81. Jahrgang.

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Bekanntmachung der K. Zentralstelle.

Wettbewerb für Malermeister.

Von den Erfahrungen beim Ergebnis des letzten Wett­bewerbs für Bauhaudwerker ausgehend, wonach das Deko­rationsmalergewerbe im Lande neuer Anregungen und Im­pulse dringend bedarf, haben wir im Februar 1907 die auf dem Gebiete der Dekorationsmalerei tätigen Handwerks­meister eingeladen, stch an einem besonderen Wettbewerb zu beteiligen. Eingetreteuer Hindernisse halber mußte er damals verschoben werden. Jetzt soll er unabhängig von de« ausgeschriebenen allgemeinen Wettbewerbe für Bau­handwerker, an dem stch die Teilnehmer an dem besonderen Wettwerbe jedoch gleichfalls beteiligen können, stattfinden. Wir laden die beteiligten Handwerksmeister wiederholt zu reger Teilnahme an dem Wettbewerbe ein. Es ist dabei beabsichtigt, nach Beendigung der Ausstellung der cingelaafenen Arbeiten im Landesgewerbemnseum mit den vom Preisgericht ausgewählten Entwürfen eine Wanderausstellung in einer Reihe von Orten zu veranstalten, um auf diese Weise den Malermeistern im Lande Anregung zu neuem Schaffen z» geben und ihnen sowohl als auch den Baumeistern und Bauherren Gelegenheit zu bieten, neue, mustergültige, dem neuzeitlichen Geschmack entsprechende Dekorationsmalereien kennen zu lernen.

' Aufgabe:

Für das im Gewerbeblatt aus Württemberg im Grund­riß schematisch dargestellte bürgerliche Einfamilienhaus sollen Entwürfe für die farbige Behandlung der einzelnen Räume gemacht werden. Den Bewerbern ist es überlassen, entweder alle Räume, mindestens aber Treppenhaus oder Vorplatz je samt 2 Zimmern anszugestalteu. Die Behandlung soll einfach, gediegen und dem Geschmack der Neuzeit entsprechend gehalten sein.

Verlangt wird eine farbige Ueberfichtsskizze im Maß­stab 1:10, sowie je ein Detail für jeden der in den Ent­wurf einbezogenen Räume in natürlicher Größe und derart Ms geführt, daß daraus die Zeichnung des ornamentalen Schmucks, die Farbengebung und Behandlungsart deutlich zu ersehen ist.

Für die besten Arbeiten werden Ehrenurkunden aus­gestellt. Die Verfertiger dieser Arbeiten, sowie derjenigen, die vom Preisgericht auch noch als würdig für die Wander­ausstellung bezeichnet werden, verpflichten sich, ihre Entwürfe über die Dauer dieser Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Die Entwürfe verbleiben im Besitz der Verfertiger.

Die Arbeiten find bis 1. Febr. 1908 an die Beratungs­stelle für das Baugewerbe im Landesgewerbemuseum tu Stuttgart einzusenden. Sämtliche Blätter einer Arbeit find mit einem Kennwort oder Kennzeichen zu versehen. In einem verschlossenen Briefumschlag, der dasselbe Kennwort oder Kennzeichen tragen muß, ist der Name und die genaue Adresse des Verfertigers auzugeben. Dieser Umschlag wird erst nach Beendigung der Tätigkeit des Preisgerichts geöffnet. Das Preisgericht besteht Ms den Herren:

1. Architekt P. Schmohl, Vorstand der Beratungsstelle für das Baugewerbe, Direktor der K. Baugewerkschule in Stuttgart,

2 . Direktor Kolb, Vorstand der K. Kunstgewerbeschule daselbst,

3. Paul Haustein, Lehrer au der K. Lehr- und Ver­suchswerkstätte daselbst.

Die Zeit der Ausstellung der Entwürfe im Landes- gewerbemuseum wird seinerzeit bekannt gemacht werden. Stuttgart, den 13. Dezember 1907.

Mosthaf.

Bekanntmachung

der vewaltMgtksmmmissto« »er«i--Karl-Jir»tlS«»S

Vstung, betr. die Bewerbung ,« Zuveuduuge« aus diese Stift,«,.

As den verfügbaren Mitteln der König-Karl-Jubi ""2 Annen auf den 25. Juni 1908 gemäß 8 :

Au-und v, 2 Z, 5 »ud 6 des SttstungSstatuts Zu ungen der uachbezeichueten Art gewährt werden:

1 üchtt Maschinen^ Beschaffung laudwirtschaft

2' 3uwendungen au besonders belastete OrtsviehversicherungS

3. Beiträge zur Unterstützung bestehender oder zur Eiuführ uug neuer Haustudustriezweige in armen Gemeinden de! Laudes;

4. Retsestipendim au besonders befähigte junge Leute de» kaufmännischen und des technischen Berufs zum Zwei ihrer weiteren Ausbildung oder zur Pflege md Erweiter

uug der württ. Handelsbeziehungen an Mittelpunkten der Industrie oder in den für die heimische Gütererzeugung in Betracht kommenden Ausfuhrgebieten;

5. Beiträge zur Unterstützung von Einrichtungen zur Förder­ung des Kleingewerbes, insbesondere zur Beschaffung von Triebkräften nnd Maschinen;

6 . Verleihung der Medaille der Köuig-Karl-Jubiläums- Stiftuug für tüchtige (männliche und weibliche) Arbeiter und Bedienstete (abgesehen von weiblichen Dienstboten), welche tu einem und demselben Geschäfte oder Betriebe langjährige, treue und ersprießliche Dienste geleistet haben.

Gesuche um Zuwendungen der in Ziff. 13 und 56 genannten Art find durch Vermittelung der K. Stadtdirek­tion Stuttgart bezw. der K. Oberämter einzureiche«, Ge­suche um Reisestipendien (Ziff. 4) können unmittelbar bei der Berwaltuugskommisfion der Stiftung (K. Ministerium des Jnnern in Stuttgart) angebracht werden.

Wer ein Berleihuugsgesuch einreichen will, hat stch zuvor über die Grundsätze, welche bet der Verwtlligung be­obachtet werden, sowie über die für den Inhalt und die Einreichung der Gesuche getroffenen näheren Bestimmungen durch Erkundigung bet dem zuständigen Oberamt, in Stutt­gart Sei der K. Stadtdirektion, oder durch Erkundigung bei dem Stadtschultheißeuamt oder Schultheißeuamt seines Aufenthaltsorts zu unterrichten.

Diese Behörden werden gebeten, Personen, welche Ge­suche an die König-Karl-JubiläumSstistung richten wollen, an der Hand derGrundsätze für die Gewährung von Bei­trägen und für die Verleihung der Medaille", wie sie im Amtsblatt des K. Ministeriums des Innern, Jahrgang 1906 S. 378 ff. veröffentlicht find, zu beraten, die Er­gänzung unvollständiger Gesuche zu veranlassen und die Ein­reichung aussichtsloser Gesuche tunlichst hintanzuhalten.

Sämtliche Verleihungsgesuche, auch soweit sie bei der K. Stadtdirektion Md den K. Oberämteru auzubriugen find, müssen bet der -verwattnngskommisston der König-Karl- Jubiläums-Stistuug (K. Ministerium des Innern) spätestens am 15. Februar 1908 einkommeu.

Stuttgart, den 17. Dez. 1907.

Der Vorsitzende der Verwaltungskommisfion der Köuig-Karl-Jubiläums-Stiftung Staatsminister des Innern:

Pischek.

Die Schultheißenämter

werden auf vorstehende Bekanntmachung mit Bezugnahme auf die denselben am 31. Dez. 1906 zugestelltenGrund­sätze für die Gewährung von Beiträgen und für die Ver­leihung der Medaille der König-Karl-Jubiläums-Stiftung" mit der Weisung aufmerksam gemacht, dafür sorge» zu wollen, daß die Gesuche jeweils rechtzeitig und vollständig genau nach den in den zugestelltenGrundsätzen" enthal­tenen Vorschriften in Vorlage gebracht werden.

Nagold, den 24. Dezember 1907.

K. Oberamt. Ritter.

Gesuche «« Aufnahme

in eine der staatliche» Taubstummenanstalten sind im Monat Januar oder Februar zu richten an die Kgl. Kommission für die Erziehungshäuser und einzuseuden durch Vermittlung des Kgl. gem. Oberamts in Schulsachen.

Staatliche Anstalten mit hohem Staatsbettrag find Gmünd (zwei getrennte Anstalten für evangelische und katholische Kinder) und Bönnigheim. Diese Anstalten sind Internate. Nürtingen und Nagold geben die Kinder auf Staatskosten in gute bürgerliche Verpflegung.

Privatanstalte» ohne Staatsbeitrag find Winnenden Md Wilhelmsdorf. Dieselben nehme« schwachsinnige Taub­stumme auf.

Der jährliche Beitrag, den die Eltern zu leisten haben, beträgt 200 Derselbe wird jedoch in beinahe allen Fällen ermäßigt auf 40 bis 30

Außerdem ist beim Eintritt ein für allemal 30 -itz Kleidergeld zu bezahlen, wofür das Kind über die ganze vildungszeit bis zu seinem Austritt ansgestattet wird.

Dem Aufuahmegesuch ist beiznlegen: 1. ein Taufschein; 2 . ein Impfschein; 3. der ausgefüllte amtliche Fragebogen (Statistik für Taubstumme); 4. ein Bermögenszeugnis; 5. der Nachweis der württembergischen Staatszugehörigkeit. Bildungszeit 7. bis 15. Lebensjahr.

Die! Mtteilung über vollzogene Aufnahme erfolgt in der Regel anfangs Mai.

Aufgenommeu werden taube und partiell hörende Müder. Später Ertaubte können sofortige Aufnahme finden. Eisenbahnfahrten zu halbem Fahrpreise.

Zu jeder weiteren Auskunft ist bereit die

Oberiuspektio, »er Kgl. T««»st«m»e«avstatt «»ü,d.

Für di« ordentlichen Sitzungen der Schwurgericht« d«» I. BirrteljahrS 1908 wurde bei dem Schwurgericht in Tübingen der Landgerichtsdirektor Dr. Kap ff zum vorsttzrnden ernannt. Di» ordentlichen SchwurgerichtSfitzung«» daselbst werden am Montag den 10 Februar 1908 vormittag» S Uhr eröffnet.

Gages-Meuigkeiten.

Aus Ttadt und Land.

Nagold, 28. D»»ember.

Mil.«ndBet..Berei«. (Mitgetellt). AmStephanuS- seiertag hielt der Verein seine Weihnachtsfeier im Gasthaus zum Rößle. Der Vize-Vorstand, Herr Kupferschmied Wacker, begrüßte die Anwesenden und dankte für deren zahlreiches Erscheinen, worauf das sehr reichhaltige und abwechslungsreiche Programm flott abgewickelt wurde. Die einzelnen Rollen der aufgeführten Theaterstücke waren durch­weg in guten Händen und ernteten sämtliche Stücke auch brausenden Beifall. InsbesondereAm Weihnachtsabend" von Steindl brachte rührende.Szenen;Der falsche Leutnant von Hölzel und derKuhhandel" von Oppermann erregten dagegen die Heiterkeit der Zuhörer. Von den Männerchöreu gefielen besonöerS gutPsalm" von Klein,Die Kapelle von Kreuzer mdZieh mit" von Augerer. Die Pausen wurden ausgefüllt durch Bortrag hübscher Duette, sowie durch Vorführung von lebenden Kriegerbildern, verbunden mit sehr rührenden Deklamationen, von Herrn Schorpp ausgeführt. Die mit der Feier verbundene Gabenverlosuvg brachte viel Erheiterndes md erhöhte noch die gemütliche Stimmung der Anwesenden. Herr Wacker sprach zum Schluß noch einige Worte de» Dankes allen denen, die zum Gelingen der Feier beigetrage« haben, insbesondere dem rührigen, bewährten Dirigenten deS Sängerkrauzes, Herrn Bildhauer Schuepf. Letzterer hat hierdurch wieder ein glänzendes Zeugnis abgelegt von dem großen Fortschritt, den der Sängerkranz unter seiner tüchtigen md energischen Leitung wieder aufs Neue bewiesen hat. So ist es de« Mil. und Vet.-Verein auch Heuer wieder gelungen, seine Mitglieder unter den Wipfel des Christbaums zusammenzuführen, um im trauten Kameradenkreise einige fröhliche Stunden ver­leben zu können.

r. Was ist Elektrizität? Noch wett ins 19. Jahr­hundert hinein hielt man sie für etwas rein Stoffliches, ein Fluidum. Später gelangte mm zur entgegengesetzten An­schauung. Was Heroen der Wissenschaft, Faraday und Maxwell, mit dem geistigen Auge intuitiv gesehen hatten, wurde durch die epochemachenden Herrschen Versuche in den 80er Jahren bewiesen, nämlich daß elektrische Feru- wirkuugen genau wie Licht md Wärme als Wellenbeweg­ungen des Aethers aufzufafsen find, stch nur durch ihre Größe unterscheidend. Jedoch die Vorgänge der Elektro­chemie, der elektrischen Entladungen im luftleeren Raume, insbesondere auch die beim Radium beobachteten Strahlungs- erfcheiuungen, lasten sich weder durch ein Fluidum noch durch Wellen erklären; sie zwingen vielmehr dazu, Elektrizität unter Umständen als aus unendlich kleinen Körperchen (Elek­tronen) bestehend aufzufafsen. Die wissenschaftliche Speku­lation nimmt nicht ohne gewisse Berechtigung schon an, daß überhaupt alle Materie aus Elektrizität aufgebaut ist und stch entsprechend selbsttätig Wetter verändern kann. Ist eS doch jetzt schon gelungen zu beobachten, wie einzelne Körper stch in andere verwandeln. Es ist wohl Pflicht jedes Ge­bildeten, sich mit diesen Tatsachen der Hauptsache nach be- kannt zu machen, und um so mehr ist es zu begrüßen, daß der bekannte Herr Dähne dieselben in seinen auf so hoher Stufe stehenden, und eine Empfehlung erübrigenden, durch glänzende Experimente unterstützten Vorträge allgemein ver­ständlich, auch für Damen, behandeln wird. Die Erperi- mental-Abende finden statt: Mittwoch, den 8 . Md Donnerstag, den 9. Januar in der Turnhalle des hiesigen Seminars. Der zweite Abend umfaßt ein anderes Programm als der erste.

* Der Winter hat gestern abend feinen tatsächliche» Einzug mit weißer Pracht gehalten; hoffentlich bleibt mm die.schöne Schneedecke als Ersatz für !den graubraune« Schmutz; die Schlitten können dann zur Freude von jung nnd alt in Bewegung gesetzt werden und bei eiutretender Kälte hat die Erde den schützenden Teppich. Es muß doch einmal Winter, und nachher auch wieder Frühling werden.

* Gedenket z« Nenjahr auch der Briefträger und Postbote«, die Euch während des Jahres so oft Briefe und Zeitungen in die Häuser trugen! Die Euch frohe Kunde brachten von liebes Angehörigen, die Euer Herz vor Freude klopfen ließen, wenn sie Euch ein duften­des Rosabilletchen übermitteln konnten, oder Euch hinderten, Eure Schulden zu vergessen, wenn sie Euch die Rechnungen pünktlich ablieferteu und die Euch den Nachweis lieferten,

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