8L. Iah»-ang.

Erscheint täglich «it »ö-nah«» der Norm« «nd Aesttag».

Preis vierteljährlich hier 1 mit Präger« L,hu ILO^t.t««e,tr»' «nd 10 S» VeNehe 1. im übrige» Württemberg 1« ^ Nonat»abo»ne««itS nach Verhält»».

GeskllsMstrr.

Auflage 2600.

Mnzeigen-Eebühr f. d. ispalt. Zeile «n-I gewöhn!. Schrift oder deren Raum, bei 1«»!. Einrückung 10 bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Amts- und AnM-M str den Odermts-SeM NqO.

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Mit Plaudttstübch« und

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Magolr, Samstag den 21. Aqemver

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An unsere Leser.

Die Leser desGesellschafter", die unser Blatt durch die Post beziehen, wollen ihre Bestellungen bet den ihnen zunächst liegenden Postämtern und zwar, zur Vermeidung von Unterbrechungen im Bezug des Blattes, rechtzeitig vor Beginn des Vierteljahrs JanuarMärz 1908 erneuern. Sämtliche Postämter des deutsch-österreichischen PostvereinS uehmen Bestellungen an. Je im letzten Monat des Viertel­jahrs und zwar in der Zeit vom 1b.25. erfolgt bei den bisherigen Abonnenten im Bereich der württemb. und der Reichspostvcrwaltung durch die Briefträger eine Anfrage über den beabsichtigten Weiterbezug und gegen Quittung die Einziehung der Postbezugspreise für das neue Viertel­jahr. Selbstverständlich werden, wie seither, auch an dm PostschalternZeitungsbestkllungenjederzeit entgegengenommen. Wo derGesellschafter" durch unsere Austrägerinuen ins Haus gebracht wird, wollen Bestellungen bei diesen oder bei unserer Geschäftsstelle gemacht werden.

A»tliches.

An die Tch«ttheitze»ä«ter.

Farreuhaltuug betr.

Immer wieder wird die Wahrnehmung gemacht, daß Lisweilen Farrea ohne ZulaffungSschrin zur Ledkckuug frem­der Tiere verwendet werden.

Unter Hinweisung auf Art. 6 des Farrenhaltungsge- setzes in der neuen Fassung vom 1. Juni 1897 <Reg.-Bl. S. 46) wird wiederholt daraus aufmerksam gemacht, daß »ur Karre«, für welche ein ZulaffuugSscheiu erteilt ist, zur Bedeckung fremder Tiere verwendet werden dürfen und Zu­widerhandlungen mit Geldstrafe bis zu 100 ^ gemäß Art. 16 des genannten Gesetzes bestraft werden.

Autrsqe auf Ecteitsug von ZulnffnngSscheiven nach Vornahme der ordentlichen Farrenschaa sind gemäß Art. 11 des Farrenhaltungsgesetzes und ß 23 der Vollzugsverfügung hiezu vom 1. Dez. 1897 (Reg.-Bl. S. 241) durch Ver­mittelung der Schultheißenämter dem Oberamt vorzulegen.

Die Herren Ortsvorsteher wollen den Farrenbalter» ihrer Gemeinden die vorgenannten gesetzlichen Bestimmungen wieder eröffnen, sorgfältig darüber wache», daß in ihren Ge­meinden keine Karren ohne ZulassaagSschei« zum Sprung fremder Tiere verwendet werden und zutreffendenfalls sofort anher Anzeige erstatte«, insbesondere, wenn sich bei der von Zeit zu Zeit durch die örtliche Farrenschaukommisfion vor­zunehmenden Untersuchung der Farrenhaltungen, Anstände ergeben. Besottderes Augenmerk wolle auch auf gute uud reinlich gehaltene Stallungen uud gute und zweckmäßige Fütterung 'owie Pflege, insbesondere an» «lanenpflege der Karren gerichtet werden.

Den Farrenhaltern ist eine Abschrift des Farrenhalt- ungsvertrags auszufolgen und die örtlichen Farrensch aukom- missionen wollen augewtese« werde», über das Ergebnis ihrer periodischen Untersuchungen in einem besonderen Pro­tokollbach Vermerk zu machen.

Nagold, den 20. Dez. 1907.

_K. Oberamt. Ritter.

Vekarmtmachsmg

betr. die Kraükenverstcherung der iu der Forstwirtschaft be­schäftigten Arbeiter.

m r ULf-rtige Erledigung des Erlöstes vom b.d.Mt».,

Gesellschafter Nr. 287, wird denjenigen Ortsbehördeu. welche die Abstimmungsltste noch nicht eingesandt haben, in Er­innerung gebracht.

Nagold, den 20. Dez. 1907.

___ Mayer, Reg .-Afs.

Komische Msöerficht.

Reichskanzlers an die bundes- AEA" Justizverwaltungen wegen der Handhabung des

gegen die Presse ist bereits an beMtet. Uud zwar sind in Baden und in Württemberg sofort nach dem Eintreffen des Rundschreibens des Kanzlers die Staatsanwaltschaften angewiesen worden, auf eine Einschränkung des Zeuauis- zwangs gegen die Presse htnzuwirken. seugms-

- - 3?. PEagal steht man jetzt dem Sude des Ver- faffungskonfliktes entgegen, nachdem zwischen Franco und den Nationalisten endlich ein Uebereinkommen zustand ge­

kommen ist. Man erwartet, daß die Ausschreibung der

Neuwahlen noch vor Weihnachten erfolgen wird.

Türkische Truppe« find in Mazedonien mit einer ser­bischen Bande, der einzigen, die noch herumstreifte, zusammen­gestoßen. Nach erbittertem Kampf gelang es der Bande, mit Hinterlassung von vier Toten sich ins Gebirge zurück­zuziehen, Auch die Türken sollen namhafte Verluste gehabt haben.

Nach Meldungen aus Marokko wurde eine starke französische Aufklärungskolonne nach Sidi Mumen in der Richtung des Lagers Mulay Hafids entsandt, um die Stämme zu schützen, welche Mulay Hafid verhindert hatten, nach Casablanca vorzurücken.

Prozeß Harde«.

Berlin, 19. Dez Heute begann die Verhandlung im neuen Prozeß Moltke-Harden. Die Auseindersetzungeu über die Dispofttiouen führten zu dem Ergebnis, daß die meisten Zeugen entlassen wurden. Es sollen zunächst ver­nommen werden der Vetter des Nebenklägers, Oberstleutnant Graf Moltke, der Nebenkläger Graf Moltke selbst, Fürst Philipp Eulenburg, Frau v. Elbe und deren Mutter. Nach längeren Erörterungen zwischen dem Oberstaatsanwalt und und den Verteidigern, wird in die materille Verhandlung eingetreten. Der Staatsanwalt behält sich den Antrag auf Ausschluß der Öffentlichkeit vor und spricht die Zuversicht aus, daß alle peinlichen Angelegenheiten in takt­voller Weise erörtert werden würden. Die Vertreter Hardens stimmen ihm zu. Hierauf werden die inkrtminierten Artikel verlese». Der Präsident erklärt, die Anklage vertrete die Ansicht, daß in diesen Artikeln dem Grafen Kuno Moltke der Borwurf homosexueller Veranlagung, geschlechtlicher Perverston und Betätigung gemacht werde. Harden er­widert, er habe nicht im entferntesten daran gedacht, den Grafen Moltke zu beleidigen. Präsident: Das haben Sie aber sagen wollen; Sie haben auf Moltke als Homosexuellen Hinweisen wollen. Harden: Nein. Man solle nicht das für richtig halten, was von außen her nachträglich ans den Artikeln herausgelesen worden sei. Es entspinut sich eine längere Auseinandersetzung zwischen dem Vorsitzenden und dem Angeklagten über die Frage, ob Harden dem Nebenkläger in den Artikeln den Vorwurf der Homo­sexualität im Sinne des § 175 habe machen wollen. Harden: Wenn solche Gefühlsrichtungen in die Politik Übergriffen, so könnten sie schädlich werden. In den Artikeln stehe nichts, was die Anklage behaupte. Er habe bestimmt das Gefühl, den Grafen nicht beleidigt zu haben. Sollte er schuldig gesprochen werden, so werde er dies über sich ergehen lassen müssen. Ihm sei eine Beweisführung im ersten Verfahren aufgezwungen worden, worunter Graf Moltke und er gelitten haben. Seine Verteidiger betonen, Harden habe nicht beleidigen wollen, und es sei unmöglich, einen Wahrheitsbeweis für nicht ausgesprochene Beleidig­ungen zu führen; deshalb sträuben sie sich gegen eine Be­weisaufnahme. Der Oberstaatsanwalt protestiert gegen die Behauptung, daß Harden ein Beweis aufgezwungen worden sei. Darauf wird die Beweisaufnahme beschlossen und die Weiterverhandlung auf Freitag 10 Uhr vorm, vertagt.

Ei» dritter Hardeuprozeß?

Berlin, 20. Dez. Wie das Berl. Tagebl. meldet, hat der Staatsanwalt am Landgericht I dem Klagean­trag des ^Fürsten Eulenburg gegen Maximilian Har­den und Justizrat Bernstein wegen Beleidigung bereits stattgegeben und das Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Gages-Meuigkeiten.

Aus Vtadt Md Land.

Nagold, 21. Dezember.

r. Zur Kennzeichnung der physikalische» Experi- «eutal-Abende, welche Herr G. Dähne am 8. und 9. Jan., abends 8 Uhr, in der Turnhalle des Seminars hier halten will, diene noch Folgendes. Längst ist bekannt, daß es sich bei diesen Abenden nicht nur um Vorträge handelt, die hier und da von einem Experiment begleitet werden. Neben den präzisen, jedermann verständlichen Erläuterungen vollzieht sich die ununterbrochene Darstellung glänzender Versuche in vollendeter Form. Dähne verfügt über kost­bare Apparate, die selbst an ersten Instituten nicht immer vorhanden find und weiß fie mustergiltig zu behandeln. Abgesehen von dem hohen Interesse, welches die Versuche erregen, ist aber auch viel Schönes zu sehen; wissenschaft­liches Jutereffe uud Schaulust werden in gleichem Maße

befriedigt. In der Oeffentlichkeit wird viel vorgetragen.

viel experimentiert. Dähues vornehme Art, den reichen Fundus an Apparaten, weist kaum ei« anderer auf. Kein Gebildeter jedweden Berufes, auch die Damen, sollten sich diese nicht häufig wiederkehrende Gelegenheit entgehen lassen, nicht im Sammelsurium von Experimenten, sondern logisch aufgebauten, einheitlich durchgeführten uud durch glänzende Experimente erläuterten Vorträgen beizuwohueu.

v Bnrgerverei«. Die gestern abeud im Gasth. z. Löwen abgehalteue Hauptversammlung des hies. Bürgec- vereins gewann durch einen Vortrag des Vereinsschrtst- führers C. Holländer, überZweck und Ziel der Bürger­vereine" besondere Bedeutung und allgemeines Interesse. In seinen Ausführungen schilderte Redner zuerst die Ge­schichte des vor vier Jahren gegründeten hies. Vereins mit seinen Tendenzen uud Arbeiten, die daraus Hinzielen, die Interesse» der Bürgerschaft nach jeder Richtung zu ver- trete», Uebelstäuden und Notständen entgegenzuarbeiteu, Unterdrückten zu helfen, deu Sparsamkeits- und Bürgersiuu zu pflegen und das gegenseitige Vertrauen zu stärken. Den zweiten Teil des Vortrags bildete die Wiedergabe der Ant­worten verschiedener Bürgervereine des Landes auf Anfragen, die ihueu der Schriftführer des hiesigen Vereins vorlegte uud die im großen ganzen ähnliche Zustände, wie fie in der hiesigen Vereinigung existieren, an den Tag förderten. Den Dank der Versammlung für die eingehenden, mit Fleiß uud Sachkenntnis ausgearbeitelen Darbietungen, brachte der Vizevorstand des Vereins, Uhrmacher Kläger, zum Ausdruck. Der zweite Hauptteil des Abends beschäftigte sich mit Vor­schlägen zur bevorstehenden Gemeiuderatswahl.

Postsache. Wegen des gesteigerten Weihnachtsver- kehrs ist der hiesige Postschalter am nächsten Souutag dm 22. Dezember geöffnet:

vormittags von 10'/, bis 12 Uhr, uud nachmittags von 3 bis 4 Uhr.

Fleischabschlag. Die Metzgerinnung gibt bekannt, daß von heute ab das '/» Kilo Schweine-, Rind- und Kalb­fleisch je 72 ^ koste.

Knrs über landwirtschaftliches Bauwesen in Ebhanse».

Der vom Landw. Bezirksverein ins Leben gerufene 3tägigc Kurs über landwirtschaftliches Bauwesen fand am verflossenen Dienstag, Mittwoch und Donuerstag 17.19. Dez. statt. Gegen hundert Teilnehmer hatten sich aus dem Bezirk eiugefundeu. Der Kurs wurde geleitet von dem von der Kgl. Zentralstelle für d. Landw. über landw. Bauwesen «»gestellte Landestechniker, Herrn Inspektor Fritz, welcher durch seine vielfachen Erläuterungen im landw. Wochenblatt ja fast jedem Landwirt bekannt sein dürfte. Nach einer aufmunternden Begrüßungsansprache durch Herrn Reg.-Rat Ritter nahm Herr Fritz das Wort und gab nach kurzen einleitenden Worten zunächst sein Programm bekannt. Das­selbe setzte sich zusammen aus 10 verschiedenen Punkten. 1. Besprechung der einschlägigen Baustoffe und ihre An­wendung. 2. Gruudzüge für den Bau von Scheunen in Feld und Hof. 3. Besprechung der Abladegelegenheiten in neuen und alten Scheunen, worunter zu verstehen find: Günstigere bauliche Einrichtungen, wie Hochetnfahrten oder Hochanfahrten und die Art der maschinellen Anlagen der Heu- und Garbenaufzüge. 4. Einzäheiten für Pferde-, Vieh-, Schweine- und Geflügelstallbau. 5. Anlage von Düngerstätten. 6. Anordnung ganzer Hofanlagen. 7. Das Bauernhaus iu seinen Charakterzügen mit Behandlung der Wohnräume. 8. Verbesserung alter Gebäude und Stallungen. 9. Stalllüftungseinrichtuugen im Besonderen. 10. Praktische Vorführungen und Besprechungen an bestehenden landw. Gebäuden. In äußerst verständlichen Worten und klaren sachlichen Darstellungen an der Hand vieler ausführlicher Zeichnungen wußte der Herr Inspektor den Zuhörern seine Ausführungen verständlich zu machen und sein Programm abzuwickeln. Es ist staunenswert, welch reiche Erfahrung dieser Herr auf dem Gebiete des landw. Bauwesens hat, wie er überall sucht und bestrebt ist, stets das Angenehme mit dem Nützlichen und besonders auch mit dem Billigen zu verbinden. Es ist merkwürdig, wie hochwichtig für jeden Einzelnen oft auch nur Kleinigkeiten sein können, gleichviel ob er sie früher oder später einmal zur Anwendung bringen kann und wie grobe Fehler werden oft noch auf diesem Gebiete gemacht, weil der Landwirt nicht genügend in der Sache orientiert ist. Und nicht nur die Landwirte, sondern auch die anwesenden Baufachleute, lauschten mit großer Auf­merksamkeit deu Worten des Herrn Inspektors. So ver­flossen die lehrreichen Vortragsstuuden nur zu rasch. Am Donnerstag nachmittag wurden noch verschiedene landw. Anwesen in Ebhausen eingehend besichtigt; der Herr In-

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