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Wintsr-XllSALdo 1907/08,

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Schwöb. Landwirt.

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Donnerstag dm 20 Aeöruar

1908

WoMschs Hlebersicht

Zu de» Gegnern der direkte» NeichSsteuer«

hat sich jetzt auch der badische Finanzminister Housell ge­sellt. Er erklärte in der Ersten badischen Kammer, Baden lehne die Einführung einer direkten Reichssteuer ab. Von einer Veredlung der Matrikularbeiträge verspricht sich der Minister nicht viel; sie begegne überdies einer Reihe finanz- uud staatsrechtlicher Bedenken. Die Reichsfinanznot könne uur behoben werden durch eine weitere Ausbildung der indirekten Steuern des Reichs. Auch dem Ausbau der Erbschaftssteuer auf Beizug der Abkömmlinge und der Ehe­gatten steht der Fiuauzminister nicht sympathisch gegenüber.

Im preußische« Abgeordnetenhaus wurde am Dienstag der Antrag v. Schenckendorff. wonach die Regier­ung um Vermehrung der Pflichtstunden zur Pflege der Leibesübungen in freier Lust ersucht wird, nach kurzer De­batte einstimmig angenommen. Kultusminister Dr. Holle hatte wohlwollende Prüfung der Angelegenheit zugesagt.

Maximilian Harde« ist vom Ersten Staatsanwalt beim Landgericht I Berlin benachrichtigt worden, daß der Strafantrag des Fürsten Eulenburg nunmehr eingegangen ist, der darauf beruht, daß Harden i« der erste« Prozeß- Verhandlung gesagt habe, Fürst Eulenburg stehe in der Liste, welche das Berliner Polizeipräsidium über die Homosexuellen führe, und ferner, es sei eine bewußte Unwahrheit des Fürsten Eulenburg, zu behaupten, daß Frhr. v. Berger ohne fein Zutun Vermittlungsversuche gemacht Habs. Der Staats­anwalt fordert Herrn Harden auf, sich darüber zu erklären, ob er eine solche oder ähnliche Erklärung getan habe, und event. das in seinen Händen befindliche Stenogramm der Verhandlungen vorzulegen. Harden hat dem Staatsanwalt geantwortet, das Stenogramm enthalte von solchen Äußer­ungen nichts; den» er habe sie nicht getan.

Die Balkau-Bahnprojekte. Die Nordd. Allg. Ztg. druckt den Text des Art 25 des Berliner Vertrages von 1878 ab und fügt folgmde Bemerkung hinzu: Hienach ist in der Frage der Sandschakbahn das Recht Oesterreich- Ungarns innerhalb des Status gno ganz unbestrestbar.

Französische Berkehrsresormpläue. Im Senat

sprach bei der Fortsetzung -er Debatte über die Verkehrs­wegen der Minister der öffentlichen Arbeiten von den neuer­lichen Bemühungen um Verbesserung der französischen Wasser­wege. Er erklärte das Projekt eines Settenkanals der Rhone, das 500 Millionen kosten werde, für das am weitesten vorgeschrittene. Ferner erinnerte der Minister daran, daß er am nächsten Oktober eine internationale Konferenz nach Paris zu berufen beabsichtige, die sich mit der Abnützung der Straßen durch den AutomobiLismus beschäftigen werde. Schließlich werde die Regierung die beständige Verbesserung

der französischen Häfen nicht aus dem Auge verlieren und sich bemühen, die Mißstände im Eisenbahnbetrieb zu be« fettigen. (Beifall.) Darauf nahm der Senat eine Tages­ordnung an, in der die Regierungserklärungen gebilligt werden.

Die amerikanische Flotte. Wie einem Berliner Blatt aus Ne.w-Aork gemeldet wird, veranlaßte die Er­regung, welche die iu jüngster Zeit gegen die Krtegstüchtig- keit der amerikanische« Flotte erhobenen Angriffe im Lande hervorgerufen haben, die Marineverwaltung, die Anstellung einer Untersuchung anzuordnen, welche sich auf alle von den Kritikern bemängelten Punkte zur erstrecken hätte. Mit der Führung derselben wurde der pensionierte Admiral Eonverse betraut. Dieser hat jetzt dem Marinesekretär Be­richt über die Ergebnisse der Untersuchung erstattet. Der Bericht kommt zu dem Schluß: Die Marine der Vereinigten Staaten kommt der jeder anderen Macht gleich, was die Bauart, die Schiffsleitung und die Ausbildung der Mann­schaften anbetrifft, nur in dem einen Punkt sei sie mangel­haft: in der ungenügenden Anzahl der Schiffe. (Mpst.)

Zur Frage einer Ateichsharrdwerksbehörde.

Berlin, 19. Febr. Eine Reichshandwerksdehörde wird vielfach in Handwerkerkreisen gewünscht. Sie hat auch auf den ersten Anschein etwas Bestechendes. Bei näherer Prüfung indes ergibt sich, daß sie kein genügendes Tätigkettsgebiet hätte und daher ein ziemlich kümmerliches Dasein fristen würde und zwar aus folgenden Gründen: 1) Die Handwerks-Gesetzgebung, die vom Reich gemacht wird, ist in der Hand deS Reichsamtes des Innern !md des Reichstags gut aufgehoben, da alle Parteien im Reichs­tag bestrebt find, die Hindernisse für die Entwicklung des Handwerks aus dem Wege zn räumen und auch alle posi­tiven gesetzlichen Einrichtungen zu schaffen, die dem Hand­werk frommen. Eine besondere Reichs-Handwerksbehörde ist daher nicht notwendig. 2) Der Schwerpunkt der Handwerkerförderung liegt in den einzelnen Bundesstaaten. In dem größten der Bundesstaaten, in Preußen, hat sich nun aber herausgestellt, daß die Handwerkerförderung wieder­um in der Hauptsache nicht von der Zentralstelle im Handels- uud Gewerbe-Ministerium, dem LandeSgewerbeawt, aus ge­schehen kann, sondern daß sie am besten von Gewerbeförde- rungs ernst alten tu den einzelnen Provinzen auszugehen hat, weil die Gewerbeförderung mehr lokalen Charakter hat. Diese Gewerbefördrrung besteht in der Frage des gesamten Btldmgswesens für Lehrlinge und Meister, in der tech­nischen Ausrüstung des Handwerkes und in der Bildung des Genoffenschaftswesens.

Autourobilweseu.

Berti», 19. Febr. Zur gesetzlichen Regelung des AutsmobilwesenS erfährt die Tägl. Rdsch., daß die Revision

der betr. Vorschriften sich auf folgende Punkte erstrecke« wird: 1) Führerwesen, 2) genauere Regulierung der Fah»- geschwtndigkeit. 3) Sigualweseu, 4) Bezeichnung und Beleucht­ung, 5) Grenzverkehr. Wie die Tägl. Rdsch. weüer er­fährt, wird die Veröffentlichung der im Statistischen Amt bearbeiteten Automobilstatistik, insbesondere der Statistik der Automobilmfälle im März erfolgen.

Denburg über seine Reiseerfaheunie» in Dentsch'Ostafrtka.

Berlin, 18. Febr. In der Budgetkommissiou'des Reichstags stand heute der Etat des Reichskolonial­amtes auf der Tagesordnung. Staatssekretär Deru- burg gab einen Ueberblick über den Etat der Schutzgebiete mit Ausnahme von Südwestafrika.

Togo balanziere in Einnahme und Ausgabe ohne Reichszuschuß. Kamerun weife außerordentlich günstige Handelsziffern für 1907 auf, nämlich über 34 Millionen. Die Entwicklung deS Handels in Deutsch-Ostafrika fei erfreulich. Der Reichszuschuß habe sich um 33°/° verringert und werde das voraussichtlich noch mehr tun. Die Hüttenstener, auf das ganze Gebiet ausgedehnt, könne bei 10 Millionen Eingeborenen viel mehr eiubringen. Sicher fei jedoch, daß mit dem Bordringm ins Innere immer größere Retbungs- flächen mit den Eingeborenen entständen.

Der Staatssekretär gab dann eine ausführliche Dar­stellung seiner Reiseerfahrungen in Ostafrtka. Er sagte, Ostafrika lasse sich uur durch eine kräftige, gerechte, bei den Eingeborenen Vertrauen genießende Verwaltung halten. Was die Eingeborenen leisten können, zeige die Entwicklung eines Handels von 8 Millionen in drei Jahren im Seen- gebiet nach Schaffung eines Nbsatzweges. Die Verwaltung selbst sei reformbedürftig. An der Küste feien zuviel, im Innern zu wenig Beamte; für eine große Einwanderung deutscher Ansiedler sei der Zeitpunkt noch nicht ge­geben.

Aus Marokko.

Tanger, 18. Febr.Daily Telegraph" meldet von hier, daß tu Fez fortgesetzt anarchistische Zustände herr­schen. Die Lage im jüdischen Quartier sei kritisch. Eng­lische md französische Couriere, welche sich auf dem Wege nach Tetuan befanden, seim von Angehörigen des Adjera- Stammes auSgeraubt md die Briefschaften, welche sie mit- geführt, vernichtet worden.

Paris, 18. Febr. Der franzöfische Konsul in Casa­blanca hat nach einerMatin"-Meldnng dem zu Muley Hafid zurückkehrenden franzöfische« Abgesandten für dm Gegensultan die private Versicherung gegeben, daß der di­rekte Anhang Muley HafidS von den Truppendes Ge­nerals d'Amade n t ch t werde a n g e g r i f f eu werden u. daßFrank- reich iu dem eigentlichen Bruderkriege keine Partei zu ueh-

Gin Winterausflug nach KuHaven.

(Fortsetzung.)

Nachdem ich bis zum Boot8**" ohne Unfall ge­kommen war, gestutzt und gezogen von der kräftigen Hand meines Neffen, wurde mir der selbständige Abstieg in das Innere des Bootes gar nicht schwer. Tief gebückt ging ich durch ein niedriges Portal im Hinteren Kommaudoturm, zwei hohe Stufen hinunter. Dann zeigt; sich halb rechts eine schmale letterartige Treppe, die wiederrückwärts" ge­nommen wurde. Dam wurde ein Vorhang zurückgeschlagen, md ich war für alle Mühe md Fährlichkeit reich belohnt. Einen gemütlicheren, anheimelnderen Raum als diese Kajüte kam mau sich gar nicht vorstellen. Wer möchte dies trau­liche, freundliche Gemach unter all der Schwärze draußen md droben vermuten!

Durch zahlreiche kleine rmde Deckslichter kam die Sonne herein. Das Dampföfchen, an dem mit Bindfaden zwei Flaschen Rotwein vorsorglich befestigt waren, strahlte behagliche Wärme aus. Alles glänzte in vollendeter Sauberkeit. Und wie praktisch da Garderobe md Bücher verstaut find.

Ringsherum Wandschränke, hellbraun gemalt. Unter der Koje, die ein Vorhang verbirgt, ei» Fülle von Schub­laden. Und wieder durch einen Vorhang abgeteilt ein besonderer kleiner Aukleideraum.

Auf dem Sopha mit schwarzem Roßhaarstoff be­zogen nahm ich Platz, an dem sestgeschraubten, schon halbgedeckten Tisch. Und eS hatte einen gewissen prickeln­den Reiz, sich zu sagen:Für den heutigen Tag ist S. M. Torpedoboot8**" mein Standquartier, mein Zufluchtsort."

Wir plauderten, indes der Bursche in blütenweiser Bluse md tadellos frisiert ab md zu ging und die

Tafel vervollständigte. Mein Neffe gab zwischendurch ihm freundliche Haushenn-Befehle:Ein Weinglas fehlt? Ein Teller? Ein Messer? Ein Stuhl? Wird geholt von

' Und so fort.

Dort herrscht die friedlichste md vollkommenste Güter­gemeinschaft.

Nach einiger Zeit kam die Meldung:

Herr Oberleutnant, der Wagen von Dölle ist da, aber Hummern, die hat er nicht mi! gebracht, 's gibt keine."

Bei Dölle das ist in Knxhaven das erste Hotel waren nämlich ein paar Extragänge bestellt, wie fie die Kam­büse nicht liefern kann. Statt der Hummer, die ihr Aus­bleiben durch allzu hohen Seegang entschuldigen ließen, brachte der Wage« Gänseleber-Pastete mit. Eigentlich hatte das Entree in Austern bestehen sollen; aber drei Austern­kutter waren mit voller Besatzung in den letzten Stürmen mtergegaugeu. Ein trauriges wkmvnto in der fröhlichen Stunde!

Nun wurden die beiden andern Kommandanten zu Tisch gebeten. Gewöhnlich speist jeder mit seinem Leut­nant allein. Mir zu Ehren waren heute die Chargen ge­trennt, hatte mein Neffe die beiden Crewkameradenauf mich" eingeladeu.

Ich fand, es war eine reizende Idee, mir so in echte­ster Weise das Leben an Bord eines Torpedobootes zu zeigen. Mit wahrem Vergnügen dachte ich das md merkte kaum auf ein eigentümliches, etwas störendes Gefühl in den Fußsohlen. Dann aber konnte ich doch nicht über­sehen, wie mein Schirm der an der Wand drüben aufge- hängt war, in immer stärkeren Schwingungen pendelte. Und ich fragte endlich etwas beklommen:Liegt daS Boot dem nicht still?"

Ach, eS schlingert ein bißchen," sagte mein Neffe,eS

steht gerade etwas See auf den Hafen zu. Ist Dir'S un­angenehm? Dann gehn wir von Bord."

Nein, nein!" rief ich eifrig. Um keinen Preis wollte ich aus das Dinieren gerade iu dieser Umgebung verzichten. Kurz und gut, ich hielt aus, bis der Portwein eingeschenkt war und die Gläser aus mein Wohl erhoben wurden. Bei dem ersten Bissen Gänseleberpastete aber war'S daun vor­bei mit meiner Seetüchtigkett.

Erschrocken md teilnahmsvoll sprangen die drei Kom­mandanten auf. Ich wmde sorglich iu meinen Mantel ge- hüllt md über die Stufen md Laufplanken zurück au Land geleitet. DaS war ja daS Gute, so redeten sie mir tröstend zu, daß man hier gleich wieder festen Boden gewinnen konnte.

Bescheiden bat ich, als ich drüben war:

Ach, hierher eine Taffe Bouillon!"

Der Bursche servierte sie, md ich trank sie stehend auf dem Kai, schnell, ehe der eisige Nordwind ste abkühleu konnte.

Das gab meinem Neffen einen gutm Gedanken ein:

Wir verlegen daS Mittagsmahl in den Bahnhof!"

Gesagt, getm! (Schluß folgt.)

A«S de» M«gße«d»rfer-Vlätter». Viel verlangt. N u« Oberst dum ersten Male im kreise sei»« RrgtmentSoffiztrr», zu fich selbst): »Scheint keine besondere Disziplin unter den Herren z» herrschen . . . bestelle da Fasan mit kraut, und keiner bestellt auch Fasan mit kraut!" Verdacht. Frau: »Wo ist denn da» Stück Braten, das heute mittag übriggrblieben ifif" Köchin (die mit »ine« Mattosen »«kehrt): »La« muß die Katze fich geholt haben." Frau: »Ich glaub», daß r» eine Wasserratte gewesen ist." Unangenehm, Folg«. Schneider (zu« Dien« eiurS Grafen, diffen Schloß auf ein« Anhöhe liegt): »Warum wird denn jetzt auf dem Schlosse di« Fahne nicht mehr aufgezogen, wenn Ihr Herr wieder '«ak einge- Uoffen?" Dien«: »Da» hat « fich abgewöhnt; sobald die Fahn, gehißt war, kamen si gleich mit Rechnungen von «eit und brrtt!"