d« LoSwllekteur in Hamburg oder in Budapest und I selbst 2 Kugeln in den Hals. Als man die Wohnung mit die Schatzgräberschwindler in Madrid Eure Adresse wußten, Gewalt geöffnet hatte, fand mau Gruol am Boden liegen.

Oftmals find sie zu Euch emporgeturut, drei, vier Treppen hoch, ste haben nie gemurrt Md ob es Schneegestöber war, oder die Sonne so heiß herniederprallte, daß es Backpflaumen an den Bäumen gab, sie haben Euch mit dem ewig gleichen freundlichen Lächeln die Briefe gerächt Md mit dem ewig gleichen liebenswürdigen Ton ein „Grüß Gott" zngerufen. Heute könnt Ihr lohnen, wenn Ihr es nicht vergesset: Ge­denket zu Neujahr der treuesten Besucher, der Briefträger und Postboten.

An das Fernsprechnetz find neu augeschloffen: Rufnummer 54 Heller Gustav, gemischtes Warengeschäft Md Rufnummer 55 Holzinger Wilhelm, Zahntechniker.

Reujahrs-Briefseuduugeu. Anläßlich des starken Anfalls von Briefsendungen über Neujahr wird darauf aufmerksam gemacht, daß eine genaue Md deutliche Auf- schöst wesentlich zur Beschleunigung der Abfertigung, Be­förderung und Bestellung der Briefsendungen, sowie zur Ferrchaltuug von Verzögerungen Md Fehlleitungen beiträgt. Bet Postsendungen nach Orten ohne Postanstalt sollte io der Aufschrift außer dem Bestimmungsort auch die Post­anstalt augegeben sein, von wttcher die Sendung zu bestellen ist. Wenn der Ort der BestimmungSpostanstalt nicht zu dm bekannteren Orten zählt, so sollte seine Lage in der Auf­schrift näher bezeichnet werden. Bei Brieffenduugen nach größeren Orten sollte dem Namm des Empfängers die Angabe der Wohnung (Straße, Hausnummer, Stockwerk) beigefügt werden. Das Fehlm dieser Angaben kan« ver­spätete Bestellung zur Folge haben. Briefsendungen von kleinem Format schieben sich gern in größere Sendungen ein Md find dadurch der Verschleppung und dem Verlust ausgesetzt. Die Freimarken find in die rechte obere Ecke der Aufschriftseite der Briefsendungen zu kleben. Um die rechtzeitige Ankunft der Briefsendungen am Neujahr zu erreichen, wird empfohlen, die Sendungen nicht erst am 31. Dezember einzuliefern. Nicht eilige, sowie umfangreiche Drucksachen (Preislisten, Kataloge, Kalender, Zirkulare usw.) sollten tu dm letzten Tagen des alten und am Anfang des neuen Jahrs nicht in größerer Zahl zur Post geliefert werden.

Ebhanse«, 27. Dez. Es wurden hmte in den Ge- meürderat gewählt: Konrad Schill, Privatier mit 122 St., Johannes Schill, Mühlebesttzer, 115 St., Christian Hauser Schreiner, 68 Stimmen.

r. Stuttgart, 27. Dez. Nach dm letzten Feststell­ungen des A. Bouz'schm Verlags haben I. B. v. Scheffels Werke folgendm Absatz gefunden: Ekkehard in 329400 Exemplaren, der Trompeter von Säckingen369300, Gaude­amus in 90200 und seine übrigm Werke zusammen in 121800 Exemplaren.

r. Cauustatt, 27. Dez. In der Nacht vom 24. auf 2b. Dez. meldete ein Dimer einer größeren Stuttgarter Klavierfabrik Ms der hiesigen Polizeiwache, daß ein Un­bekannter ihn auf die Insel Möhlgrün gelockt habe, wo er ihm Geld uud GeschästSschlüssel abgenommen und ihn dann in dm Mühlkanal gestoßen habe. Wie die Untersuchung durch die Fahndungspolizei ergab, entsprechen die Angaben d«S Mannes nicht der Wahrheit. Die Angelegmheit wird durch eine gerichtliche Untersuchung aufgeklärt werden.

r. LndwigSbnrg, 27. Dez. In einem Hause der Solttudestraße spielte sich am Dienstag Abend ein blutig es Drama ab. Der etwa 35jährige Blechschmied Karl Gruol, ein als jähzornig bekannter Mann, kam in angetrunkenem Zustand in seine Wohnung und erschreckte seine Frau durch Hantieren mit einem Revolver, den er um gekauft hatte. Er drohte sich zu erschießen, worauf die Frau den auf dem gleichen Bodm wohnmdm Flaschner Eisele zu Hilfe rief. Als dieser zum zweiten Male mit seiner Frau erschien, wies ihn Gruol hinaus uud begann gleich darauf zu schießen. Der erste Schuß ging fehl, der zweite traf Frau Mfele in dm Rucken, der dritte streifte Frau Gruol leicht an der Sette. Dann schloß sich Gruol ein und jagte seinem Kind, einem vierjährigen Mädchen eine Kugel in die Brust,

Er wurde ins Bezirkskraukenhaus verbracht. Seiu Leben Md ebenso das des Kinde» ist nicht in Gefahr. Auch die Verletzung der Frau Eisele ist, wie man hört, nicht ernst licher Natur.

r. Rottweil/ 27. Dez. Die hiesige Handelskammer hat sich vor dm Feiertagen in eingehender Weise mü der von den Gewerbevereinm angestrebten Beschränkung des Hausierhandels und Detailreiseus beschäftigt. Die Kammer spricht sich dahin Ms, daß beides auseiuanderzuhaltm sei. Die wünschenswerte Beschränkung des Hausterens dürfe nicht aus das Detailreisen ausgedehnt werdm. Dem Antrag des Gewerbevereinsverbaudes, die Detailreisenden zur Lösung eines Waudergewerbescheines zu verpflichten, konnte ein größerer Teil der Kammer nicht zustimmen.

«erichtsssil.

Die Ragolder Katastrophe.

Stuttgart, 23. Dez. Aus 'Anlaß des bekannten Unglücks in Nagold hat die Württ. Baugewerks Berufsgenosseuschaft bei der Zivilkammer III des hiesigen Landgerichts gegm die Stadtgemeinde Nagold eine -Regreßklage im Streitwert von 75000 ^ an­hängig gemacht wegen Unterlassung gewisser Sicherheüsvor- kehruugen behufs Verhütung der Katastrophe. Das Gericht erließ heute einen Beweisbeschluß auf Vernehmung von Zeugen und Sachverständigen.

Deutsches Reich.

Berlin, 27. Dez. Zu dem Straußberger Eisenbahu- frevel geht dem Lok.-Anz. ein Telegramm zu, wonach hmte in Neumagm an der Mosel ein Mann unter dem Verdacht der Täterschaft verhaftet wurde, auf dm das Signalement des Verbrechers paffen soll. Er gab fich als der Schlaffer Karl Borgert aus Werder in Mecklenburg aus. (Mpst.)

Berlin, 24. Dez. Der Voss. Ztg. wird aus London gemeldet, daß dort eine Firma, die ein Geschäft mü Feuer­löschapparaten nach Deutschland betreibt, beschlossen hat, allen Angestellten während der Geschäftszeit täglich eine Stunde Unterricht in der deutschen Sprache erteilen zu lassen.

(Mpst.)

Pforzheim, 26. Dez. Frau Emilie Lutz geb. Gruber hier, hat zu Ehren ihres verstorbenen Mannes, Karl Wilhelm Lutz, zu einem Unterstützungsfond 10000 ^gestiftet, deren Zinsen zur Unterstützung für Angestellte oder ehemalige Angestellte der Firma Lutz und Weiß, G. m. b. H., (fo- wohl Kontor als Fabrikpersonal) dienm sollen.

r. Heidelberg, 27. Dez. Am 19. ds. Mts. wurde aus dem Schnellzug Frankfurt—Heidelberg bei der Station Egelsbach die Leiche eines neugebormeu Kindes, das in einen Karton eingepackt war, auf den Bahndamm geworfen. Als Täterin stellte sich das Kinderfräulein Hermine Heller herms. Sie ist 19 Jahre alt uud in Alpirsbach geboren.

Stratzbnrg, 24. Dez. Heute nachmittag gelang es der hiesigen Polizei, die Verhaftung Meier schwerer Jungens, des Kaufmanns Schweizer Ms Gießen und des Schlossers Jung aus Straßburg, vorzuuehmm. In ihren Koffern fand man verschiedene Diebeswerkzmge und eine Unmenge gestohlener Sachen, vor allem eine nach Tausenden zählende Summe Geldes in deutschen uud schweizerischen Münzen. (Mpst.)

Lambsheim (Pfalz), 26. Dez. Die Beerdigung des Studenten Fritz Mosch el, der in München von einem Schutzmann erschossen wurde, hat heute unter Anteilnahme der ganzen Bevölkerung hier stattgefuudeu. Insbesondere hatten fich viele jüngere und ältere Akademiker etngefuvden, um dem verstorbenen Kommilitonen die letzte Ehre zu er­weisen. Ein unabsehbarer LeicherMg begleitete den Sarg zum Friedhof. Hier hielt Ortspfarrer Hust eine eindrucks­volle Predigt. In scharfem Gegensatz zu de« Polizeibericht, dessen Angaben über Moschels Persönlichkett hier großen Unwillen Hervorriesen, betonte der Geistliche^ daß der Ver­storbene ein nüchterner und fleißiger Mensch uud nur etwas leicht reizbar gewesen sei. Sein Fleiß Md seine Tüchtigkeit

werde von allen seinen Lehrern tn ehrendster Weise Mer» kaunt. Was er in der verhängnisvollen Nacht getan, be­dürfe keiner Verzeihung. Nach der Predigt und dem Gebet wurden unter kurzen Ansprachen mehrere Kränze niedergelegt, u. a. ein solcher von Schul- und Studienfreunden des Ver­storbenen, unter denen er wegen seines biederen Charakters Md seines gesunden Humors mgemein beliebt war.

Danzig, 27. Dez. Der auf der kaiserlichen Werst erbaute, mit Kolbenmaschinen ausgerüstete kleiueKreuzer „Stuttgart" soll 24 Seemeilen Geschwindigkeit erhalten. Das Deplazement beträgt 3400 Tonnen. Die Probefahrten beginnen demnächst. (Mpst.)

Ausland.

Wie«, 27. Dez. Der Einbrecher Goldschmidt, der die Kaffe des hiesigen Arsenals erbrach, ist nach einer hierher gelangten Nachricht in Freifing in Bayern verhaftet worden. Man fand bei ihm 21 240 Kronen und 80 Rom, 26. Dez. Vorgestern nacht wiederholte fich das Explosionsunglück von Palermo, aber in kleinerem Maße, in Tarent. Ein geheimes Depot von Papierbombeu flog in die Lust. Dabei wurde das Innere des Hauses zerstört; zwei Menschen wurden getötet, viele verwundet.

König Gnstav von Schwede« erließ eine Kund­gebung, in der er für die mannigfaltigen Zeichen der Liebe Md Teilnahme beim Tod feines Vaters dankt und erklärt, er sehe darin vor alle« einen Beweis für das Gefühl des Zusammenhaltens zwischen König und Volk, das ein Kennzeichen des schwedischen Volkes und eine der Grundlagen für sein Glück uud Gedeihen sei. Er hoffe, daß es auch ihm gleich seinem Vater vergönnt sein möge, mit dem schwedischen Volk die Entwicklung uud Wohlfahrt des Landes zu fördern.

Paris, 23. Dez. Ein eigenartiges Brautabenteuer wird aus der Gemeinde Chilly in Hoch-Savoyen gemeldet: Bei einer Hochzeitsfeier in einem Bauernhause brach der Boden des über dem Stalle gelegenen Speisesaales ein und die Gäste stürzten in die Tiefe unter das Rindvieh und die Schweine. Infolge eines seltsamen Zufalls fiel die Braut auf eine Kuh, die, über die Last erschreckt, ihr Halfter abriß und mit der jungen Frau auf dem Rücken davonstürmte. Die nacheilenden Gäste fanden sie kurz darauf mit ihren Haaren an einem Baumaste hängen. Sie kam bald wieder zu fich und hat von dem Abenteuer keinerlei unangenehme Folgen behalten, wie auch die im Festgelag unterbrochenen Gäste trotz des Sturzes unbeschädigt davonkamen.

Ei» Ha«S -nrch ei«e» Meteorfturz vernichtet. In der Nähe von Bellefontaine, dem Hauptsttz des County Logan in den Vereinigten Staaten, ist nach einer telegra­phischen Meldung in der Nacht zum zweiten Feiertag ein Meteorit niedergeaaugen. Durch den herabfallende« Meteor- stein wurde ein Gebäude vollständig zertrümmert und i» Brand gesteckt; hierbei ist ein Engländer UMs Leben gekommen. Der Meteorit fiel mit donnerartigem Getöse auf die Erde nieder und drang 6 w ties in den Boden. Der Meteorstein hatte einen Umfang von 9'/»—10 m.

Eiseubahn-Uuglück i« Britisch-Jndien.

Lahore, 27. Dez. Bei einem Zusammenstoß zweier Persoueuzüge in der Nähe von Ludhiana find L« Reisende, unter ihnen 4 Europäer, getötet worden.

teilt gerne und unent­geltlich Herr «Nrl «üNovi- zr. er auf einfach» Weise befreit wurde.

Magenleidenden

in (Württ.) mit, wie

von seinem langen und qualvollen Magenleidr»

Tstrile in Paris. Nachdem der Berliner bereits am iv. er. im Winter-Velodrom den 2, S, 4 und b km Weltrekord gedrückt hatte, tonnte er am 22. cr. noch bedeutendere Erfolge hinzufügen. Er schlug in überlegener Manier die Weltrekord- hinter Tandem­schrittmachern über w—89 km, ebenso stellte er d?n neuen Stunden« Weltrekord hinter der gleiche» Führung mit 80 km 296 Meter auf. Auch im Handicap und Prix Lartipue (SO km) konnte er wiederum Passerieu glänzend befiegen. Theils führt seine großartigen Erfolge aus den leichte» Laus seines Brennabor-RadeS zurück

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckern (Emil Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

Holzversteigerung.

Aus der Konkursmasse de? Johannes Dietterle, Sägwerks- defitzers iu Gültstei«, Station Herreuberg, bringe ich am

Diexstag, de» 31. Dezember 1007,

von s Uhr vormittags ab

Ms dem Dietterle'schen Holzlagerplatz bei Gültstei» die noch vorrätigen Schnittwaren, sowie gegen SSO« Ztr eichenes Absallholz, Mter letzterem eine große Partie Feusterrahmenholz, in kleinerem Quantitäten im öffentlichen Aufstretch zum Verkauf, uns zwar werden

vormittags von V Uhr ab

das eichene Adsallhalz und das Brennholz;

nachmittag- vo« Ä Uhr ab die Schnittware«, darunter ca 7 bü>m geschnittene eichene Klötze, ea 5 kiM eichene Mauerlatteu und Ripphölzer, kürzere eichene Diel- stücke. ferner kleinere Partien forch. Dielen und eichene, forcheue, linderre, eschene, weiß- u. rotbuchene Bretter zur Bersteigermrg komme», «ondorf i. G., den 27. Dezember 19V7.

Der Konkursverwalter:

Bezirksnotar Weishardt.

«M

empfiehlt

Um (Mmt)

durch die so lästigen Bronchialkatarrhe verursacht,sowie quälender Husten, fin­den schnelle und sichere Linimung beim Gebrauch v vr I-1i»«lvnn»v^vr a 8»1us-S»»l»«na. In Schachteln LI ^kbei Kond. H. Lang, Nagold Md in Wildberg: A. Franer.

Oberamtsftadt Nagold.

Mmjahrswimsch-GnIHeblmgskarteil

haben bis jetzt gelöst folgende Damen und Herren:

Ättnold, Schullehrer, Bodamer, Reallehrer, Broddeck, Stadt­schultheiß und Frau, Dieterle, Sem.-Rektor Md Frau, Dieterle, Mittelschullehrer, Drössel, Gustav, Fabrikant Md Frau, Gaiser, OSeramtssparkasfier, Haller, Oberpräzeptor und Frau. Haecker, Dr. Sem.-Profefsor, Hanber, Lehrer, Hang, Schullehrer, Hnß, Referendar, Jetter, Oberlehrer, Jrio«, Oberamtsarzts Witwe. Kapp, Stadtgeo­meter, Kaeppeler, Postmeister, Kirn, Lehrer, Klnnzinger, Prap.- Oberlehrer, Köbele, Sem.-Oberlehrer, Kohn, Max, Mayer, Clara, Fraueuarbeitslehrerin, Mayer, Reg.-Affeffor, O-lfchlaeger, Bez.- Notar und Frau, Ratsch, Zeichenlehrer, Reichert, Kaufmanns

Witwe, Ritter, Regierungsrat, Römer, Dekan und Frau, Römer, Oberförster und Frau, Schaible, Landtags«^ undFrau^ Schaufler, AmtSg.-Sekretär und Frau, Schnellsten, PrivatrerSchiler, Mr-

Kaufmmn, Schwarzmaier,, Sem -Professor u. Frau, Sperdel, Witwe, «ollmer, Oberamtssekretär, Weitbrecht, Ktrchenpflegrr u. Gemeiude- rat, Wieland, Präzeptor, Zaiser, Emil, BuchdruSereibefitzer;

von auswärts: Speidel, Frdr., Privatier, Speidel, Frdr., Fabrikant jr., Speidel, Eugen, Fabrikant, sämtl. in Pforzheim. Wettere Karten können noch gelöst werden.

Den 28. Dezember 1907.

Armenpflege:

Stadtpfl. Lenz.