auf große Entfernungen hin chlichen Genuß unbrauchbar icht einmal leicht sestgestellt giftung des Wassers stammt, aber Loch, wie unzulänglich g ist. Die Frage der Ver- ichenden Mengen von Quell- lemente zum Trotz mit jedem
Schwurgericht. Spruchliste n 10. Febr. beginnende erste 2 wurden bestimmt: Christian inderat in Haiterbach; Jakob inderat in Gültstein; Jakob at in Wannweil; Christian en; Louis Kußmaul, Ge- inrtch Buck, Bauer in Weil. , Kaufmann in Reutlingen; ieutlingen; Gottfried Linken- Simmozheiw; Karl Gottlob ev; Georg Heinrich Beutter, Friedrich Wilhelm Hummel, Friedrich Grauer, Baumle Reule, Zimmermeistcr in Neuster, Hirschwirt in Kup- smann in Rottenburg; Karl lingen; Gustav Grözingcr, Immanuel Holzäpfel, Bauer :tt; Anton Ruf, Waldmeister ib Aikele, Hafner meisten in i Bauknecht, Bauer in Nek- , Stadtpfleger in Neubulach; itndepflegerssohn, Bauer in ichmied nnd Gemeinderat in zer, Bauer und Gemeinderat mk, Univerfitätsprofeflor in nsenschmied in Neuenbürg; Wirt in Neuffen; Johann erat in Hengen.
Tine wertvolle Erfind- Maschinenfabrik zum Bruder- iian Wurster. Es wurde ert mit dem auch Gutzstahl lalität zusamwengeschweißt gt besonderes Interesse der rt sein Inhaber schon viele ingland erhalten, ir. In Neuenhaus ist der c etwa zehn Tagen bei einer l Blutvergiftung gestorben, lisch hier schwer verletzten rößtc Gefahr, da der Stich
lünstngen, 20. Jan. Verbürgerlicht» Kollegien von und Bichishausen hier zu- linkwasserversorgung zu bell zufolge werden sich die Wafferversorgungsgruppe inkwafs erversorgungsanlage n.
Reisende Hans Wolf, der etenen Firma in Oetlingen nterschlug und nach seiner tsanwaltschaft steckbrieflich frika festgenommen worden, beförderung entgegen.
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rafkammer. Wegen Diebledige Maurer Friedrich 3 Jahren Ehrenverlust zu erselbe hat von dem Hoch- und Weste gestohlen. — a ähnlicher Fälle tritt der
ze mit Kriegsbildern, alle en durchlaufen, und vor »erständliches. Kein Thea- »ermittelt, solche Heiterkeit gerufen; drei Stunden lang l Türke« alle Skalen der Grauens, der Freude uud :it auch im Türkenland die iielhaften Siegeskranz nn-
dem Kasernenhof üben die »oralschaften. Der Unter - le Geheimnisse dieser Kunst mit dem Befehl: „Also, ir en!" Der Hauptmann gramatischm Fehler nicht Nein, mich Unteroffizier!" ch dieser sofort wieder an nicht mir, sondern den ; wendet sich d:rKompagnie- Hsührer: „Nein Sie sollen lterdifickr schüttelt seinen Rekruten weiter!" „Nun Der Hauptmann hat cs berichtigen.
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ledige Dienstknccht Joh. Seitz vou Fünfbronn immer wieder als Brandbettler auf. Es waren ihm 14 Fälle zur Last gelegt, in denen er in den Oberamtsbezirken Calw und Freudenstadt sich als Abgebrannten von Darmsheim und Aichhalden aufspielte. Seitz wurde als rückfälliger Betrüger zu 1 Jahr und 6 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrrnverlust verurteilt. _
Graf Lyuar vor dem Kriegsgericht.
8. re. 8. Berlin, 22. Jan. Heute Mittwoch, wird sich das Kriegsgericht des 1. Garderegiments mit dem Fall Lynar zu beschäftigen haben. In der Schöffengerichtsver. Handlung der Privatklage des Grafen Moltke gegen Maximilian Harden wurde bekanntlich von seiten des Angeklagten auf die Vorgänge in der Adled-Villa hingewiesen und die Grafen Lyna,r und Hohenau als diejenigen genannt, die sich Verfehlungen nach § 175 hätten zu Schulden kommen lassen. Graf v. Lynar, früher Major in der Leibeskadron des Regiments Gardes du Corps, war damals schon aus dem Dienst geschieden; seine Verabschiedung war unter eigenartigen Umständen erfolgt. Der Bursche des Grafen hatte sich bei seinem Wachtrneist.r beklagt, daß sein Rittmeister „zu gut" zu ihm sei und gebeten, ihn von dem Dienste bet d m Grafen zu befreien. Der Regimentskommandeur, Oberst Frhr. v. Richrhsfen, forderte Lynar zu einem Bericht über d rs Verhalten zu seinem Burschen auf. Dieser Aufforderung kam Graf Lynar indessen nicht nach, er meldete sich vielmehr krank uad reichte inzwischen seinen Abschied ein. Der Abschied wurde erteilt, und zwar mit Pension, dagegen enthielt drs Mschicdsdekret die übliche Erlaubnis zum Weitertragen der Uniform nicht. Die Verabschiedung erregte seinerzeit großes Aufsehen, einmal, weil sie sich ungewöhnlich schnell vollzog, andererseits, weil es ausfiel, daß dem Grafen Lynar trotz seines Ranges als Stabsoffizier nicht, wie es sonst gebräuchlich ist, die Erlaubnis zum Forttragen der Uniform gewährt wurde. Graf Lynar war einer der elegantesten Offiziere der Garde und befehligte die Leib- s pwadron. Als dann der Kronprinz in das Garderegiment eintrat, übernahm dieser das Kommando und Graf Lynar fiel die Aufgabe zu, den Kronprinz in den Dienstgeschästen Zu unterstützen. Auch dieser Umstand trug dazu bei, die Absitz'edsaffäre sensationell zu gestalten. — Der Prozeß Moltkc- Harden brachte nun, wie bereits erwähnt, diesen Fall erneut in die O-ffentlichkeil und im Reichstage wurde bei der Beratung des Militäreiats die Angelegenheit einer scharfen Kritik unterzogen, zumal Graf Lynar die ihm gesetzlich zu- stchmde Pension bewilligt worden war. Der Kriegsmtuister sa^tr damals die Ermittelung und Bestrafung der Schuldigen zu. Graf Lynar war in dem Prozeß gegen Harden als Zeuge geladen. Er zog es aber vor, nicht zu erscheinen und blieb in der Schweiz. Später hat er sich selbst dem Militärgericht in Potsdam gestellt. Die Untersuchung, die bisher geheim geführt wurde, hat gegen den Grasen nichts Positives ergeben, bis auf einen Fall der noch nicht aufgeklärt ist. — Tie Verhandlung, die heute vormittag 9'/, Uhr ihren Anfang nimmt, findet vor dem Kriegsgericht des 1. Garderegiments in der Lehrter Straße statt. ES find daz t 40 Zeugen geladen. Wegen des beschränkten Raumes ist sie Zulassung des Publikums und der Presse nur in geringem Masse gestattet; auch dürften die Verhandlungen zum Teil unter Ausschluß der Oeffentlichkeit geführt werden. Es sind zwei Tage für die Verhandlung angesetzt.
Graf Johannes Lynar ist ein Sohn des Besitzers der Standesherrschaft Lübbenau. Seine Mutter ist eine Gräfin Ba:ta zu Solms-Barut. Er ist seit 1889 mit der Prinzessin Anna Elisabeth zu Solms-Hohensolms-Liecht verheiratet, einer Schwester der Großherzogiu von.Hessen, und Vater von zwei Kindern. Wir werden über die Verhandlungen berichten.
Deutsches Reich.
Eine« Schritt näher zur BetrieSmittelgemein- fchaft find die deutschen Eisenbahnverwaltungen durch folgende Vereinbarungen gekommen: Die württembergischen, bayerischen uud preußischen Staatsbahnverwaltungen haben vereinbart, die Bahnpostwagen dieser drei Verwaltungen künftighin in den durchgehenden Zügen Stuttgart-Berlin, Stuttgart-München und München-Berlin ohne Rücksicht aus die Angehörigkeit dieser Wagen stets die ganze Strecke durchlaufen zu lassen und Umladungen wie bisher nicht mehr vorzunehmen.
Berlin, 19. Jan. Zur Affäre Hohenau meldet die Post: Sowohl das in Potsdam schwebende Unter- suchungsv.rfahren wie auch die generelle Anordnung, das Olsizier-Korps von Elementen zu säubern, die in Micher Hinficht anormal sind, hat zu einer Reihe von Versetzungen geführt. Gegen mehrere Offiziere a. D. bezw. z. D. d'e mit Uniform und Pension verabschiedet sind, zum Teil schon längere Zeit, schweben Ermittelungen, ebenso aeaen zwei aktive Offiziere. " "
Berlin, 21. Jan. Bei Plauen stürzte sich ein Arbeitslosigkeit fürchtender 40jähr. Sticker, Vater vou 5 Kindern, von der 70 Mir. hohen Elstertalbrücke herab.
Berlin, 20. Jan. Auf grausige Art hat gestern ein Trunkenbold seinem Leben ein Ende gemacht. Der 43jährige Händler Louis Schulz^ schnitt sich in seiner Wohnung in der Schievelbeinerstraße mit einem Kuchen- mefser den Leib auf, zu einer Zeit, wo sich Frau und Tochter in einer Nebenstraße aufhielten. Er trennte die Bauchdecke auf, riß sich die Eingeweide heraus, zerriß sie und warf sie in der Küche umher. Er starb bald nach setaer Einbringung ins Krankenhaus. Schulz hat die Tat im Delirium begangen.
r. Karisrnh-, 21. Januar. Etwa 3 Kilometer von der Station Graben entfernt ereignete sich gestern früh
'/«6 Uhr ein Eisenbabnunfall. Der von Mannheim kommende Personenzug 736 stieß bei starkem Nebel aus sieben auf der Strecke stehende Güterwagen, die sich aus unbekannter Ursache losgelöst hatten. Mer Güterwagen wurden zertrümmert, davon zwei aus dem Gleise geworfen. Die Maschine des Personenzugs wurde gleichfalls demoliert. Der Zugmeister erlitt einen Bruch des Stirnbeines; auch der Heizer ist verletzt. Eine spätere amtliche Mitteilung besagt: Gestern morgen ist der Personenzug 736 vor dem Signal der Station Graben-Nendorf auf den abgerissenen Schluß eines vorausfahrenden Güterzugs aufgestoßen. Einige Güterwagen wurden zertümmert, Zuqrveistcr und Heizer sind leicht verwundet. Der Verkehr wird auf dem Ostgleise aufrecht erhalten.
r. Pforzheim, 21. Jan. Ein Aufsehen erregender Selbstmord erreignete sich heute vormittag kurz vor V-9 Uhr in der Großherzoglichen Kunstgewerbeschule hier Im Nebenraum eines Modelliert ries erschoß sich ein 21jähr. Besucher der Anstalt, ein aus gutem Hanse stammender Grav ur, nachdem er sich kurz zuvor noch mit Kollegen uutcrbalten hatte.
Karchheim (bet Heidelberg), 19. Januar. Folgende hübsche „Eisenbahngeschtchte" wird der „Bad. Presse" mitgeteilt: Wie man mit wenig Geld viel erreichen kann, das zeigte heute hier ein Lokomotivführer. Der Schnellzug 78 fuhr mit einer der neuesten Lokomotiven IV k von Heidelberg ab, hielt aber plötzlich hier an. An der Lokomotive war ein Luftröhrchen undicht geworden und ein Weiter fahren ohne Reparatur unmöglich. Rasch entschlossen griff der Lokomotivführer in die Tasche, holte ein 5 Pfennigstück heraus, legte dasselbe unter die Mutter, zog diese an und alles war wieder gut. Nur 4 Minuten hatte alles gedauert und d'r Schnellzug eilte im 90 Kilometer-Tempo wieder tum Oberland zu. Wohl der Eisenbahnverwattung, die einen solchen Praknkus auf der Maschine hat, der mit 5 -g den ganzen Schaden reparieren kann. Der Mann aber verdient genannt zu werden, es ist Lokomotivführer Künzig von Offenburg.
r. Bo« Bodeusee, 21. Jon. (Der See vom Automobil durchquert) — dieses letzte Bild der Neuzeit bot sich vorgestern den Besucher« der Eisbahn zwischen der Reichenau uns Allmsdrch. Maschinenfabrikant Graf- Konstanr war es, der sich laut Konstanzer Zeitung die Priorität dieses kulturhistorischen Moments sicherte. Von der Reichenau führte er gestern mittag im richtigen Autotempo über die unter der Last krachende und sich biegende Eisfläche von der Reichenau nach Allensbach und zurück. Als er das Wagnis wiederholen wollte, wurde er von amiswegen daran verhindert, da das Befahren des Eises mit Fuhrwerken untersagt ist — ein Verbot, das angesichts der Tatsache, daß einige Lage vorher ein großer, mit Holz beladener Schlitten der Reichcnauer mitten auf dem See einbrach, sehr berechtigt erscheint.!
München, 20 Jan. Vermißt. Der 20 Jahre alte Münchner Siudint eauck. zur. Otto Bamberger aus Nürnberg ist bei einer Tour auf den Ronberg im Schliersee-Gebiet allem Anschein nach ums Leben gekommen Er wird seit Donnerstag vermißt und ist seither von mehre ren RettungSexpeditionen vergeblich gesucht worden. Die Angehörigen haben eine Hobe Belohnung auf seine Auffindung gesetzt.
Soest i. W., 20. Jan. Hier kampierte eine aus 12 Personen bestehende Bärentreiber-Gesellschaft. Einer der Bären wurde wild und siel über ein 12jähriges Mädchen her, dem er die Kopfhaut abritz Das skalpierte Kind liegt hoffnungslos darnieder. Der Bär, du das Unheil angerichtet hatte, wurde erschossen.
Sonneberg, 18. Januar. Auf einer abschüssigen Chaussee rodelten 3 Personen. Hierbei zerschellte der Schlitten. D.m Lehrer Otto wurde der Brustkorb eingedrückt. Er war sofort tot. Die Frau des Lehrers und eine Lehrerin wurden lebensgefährlich verletzt.
Kiel, 21. Jan. Der von New Castle abgegangene Dampfer „Pernambuco" ist bei schwerem Wcststurm gescheitert und vollständig zerschellt worden. Die 16 Mann starke Besatzung konnte sich mit großer Mühe retten.
Hamburg, 21. Jan. Nach einer beim Generalkonsul der Republik Guatemala, Carillo, eingetroffenen Depesche des Ministers des Auswärtigen, Barrios traf heute der erste Zug der neuen TranSkovtivevtaleisevbahn, die den Stillen mit dem Atlantischen Ozean verbinde:, von Puerto Barrios in Guatemala ein. Präsident Esttada Cabrera, die Minister, das diplomatische Korps und eine nach Tausenden zählende Menge erwartete den Zug auf dem Bahnhof. Präsident Cabrera, der deutsche Gesandte, Graf von Schwerin, der amerikanische Gesandte, General Davis, und andere hielten Reden, wobei sie die Bedeutung der neuen Bahn für Handel und Gewerbe hervorhoben.
Eignet sich die Vnch-ruckerei zu einem Gefängnisbetrieb?
Wie amtlich bestä'igt wurde, beabsichtigt die badische Justizverwaltung in dem im Bau befindlichen Landesgesängnis zuManuheim eineDruckerei einzurichten, die einen Teil der für die Ministerien der Justiz, des Kultus und Unterrichts in Baden notwendigen Druckarbeiten liefern soll. Auf die gegen diesen Plan gerichteten Eingaben sowohl des „Deutschen Buchdrucker-VereinS" als auch seiner badischen Bezirksvereine äußerte sich das Mb istelium dahin, daß dem geplanten Betrieb Druckarbeiten in einem weiteren Umfange als derzeit ln Peußen nicht zugewiesen werden sollten, daß aber von dem Vorhaben nicht gänzlich Abstand genommen werden könnte, da die für dieGefängntSdruckerei
nötigen baulichen Herstellungen bereits gemacht worden seien. Der also geartete Bescheid des badischen Ministeriums vom 21. November 1907 au den „Deutschen Buchdrucker- Verein" zu Leipzig versucht die von diesem vorgestellteu Gründe gegen die GefängniSkonkurreuz wohlweislich nicht zu entkräften, sondern er begnügt sich in echt juristisch- schematischer Weise mit einem Hinweis auf Preußen und auf die bereits getroffene Vorbereitung. Recht verfehlt erscheint hier die Berufung auf die preußische Praxis, überwies doch das preußische Abgeordnetenhaus in seiner Sitzung vom 4. Juli 1906 eine Eingabe des „Deutschen Buchdrucker-Vereins" gegen eine Erweiterung des Druckeretbe- triebeS in den Strafanstalten, der Staatsregierung zur Berücksichtigung. Demgemäß gab wohl der preußische Minister des Innern am 18. Dezember 1906 den Bescheid, daß in den Strafanstalten seines Geschäftsbereiches nach den Wünschen des „Deutschen Buchdrucker-Vereins" verfahren werden sollte, und der preußische Justizminister erklärte am 3. Juni 1907 einer Deputation von Buchdruckern, daß die vom Landtag zur Errichtung einer Druckerei in Tegel bewilligten Gelder zwar bestimmungsgemäß verwendet werden müßten, daß aber an eine Erweiterung der Druckerei nicht gedacht werde. — Bewilligte Gelder muffen eben ausgegeben werden, auch wenn man über die Zweckmäßigkeit ihrer Verwendung zu einer anderen Ansicht gelangt ist!
Die Gründe, die gegen den Betrieb von Gefänguis- druckereten sprechen, lassen sich in der Hauptsache wie folgt zusammenfassen:
Standesbewußt, weil geheimhiu in auskömmlichen Verhältnissen lebend, gehören die Buchdruckcrgehilfen nicht zu den kriminell belasteten Berufskreisen, und sie treten deshalb in den Strafanstalten keineswegs in einer Zahl auf, die einen Druckereibetrieb daselbst rechtfertigen könnte. Zu einem solchen, der für den Staatsbedarf an Formularen u. dergl. nur einigermaßen von Belang wäre, müßten geeignete Sträflinge aas andern Kreisen herangebildet werden, wozu Lehrkräfte aus dem freien Druckgewerbe erforderlich wären. Selbst mit dem besten Willen können aber bet der Natur der Formulardruckerei, die vor allem in Betracht kommt, aus den Strafanstalten nur sehr einseitig auSgc- bildete Drucker hervorgehcn, die deshalb im freien Gewerbe uur schwierig und zu niedrigsten Lohnsätzen Beschäftigung finden könnten. Notgedrungen müßten solche entlassenen Zwangsdrucker dem freien Gewerbe, das sich durch Beschränkung der selbstsüchtigen Lehrlingszuchterri und durch Fachschulausbildung seinen Nachwuchs sorgfältig erzieht, eine mtnderwärtige Konkurrenz machen, oder seine Unterstützungskassen ungebührlich belasten!
Mag die geplante Druckerei im Mannheimer Landcs- gefängaiS auch nur „einen Teil" des Staatsbedarfs an Druckarbeiten Herstellen, so geht er doch immer dem freien Gewerbe verloren, was für Druckereien, die sich besonders für StaatSlieferrmgen eingerichtet haben, trotz der schlechten Submisstonspreise dafür, einen Ausfall bedeutet, der vor allem in der mangelhaften Ausnützung des Betriebes sich empfindlich bemerkbar macht. Der einzige stichhaltige Grund für den Druckereibetrteb in Strafanstalten wären die vom Staate zu erzielenden außerordentlich geringfügigen Ersparnisse an Druckkosten. Sie werden aber schmerzhaft ans der Haut der Privatdrucker herarsgcschnitten, wofür der Staat durch seine an sich löbliche Fürsorge für die entlassenen Sträflinge das freie Gewerbe mit einem moralisch und wirtschaftlich sehr bedeuklichen Ausschlag behaftet. So spart der Staat auf Unkosten der Steuerzahler!
Ausland.
Mailand, 21. Jan. Bei Aqua Bella ereignete sich eia schweres Eisenbahnunglück infolge Zusammenstoßes der 3 Schnellzüge Rom—Mailand, Mailand-Bergamo, Genua—Paris. 10 Tote sollen unter den Trümmern hervorgezogen worden sein. Die Zahl der Verletzt« ist bedeutend.
Mailand, 21. Jan. Von den bei dem Eisenbahnunglück Verletzten sind 25 geborgen, darunter 3 schwer Verletzte. Die Persönlichkeiten einiger Toten und Verletzten find noch nicht festgestellt. Unter den bis jetzt genannten Namen ist kein Ausländer.
Paris, 17. Jan. Beim Lichten eines Tanuenhains förderte der Landwirt Fromout in Le Tertre-Rouge bet Le Mans kürzlich ein Skelett zu Tage, dessen Herkunft trotz der etngeleitetcn Untersuchung nicht ermittelt werden konnte. Das Geständnis eines Greises auf seinem Sterbebette hat nunmehr den Sachverhalt enthüllt. Kurz nach der Besetzung von Le Mans durch die Deutschen im Jahre 1870 fragte ein verirrter Ulan einen Bauern nach dem Wege. Der Bauer erbot sich, den Soldaten zu führen, waS von diesem angenommen wurde. Auf dem Wege stürzte sich der Bauer auf den ahnungslosen Ulanen und tötete ihn; er zog ihm seine Uniform und seine Ausrüstung ab und vernichtete sie; darauf scharrte er den völlig nackten Leichnam ein. Die Reste des 37 Jahre später wieder zu Tage geförderten Leichnams des Ulanen wurden im Friedhof von Pontlieue betgesetzt. — Wegen großer Militär- Effekt en-Dte bst äh le wurden in Rouen ein als Magazin- Wächter angestellter Sergeant nnd ein ehemaliger Soldat der seit seiner Entlassung fick einer Diebsbande angeschloffen hat, verhaftet. Ferner wird ein angesehener Kaufmann der Stadt verdächtigt, den Hehler gespielt zu haben, und eS ist deshalb eine Untersuchung gegen ihn im Gonge.
Söul» Eduard» Nirdlaudreise.
London, 21. Jan. König Eduard wird gegen Ende der ersten Februarwoche die bereits angekündigte (und natürlich zuerst offiziös dementierte) „Erholungsreise" nach Norwegen antreten. Die Königin wird den Monarchen