Heilbronn, Oekonomierat Maier jun.-Heilbrorm und Müller Rau-Neckargartach, als Stellvertreter Rechtsanwalt Köstliu- Hetlbronn, Schultheiß Ferdinand-Großgartach, Geh. Kommerzienrat Lichtenberger-Heilbronn und Schultheiß Leiuftetier- Horkheim.
Barteusteiu OA. Gerabronu, 2. Dez. Zu den dtes- wöchentlichen großen Hofjagdeu wird Seine K. Hoheit der Fürst zu Hohenzollern-Sigmaringen erwartet.
Deutsches Reich.
Ha« begnadigt.
Karlsruhe, 2. Dez. (Teleph. Meldung.) Der Großherzog begnadigte den Rechtsanwalt Ha« z« lebenslänglichem Zuchthaus.
r. Bon» Bodeufe-, 1. Dez. Das prächtig über Ueberlingen gelegene und vielbesuchte Sanatorium Schloß Spetzgart ist in Konkurs gekommen. Die Ueberschuldung des Anwesens, Inhaber H. Bogt und K. Vogt Witwe, ist eine bedeutende und die Zahl der Gläubiger eine große; namentlich sollen sehr viele Ueberlinger Geschäftsleute beteiligt sein. Schloß Spetzgart war schon im 13. Jahrhundert genannt und war einstens auch im Besitz der ehemaligen Reichsabtei Marchtal bei Riedlingeu. Es wurde in den letzten Jahren zu einem modernen Sanatorium umgebaut, das sich nicht cingcführt zu haben scheint.
Stratzbnrg, 2. Dez. Ein Racheakt? In einem Orte bei Ftschweiler wurde der katholische Lehrer und seine Frau zur Nachtzeit im Bett überfallen und mit einem Hackmesser schrecklich zugerichtet. Die Polizei ist dem Täter auf der Spur. (Mpst.)
Das Ende einer Unglückliche«. Bor kurzem wurde auf dem Bahndamm zwischen Lorsbach und Hofheim im Taunus ein Menschenarm gefunden. Bei weiteren Nachforschungen entdeckte «an jetzt, wie der Lok.-Anz. meldet, im nahen Mühlradgetriebe des Mühlbachs die zermalmte Leiche eines Mädchens, dem ein Arm fehlte. Die Unglückliche, die schwer leidend und erwerbsunfähig war, hatte sich von einem Zug überfahren lassen wollen, war aber nicht getötet, sondern nur schrecklich verstümmelt worden. In diesem Zustande schleppte sie sich an den Mühlbach um sich zu ertränken. Sie geriet in das Mühlradgetriebe und fand so einen entsetzlichen Tod.
Wieder, ein Raub im Eiseubahuzuge.
Köln, 2. Dez. Ein junger Mann, der von Frankfurt nach Barmen reisen wollte, wurde gestern früh bei Mainz bewußtlos im Wagenabteil vorgefunden. Nach eigener Angabe war er eingeschlafen, während welcher Zeit seine Wertsachen, Uhr mit Kette, Portemonnaie mit 82 gestohlen wurden. Ueber den Verlust erregte er sich dermaßen, daß er ohnmächtig zusammenbrach. Auf Wunsch wurde er nach Köln befördert, wo er, da der Zustand sich bedenklich verschlimmert hat, ins Krankenhaus eingeliefert wurde. (Mpst.)
Ein deutsches Schiff gesunken.
Hamburg, 2. Dez. Das deutsche Segelschiff An jeberg, das am Sonntag im Schlepptau des Dampfers Expreß Gibraltar verließ, ist, nachdem das Schlepptau ge- riffen war, in der Nähe von Point-Valdevaqueros gesunken. Von der Besatzung sind 8 Mann ertrunken. (Mpst.)
Ausland.
Das dabongeslogene Luftschiff.
Paris, 2. Dez. Bei den Ausbefserungsarbeiten an dem lenkbaren Luftschiff „Patrie", die infolge einer Stö
rung am Getriebe in Verdun vorgenommeu wurden, riß sich der jBallon aus den Händen von 100 Soldaten, die ihn vergeblich zu halten suchten, loS und flog in westlicher Richtung davon. Nach einer Erklärung des Ingenieurs besteht nur fehr wenig Hoffnung, den Ballon wiederzufinden. In der vorgestrigen Nacht herrschte eine Windstärke von 80 Kilometer in der Stunde. Die Gondel ist vollkommen ballastfrei. Die Soldaten trifft keine Schuld. Im Kriegsministerium lag bis gestern nachmittag noch keine Nachricht über den Verbleib des BallonS vor. Man glaubt, daß der Ballon eine Höhe von 3—4000 m erreichen wird und in der dünnen Luftschicht zerplatzen muß.
London, 2. Dez. Den letzten Meldungen zufolge hat das gestern bei der Stadt Gamartin gesichtete Luftschiff „Patrie" bei großer Höhe und Geschwindigkeit die Richtung nach dem Meere hin eingeschlagen. Ein Torpedobootjäger hat Auftrag erhalten, auf hoher See Nachforschungen nach der „Patrie" anzustellen. Auch erhielten alle Küstenstädte Weisung, nach dem verschwundenen Luftschiff Ausschau zu halten.
Breft, 2. Dez. Auf Befehl des Marmermmsters rst gestern das Hochsee-Torpedoboot „Turgio" in See gegangen, um nach dem lenkbaren Luftschiff „Patrie" zu suchen.
London, 2. Dez. Aus Llanelly, Grafschaft Kid- welly, wird telegraphiert: Gestern früh flog ein unbekanntes Luftschiff mit 2 oder 3 Insassen (?) über die Stadt in der Richtung auf Carmarthen zu. Man glaubt, daß es der vermißte französische Ballon „Patrie" fei.
Paris, 2. Dezbr. Im Kriegsministerium wurde eine Untersuchung darüber eingeleitet, unter welchen Umständen der Unfall der „Patrie" sich ereignete, sowie über die Frage, wen die Verantwortlichkeit dafür treffe. Vorläufig wurde festgestellt, daß die „Patrie" zu fehr belastet war, da sich im Korbe 7 Personen befanden und daß man, anstatt den Ballon wenigstens teilweise zu entleeren, ihn durch 200 Soldaten festzuhalten suchte.
Eine bestialische Tal.
Brnffel, 2. Dez. Die sechsjährige Jeanne Bellot wurde gestern abend von einem unbekannten Manne vergewaltigt und ermordet. Die Jeanne begleitete der 9'/.jährige Bruder, welcher Einkäufe besorgte, als ein vierzigjähriger anständig gekleideter Mann den Knaben bat, ihm Zigaretten aus einem Laden zu holen, während dessen er das Schwesterchen behüten wollte. Der Knabe ging. Als er nach fünf Minuten zurückkam, war der Mann und seine Schwester verschwunden. Heute morgen fand ein Fabrikarbeiter auf einem entlegenen Platze, welcher als Holzlager diente, die Leiche des Kindes mit blutgetränkten, aufgerissenen Röcken. Eine polizeiliche Besichtigung ergab, daß das Mädchen bestialisch mißhandelt, vergewaltigt und dann erdrosselt worden war. Das Opfer hatte sich verzweifelt gewehrt, was aus den vielen Kratzwunden und aufgeriffenem Haar ersichtlich ist. (Mpst.)
Großfener t« Melbourne.
Sydney, 1. Dez. In Melbourne brach in der zehnten Nachtstunde Großfeuer im Stadtzentrum aus. Das Jmporthaus der Clark Crmpagny ist total nieder- gebrannt; andere Gebäude, darunter die Holzanbauten der Hauptpost, sind auch in Brand geraten. Nach Mitternacht war die Lokalisierung des Brau ses angeblich sicher. Der Schaden wird auf 2 Millionen Mark geschätzt, wovon ein Sechstel auf verbrannte Drahtvsrräte der Postverwaltung kommt. Am schwersten geschädigt ist angeblich die Royal Insurance Company.
Vermischtes
Der Klnb der Kellner. Aus Rewyork wird berichtet: Die amerikanische Metropolis wird in ihren Mauern demnächst einen neuen recht exklusiven Klub entstehen sehen, einen Klub, der in bezug auf Eleganz, Luxus und Komfort der Welt ein Beispiel aristokratischer Lebensart geben wird: den Klub der — Kellner. Ein schönes vierstöckiges Haus in der City ist bereits gemietet und schon in den nächsten Monaten wird eine erlesene Kellnergesellschaft die vornehmen Räume beleben, im Manicureraum werden Künstler der Handpflege ihres Amts walten, in einem eleganten Restaurant kann mau soupieren oder seine Diners sich zusammeu- stellen, Ltteraturfreundeu wird eine reich assortierte Bibliothek, die Werke in allen europäischen Sprachen umfaßt, Anregung und Unterhaltung bieten, der Spieler harrt ein weitläufiger Billardsaal und die Freunde körperlicher Hebungen werden im Turnsaal alle neuesten Geräte zu ihrer Verfügung finden. „Wir wollen einen Treffpunkt für alle Kellner schaffen, die ihren Beruf lieben und seine Interessen fördern wollen", so äußerte sich einer der Schöpfer der Idee. „Keine Taugenichtse, keine Amateure, keine stellenlosen Schiffskellner werden bei uns ausgenommen. Viele unserer Mitglieder sind geborene Gentlemen und mancher verarmte Adlige befindet sich darunter, der von Europa nach Amerika gekommen, um hier durch Arbeit voranzukommen. Die Mehrzahl von ihnen beherrscht mehrere Sprachen. Amerika steht in dem Ruf, die schlechtesten Kellner der Welt zu haben, wir wollen zeigen, daß auch bei uns ein Unterschied besteht zwischen Kellner und Kellner. Alle Gesellschaftsformen sollen gepflegt werden und zum Diner wird mau im Gesellschaftsanzug erscheinen, wie überall." Der Klub zählt bereits 500 Mitglieder, ausschließlich „Gentlemen", uud sie haben sich das Ziel gesetzt, ihren Kollegen ein Beispiel zu geben, nicht allein in einer künstlerischen Auffassung ihres schwierigen Berufes, sondern in allen Lebensformen, Auftreten und Gesinnung. Der neue Klub vermeidet es übrigens, zur Trinkgeldfrage entschieden Stellung zu nehmen; wenigstens hat man sich mit dem Triukgeld- wesen stillschweigend einverstanden erklärt, während die amerikanische Kellnerorganisation in ihrer letzten Jahresversammlung sehr energisch für die Aufhebung sich ausgesprochen hatte. Aber, so heißt es jetzt, das war eine theoretische Erörterung, und in der Praxis läßt eine allmähliche Entwicklung sich nicht gewaltsam erzwingen.
Was schenk« ich für eine« halbe« Taler? D«m Bater sechs Zigarren,
Macht 38 Pfennig;
Der Fritz kriegt einen Knarren,
Der dröhnt und kostet wenig;
Die Alma kriegt 'ne Puppe Für'» Groschen und sehr stark;
Der Max eine Schaluppe Für eine halbe Mark.
Und für den Rest? — Ich stürze Schnell zu dem Kaufmann hin:
Ein Fläschchen Maggi-Würze Ist ganz nach Mutter- Sinn.
MW» ftr i>ei Amt SkMber
können täglich gemacht werden.
Druck und «erlag der G W, Zatser'schen Buchdruckerei «mil Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich; K. Panr.
K. Amtsgericht Nagold.
Im
Güterrechtsregister
wurdeheute eingetragen unter Nr. 78:
Helber, Friedrich, Schreinergeselle in Altenfteig,
Helber, Panline, geb Bauer. Die Eheleute haben durch Ehevertrag vom 25. November 1907 den Güterstand der
Gütertrennung
mit Wirkung vom 21. Oktober 1907 an festgesetzt.
Den 2. Dezember 1907.
Oberamtsrichter:
Sigel:
K. Amtsgericht Nagold.
Im
Güterrechtsregiker
wurdeheute eingetragen unter Nr. 79:
Weimer, Ludwig, Schreiner in Ebhansen,
Wermer,Katharine geb. Schöttle Die Eheleute haben durch Ehevertrag vom 29. Juli 1907 mit Wirkung vom 30. Okt. 1906 an den Güterstaud der
Gütertrennung
festgesetzt.
Den 2. Dezember 1907.
Oberamtsrichter:
Sigel.
Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren übe; das Vermögen des
Jakob Reichert, Bauers in Rotfeldeu,
ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung vor Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen der Schlußtermin auf Montag, den so. Dez. 1S«V, vormiltags S Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst bestimmt.
Nagold, dm 30. Novbr. 1907. Amtsg.-Sekr. Schaufler.
Im Konkurs
über das Vermögen des Jakob Reichert, Taglöhners in Rotfelde» sind bei der Schlußverteilung zu berücksichtigen: bevorrechtete Forderungen 32 31
- unbevorrechtete Forderungen 4804 42
Der verfügbare Maflebestand beträgt 750 ^
wovon noch die Kosten abgehen. Wildberg, den 30. Nov. 1907.
Konkursverwalter: stv. Bezirksnotar B us ch.
Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über den Nachlaß des verst. Ludwig
Weiland Schuhmachers in Wildberg ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen der Schlußtermin auf Montag den S« Dez. 1SV7, vormittags S Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst bestimmt.
Nagold, den 30. Novbr. 1907.
Amtsg.-Sekr. Schaufler.
Im Konkurs
über den Nachlaß des Ludwig Weiland, Schuhmachers in Wildberg, beträgt der zur Verteilung verfügbare Maffenbestand 300 wovon noch die Kosten des Verfahrens abgehen. Die 13 52 ^
betragenden bevorrechtigten Forderungen fiud bereits bezahlt, die unbevorrechtigtcu betragen
1248 ^ 95 .
Wildberg, den 30. Nov. 1907.
Konk.-Verwalter: stv. Bez.-NoLar Busch.
Brwmer, schottischer
Mk-W
zugelaufen, abzuholen bei Fr. Pfeifle, Kaufmann, Ebhansen.
Eifenbahnfrachtbriefe,
Fracht- und Eilgut, sind vorrätig bei G. W. Zaiser.