z, 15. Januar 1908.

LviKV.

len wir Verwandten, Freun- die traurige Nachricht mit,! und Bruder

Vervsltung5S§5!Ltent

'N im Alter von 24 Jahren

nähme bitten Zltern:

>horn mit Zrau

ister.

g uachm. 2 Uhr statt.

ff, 15. Januar 1908.

LStßv.

unden und Bekannten «eben chricht, daß unser l. Vater, later

S Walz,

der AcrrleHenskcrsse r nach langem Leiden im! sanft entschlafen ist. Teilnahme biticn:

knärn Mnüek.

tag den 17. Januar ihr statt.

ffssene

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(Vsutsvliss Nsloks - k-st«nt ^ ^ 7 . 158 236 und 181217 )

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Jernfprecher Wr. 29.

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Auflage 2680.

Nnzeigen-Gebühr s. d. Ispalt. Zeile aut gewöhnl Lchrtst oder deren Rau« bet tmal.

Einrückung 1v bei mrhrmaligr,

entsprechend Rabatt.

Mit de« Plauderstübchen und

Schwäd. Landwirt.

13

AuMche«.

Bekauntmachurrg

der ZerktraUeitilSg des Wohllätiglftisveiewr detrrffeud die Salomo» »ad Sophie Rieß-Stiftung.

Bei Verteilung der in unserer Verwaltung stehenden Salomon und Sophie Ries-Stiftung können einige bedürf­tige Witwen und Waisen ohne Unterschied der Religion, des Standes und Alters Berücksichtigung finden, welche die württembergische Staatsangehörigkeit besitzen, ihren ständigen Wohnsitz innerhalb Württembergs haben und sich eines un­getrübten Leumunds erfreuen. Schriftliche Bewerbungen, in welchen das Zutreffen aller dieser Voraussetzungen durch amtliche Beurkundung nachgewiesen fein muß, sind spätestens bis 20. Februar ds. Js. bei der Zeutralleitung des Wohl- tätigkeitsvercins (Furtbachstraße 16) einzureichen.

Stuttgart, den 3. Januar 1908.

_^__ _ _._ Moser.

Nagold.

Nachstehend wird der voraussichtliche Reistplan für das

diesjährige M«ster«»gsgefchäft im AnShebrmgs- bezirk Nagold zur vorläufigen öffentlichen Kenntnis ge­bracht.

Am 17. März Musterung

i« Wildberg,

18.

Altensteig,

19» ,,

Nagold,

,, 20» ^

Los««-

Nagold.

Den 16. Januar 1908.

Der Civilvorsitzende t er ttzrsatz-Kommisston:

Regierungsrat Ritter.

Die K. Standesämter

werden hiemit beauftragt, die Auszüge aus dem 8ei- cheurcgister vom v erst offenen Iahe mit den Ueber- fichten über Grburts- rc. Fälle an das Ooeramt einzufenden.

Soweit die Uebcrstchtm schon ohnr die AusKge ein- getroffeu sind, werden vre Standesbeamten beauftragt, die fraglichen Auszüge so bald als möglich als portopflichtige Dienstsache anher zu senden.

Nagold, den 16. Januar 1908

_ K. O ber amt. Ritter.

BsksmrrtMach«Ng»

betr. die Zurückstellung, bezw. Befrei««g vom Militärdienst in Berücksichtigung bürgerlicher Verhältnisse.

Das Reichsmilitärgesetz vom 2. Mai 1874, 8 19-22 und die Wehrordrung in der neuen Verfassung vom 22.. IM 1901 8 32 (Rrg.-Bl. S. 275 ff.) enthalten bezüglich der Zurückstellung in Berücksichtigung bürgerlicher Verhältnisse

1) Zurückstellungen in Berücksichtigung bürgerlicher Ver­hältnisse finden auf Ansuchen (Reklamation) der Militär­pflichtigen oder deren Angehörigen statt. (R.-M.-G. 8 12).

2) Es dürfen vorläufig znrückgchellt werden:

Areitag den 17. Januar

die einzigst» Ernährer hilfloser Familien, erwerbsun­fähiger Eltern, Großeltern oder Geschwister;

b. der Sohn eine« zur Arbeit und Aufsicht «»fähigen Grundbesitzers, Pächters oder Gewerbetreibenden, wenn dieser Sohn dessen einzige und sarmbrhrliche Stütze zur wirtschaftlichen Erhaltung deS Besitzes, der Pacht­ung oder des Gewerbes ist;

v. der nächstälteste Bruder eines vor dem Feinde ge­bliebenen, oder an den erhaltenen Wunden gestorbenen, oder infolge derselben erwerbsunfähig gewordenen, oder im Kriege an Krankheit gestorbenen Soldaten, sofern durch die Zurückstellung den Angehörigen des letzteren eine wesentliche Erleichterung gewährt werde« kann;

ä. Militärpflichtige, welchen der Besitz oder die Pachtung von Grundstücken durch Erbschaft oder Vermächtnis zugefallen, sofern ihr Lebensunterhalt auf deren Be­wirtschaftung angewiesen und die wirtschaftliche Er­haltung des Besitzes oder der Pachtung auf andere Weise nicht zu ermöglichen ist;

«. Inhaber von Fabriken und anderen gewerblichen Etabliffements, in welchen mehrere Arbeiter beschäftigt sind, sofern der Betrieb ihnen erst innerhalb des dem Milttärpfltchtjahre vorangehenden Jahres durch Erb­schaft oder Vermächtnis zngefallm und deren wirt­schaftliche Erhaltung' aus andere Weise nicht möglich ist. Auf Inhaber von Handelshäusern entsprechenden Umfangs findet die Vorschrift sinngemäße Anwendung;

k. Militärpflichtige, welche in der Vorbereitung zu einem bestimmten LedeuSderuf oder in der Erlernung einer Kunst oder einer Gewerbes begriffen find und durch eine Unterbrechung bedeutenden Nachteil erleiden würden;

8. Militärpflichtige, welche ihren dauernden Aufenthalt im Auslande haben.

3) Können zwei arbeitsfähige Ernährer hilfloser Fa­milien, erwerbsunfähig« Ettern, Großeltern oder Ge­schwister nicht gleichzeitig entbehrt werden, so ist einer von ihnen zurückzustellen, bis der andere entlasten wird. Späte­stens nach Ablauf de» 2. Militärpflichtjahres soll der einst­weilen Zurückgestellte eingestellt und gleichzeitig der zuerst Eingestellte entlasten werden. Diese Bestimmung findet auf ZU. 25 entsprechende Anwendung. (R.-M.-G. § 20.)

4) Durch NerhttratM! eines Militärpflichtigen können Ansprüche auf Zucückstellnng nicht begründet werden. (R.- M.-G. 8 22.)

5) Im dritten Militärpflichtjahre muß über die in Be­rücksichtigung bürgerlicher Verhältnisse Zurückgestellten Ab­gesehen von ZU. 2 k oben) endgültig entschieden werden.

Anträge auf Zurückstellung oder Befreiung von der Aushebung stad späteste»« i» M»steru»gSter»,a zu stellen. Weg«: der erforderlichen Prüfung der Verhältnisse der Gesnchsteller muß aber gewünscht werden, daß die Zurück- stellusgsgesuche geramoe Zeit vor de« M»st r»«,,ßler»in bei dem Oberamt einkommen.

Auf die Ankündigung eines nachträglich zu führenden ÄeweiftZ kann kein« Rücksicht genommen werden.

1908

Entsteht jedoch die Veranlassung zur Reklamation erst nach Beendigung des Musterungsgeschäftes, so kann bezüg­licher Antrag noch im AuttzeduagStermiu angebracht werde». (W.-O. § 63, Ziff. 7.)

Die Beteiligten find berechtigt, ihre Anträge durch Vor­legung von Urkunden und Stellung von Zeugen «nd Sach­verständigen zu unterstützen. (R.-M.-G. § 30 Ziff. 6, W- O. 8 63, Ziff. 6.

Behauptete Erwerbsunfähigkeit muß durch ärztliche Untersuchung im Musteruugstermin bestätigt werden. (W.- O. 8 63, ZU. 7.

Ein Berücksichtigtet, welcher sich der Erfüllung deS Zwecks entzieht, der seine Befreiung vom Militärdienst her- beigeführt hat, kann vor Ablauf des Jahres, in welchem er das 25. Lebensjahr vollendet, nachträglich avsgehoben werden. (R.-M.-G. 8 21, Abs. 2.)

Die Ziirückstell«»gSges«che solcher Militärpflichtige», über deren Militärpflicht erst z« eXscheibe« ist, find von den zur Reklamation Berechtigten bei dem OrtSvorstcher des Wohnorts anziibringen. Von diesem find nach Bei­bringung der etwa fehlenden Notizen und Zeugniste uud nach sorgfältiger Prüfung der Verhältnisse die in de« Fragebogen-Formular lüt. 4.. bezw. Ittt. ö. (Min.-AvrtSbi. von 1876 S. 123 und 127) gestellten Fragen genau zu be­antworten, worauf das Gesuch dem Gemeinderat zur Be­gutachtung und Unterzeichnung vorzulegen ist. Der ausge- süllte von dem Gemeinderat Unterzeichnete Fragebögen ist wamözltch 8 Tage »or de« MasteraniStttmt« duu Aivtt- vorsttzknben der Ersahkommisfion de« Gestell»«?s»rtS vor- zulegeu.

Gesuche«« E»tlast»«g ei»e« herett« bei et«e« Truppen­teil eingestellte» Militärpflichtige» vor beerdigter Dienstzeit

find gleichfalls in der oben vorgeschriebene» Weise bei dem OrtSvorstcher des Wohnorts anzubringen, von diesem rmd dem Gemeinderat zu vrüfen und mit der Sleußerung des letzteren versehen, dem Oberamt des Wohnorts zu übergeben. Hiebei wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, d:ß Gesuche um Entlastung im aktive» Dienst befindlicher Mann-' schäften auf Reklamation nur dann Berücksichtigung finden können, wenn dir zur Begründung des EnttafsungSgesuchS vorgetragenen Verhältnisse erst «ach der Aushebung einge- treten find. (§ 83 W.-O.) Die nötige» Frigehoge»»»e» v»» dem Obel»«t bezogt« werbe».

ES muß darauf hiugewieftn werden, daß im Ober- amtSbezirk Nagold in den letzten Jahren die Gesuche viel­fach verspätet angebracht worden find.

Die Herren Ortsvorsteher wollen dafür sorge», daß begründete Gesuche rechtzeitig einkommen.

Nagold, dm 16. Jan. 1908.

_ K. Oberamt. Ritter.

AufforderunU.

Diejenigen Reservisten, Laudwehrmärrrrer »rr- Ersatzreservisteu, welche bei notwendiger Verstärkung oder Mobilmachung des Heeres, bezw. bei Bildung von Ersatztruppenteilen, Anspruch auf Zurü«kstell«ug hinter dte letzten Jahresklaffen fhrer Waffe oder Dienstkatcgortr

Meister Martin

der Küfuer und seine Gesellen von E. D. A. Hoffman».

(Fortsetzung.) (Nachtzr. vrrb.)

Ais Meister Martin Friedrich vo^ sich sah, rief er laut:Sieh da Friedrich! guter Junge, Lisi Du wieder heimgrkommen? Das ist brav! Und- hast Dich auch

zu dem hschherrlichen Küperhandwcrk gewandt!.Zwar

zieht Herr Holjschuer, wenn von Dir die Rede ist, ver­dammte Gesichter uud meint, au D:r sei nun gar ein großer Künstler verdorben und Du hättest wohl solche hübsche Blld- lein und Geländer gießen können, wi. sie in St. Seebalv und au Fuggers Hause zu Augsburg zu sehen, aber das ist nur dummes Gewäsche, Du hast recht getan, Dich zu dem Rechten zu wenden. Sei mir tausendmal willkommen." Und danit faßte ihn Herr Martin bei den Schultern und drückte ihn an sich, wie er zu tun pflegte, in herzlicher Freude. Friedrich lebte ganz auf bei Meister Martins freundlichem Empfang, alle Beklommenheit war von ihm gewichen, und er trug frei und unverzagt dem Meister nicht allein sei» Anliegen vor, sondern empfahl anch Reinhold zur Auf­nahme. Nun, sprach Meister Martin, nun in der Tat, zu gelegenerer Zeit hättet Ihr gar nicht kommen können, als eben jetzt, da sich die Arbeit häuft und es mir an Arbeitern gebricht. Seid «ir beide herzlich willkommen. Legt nur

i Eure Rrisebüudel ad und tretet hinein, die Mahlzeit ist zwar beinahe geendet, aber Ihr könnt doch noch Platz l nehmen an der Tafel und Rosa soll für Such noch sorgen. Damit girg Herr Munin mit den beiden Gesellen hinein. Da saßen denn nun die ehrsamer-. Meister, oben an der würdige HKndwerksherr'Jakobus Paumgartuer, mit glühen­den Gesichtern. Der Machtisch war ebcn arffgetrageu uud ein edlerer Wein perlte in den große» Trinkgläsern. Es war an dem, daß jeder Meister mit lauter Stimme von kkwas anderm sprach uud doch alle meinten sich zu verstehen, und baß bald Vieser und jener laut anflachte, er wußte nicht warum. Aber wie nun der Meister Martin, beide Jünglinge an der Hand, lcnit ver­kündete, daß so eben sich ganz «wünsch: die beiden, mit guten Handwerkszeugniffen versehenen Gesellen bei ihm ein­gefunden hätten, wmd alles still und jeder betrachtete die schmucke» Leute mit bchaglichem Wohlgefallen. Reinhold schaute mit Hellen Augen beinahe stolz umher, aber Fried­lich schlug die Augen nieder uud drehte das Barett irr den Händen. Meister Martin wieS den Jünglingen Plätze an dem untersten Ende der Tafel au, aber das waren wohl gerade die herrlichsten, die eS nur gab, denn alsbald er­schien Mosa, setzte sich zwischen Beide und bediente sie sorg­lich mit köstlichen Speise» und edlem Getränk. Die holde Rosa, in Hoher Anmut, in dollem Liebreiz prangend, zwi­schen den beiden bildschönen Jünglingen, mitten unter den alten bärtigen Meistern das war gar lieblich anzuschauen, man mußte an rL'i leuchtendes Morgeuwölkchso denken, das einzeln am düstern Himmel herausgezogen, oder es mochten

, auch wohl schöne Frühlingsblumen sein, die ihre glänzende« k Häupter aus trübem, farblose« Grase erhoben. Friedrich i vermochte vor lauter Wonne uud Seligkeit kaum zu atmen, nur verstohlen blickte er dann und wann nach der, die st in s ganzes Gemüt erfüllte; er starrte vor sich hin auf den Tcller wie war' eS ihm möglich gewesen, nur einen Bissen herunterzubringeuk Reinhold dagegen wandte die Augen, aus denen funkelnde Blitze strahlten, nicht ab von der lieb­lichen Jungfrau. Er fing an von seinen Reiten zu erzähku auf solch wkmdervare Art, wie es Rosa noch niemals ge­hört hatte. Es war ihr, als wenn alles, wovon Reinhold nur sprach, lebendig aufging in tausend wechselnden Gc- stalten. Sie war ganz Aug', »ganz Ohr, sie wußte n cht wie ihr geschah, wenn R-inhold in vollen- Feuer der Rede ihre Hand ergriff und sie an seine Brust drückte. Aber, brach Reinhold plötzlich ab, aber Friedrich, was sitzest Du da so stumm und starr. Ist Dir die Rede vergang u? Komm! laß uns austoßen auf das Wohl der lieben holden Jungfrau, die uns so gastlich bewirtet. Friedrich er. riff mit zitternder Hand das große Trinkglas, das Reindold bis an den Rand gefüllt hatte und das er, (Reinhold ließ nicht nach) bis auf den letzten Tropfen leeren mußte. Nun soll unser braver Meister leben, rief Reinhold, schenkte wie­der ein, und abermals mußte Friedrich das Glas auStlftikem Da fuhren die Feuergeister des WeiuS durch sein Inneres und rügten das stockende Blut an, daß es siegend in ullen Pulsen und Adern hüpfte.

tFortsetzung folgt.)