igkeiten.

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Nagold, 10. Januar.

Vorsitzende referiert über imene Gemeinderatswahl egen dieselbe nicht erhoben bei den wiedergewählten und Hettler wie bei den mäß Art. 27 Abs. 1 der zutreffen der persönlichen ^ in den Gemetnderat zu ßt demgemäß und werden n eingeladen an der Ver­ben wird weiter verhandelt: zverkauf am 23. Dezbr. ittlich erlöst wurden für bruch proRm. 10 ^ 26 H, ldert 10 ^ 20 --Z; am Abtlg. Lehmgrube und ler, Prügel und Anbruch >ro 1 Hundert 16 ^ 06 ,

83 Verlesen wird

e pro 1. Januar 1908. Mitglieder eingetreten sind, sitzende sowohl die wieder- Gemeinderäte und ver­sprechenden Ansprache. Die Neujahrswunsch-Ent- von 111 ^ ergeben; die ne Anspruchsache des Ak- der Freudenstädterstraße rhebungen gemacht find. Schiffwirts Summ für Schiffbrücke wird mit Ver- Verlesen wird eine Be­er Reichert betreffend Be­rns und Entwertung seines uchs, welcher durch den sacht ist. In dieser Sache ngen schon angestellt und ugenaussagen vorgelesen, »rhandensein eines großen rktwerden ohne besondere Mitbesitzers gehen dahiu, was zur Vermeidung von :uch geschehen könne. Es Termin bis 1. März d. Uebelstandes. Mitge- für die städtische Eisbahn 602 koste. Bei diesem Auskunft über die Störung Sonntag. Danach wirkten Stromes, Einfrieren des rechtzeitige Instandsetzung iteln. Ein Gesuch des mg eines Bauplatzes an ge Abstimmung abgelehnt, städtischen Wasserleitung Kreuzertalbach zum Teil einen Interesse der Stadt n wird dargetan, daß er die Stadt ihr Eigentum In Sachen der Farren- en von Oberamtstierarzt abfichtigteu Verkauf eines usehen. Ein Gutachten rrrenhaltung erwähnt deu Damit ist die öffentliche

derzeit vollständig be- s Unglück vermieden dein, sowie auch sonst >en verweisen wir auf ir Wintersportsleute", in Goffowstr. 10) kostenlos verabfolgt igs verschiedene Eiseu- erbreitung dcsRodel- ins Eisenbahnkoupe ligen, die nach einer ri, ratsam ist, sich zer- eine Tasche gesteckt, >en können, zumal ja ttstens schwererhältlich jedermanns Sache ist.

«. Ein EemütSmensch Mieterückstandes aus der va» bleibt mir nun übrig?» d): Rückkehr ,ur Natur!' >: »Meine letzte Freundin Sir da»?' Mädchen: »Un- ,n die Reihe kommen!' . r Tadle d'hote beobachtend, ffen wollen): ,«s kommt rümpft »JmBarretr aus einem Ti »weil' ellner der schenkt auS ttelte Besserung. Frei- andlung ,u seiner Frau): ich bestraft worden wir'. Hol» mehr g'stohl'n!'

* ? Erderimeutal-Borträge. Die Vorträge des Lerru G. Dähne waren beidemale sehr gut besucht. Wir Mm voraus, daß vielleicht mancher Zuhörer nicht auf seine Rechnung gekommen sein durfte, weil er sich die Art der Vorträge populärer gedacht hatte. Wer aber nur einige Borkenntniffe der Phyfik hat, konnte die Ausführungen ver- tolaen und begreifen. Der Vortragende gab am ersten Abend eine chronologische Uebersicht über die Entdeckungen und Beobachtungen, welche bedeutende Physiker machten. Er stellte dann die daran gewonnenen Thesen zusammen zu einem kurzen faßlichen Lehrsatz bis er bet den neuesten Anschau­ungen über das Wesen der Elektrizität und die Umwandlungen derMaterie unter besondererBerückstchtigMgderkörperlichen

Natur der Elektrizität ankam; dies alles auf Grund des oben genannten Lehrsatzes von den Jonen und Elektronen. Der Bortrag wurde erläutert durch Experimente oder Versuche über Elektrolyse, Luminiszenz, elektrische Entladungen in Gasen, Radioaktivität usw. Großes Interesse riefen die Erklärungen und Vorführungen der verschiedenen Strahlen­arten: Kathoden-, Kanal-Röntgenstrahlen rc rc., deren Wesen und Eigentümlichkeiten, hervor; die Ionisierung der Luft und die Radioaktivität bildeten wettere Höhepunkte des Vortrags. Man bekam von diesem Vortragsabend einen tiefen Eindruck von der hohen Bedeutung der Forscherarbett und wurde von dem Staunen über alle diese Naturvorgänge ernüchtert durch die Bemerkung des Vortragenden, daß die aus den Beobachtungen hervorgegangenen Theorien im Laufe der Zeiten sich geändert haben und immer wieder ändern werden. Auch das ist eine den menschlichen Geist und die Forschung nicht beschämende, aber bescheiden haltende Tat­sache, daß alle Vorgänge wohl beobachtet aber in ihrer Wesenheit nicht erklärt werden können. Der zweite Vor­tragsabend beschäftigte sich mit dem Licht als Forschungs­mittel über den inneren Ausbau (Struktur) der Materie, insbesondere die Polarisation des Lichtes. Da war von besonderem Interesse die Wellentheorie, die Tatsache der einfachen und doppelten Brechung; die DLHne'schen Zeich­nungen szur Erläuterung der Polarisation bilden für sich eine überaus lehrreiche Vorführung. Die Richtung des Lichts, je nach der Lage der Kristalle resp. spiegelnden Flächen gab verblüffende Erscheinungen über bestimmte Beziehungen. Die Farbenerscheinungen im Polarisierten Lichte wurden durch glänzende Versuche dar­gestellt; sie gaben Aufschluß über den inneren Aufbau der Körper oder Kristalle; die Farben entstehen durch Inter­ferenz (gegenseitige Einwirkung zusammentreffmder Wellen) der Ltchtwellen im.Analyseur. Auch hierzu führte Herr Dähne selbstgefertigte Zeichnungen vor, welche geeignet waren, das Verstehen der Interferenz des polari­sierten Lichtes zu erleichtern. Es wurden dann noch weitere prachtvolle Farbenerscheinungen des Spektrums vorgeführt von Gips- und Glimmerplatten und die Abhängigkeit der­selben von der kristallinischen Struktur gezeigt. Gestreift wurde auch die Nutzbarmachung des Aufschluffes über den inneren Aufbau von Körpern in Handel und Industrie; das Nachweisen von Fälschungen bei Edelsteinen rc., die Untersuchung der Zuckerlösungen durch Doppelquarze usw. Wenn wir das ganze zusammenfassen so ist in kurzen Worten zu sagen, daß die Vorträge dieser Autorität auf dem Gebiete der Physik von weitreichender und tiefgehender Bedeutung für den Bildung- und Aufklärungsuchenden Laien sind. Der Vortragende erntete reichen Beifall; er nahm Veranlassung den Bemühungen der Herren Seminarrektor Dieterle und Professor Schwarzmaier um die Ermöglichung der Abhaltung der Vorträge Worte des Dankes zu sagen, welchen wir uns, gewiß auch im Sinne aller Zuhörer, hiemit anschließen.

t. Alteusteig, 9. Jan. Gestern und heute hatten wir namhaften Schneefall. In der Stadt geht überall der Schlitten flott; in den Waldgemeinden fiel der Schnee so dicht, daß überall der Bahnschlitten in Bewegung gesetzt werden mußte, um die Verkehrswege offen zu erhalten. AIS günstig darf es bezeichnet werden, daß während des anhaltenden Schneefalls ein frischer Wind weht, der die Bäume immer wieder ihrer Last entledigt, so daß in den Forsten vorerst kein Schaden durch Schneedruck zu be­fürchten ist.

. -> der Steinach, 9. Jan. (Korr). Der seit

des plötzlichen Schwindens der großen Kälte andauernde Westwind der sich bis gestern abend zum gewaltig durch das Tal brausenden Sturm gesteigert hatte, hat uns nun vergangene Nacht rine ordentliche Menge Schnee gebracht. Tal und Höhe find in eme dicke Schneedecke gehüllt. Dazu ist der noch immer anhaltende starke Westwind mit fort­währendem Schneefall begleitet. Zeitweilig, besonders heute vormittag, herrschte starkes Schneetreiben. Doch ist der fallende Schnee jetzt ziemlich feucht, die Temperatur trotz des stetig heulenden Windes milde. Das Thermometer zeigt gegenwärtig -s- 2 Grad Celsius.

Ealw, 7. Jan. Die bürgerlichen Kollegien haben Sitzungstaggelder für die Mitglieder des Gemeinde- rats etngeführt. Als Entschädigung für die durch die Sitz­ungen verursachte Zeitversäumnis wurde 1,20 ^ pro Sitzung festgesetzt.

Freudeustadt, 8. Januar. Aus dem badischen Echwarzwald wird über die Pläne, die vorhandenen Wasserkräfte für Baden und Württemberg auszu- uützen, geschrieben: Die Bahn Rastatt-Weisenbach, die nun bis Forbach und in weiteren zwei Jahren bis nach Schön- münzach fortgeführt wird, um an die Bahn Freudenstadt- «losterreichenbach und somit an die württembergische Schwarz­waldbahn anzuschließen, macht große Fortschritte. Hand m Hand damit gehen die Pläne der Ausnützung der Wasser­

kräfte, der Anlegung großer Stauwerke. Ein großer Teil der Kräfte soll zur Elektrisierung der badischen Staats­bahnen dienen, zu diesem Zwecke wird eine große Waffer- kraftanlage an der Kinzigig in Aussicht genommen und ein Gesetzesentwurf dem badischen Landtag zugehen; ferner wurde von Professor Rehbock in Karlsruhe ein Proiekt ausgearbeitet, nach dem durch Anstauen des Schwarzen- baches und der Raumünzach und durch Ausnützung des dort bestehenden Gefälles etwa 30000 ?8 gewonnen werden sollen. Unabhängig hiervon läßt die süddeutsche Dis­kontogesellschaft durch ein: Privatfirma ein Projekt aus­arbeiten, nach dem nach großen Gesichtspunkten etappenweise eine Kraftanlage gebaut werden soll, welche rund 120000 ?8 liefert und nicht nur für elektrischen Bahnbetrieb, sondern, auch für Versorgung eines Netzes von Städten und Indu­strien mit Licht und Kraft nutzbar gemacht werden soll. Diese Anlage, deren Kosten auf 30 Millionen geschätzt werden, müßte teils auf badischen teils auf württembergischen Boden kommen, doch steht ihre Ausführung noch sehr in Frage. Im Interesse der beiden Staaten wäre dies sehr bedauerlich. Württemberg kann die Wasserkräfte der Murg und ihrer Nebenflüsse nur in sehr beschränkter Weise aus­nützen, da das nötige Gefälle im Badischen liegt. Baden aber würde bei gemeinsamem Ausbau der Wasserkräfte eine weit größere Kraft billiger erhalten, als bei alleiniger Aus­nützung seiner Wasserkräfte. Man sollte denken, daß auf der Grundlage der Teilung der Kraft unter den beiden Staaten eine Einigung zustande kommen könnte und es wäre vielleicht im Interesse Württembergs, daß es, bevor das Projekt dem badischen Landtag zugeht, die Initiative in dieser Kackte erareiken würde. (Gr.)

r. St«ttgart, 9. Jan. Die Zeichnung auf die neue 4°/« Württ. Staatsanleihe von30000000, die bis zum Jahre 1915 unkündbar ist, findet am 17. d. Mts. statt. Der Subskriptionskurs ist nunmehr definitiv auf 99 '/<"/» festgesetzt.

r. Reutlingen, 9. Jan. Vom 3.-6. ds. Mts. ver­anstaltete im Saale des Gasthofs zumLöwen" der Ver­einKanaria"-Reutlingen eine Ausstellung, die erste des Zentral-Vereins württ. Kanarienzüchter. Sie war zahlreich beschickt und wurde gut besucht. Als Preisrichter zur Prä­mierung der eingesandten Tiere fungierten Röhringer- Eßliuge», Hermann-Stuttgart Md Buck-München. Es wurden insgesamt 31 Ehrenpreise verteilt. Den ersten Preis, die goldene Medaille und den von der Stadt Reut­lingen gestifteten Ehrenpreis erhielt Markus King-Schram- berg.

Marbach, 7. Jan. Aus der prächtigen Eisbahn im Neckar tummelten sich gestern ucker den Klängen der Stadt­kapelle zahlreiche Schlittschuhläufer. E'n 12jähriger Knabe, der sich zu wett auf den Rand des Eises gewagt hatte, brach ein, wurde aber von Lehrer Kübler von Zuffenhausen, der dabet selbst ins Wasser geriet, mit eigener Lebensgefahr gerettet. Als Kuriosum verdient erwähnt zu werden, daß am Erscheinungsfest, sowie au den vorhergehenden Tagen, ungeachtet der strengen Kälte, ein 18jährigee Arbeiter vou Marbach im Freien ein Bad im N ckar genommen hat.

r. Rürtinge«, 9. Jan. Im Po.tlandzementwerk ist in der Nachtschicht der Arbeiter Krohmer von Fricken­hausen der Rohrmühle zu nahe gekommen und schwer ver­letzt worden; er starb im Bezirkskrankenhaus.

r. Schw. Gmünd, 9. Jan. An den Hauptproduk­tionsstätten der Edelmetallindustrie: Pforzheim, Hanau, Schw. Gmünd und Oberstem haben sich infolge der jüngsten Arbeiterbewegungen Arbeitgeberverbände gebildet.

Heilbron», 9. Jan. Selbstmord. Durch Er­schießen hat Ftnanzsekretär O. seinem Leben ein Ende gemacht. Der junge Mann war verlobt und stand vor seiner Verheiratung. Es scheint, daß er d'e Tat in ner­vöser Ueberreizuug begangen hat. Er stand seit längerer Zeit sin ärztlicher Behandlung.

Deutsches Reich.

Berlin, 8. Jan. Eine Zelebrität der Verbrecherwelt, der Hoteldieb Georges Manolescu, ist, wie demBerl. Tagebl." aus Mailand berichtet wird, dort plötzlich ge­storben. Manolescu ist durch seine zahlreichen, mit großem Raffinement ausgeführten Diebstähle in den Hotels fast aller europäischen Hauptstädte und der fashionablen Bade­orte bekannt geworden. Er war wiederholt in Irrenanstalten interniert und hat vor zwei Jahren seineMemoiren" herausgegeben.

Berli«, 9. Jan. Der Rhein wieder eisfrei. Aus Düsseldorf wird dem Berl. Tagebl. gemeldet: Der Rheinstrom von Emmerich an aufwärts ist frei vou Treib­eis, so daß die Schiffahrt auf der deutschen Strecke wieder ausgenommen worden ist. In Holland ist der Rhein noch stellenweise zugefroren > (Mpst.)

Berli», 9. Januar. Aus Paris wird der Voff. Ztg. telegraphiert: Delcassö will wieder politisch bervortreten. Er bewkbt sich um die Stelle eines zweiten Kammervor- sttzendeu. (Mpst.)

Berli», 9. Jan. Graf Zeppelin beabsichtigt, wie Professor Hergesell kürzlich in einem Vortrage mitteilte, nach Fertigstellung seines jetzt im Bau befindlichen Fahrzeuges einen Lenkballon für 100 Personen herzustellen.

Rehabilitierung des Grafe» Moltke. In Ber­liner Hofkreisen herrscht, so behauptet dieDeutsche Warte", die Ansicht, daß Graf Moltke nach Beendigung des Har- denprozeffeS an die Stelle des Generals v. Pleffen, der leidend sein soll, und seinen Rücktritt plant, zum Komman­danten des kaiserlichen Hauptquartiers ernannt werden soll. Einstweilen find in dieser Angelegenheit wohl überhaupt nrch keine derartig n Entschließungen gefaßt.

Berli«, 8. Jan. Ein lebensmüdes Paar. Heute nacht fand das Personal eines Hotels in der Köuiggrätzer- straße in einem Zimmer einen Mann Md eine Frau leblos im Bett liegen. Beide hatten sich, wie festgestellt wurde, mit Morphium und Cyankali vergiftet. Mann und Frau tragen Trauringe Md machten den Eindruck eines Ehe­paares. Sie hatten sich in das Fremdenbuch als Lehrer Nantwich und Fraa aus Kattowitz eingetragen. Diese An­gaben scheinen indes nach den Vorgefundenen Papieren nicht zu stimmen. Darnach ist die Begleiterin des Mannes ein 22jähriges Fräuleiu Franziska Hajo!, die Tochter eines Grubenbefitzers in Zabrze. Man nimmt an, daß der Tote Alfons Muckwich heißt und aus Warscha in Oberschlefien stammt. Die Polizei hat die Leichen beschlagnahmt und nach dem Schauhause überführen lassen. (Mpst.)

r. Karlsrrrhe, 8. Jan. Hier wird demnächst ein praktischer Arzt eiugeltefert werden, der eine selten vielseitige Vergangenheit hinter sich hat. Infolge eines Vergehens war er gezwungen worden, seine Praxis aufzugeben und der Not gehorchend eine ihm von seinen Verwandten au- gebotene Stelle als Kommis in München anznnehmen. Dort beging er große Unterschlagungen, die ihn zur Flucht nötigten, auf der er sich nach Karlsruhe wandte. Hier wurde er zunächst Kellner in einem Hotel, mußte aber infolge eines Steckbriefes und nachdem er einem Gast einen wertvollen Schmuck entwendet hatte, abermals fliehen. Er wandte sich nach London, wo er vor kurzem verhaftet wurd. Seine Aburteilung in Karlsrube dürste demnächst bevorsteben.

Waldshut. Wie berichtet, erschoß vor einigen Tagen der hiesige Malermeister Rittner sich und seine Frau. Dabei ereignete sich eine entsetzliche Szene, die erst jetzt bekannt wird. Die Mutter des Mörders stürzte sich auf diesen, als sie die Schwiegertochter zusammenbrechen sah, und bearbeitete ihn mit Fingern und Fäusten, halb wahn­sinnig vor Schmerz und Wut, solange, bis der Gendarmerie­wachtmeister Hinzukain und der alten, unglücklichen Frau Frau zeigte, das sie einen Toten mißhandelt hatte.

Köl», 9.pJan. Die hiesige Handelskammer hat be­schlossen, wegen der geplanten Aenderungen des Fern- sprechtarifes einen Protest an den Reichskanzler zu richten. Ferner hat die Handelskammer beschlossen, das Reichspostamt auszufordern, vor einer endgültigen Beschluß­fassung über den Entwurf erst sämtliche Handelskammern und den Handelstag zu hören. (Mpst.)

Wilhelm B«sch

Braurrschweig, 9. Januar. Der Dichter Wilhelm Busch ist nach einem Telegramm derBraunschw. Neuest. Nachr." heute morgen 9'/» Uhr in Mechtshausen bei Seesen gestorben.

In Wilhelm Busch verliert Deutschland seinen großen Humoristen und Karrikaturenzeichner. Geboren 15. April 1832 zu Wideusahl t. Hannover, besuchte er die poly­technische Schule in Hannover und die Akademie zu Düffeldorf, Antwerpen und München. Aber seine Be­stimmung war nicht der Beruf des Malers, sondern der des unerreichten Zeichners deutscher Komik. Schon 1859 brachten dieFliegenden Blätter" seine ersten Zeichnungen, die in denMünchener Bilderbogen" ihre Fortsetzung er­hielten. Und dann kam, mit den eigengedichtcten lustigen Textreimen der unsterblicheHans Huckebetn", derHeilige Antonius",Max und Moritz", diese tollen Kindcrscherze, Herr und Frau Knopp",Die fromme Helene",Pater FtluciuS",Balduin Bählamm",Kritik des Herzens", Julchen,"Die Haarbeutel",Der Geburtstag,"Die Partikularisten" und wie sie alle heißen, seine lachenden Werke, die in Wahrheit einen Hausschatz deutschen Hu­mors darstellen. Sie ließen es nur wenige erkennen, daß ihr Verfasser im Grund eine tiefpesstmtsttsche Natur war, der des Lachens sich bediente, um Befreiung und Aus­gleich zu finden in den Jrrnissen und Wirrnissen des Lebens.

Noch der 70jährige hat in einer ausgezeichneten Spruch­sammlung die Weisheit seiner laugenTage mtt dem alten wun­dervollen Humor durchtränkt, seinen Lesern avgebotev und als Busch in diesem Sommer seinen 7b. Geburtstag in dem hannoverschen Harzorte Mechtshausen beging, iu welchem er seit laugen Jahren sich zur Ruhe gesetzt, gedachte ganz Deutschland in Liebe des Dichters, der ihm so viele Stunden der Fröhlichkeit geschenkt. Es wird des Alt­meisters des deutschen Humors auch ferner gedenken, wenn den lachenden Philosophen schon lange der stille Hügel deckt.

Ausland.

Rom, 8. Jan. Eine Feuersbrunst zerstörte das Armen-Stadtviertel iu ComaVecchio. Mehr als 10 Personen sollen umgekommen und viele verletzt worden sein.

Madrid, 8. Jan. Der marokkanische Delegierte El Mokri unterhandelte heute gelegentlich seiner Durchreise nach Paris mit der spanischen Regierung. Gegenstand bildete die Anleihe des Sultans

Der hiesige deutsche Botschafter v. Radowitz tritt am 1. Juli von seinem Posten zurück und fiedelt nach Berlin über. Sein Nachfolger wird der Gesandte in Lissabon v. Tattenbach.

(v. Radowitz, ein geborener Frankfurter, der jetzt 68 Jahre alt ist, wirkte seit !892 a!s Botschafter in Madrid. Vorher vertrat er zehn Jahre lang das Reich in Konston- tinopel.)

Hiezu das Plauderstübwen Nr. 2, sowie der Schwäbische Landwirt Nr. 1.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Emil

Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.