während eine arme kinderreiche Familie doch so froh und dankbar dafür wäre. Wir bitten darum den verehrten Leser fteundlichst, entbehrliche noch gut brauchbare Kleid­ungsstücke aller Art an die Ablieferungsstelle des Paulinen- veretns, Herrn C. F. Braun, Sporerstr. 7 Stuttgart zu senden, während Geldgaben zur Anschaffung neuer Be­kleidungsstück? zu deren sachgemäßer Verteilung an Bedürf­tige in armen Landgemeinden es nie fehlt, an die Vereins­rechnerin Fräulein Fanny Stähle, Kanzleistr. 7 Stutt­gart, adressiert werden wollen.

* Merkurdnrchgang. Die letzten sichtbaren Mer­kurdurchgänge waren am 9. Mai 1891 und am 10. Nov. 1894. Nach dem heutigen Durchgang wird erst wieder 1914 und 1924 ein Merkurdurchgaug stattfinden. Es be­darf zur Beobachtung eines kleinen Fernrohrs oder minde­stens eines starken Opernglases; auch hier muffen Blend­gläser vorgesetzt werden. Leider ist bei der heutigen Wit­terung überhaupt keine Hoffnung auf Sichtbarkeit des seltenen Schauspiels. -

KnPPingen, 14. Novbr. (Teleph.) Heute morgen 5 Uhr brannte das Wohn- und Oekonomiegebäude der Witwe Hammer ab. Die Feuerwehren von hier, Affstätt und Unterjesingen griffen tatkräftig ein, um die Nachbar­häuser zu retten. Die neue Wasserleitung funktionierte gut. Das Haus war vor 12 Jahren infolge Brandstiftung des Sohnes der Abgebraunten schon einmal zerstört worden. Der Brandstifter erhielt damals 10 Jahre Zuchthaus; man vermutet, daß er auch diesmal der Urheber des Bran­des war.

Hailfiuge« OA. Rottenbg.,14.Nov. (Teleph.) In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurden wir durch Feuer­lärm erschreckt; es brach in dem dem Ziegler Josef Well­häuser gehörenden Wohn- und Oekonomiegebäude das voll­ständig freistand Feuer aus. Das Anwesen brannte bis auf den Grund nieder Die Entstehungsursache ist unbekannt.

Die evangelische Landessynode hat in ihrer Sitzung am Montag die Einzelberatung des neuen Kirchen­buchs in zweiter Lesung zu Ende geführt und schließlich das Kirchenbuch wie auch den diesbezüglichen Entwurf eiues kirchlichen Gesetzes in namentlicher Schlußadstimmung mit 56 Stimmen einhellig angenommen. Der Schlußabstimmung gaben 36 Mitglieder der Synode eine motivierte Erklärung bei:Die Unterzeichneten gehen bei ihrer Zustimmung zu der Einführung des neuen Kirchenbuchs von der Voraus­setzung aus, daß durch die Erklärung der Oberkirchenbehörde und durch die Aussprache der Synode hinlänglich gesichert ist, daß durch die Einführung des neuen Kirchenbuchs eine dem Wesen der evangelischen Kirche widersprechende gesetz­liche Bindung ausgeschloffen ist." Prof. Dr. von Häring fügte dieser Erklärung erläuternd bei, .daß bei den Verhand- jungen der Kommission sowohl, wie auch bei den Plenar- beratungen der Synode mit voller Einmütigkeit zum Aus­druck gebracht worden sei, daß eine äußere gesetzliche Bindung von keiner Seite angestrebt werde; die Unterzeichner der Erklärung legen Wert daraus, dies ausdrücklich festzustellen, namentlich auch im Hinblick auf die angehenden Geistlichen, um densejben den Eintritt ins geistliche Amt, der vielen bei der gegenwärtig herrschenden naturalistischen Strömung schwer werde, zu erleichtern. Am Dienstag wurde in einer kurzen Sitzung noch die Eingabe des Stuttgarter Psarr- konvents betr. die Ortsschulaufficht erledigt, worauf noch einige kleinere Gegenstände aufgearbeitet wurden. Um 12 Uhr wurde die Synode in einem feierlichen Akt, dem auch der Kultminister anwohnte, geschloffen.

Stuttgart, 13. Nov. Der König hat anläßlich des Ablebens des Prinzen Arnulf von Bayern dem daher. Gesandten seine Teilnahme ausgesprochen. Der württ. Hof legt 8tägige Trauer an.

r. Stuttgart, 13. Nov. Gestern nachmittag fiel an einem Neubau Ecke Arndt- und Moltkestraße ein Gipser­lehrling vier Stock hoch vom Gerüst. Das Unglück wurde durch das Brechen einer Gerüststange, an der ein Material­aufzug befestigt war, verursacht. Der Lehrling, der an­scheinend innere Verletzungen erlitten hatte, mußte ins Ma­rienhospital gebracht werden.

Ei« kalter Winter?

r. DasSüddeutsche Korrespondenz Bureau" schreibt: Ein uns befreundeter Paläantologe dazu ein fein be­obachtender Ornithologe, dem mitunter der Schalk im Nacken fitzt, schreibt uns aus einer Stadt am mittleren Neckar:Sehr geehrter Herr! Ich will Ihnen mit meiner Neuigkeit nur gleich zur Türe hereinfallen! Die ganze Taucherfamilie ist wieder da, die Taucherle von anno 79!

Zunächst werden Sie sich, der Sie sich Gott sei dank

wenig um unseren Fachkram kümmern, nur unklare Vor­stellungen von einer Liliputtaucherfamtlie machen, die unter einem geschäftstüchtigen Impresario die kleinen und mitt­leren Städtchen mit Erfolg abgrast! Dabei überläuft Sie ein angenehmes Prickeln, wenn Sie in Ihrer warmen Stube zur jetzt eingetretenen Frostzeit an einem patschnassen und zähneklappernden Taucher denken, der nach Atem schnappt. Vorbeigeraten! Nun will ich aber Ihre Geduld nicht länger in Anspruch nehmen und möchte Ihnen für den Wert meiner Entdeckung Ihr geistiges Auge öffnen. Haben Sie schon die interessanten, kosmopolitischen Tierchen aus der Klaffe der diatatorvs, Gattung I-amvlI1oro8trvs und unter diesen vielleicht dm bekannten, niedlichen und zappeligen dlsrßus ssrrator gesehen? (Es umweht einen deutlich wahrnehmbar die moderige Luft aus dem Präparatensaal einer fremden Fakultät. Von den ölgestrichenen Wänden grinsen ans den Tafeln !Xa und !XK das wohlgelungene Ahnenvorträt desniedlichen Mergus" der prähistorischen Archäopterix und ein riesiger Tynosauriersim Skelettkonterfei. In einer Ecke sitzt Joseph Viktor v. Scheffel auf seinem

famosen Kreidefelsen und weint der entschwundenen Jcht- hyosaura, deren Eeheleben nicht ganz einwandfrei gewesen sein .'soll, eine warme Träne der Rührung nach.) Also, Sie meinen, Sie haben meinen Mergus noch nicht gesehen? Aber vielleicht schon Miseren kleinen, heimischen Gänse- oder Mittelsäger, in Württemberg schlechthin Taucherle genannt? Gut! Beide find identisch. Diese Tierchen haben eine» wunderbar feinen Instinkt und gelten bei allen Praktikern als verläßliche Wetterpropheten. Man trifft sie im ganzen Lande in kleinen Scharen auf Teichen und anderen Wassern zerstreut, wo sie sich von Waffertieren hauptsächlich von Fischen ernähren, die sie durch geschicktes Tauchen erhaschen; als ausgezeichnete Flieger durcheilen sie, wenn sie die Not zwingt, auch weite Strecken auf dem Luftweg. Wenn nun ein strenger und langer Winter Hereinbrechen will, in dem in die höher gelegenm, ungeschützten Seen oder Wafferläufen die Kälte bis in die Grundtiefen hinabdringt und alles zu Eis erstarren macht und wenn sogar größere und tiefliegende Gewässer einer dicken Vereisung entgegengehen, dann schützt, wie man mit Sicherheit annehmen darf, ein geheimer In­stinkt den kleinen Taucher vor einem elenden Hungertod. Im Vorherbst des Jahres 1879 waren sie, und damit komme ich auf den Eingang meines Schreibens zurück, iu zahlreichen Exemplaren auf unserem Neckar, namentlich bei Cannstatt zu bemerken. Und richtig es folgte ein Winter, und was für einer! Es ist damals, wie der Volks- muud sagt, Stein und Bein zusammengefroren. Im Ok­tober erstarrte dem Ktndsmädchen das Wasser in der Bade­wanne, ehe es heulend vor Kälte vom Rinnstein vor dem Hause zurückkehrte, denn innerhalb des Hauses konnten oder durften die Wasserabläufe nicht mehr benützt werden. Im Dezember waren die Kohlen sündhaft teuer, wenn man sie überhaupt noch erhalten konnte und im April liefen die Buben noch aus dem Neckar Schlittschuh' bis zum Rhein hinunter. Nun, was meinen Sie, Herr Redakteur, Sie werden es doch Ihren Lesern Mitteilen müssen, daß unsere Taucherle auf dem Neckar gesehen werden! Wenn Sie noch keine gesehen haben, so gehen Sie mal nach Cannstatt oder kommen Sie nächstens bet mir vorbei, ich habe von meinem LlvrZM 8srrs.tor ein kapitales Exemplar in 99pro- zentigem Methylalkohol. Mit den besten Empfehlungen bin ich Ihr . . . folgt Name.

r. Stuttgart, 12. Nov. Das Bankhaus C. I. Hummel in Genua ist infolge eines groben Vertrauens­mißbrauchs des Prokuristen, der verhaftet ist, in Konkurs geraten. Einzelheiten über den Fall sind noch nicht bekannt. Das Stuttgarter Bankgeschäft E. Hummel L. Cie. ist weder das Stammhaus der Firma in Genua, noch ist es mit Kapital dabei beteiligt oder sonst irgendwie in Mit­leidenschaft gezogen.

r. Zuffenhausen, 13. Nov. Die Königin traf am Montag nachmittag gegen" 5 Uhr im Automobil hier ein und fuhr nach der Gärtnerei Heinrich, wo sie sich einen Strauß roter Nelken geben ließ. Wahrscheinlich haben die Königin die ihr gelegentlich der Hofjagd von Gärtner Heinrich junior überreichten Blumen zu diesem Besuch ver­anlaßt.

Zu« Fall Pfizennraier. Wie verlautet, ist die Verbringung des in Geistesschwäche verfallenen Wundarztes Pfizenmaier von Untertürkheim in die Heil-und Pflege­anstalt Winnenthal beschlossene Sache.

r. Reutlingen, 17. Novbr. Dem Frachtboten von Talheim, der in allzugroßer Sorglosigkeit seine Geldtasche iu einer unverschlossenen Holzktste in seinem Einkehrgasthaus stehen ließ und seinen Geschäften nachgiug, ist die Geld­tasche mit einigen Hundert Mark gestohlen worden.

r. Waiblingen, 12. Nov. Gestern abend wurde gegen den Personenzug, der 10.10 Uhr von hier nach Schorndorf abgeht, beim Bahnübergang vou einem jungen Menschen ein Stein geworfen, wodurch ein Wagenfenster zertrümmert wurde. Durch Glassplitter ist eine im Zuge befindliche Dame nicht unerheblich verletzt worden.

r. Spaichinge«, 13. November. Bei dem gestrigen Verkauf des Ritterguts Hohenberg erfolgte der Zuschlag um 149 300 ^ an die Gemeinde Schörzingen OA. Spai- chingen. Das vollständig arrondierte Gut umfaßt ca 67 Hektar Güter, 16 Hektar Weide und 46 Hektar Wald. Das Gut war zuletzt im Besitze der Herren von Ow.

r. Tuttlingen, 13. Nov. In Renquishausen hiesigen Oberamts brannte am Montag das Oekonomiegebäude des Bäckers I. G. Rack gänzlich nieder. Es soll Brand­stiftung vorliegen.

r. Ulm, 12. Nov. Die Ermordung von 2 Kindern durch eine geistesgestörte Dienstmagd, worüber seinerzeit be­richtet wurde, hat Anlaß zu Ermittlungen gegeben, da ver­breitet worden war, daß von den Behörden nicht alles ge­schehen sei, um das Unglück zu verhindern. Es wurde festgestellt, daß die Täterin, die 35jährige Marie Müller,

9 Jahre lang, bis zum 1. Juli d. Js., bei einer hiesigen Familie im Dienst gestanden ist, die nie Wahrnehmungen über einen anormalen Geisteszustand gemacht hat. Am 2. Juli ließ sich die Müller bei einem hiesigen Arzte wegen Nervosität untersuchen. Der Arzt riet ihr Spttalbehandlung an. Vom 21. August bis 21. September wurde sie daun im Spital wegen Anämie, Metritis u. a. Leiden behandelt. Ermittelt ist auch, daß vor 56 Wochen der Bräutigam der Müller sich bei dem Arzte, der sie zuerst untersucht hatte, über ihren Geisteszustand befragt und zur Antwort erhalten hat, daß sie an Melancholie leide. Nach Ansicht des Stadivorstandes kann also den Behörden kein Vorwurf über den Vorfall gemacht werden; es scheint ein plötzlicher Ausbruch von Wahnsinn vorzuliegen. In der Angelegen­heit der Max v. Eyth'schen Stiftung hat Professor Dr. Holzinger, nun in Stuttgart, Vorschläge zu einem Stiftuugs- statut vorgelegt. Der Gemeinderat erklärte heute, daß er

nicht in der Lage sei, festzustellen, ob der Stifter s. Zt. von diesen Vorschlägen Kenntnis genommen und ob er sie gebilligt habe. Da das K. Ministerium es dem Gemeinde­rate anheimgegebm hat, die Stiftungssatzung unter Benüt­zung der Dr. Holzingerschen Aufzeichnungen und im Beneh­men mit Professor Häge in Blaubeuren zu regeln, sprach ich der Gemeinderat dahin aus, daß er bereit sei, die Vors­chläge Dr. Holzingers bei Aufstellung von Stiftungs­atzungen zu berücksichtigen, soweit sie mit dem in der Stiftungsurkunde ausgesprochenen klaren Willen des Stifters übereinstimmen. Nach wie vor ist der Gemeinderat der Ansicht, daß nach dem Wortlaut der Stiftung er selbst und nicht die Ortsarmenbehörde die Verwaltung der Stiftung zu Wernehmen hat. Der Gemeinderat genehmigte in der letzten Zeit 572 Gesuche um Aufnahme ins Bürgerrecht.

Gerichtssaal.

r. Stuttgart, 13. Novbr. Strafkammer. Am 24. und 26. April erkrankten in Ludwigsburg eine größere Anzahl Mannschaften des Feldartillerteregiments Nr. 65, des 3. Bataillons des Infanterieregiments Nr. 121 und des Bekleidungsamts nach dem Genuß von Leberwürsten. Die Krankheitserscheinungen waren Erbrechen, Durchfall und Kopfschmerzen. Zwei Mann waren so schwererkrankt, daß man das schlimmste befürchten mußte, bet zwei Mann wurde eine hochgradige Nierenentzündung hervorgerufen. Die meisten waren in einigen Tagen wieder hergestellt. Die Würste hatte der Metzgermeister Essig geliefert und zwar waren sie einen Tag vor dem Genuß bereitet worden. Unter den gleichen Erscheinungen erkrankten 17 Dienstboten und zwei ältere Knaben der Wernerschen Anstalt gleichfalls nach dem Genuß der von Essig gelieferten Leberwürsten. Diese Würste waren einige Stunden vor dem Genuß her­gestellt worden. Eine chemische Untersuchung der Würste war nicht mehr möglich. Gegen Essig wurde nun Anklage wegen Vergehens gegen das Nahrungsmtttelgesetz erhoben. Bei der Verhandlung bestritt Essig ein Verschulden. Ein Zeuge bekundete, die von ihm verzehrte Wurst habe übel gerochen. Ein Sachverständiger sprach sich dahin aus, daß es sich mehr um eine Fleisch- als um eine Wurstvergiftung gehandelt habe. Die typischen Formen der Wurstvergiftung seien nicht vorhanden gewesen. Ein anderer Sachverständ­iger war der Ansicht, daß es möglich sei, daß die in der Kantine warm aufeinander gelagerten Würste dadurch in Gährung übergegangen seien, auch sei es möglich, daß ein geschlachtetes Tier nicht ganz gesund gewesen sei, was von dem Fleischbeschauer übersehen worden sein könne. Die Strafkammer gelangte zu der Ansicht, daß sichere Feststell­ungen, ob dem Angeklagten eine Schuld beizumeffen sei, nicht getroffen werden können, und erkannte deshalb auf Freisprechung.

Trier, 12. Nov. Das Kriegsgericht verurteilte den Unteroffizier Klose vom 69. Jnf.-Reg. wegen 281 Fällen von Mißhandlungen, ferner wegen Beleidigung und Ver­leitung zum Meineid zu 1'/» Jahren Zuchthaus und Ausstoßung aus dem Heere.

Deutsches Reich.

Berlin, 12. Nov. DieNordd. Allg. Ztg." schreibt: Nachträglich hören wir, daß am vergangenen Samstag der bayerische Verkehrsminister von Frauendorfer in Berlin war und mit dem Staatsminister Breitenbach eine längere Unterredung über schwebende Verkehrsfragen hatte. Die Verkehrsminister beider Staaten sollen sich von vornherein über die Behandlung wesentlicher Punkte in erfreulicher Uebereinstimmung befunden haben. Am Nachmittag fand beim Staatsminister Breitenbach zu Ehren Frauendorfers ein Essen statt, an dem u. a. auch der Vizepräsident des Staatsministeriums, der Handelsminister und der bayerische Gesandte teilnahmen.

Berlin, 12. Nov. Die Rhein.-Westf. Ztg. hört aus bester Quelle, daß zwischen der deutschen und der eng­lischen Kolonialverwaltung Verhandlungen schwe­ben, die den Austausch des alsCaprivi-Zipfel" be­kannten Ausläufers im Südwesten von Deutsch-Südwest­afrika gegen die Walfischbai zum Gegenstand haben und die jetzt zu einem befriedigenden Abschluß gelangt find. Die Einzelheiten sind vertraulichen Charakters, so daß darüber bisher noch nichts bekannt ist. Doch läßt sich jetzt schon soviel sagen, daß England seinen stillen Widerstand gegen die deutsche Herrschaft im Südwest, der in dem zähe» Festhalten an dem Besitz der Walfischbai zum Ausdruck kam, in diesem Vertrag ein- für allemal aufgibt.

Berlin, 13. Nov. Im Sinne einer humaneren Hand­habung der Sittenpolizei hat das Berliner Polizeipräsidium jetzt ein Merkblatt für gefallene Mädchen herausgegeben. In diesem Merkblatt werden unter anderem Arbeitsnach­weisstellen und Vereine namhaft gemacht, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Mädchen allerKonfesstonen in Dienst zu bringen. Im zweiten Teil des Merkblatts werden ine Mädchen hygienisch belehrt. (Mpst).

r Acheru i. Baden, 13. Novbr. Der hier zur Er­holung weilende Geschäftsführer Peter Dicke aus Dort­mund, gebürtig zu Wasseralfingen OA. Aalen, hat sich in der Schutzhütte auf dem Biencnpuckel durch einen Schuß ins Herz entleibt. Ein nervöses Leiden dürfte den 37jährigen Mann in den Tod getrieben haben.

Was kostet ei» Bolksschüler in de« verschie­dene« deutschen Länder»? Die neueste Statistik über die Aufbringung der jährlichen finanziellen Opfer für je einen Volksschüler in den verschiedenen Ländern ergab folgendes: Bremen bringt 77 ^ auf, Hamburg 74. Lübeck 69, Anhalt 51, Sachsen 50, Preußen 48. Hessen 48, Bayern 46, Sachsen-Meiningen 45, Sachsen-Koburg-Gotha