82 . Jahrgang.

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erfülle: Elisabethe Charlotte, geb. iller, Ehefrau de- Karl Friedrich thacker, Briefträgers a. D. 70 I. en LS. Frbr.

Erscheint täglich mit LnSnahmr der Tonn- und Festtage.

Preis vierteljährlich hier 1 ^k, mit Träger« loh» 1 SV im Betirrr­und 10 Lm-Berkehr 1.25 ^t, im übrigen Württemberg 1.85 »A, MonatSabonnementS nach Verhältnis.

Auflage 2600 .

sti de» Odrnmls-Seftk Wld.

KevnfpvecHer Wv. LS.

Jernspvecher Wv. 28.

Anzeigen-Gebiihr f. d. Ifpalt. geil» anS gewöhnl. «chrift oder deren Raum bei Imal. Einrückung 10 bet mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Mit dem Plandrrftübchen und

Echmäb. Landwirt

^ 46

Menstag dm 25. Aeöruar

1908

Seine Königliche Majestät haben vermöge allerhöchste» Satschlteßung vom 25. Februar nachstehende Auszeichnungen zu ver­leihen geruht:

den Titel und Rang eine» LandgerichtSratt:

dem OberawtSrtchter Eigel in Nagold; daS Ritterkreuz d»S Orden» der Württembergtfchsn Krone:

dem Oberstudirnral Dr. Egelhaaf, Rektor des Karlsgymna« fiumS in Stuttgart;

daS Ritterkreuz e ster Klaffe de» FriedrichSordrns:

dem Etaatsanwalt Aelin in Stuttgart, dem evangelischen Dekan Roo» in Calw;

da» Ritterkreuz zweiter Klaffe derselben OrdenS:

dem städtischen Oberförster Bischer in Freud,nfiadt; das Verdienste enz:

dem Oberbahnmeister Bengel in Nürtingen, dem OberamtS- pfleger Gramer in Horb; dir Verdienstmedaille deS FriedrichSorden»:

den Etationsverwaltern Schwarz in Bemmingen, Zirn in Freudenstadt, dem Lokomottvführer Fiechtnrr (früher in Alten- steig) in Stuttgart; die silberne Verdienstmedaille:

dem Lokomotivführer Ungerer in Freudenstadt, dem Zug­führer Seist in Calw, den Bahnwärtern Wolf auf Posten 41 der Abteilung Herrenberg, Kühle auf Posten 46 der Abteilung Nrbringen, Weitbrecht auf Popen 28 der Abteilung Em­mingen, dem L ndpostdoten Schnierle in Garrweiler; dir Karl-Olga.Meda ll« in Silber:

dem Dekan I>i«. tkeol. Zeller in Freudenstadt; die silberne l-ndwtnschaftliche Verdienstmedaille:

dem Heinrich Gnoth, Gutsbesitzer auf Schloß Rosrck, Ge meinde Unterjesingen, Oberamts Herrenberg; den Titel und Rang eines Oberpostsekretär»:

dem Postsekretär Kübel in Wildbad; den Titel und Rang eines MedizinalratS den Oberamtsärzten vr. Hart mannn in Herrenberg, Or, Lieb in Freudenstadt, den Titel und Rang eines Finanzrats dem Kameralvrrwalter Böller in Hirsau,

den Herzog Albrrcht von Württemberg, Königlich« Hoheit, General der Kavallerie und kommandierend»« Grneral des XI. Armeekorps, von dem Kommando nach Preußen zu enthebe» und unter Belastung L Is, suite des Grenadier-Regiment» Königin Olga Nr. IIS und de» Mannen-Rcgiment» König Karl Nr. 19 zum kommandierenden General des Armeekorps zu ernennen und den Herzog Ulrich von Württemberg, königliche Hoheit, Ritt­meister und ESkadronchef im Ulanen-Regiment König Wilhelm I. Nr. 20, zum überzähligen Major zu befördern, v Marchtaler, Generalleutnant, General L la suits Seiner Ma­jestät deS Königs und KriegSminister wird zum Generaladju­tanten Seiner Majestät der König, ernannt;

Wilhelm, Herzog von Urach, Graf von Württemberg, Durchlaucht, Oberst und Kommandeur deS Dragonerregiment» Königin Olga Nr. 35, wird unter Stellung s, I» suite dieses Regiments mit der Führung der 26. Kavalleriebrigade (1. Kgl. Württ mbergischen) beauftragt,

Befördert wird zum Stabsarzt:

der Oberarzt der Reserve Dr. Besenmayer (Calw).

IurchLLos und treu!

r. Jedes Dezennium bildet im Menschenleben einen Abschnitt, den auch der einfachste Bürgersmann besonders zu feiern pflegt, namentlich wenn er die sechzig erreicht hat und damit an der Schwelle des Greisenalters angekommen ist. Au diesem wichtigen Lebensabschnitt steht heute auch unser geliebter Landesvater, König Wilhelm II. von Würt­temberg, der heute sein 60. Lebensjahr vollendet.

ES war eine stümische Zeit, als das einzige Kind des Prinzen Friedrich und seiner Gemahlin Katharine, der Tochter König Wilhelms I., geboren wurde. Der Ruf nach Freiheit ging durch die Länder, ein großes Sehnen hatte sich der Völker bemächtigt, in wilden Parteikämpfen erzuckten die Landstände und dar Ende vom Liede war, daß der heftig gärende Most vergeblich überschäumte und daß neue große Enttäuschung auf das tolle Aufflack-rn der VolkS- leidenschaften folgte. Aber wie der junge Prinz, der zu­nächst nicht zur Thronfolge berufen schien, still und unbe­rührt von den Ereignissen der Welt heranwuchs, so reiften auch die gesunden Bestandteile der achtundvierziger Ideen für die so viele blutige Opfer dargebracht waren, langsam und kaum beachtet heran.

Die Geschichte des modernen Württembergs, die Ent­stehung unseres ueugeeiuteu deutschen Vaterlandes, der Ueber- gang von der schwarz-rot-goldenen zur schwarz-weiß-roten Nattonalkokarde, fällt zeitlich mit dem Leben unseres Königs zusammen. Nach den Bruderkämpfen von 1866 erlebte der junge Manu die großen siebziger Tage, eine treffliche Schule, die wirksam ergänzt wurde durch fleißige Studien und durch straffe« militärischen Dienst.

Schon damals zeigte e» sich, daß die Ehe des Königs

Karl kinderlos bleiben «nd der Thron auf seinen Neffen Wilhelm übergehen werde. Darum war auch König Wil­helm II. wohlvorbereitet auf seinen hohen Beruf, als am 6. Oktober 1891 mit der höchsten Würde auch die schwerste Bürde des Landes auf seine Schultern fiel. Ein moderner Fürst war unser König von anfaug an. Unter seiner Re­gierung hat Württemberg die zeitgemäßeste Verfassung aller deutschen Bundesstaaten erhalten. Handel und Verkehr nahmen einen ungeahnten Aufschwung und wohin man heute blickt findet man den Segen einer gut geordneten Ver­waltung.

Auch als Mensch steht uns unser König wie ein Vor­bild da. Einfach und bieder, mit allen Vorzügen des schwäbischen Stammes auSgestattet, ein musterhafter Haus­vater, erlebt er diesen Jubeltag im Kreise der Seinen. Ei« treues Volk blickt mit Verehrung zu ihm anf, zu dem König, der furchtlos und trm gehalten, was er bei seiner Thron­besteigung versprochen hat.

Hie gut Württemberg alleweg" lautet heute der Ruf, der landaus landab zu Ehren des Staatsoberhaupts ertönt. Alle Wünsche gipfeln in der Hoffnung, daß es König Wil­helm noch lange beschieden sein möge, in voller Frische und Gesundheit au der Spitze seines Staates zu stehen und das Wohl des Landes in rastloser Friedensarbeit zu fördern.

Es lebe der König!

König Wilhelms 60. Geburtstag.

Berlin, 24. Febr. In einem besonderen längeren Artikel derNorddeutschen Allgemeinen Zeitung" wird zum 60. Geburtstag des Königs von Württemberg u. a. ausgeführt:

Mau darf sagen, daß die Regierung Wilhelms II. von Württemberg in mancher Hinsicht eine vorbildliche für unsere deutschen Bundesfürsten war, insbesondere, daß dies beispielsweise auf dem Gebiete der Rechtspflege -er Fall war. Wie König Wilhelm einigemale während seiner Regterungszeit Gnadenakte vollzog, die im Verhält­nis zur Größe Württembergs und seiner Bewohnerschaft außerordentlich umfassend genannt werden müssen, was doch der allerpersönlichsten Entschließung des Königs zuzuschreiben ist, so find auch von Württemberg andere aus humanem Geist herausgewachsene Neuerungen hervorgegangen, wie die bedingte Verurteilung Minderjähriger usw. Auch mannig­fache Anregungen des künstlerischen Lebens Württembergs und der Pflege der Wissenschaft sind dem Monarchen zu danken. Dem Andenken des großen Sohnes des Schwaben- landrs Friedrich Schiller zollte er seinen Tribut, indem er den Wunsch aussprach, daß der Marbacher Schillerverein sich in einen Schäbischru umwandle, und er selbst wurde das erste Mitglied deS Vereins. Auch anderen nützlichen Bestrebungen widmete König Wilhelm II. materielle Opfer und persönliches Interesse. Es sei nur an das lebhafte Interesse erinnert, daS König Wilhelm an den Versuchen des Grafen Zeppelin mit dessen Luftballon nimmt. Er ist in seinem Laude ungemein beliebt. Und jenes innige Band, das schon vor Jahrhunderten im Württemberger Land zwischen Fürsten und Volk bestand, so daß Justinus Kerner seinen Eberhard mit dem Barte sich rühmen lassen kann, daß ersein Haupt kann kühnlich legen jedem Unter­tan in Schoß", dieses Band verknüpft auch heute noch Wilhelm I! mit den Schwaben. Nicht selten kommt es vor, daß König Wilhelm ganz allein auf einem Spaziergang sich mit Personen aus dem Volke unterhält und eingehend sich nach ihrer Tätigkeit und wirtschaftlichen Lage erkundigt, und so ist er mit vielen einfachen Leuten MS dem Volke persönlich bekannt. Mit dem deutschen Katserhause ver­bündet den Monarchen eine festgegründete Freundschaft."

In ihrem politischen Teil schreibt dieNorddeutsche Allgemeine Zeitung" noch folgendes:

Seit mehr als 16 Jahren waltet König Wilhelm seines Herrscheramtes und genießt bei seinem Volk Liebe md Verehrung, die tu diesen Tagen zu besonders warmem Ausdruck gelangen werden. Dem buudestreueu deutschen Fürsten aber bringt die Nation zu diesem frohen Gedenktag ihre aufrichtigen Segenswünsche dar. Möge fich das württembergifche Land noch eine lauge Reihe von Jahren der glücklichen Regierung seines gütigen «nd wohlwollenden Königs erfreuen!"

DieNational-Zeitung" schreibt:

Im ganzen Königreich wird dieser Lag aufs festlichste

begangen werden. König Wilhelm hat bei jeder Gelegen-

heit seine kerndeutsche Gesinnung gezeigt. In den 1? Jahre« seiner Regierung ist das Königreich Württemberg zu immer weiterem Wohlstand aufgebläht."

(Stuttg. Mpst.)

Staatssekretär Deruburg über die deutschen Schutzgebiete.

In der Budgettommisston des Reichstags hat Staats­sekretär Deruburg am Dienstag, wie schon kurz gemeldet, einen längeren Bericht über die deutschen Schutzgebiete, mit Ausnahme von Südwestafrika, und über seine Reise nach Ostafrika erstattet. Wir entnehmen seinen Ausführungen das folgende: ^ ^ .

Zunächst Togo. Dieses bedürfe eines ReichSznschuffeS nicht mehr; eS unterhalte sich bereits selbst. Auch die Eisenbahn Lome-Palttne, die erst am 27. Januar 1907 eröffnet wurde, rentiere fich vorzüglich. ES sei gelungen, einen muen günstigen Pachtvertrag abzuschließen, wonach Togo auch künftig unter allen Umständen einen aktive« Haushaltsplan haben werde. ES werde vorgeschlagen, die Beträge zum Weiterbau der Eisenbahn zu vermindern, wie er überhaupt nur den Bau solcher Eisenbahnen befürworte, die ihre Deckung in sich tragen. Kamerun weise eine außerordentlich günstige Handelsziffer für 1907 auf, über 34 Millionen. Das bedeutet eine Steigerung von 40 Proz. gegen das Vorjahr. Die Zolleinnahmen würden sich wohl auf über eine Million mehr belaufen, als veranschlagt war. Bereits der vorliegende Etat weise eine erhebliche Ver­minderung des Reichsznschuffes auf. Tatsächlich sei bei der Steigerung der Zolleiunahme die Finanzlage noch günstiger, als darin zum Ausdruck komme. Der Reichszuschuß für Ostafrtka sei um mehr als eine Million zurückgegangen. Das seien 33 Proz. Die Entwicklung des Handels sei sehr erfreulich. Die Eingeboreuenbevölkerung betrage zehn Millionen. Die Hüttensteuer könnte also viel mehr eiu- bringen, wenn sie auf das ganze Schutzgebiet ausgedehnt würde. Dem ständen jedoch erhebliche Schwierigkeiten ent­gegen, wie fehlende Gewöhnung an die Geldwirtschaft. Die Plantagenwirtschaft erstrecke fich bisher nur auf einen verhältnismäßig kleinen Teil deS Schutzgebietes. Nach Lage der Gesamtentwicklung könne einer weiteren Minderung des Reichsznschuffes entgegen gesehen werden. Die Ent­wicklung der Südseegebiete sei auch günstig. Es lasse sich mit Sicherhett sagen, daß Deutschland die Beträge, die eS für de« Erwerb der Karolinen seinerzeit ausgegebeu habe, wieder aus dem Gebiet zurückerhalten werde. Aus der Insel Nauru befänden sich etwa 40 Millionen Tonne« Phosphat, von .welchem das Deutsche Reich eine Abgabe von 15 ^ pro Tonne erhalte. Auch auf der Insel Au- gaur seien beträchtliche Phosphatlager. So biete die Ent­wicklung der Schutzgebiete ein günstiges Bild dar. Die Kehrseite sei jedoch, daß, je mehr die Verwaltung vordringe und auf die Eingeborenen einwirke, um so größere Reibuugsflächeu entständen. Wenn wir zu schnell bezüglich der Eingeborenen vorgingen, würden wir unsere günstige Position nicht halten können. Es gäbe Leute, die glaubten, in Ostafrtka ließen sich die Eingeborenverhältniffe durch Verwaltuugsmaßregelu plötzlich von Grund aus umgestalten. Die RrichSverwaltung wüste aber die Hüterin der deutschen Rechtsgrundsätze sein, die dort gelten, wie auch für die finanzielle Gestaltung Sorge tragen und endlich auch die Rechte der Eingeborenen berücksichtigen.

Staatssekretär Dernburg gibt daun eine ausführliche Darstellung der Erfahrungen seiner Reise nach Deutsch- Ostafrika. Bezüglich der Einfuhr möge man nicht zu große Erwartungen stellen und nicht verlangen, daß das zu schnell vorwärts geht. Denn die sehr starke Bevölkerung Ostafrikas ist heute noch nicht konsumfähig. Die Konsum­fähigkeit muß ihr erst anerzogen werden. Mit Verwaltung-- technischen und affefforisttschen Maßnahmen kam man die Natur der Verhältnisse nicht mit einem Schlag ändern. Es kann fich nicht darum handeln, in Afrika möglichst schnell Geld zu verdienen, sondern man muß kulturell ent­wickelnd Vorgehen Md so auch eine solide Basis für Handel und Industrie schaffen. Die Rechte der Eingeborenen muß man in jeder Beziehung wahrnehmen. Ostafrtka lasse fich nicht halten mit bloßer brutaler Machtentfaltung, sondern nur durch eine kräftige, gerechte, bet den Eingeborenen Vertrauen genießende Verwaltung. Die uegererhaltende Politik erfolge also schon aus den tatsächlichen Verhält­nissen. Der Neger bringe aber auch mit dem Mutterland zusammen die Hälfte der Einnahmen des Schutzgebiet- auf, die weißen Pflanzer nur 2'/, Prozent. Gewisse Züch­tigungsmittel könnten nicht abgeschafst werden, aber die