werk der Arbeiterschaft ein großes sittliches Moment, weun 2'/» Millionen deutsche Arbeiter nach dem Grundsatz leben: einer trage des andern Last." Man achte nicht bloß auf das Geld der Arbeiter, sondern auf seine Verwendung, auf ihren Opferfinn, auf ihre Solidarität. Was den Arbeitgebern erlaubt ist, soll mau auch dem Arbeiter ge­statten. Man lasse dem Arbeiterstand seine freie, gesunde Entwicklung, dann hat «an nicht den ehemen Tritt der Arbeüerbataillone zu fürchten, sondern wird die Entfaltung freier maßvoller Menschen erleben. Freilich ohne sittlich- religiösen Halt hat der moderne Arbeiter keine bleibende Kraft. Der Arbeiter braucht als Wurzel seiner Kraft das Christentum; freilich muß er, um dieses wieder zu gewinnen, ein Christentum vor Augen sehen, das streng gegen sich selber ist und daS ihm Achtung einflößt.

Dem Bortrag des Herrn Redners, der durch Reichtum und Fülle der Gedanken und durch die Farbe der eigenen Erlebnisses sich auSzeichnete, folgte eine sehr lebhafte Be­sprechung. In ihr wurde die Jugenderziehung, das Recht der modemen Frau, besonders der im Beruf stehenden Ar­beiterfrau, das christliche Urteil über Rechte und Pflichten des heutigen Arbeiters, die Frage der Geltung der neu- testamentlicheu und besonders der Worte Jesu in der Berg­predigt für die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse unserer Zeit besprochen. An dieser Aussprache beteiligten sich: die Herren Mittelschullehrer Dieterle, W. Mayer, Lehrer Hang, Stadtpfarrer Merz, Lehrer Arnold und öfters der Redner des Abends. Der Bortrag ließ bei aller Ueöerzeugungskraft manche ungelöste Frage übrig; aber er hat die Geister angeregt und beschäftigt und dem evangel. Arbeiterverein sein Daseinsrecht und seinen Beruf neu gezeigt.

Hochdorf OA. Horb, 2. März. Gestern hielt der DarlehrnSkassenverein seine jährliche Generalversammlung ab. Nach der vorgetragenen Bilanz hatte der Verein im letzten Jahr einen Umsatz von 513, 266 und einen Rein­gewinn von 2908 93 iZ. Mit Rückficht auf den günstige«

Abschluß wurde der Zinsfuß vou den Darlehen bei Inhaber laufender Rechnung fürs Jahr 1908 von 4'/, auf 4'/«°/» herabgesetzt. Der Verein zählt 191 Mitglieder. Der Vor­steher und zwei austretende Mitglieder wurden wiedcrge- wählt, die Belohnungen des Rechners und Vorstehers erhöht.

Harb, 3. März. Heute Vormittag um V»12 Uhr entstand im Dachstuhl des HauseS D. I. Frank Söhne Feuer, das durch das rasche und energische Eingreifen der hiesigen Feuerwehr in kurzer Zeit gelöscht wurde. Die Entstehungsursache wird auf ein Dienstmädchen im Hanse zurückgeführt, die, wie man sich erzählt aus Heimweh Feuer im Dachstuhl gelegt haben soll. Das Dienstmädchen wurde von der Brandstelle in Haft abgeführt, und hat die Tat jetzt eingestandeu. (Schw. volksbl)

r. Lalw, 2. März. Das Dienstmädchen in einer Konditorei betrieb einen schwunghaften Eierhandel, der nach ihrem Austritt entdeckt wurde. Die Erkundungen zeigten, daß das Mädchen die Eier nicht von den Verwandten aus der Heimat sondern aus dem Lager ihres Dienstherr« Hundertweise gestohlen hatte. Auch Kolonialwarm soll fie an eine Hehlerin um einen Spottlohn geliefert haben.

r. ßkalw 2. März. Heute warm der Strafkammer- Vorsitzende und der Staatsanwalt von Tübingen in den Staatswaldungen vou Stammheim zur wiederholten Unter­suchung des Jagdvergehen» und der schweren Widersetzlich, keil gegen das Iagdschutzpersonal, wegen dessen der Schreiner Kirchherr vou Stammheim vom Landgericht Tübtugm und vom Reichsgericht in Leipzig zu 9 Monat Gefängnis ver- urteilt worden ist. Seit längerer Zeit werden dir Forst­schutzleute durch nächtlichen Unfug, Einwerfung der Fenster usw. belästigt. Als Täter vermutet man ein Wildererkou- sortimn aus dem Bezirk und aus der Nähe der badischen Grenze.

Oberjefiugeu, 2. März. Am Samstag nachmittag fiel hier ein 2jährigeS Kind in die Abortgrube. Trotz schnell erfolgter Hilfe und angestellter Wiederbelebungsver­suche konnte nur der Tod desselben konstatiert werden.

Plochingen, 28. Febr. Gestern nachmittag gegm 4 Uhr fuhr die Königin, begleitet von einer Hofdame, ver Automobil am hiesigen Johanniterspital vor und ließ sich dasselbe bis ins einzelne zeigen. Sie sprach sich in sehr teilnehmender und wohlwollender Weise sowohl gegm die Kranken als auch gegen daS Personal aus. Nach ea. 1- stündigem Aufenthalt fuhr die Königin nach Stuttgart zurück.

r. Befigyei«, 29. Febr. Die Leiche deS neulich bei Mundelsheim im Neckar aufgefundenen Rädchens war die der 16jährigen Tochter eine» Postunterbeamteu in Cannstatt. Da Selbstmord ausgeschlossen zu sein scheint, nimmt man einen Unglücksfall an. Der bei Hessigheim geländete männliche Leichnam ist jetzt gleichfalls agnosziert worden. De: Ertrunkene war ein Bietigheimer Bürger.

Marbach, 1. März. Am hmtigen Tage wurde eine Ausstellung von Gedichten, Briefm rc. von David Frtedr. Strauß im Schillermusemn eröffnet. Die Ausstellung wird den ganzen Sommer dauern.

r. Göppingen, 29. Febr. Ju der heutigen Sitzung der Gemeindckollegien, gab Oberbürgermeister Allinger die Erklärung ab, daß er wegen seines unbefriedigenden Gesundheitszustandes auf 1. Juli d. IS. von seinem Amt zurücktreten werde.

r. Göppingen, 2. März. Demnächst dürste ein eigenartiger Fall die Gerichte beschäftigen. Die Kinder zweier Mädchen, die gleichzeitig in der Frauenklinik geboren haben, sollen verwechselt worden sein, und da das Mädchen der Reutlinger Gegend das Kind der hiesigen Mutter reklamiert, diese aber vom Tausch nichts wissen will, wird die Sache bei Gericht ausgemacht werden. Zu der Geschichte fehlt bloß noch der weiße Salomo.

r. Heilbron», 29. Febr. Der Semeinderat hatte sich in seiner letzten Sitzung mit einem Antrag deS Stadt­arztes Hoftat Dr. Schliz zu befassen, der eine energischere Be­kämpfung der Tuberkulose bezweckt. Es sollen zu diesem Zweck die bekannten Tuberkulosemerkblätter verbreitet »werden, ferner sollen auf Kosten der Stadt an bedürftige Kranken die keiner Kasse angehören, regelmäßig Sputuwuntersuch- ungen vsrgenommen werden.

r. Weilsberg, 2. März. Um den ersten Gewinn der Heilbronner Pferdemarktlotterie zu machen, hat ein Bäuerlein in Eberstadt sein Los auf die Gewinnummer geändert. Man merkte den Bettug und der Schlaue wird ein gerichtliches Nachspiel zu erwarten haben.

r. Ul«, 29. Febr. Ass dem hiesigen Untersuchungs­gefängnis ist der Schlosser Alois Kalteuegger von Pfersee, der das Haupt einer großen Diebesbande sein soll, ent­wichen, er konnte aber in Augsburg wieder eingrfangen werden.

r. Bo« Allgän, 1. März. Durch einen unerwartet starken Schneesall in vergangener Nacht find unsere Fluren wieder in eine volle Winterlandschaft verwandelt worden. Stellenweise mußten Bahnschlitten gefahren werden. ES wird über ausgiebigen Schneefall Ms vielen Orten des Landes, namentlich aus Oberschwaben und der Schwarz­waldgegend berichtet.

r. AriedrichShase«, 1 . März. Zum Zweck der Gründung eines Alters- Md ErholungsheimesHunt- HauS" hat die verstorbene Fra« Obersteuerrat Jda Böller geborene Huni, der evangelischen Kirchengemeinde ihr An­wesen, das Haus Nr. 61 der Friedrichstraße nebst Garten, testamentarisch zugewiesen und noch zur Instandhaltung Md Verwaltung des Anwesens ein bares Vermächtnis vou 50000 auSgesetzt. Ebenso hat fie der evangel. Armen­kasse 2500 ^ vermacht. Ferner ließ fie der Anstalt für männliche Epileptische auf der Pfingstweide bei Tettnang 15 000 zukommen.

r Ans de« Oberamt Mergentheim, 2. März. Sin Privatier im Dorfe V. machte fich auf dem Wege zum Notar, um seinen letzten Willen gerichtlich niederschreibe« zu lassen. Der Beamte erklärte, am anderen Tage in der Frühe ohnedies geschäftlich nach B kommen zu müssen und dann könne man die Sache ja dort erledigen. Jedoch der Wunsch des Erblassers ging aber nicht mehr in Er­füllung, denn abends erlitt er noch einen Lchlaganfall und verschied.

Deutsches Reich.

Internationale Ballouanfstiege. Am Donners­tag den 5. März finden in den Morgenstunden internatio­nale wissenschaftliche Ballonaufstiege statt. ES steigen Drachen, bemannte oder unbemannte Ballons in deu meisten Haupt­städten Europas auf. Der Finder eine? jeden unbemannten SallonS erhält eine Belohnung, wenn er der jedem Ballon ietgegebeneu Instruktion gemäß den Ballon und die In­strumente sorgfältig birgt Md an dir angegebene Adresse sofort telegraphisch Nachricht sendet.

Heidelberg, 2. März. Heute nacht 1 Uhr brach in rem alten Rathaus am Marktplatz Feuer aus, das iu wenigen Stunden das ganze Gebäude eiuäscherte. Der da­neben befindliche neue Flügel konnte gerettet werden. Der nahe Turm der Heiliggeistkirche fing mehrfach Feuer Md nur den größten Anstrengungen der Feuerwehr ist es zu verdanken, daß er von de« Feuer verschont blieb. Viele Akten find verbrannt.

Bo« der bayerische« Grenze, 29. Febr. Bet« Nachhausegehru von einem Faschingsball in Karlshuld stieß der Korbmacher Birzel den Bauern Blank MS Uebermut i» de» Straßengraben. Blank schoß sofort dem Birzel eine Schrotladung ins Erficht. Die Verletzungen führten deu Tod BirzelS herbei.

München, 29. Frbr. Professor Schnitzer hat au die Münchener Burschenschaften, welche ihm neulich eine Adresse überreicht haben, folgenden Dank gerichtet:Kom­militonen! Unterzeichneter ersucht hiermit, für den Ausdruck Ihrer Gefinnnng seinen ergebensten Dank entgegenzuvehmeu, mit dem er die zuversichtliche Hoffnung verbindet, daß die gesamte elvitas akaäsmlo«, Lehrer wie Schüler, in begei­sterter Pflege der höchsten akademischen Ideale stets wett­eifern mögen. Professor Schnitzer."

Mainz, 2. März. Die Fälle, in denen Reisende durch daS törichte Auf- und Abspringen von schon oder noch in Bewegung befindlichen Eisenbahnzügeu tödlich verunglückten, find äußerst zahlreich. Sie bilden gewisser­maßen den höchsten Prozentsatz aller Badnuuglücksfälle. Durch das Aufspnnzen verloren in letzter Zeit im Bahn­hof Bingen allein zwei verheiratete Frauen uud Mütter ihr Leben und in Aodenhei» wurde einem jungen Mann etu Bein abgefahren. Das rrglemrntSwidrige und strafbare