bracht, an denen fie auf dem Transport nach dem Kranken­haus gestorben ist. Der Ehemann der geisteskranken Frau war verschiedentlich von Aerzten ermahnt worden die Frau in ein Irrenhaus zu bringen, hatte aber damit immer gezögert.

r. Stuttgart, 2. Nov. Wie aus GaiSburg ge­meldet wird, ist die Frau, die heute morgen ihr Kind und nachher sich selbst getötet hat, die 41jährige Frau des Fabrikarbeiters Karl Auweter. Der Arzt hatte den Ehe­mann darauf aufmerksam gemacht, daß seine Frau unbe­dingt in eine Irrenanstalt gebracht werden muffe, wenn nicht eine schwere Katastrophe eintreten solle. Heute noch trägt der Mann ein Schreiben des Arztes an Herrn Dr. Fauser in der Tasche, worin letzterer gebeten wird, die nötigen Vorkehrungen zur Aufnahme der Frau in die Jrren- abteilnng des Bürgerspttals zu bewirken, der Mann scheute sich aber, dies Schreiben abzugeben und nun ist die Kata­strophe richtig erfolgt. Das tote Kind war nicht ganz drei Jahre alt.

5fach er Mord uud Selbstmord.

r. Stuttgart, 3. Nov. Der Bauführer Christian Raith, Vogelsangstraße 13, vier Treppen, hat gestern nachmittag seine Frau, seine Geliebte, seine drei Kinder und schließlich sich selbst erschossen. Die Schüsse scheinen nicht gehört worden zu sein. Als man heute vormittag niemand von dieser Familie zu Gesicht be­kam, wurde die Polizei gerufen und die Wohnung kurz vor 12 mittags erbrochen. Hier fand man 6 Leichen auf dem Boden zerstreut liegen. Wie wir über den grausigen Fall noch mehr erfahren ist der Mörder Christian Raith 33 Jahre, seine Frau 30 Jahre, seine Geliebte, eine Kellnerin namens Bauer 33 Jahre, die Kinder 6 und 3 Jahre, das jüngste Kind ungefähr 8 Monate alt. Heute abend 7 Uhr wurden die Leichen in zwei Leichenwagen von der Vogel­sangstraße ins Leichenhaus des Pragfrtedhofs verbracht. Am Trauerhause hatte sich eine ungeheure Menschenmenge angesammelt. Ein hiesiges Blatt will wissen, Raith habe sich am gestrigen Tage krank gestellt und sich von seiner Geliebten pflegen lassen. Raith war Angestellter einer be­kannten hiesigen Architektenfirma, der auch das Haus gehört, in dem Raith Hausmeister war. Ein Nachbar will zwischen 3 und 5 Uhr früh Schüsse gehört haben. In ganz Stutt­gart ist die Aufregung über den traurigen Fall ungeheuer, umsomehr, als der gestrige Tag zwei aufsehenerregende Mord- bezw. Selbstmordfälle gebracht hat. Innerhalb zweier Tage sind nun 9 Personen auf diese traurige Weise ums Leben gekommen.

lieber die Berficherten i« Darmsheim. Nach den oorgenommenen Erhebungen ist das Gesamtergebnis der infolge des Darmsheimer Brandes auszuzahlmden Schäden für Msbiliarversicheruug folgendes: Auf die württ. Privat­feuerversicherung entfällt bet 27 Abgebrannten und 26 kleineren Schäden ersatzfähiger Schaden 78468.08 ^, auf 11 andere Feuerversicherungsgesellschaften bei 74 Beschä­digten ersatzfähiger Schaden 69 951.41 zusammen 148419.49 Infolge zu niederer Verstcherungsnahme haben, soweit sich bis jetzt feststellen ließ, durch Versicherung nicht gedeckten Ausfall erlitten: 26 bei der württ. Anstalt versicherte Personen zusammen 10138 etwa 15 bei anderen Gesellschaften versicherte Personen zus. 7650.90 zusammen 17 783.90 Ueberhaupt nicht versichert waren 8 Personen, die den ihnen entstandenen Mobiltarschaden auf zusammen 6559 ^ angegeben haben; ungedeckt bleiben dem­nach zusammen 24333.90 d. b. 14°/» des gesamten Mobiliarschadens im Betrage von 172753.39 Man ersieht hieraus, daß auch die schweren Erfahrungen der Brände in Jlsfeld und Binsdorf die ländliche Bevölkerung vielfach nicht dazu zu bewegen vermochten, ihre Mobiliar- Versicherungen ausreichend zu regeln, obwohl es speziell in Darmsheim an der nötigen Anregung und Gelegenheit hierzu gewiß nicht gefehlt hat. ^

r. Reutliuge«, 1. Nov. Eine von hiesigen Bäcker­meistern einberufene Versammlung beschäftigte sich gestern mit der Gründung einer Einkaufsgenossenschaft für das Bäckergewerbe. Die Versammlung beschloß einstimmig, eine Einkaufsgenossenschaft unter der FirmaErwerbs- und Wirtschaftsgenoffeuschaft der Freien Bäckerinnung Reutlingen, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftung", zu gründen.

Der Trompeter des Grafen v. Zeppelin.

Anläßlich: des 50jährigen Militärjubtläums des Grafen Zeppelin sei daran erinnert, daß einer der Begleiter des Grafen auf dessen kühnen Patrouillenritt am 25. Juli 1870 noch am Leben ist: Gottfried Gut derzeit Bureaudiener bei der Etsenbahnbausektion Reutlingen. Er diente bei der bad. Reiterei als Trompeter und war zur Begleitmannschaft des Grafen kommandiert. Seine Rettung bei dem Ueberfall durch die Franzosen verdankte er seinem guten Reiten und seinen! guten Pferde, indem er über einen sehr breiten und tiefen Graben frisch hinwegsetzte, wahrend mehrere ihn verfolgende französische Chasseure hmeinsturzten. Gut ist 70 Jahre alt, noch rüstig und ge- ^Hählt in Freundeskreisen gerne von seinem kühnen Rltt mit dem Grafen Zeppelin.

» ^ 3. Nov. Die Firma Storz L Manz,

Trikotsabrik hier ist in Konkurs gekommen.

^berach, 1 Nov. Heute früh 7 Uhr vermischte sich das Kirchengelaute und die in letzter Zeit so oft ge­hörte Sturmglocke zu einem schauerlichen Akkord. Diesmal brachte der Feuerruf die heute arbeitsfreie Einwohnerschaft in wenigen Minuten auf die Beine, hieß es doch, daß es in der Metallwarenfabrik der Firma Stotz u. Schlee brenne In der Tat war im Malerfaal Feuer ausgebrochen, das wahrscheinlich schon die ganze Nacht geglommen und erst gegen Morgen Lust bekommen hatte. In dem Frühnebel

wurde die Rauchentwicklung nicht bald genug wahrgenommen und so brannte denn der ganze Malersaal mit all den dort befindlichen zum Anstrich bereitgestellten Waren aus. Der Schaden ist erheblich. Hätte das Feuer Zeit gefunden, den oberen Stock mit seinen aufgehäuften Packmaterialien zu ergreifen, so hätte der Brand schlimme Folgen haben kön­nen, so aber konnte ihn die Feuerwehr in dem massiven Gebäude auf den Entstehungsort lokalisieren. Die bedrohte Fabrik ist das größte! industrielle Mabliffement unserer Stadt und beschäftigt mehrere hundert Arbeiter. Die Firma ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung und aus einer Fusion der Firmen Otto Schlee, Metallkränze- fabrik hier und A. Stotz, Eisengießerei in Stuttgart, her­vorgegangen. Die Fabrikation erstreckt sich auf Beleucht­ungskörper und künstlerische Träger für elektrisches Licht, in welcher Branche die Firma wohl die größte auf dem Kontinent sein dürste. Viele der teuren Artikel sind mit­verbrannt. Der Betrieb wird keine Störung erleiden. Die Entstehungsursache ist unbekannt, jedenfalls ist nicht daran zu denken, daß bet den vielen Bränden ein und derselbe Täter in Betracht kommen könnte.

Gerichlssaal.

5 . Ulm, 31. Okt. (Schwurgericht.) Angeklagt eines versuchten Totschlags und zweier Verbrechensbedrohungen, stand gestern der 27 Jahre alte Gipsergeselle Ernst Bromm von Deggingen OA. Geislingen, vor den Geschworenen. Er hatte, nachdem er schon über 5 Jahre Gefängnis wegen Teilnahme an einer Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode, verübt durch Werfen eines Mannes in die Fils, verbüßt hatte, zwei Bewohner Deggingens mitHtnmachen und Jns- wasserwerfen" bedroht und am 28. April d. Js. abends den Fabrikarbeiter Markus Sauter auf der FilSbrücke nach kurzem.Wortwechsel durch Schläge auf den Kopf betäubt und dann in die Fils geworfen. Nach Ansicht der ärzt­lichen Sachverständigen ist Bromm geistig minderwertig teils durch Vererbung, teils durch überreichlichen Alkohol­genuß. Die Geschworenen erkannten unter Verneinung der Schuldfrage auf versuchten Totschlag auf Körperverletzung ohne gefährliche Werkzeuge; auch verneinten sie die Fragen auf Verbrechensbedrohung. Bromm wurde hierauf zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.

Deutsches Reich.

Berlin, 2. Nov. Wie aus Halle a. S. gemeldet wird, überfiel bei der Ortschaft Güntherrode ein brauner Bär aus Hunger seinen Wärter, erwürgte ihn und fraß ihn auf. (Mpst.)

München, 2. Nov. In Gauting bei München wurde heute der Bäckermeister Staffinger mit seiner Frau in ihrem oberhalb der Backstube gelegenen Schlafzimmer erstickt aufgefunden. Ein 5jähriges Töchterchen des Schwieger­sohnes, das bei den Schwiegereltern schlief, kam gleichfalls um das Leben. Das Unglück geschah infolge Rauchentwick­lung aus dem defekten Backofen. (Mpst.)

Der Schauspieler Herschel, der Gehilfe Lüttes bei dessen aufsehenerregenden Juwelendiebstahl, über den wir seinerzeit ausführlich berichteten, stand gestern vor der Nürnberger Strafkammer. Wegen Beihilfe zur Privatur­kundenfälschung, zum Betrug und wegen Begünstigung wurde er zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt, die Mitangeklagte Haushälterin Bhrendt dagegen freigesprochen.

Merxheim b. Gebweiler, 31. Okt. Einen kostbaren Fund machte hier der Landwirt Arrus in seinem Hofe an einer Stelle, wo früher eine Weintrotte stand. In einer Tiefe von ungefähr 50 em fanden Arbeiter einen Kochtopf, der mit französischen Gold- Md Silbermünzen im Betrage von etwa 40000 Franken gefüllt war. Ein Verwandter des Arru?-, von dem der jetzige Besitzer das Anwesen ge­erbt hat, und der als sehr vermögend galt, soll im Jahre 1870/71 den Schatz vergraben haben.

Köln, 2. Nov. Bei dem gestrigen Eisenbahnunglück auf der Brohltalbahn waren der Heizer und das Zugs­personal noch rechtzeitig abgesprungen. Der Reisende Ooel, dem die Eingeweide aus dem Unterleib traten, wurde sofort an der Unglücksstelle operiert; er starb. Das Unglück scheint dadurch veranlaßt worden zu sein, daß der Zug mit rasender Geschwindigkeit eine abschüssige Strecke hinabfuhr. Ein Reisender, dem die Geschwindigkeit zu un­heimlich wurde, sprang ab und brach beide Beine. Der Zug stürzte in einer Höhe von 30 m die Böschung hinunter. Das Zahnradgetriebe soll in Unordnung gewesen sein.

Solisge«, 31. Okt. Der kroatische Arbeiter Szar- matz, der den Schachtmeister Sertik erstochen hat und dann flüchtete, ist verhaftet worden.

Förster «ud Wilddieb. In einem Walde bei Lukow in der Nähe von Oderberg gewahrte, wie dieM.-P." aus Breslau meldet, der Förster Hollik einen Wilddieb, der den Forstbeamten gleichfalls bemerkt hatte. Beide legten aufeinander an und gaben gleichzeitig Feuer. Der Förster erhielt einen Schuß ins Herz und verschied nach wenigen Sekunden. Der Wilddieb war von der Kugel des Försters in den Kopf getroffen und verstarb nach zwei Stunden.

Ei» Nachspiel zum Hauprozeff.

(Unber. Nachdr. Verb.) 8. u. U. Karlsruhe, 31. Okt.

Die hiesigen Gerichte und jetzt damit beschäftigt, die verschiedenen Prozesse zur Erledigung zu bringen, die in irgend einer Weise mit dem großen Hauprozeß in Verbin­dung stehen. Viele dieser Prozesse richten sich gegen Per­sonen, die die große Aufregung, die der Hauprozcß in der Bevölkerung hervorgerufen hatte, zu ihren persönlichen Gunsten auszunutzen versuchten. Zu dieser Sorte gehörte auch der sogenannte Schriftsteller Karl Waßmann, der !

sich gestern vor dem Schöffengericht wegen Beleidigung zu verantworten hatte. Der 21jährtgeSchriftsteller" Waß­mann hat schon allerlei Berufe versucht. Er ist mit der Polizei und den Gerichten schon vielfach in Berührung ge­kommen, weil er bei seinen Reisen die Angewohnheit hatte, die Hotelrechnungen nicht zu bezahlen. Waßmann machte große VortragSreisen, bis nach Frankfurt, Heidelberg usw. Er veranstaltete literarische und dramatische Abende und veröffentlichte in den Zeitungen große Ankündigungen ohne je einen Pfennig dafür zu bezahlen. Später betätigte er sich als Hungerkünstler und weiterhin als Ausrufer bet einer Luftschaukel. Aus dem Hauprozeß versuchte er auch Geld zu schlagen und dichtete ein DramaMister HM oder der rote Schatten". In diesem Drama, das auf die Sen­sationslust der niedrigsten Schichten spekulierte, ist von einer Verlobung des Staatsanwalts Dr. Bleicher mit Fräulein Olga Molitor die Rede. Waßmann hielt in Karlsruhe einen Vortragsabend ab und zitierte dabei sein Drama. Gr behauptete dabei, daß er den Staatsanwalt öfter mit Fräulein Olga Molitor zusammen gesehen habe. Ferner stellte er die Behauptung auf, daß Hau unschuldig uud Fräulein Olga Molitor die Täterin sei, wofür er Beweise habe. Die Presse nahm gegenWaßmann Stellung, was diesen zu heftigen Angriffen gegen einzelne Zeitungen veranlaßte. Er berief nach Ettlingen eine Versammlung und hielt dort einen Vortrag, in dem er die Redakteure der Badischen Landcszeitung in schwerster Weise beleidigte. Er nannte sieMoralische Hurenbrüder" und sandte an die Redaktion eine Postkarte folgenden Inhalts:Daß Sie moralische Hnrenbrüder sind, ändert an der Bellerei in Ihrem Wisch­blatt nichts. Es gibt viele Esel auf der Welt, nicht wehr, Profit! Kinder und Narren sagen die Wahrheit." Die Verhandlung gegen Waßmann nahm mehrere Stunden in Anspruch, er gab die Beleidigung ruhig zu und behMptete ferner noch, daß Fräulein Olga Molitor schuldig sei. Wegen dieser Beleidigung ist bereits eine neue Klage gegen ihn eingeleitet. Seine Behauptung, daß er den Staatsanwalt mit Fräulein Molttor zusammen gesehen habe, stellte sich als unwahr heraus. Seine früheren vielfachen Verfehlungen gestand Waßmann ein, ohne die Spur von Reue zu zeigen. Das Gericht verurteilte ihn wegen Beleidigung zu drei Wochen Gefängnis. Es legte ihm die Kosten des Ver- fahrens auf und sprach der Badischen Landeszeilmg die Publikationsbefugnis zu. In der Urteilsbegründung wurde Waßmann als ein ganz gewissenloser Schwindler hingestellt, gegen den die Presse in energischer Weise Front machen müßte. Es stehen vor dem Frankfurter Schöffen­gericht, ebenso wie vor dem Landgericht noch eine ganze Reihe von Beleidigungsklagen an, die durch den Fall Hau hervorgerufen sind.

Karlsruhe, 2. Novbr. Die Nachricht von der Be­gnadigung des Rechtsanwalt Hau ist verfrüht. Die Begnadigung zu lebenslänglichem Zuchthaus ist wohl bean­tragt, aber noch nicht ausgesprochen.

Ausland.

Wien, 31. Okt. Auf Verlangen der italienischen Behörden, dem das österreichische Justizministerium zustimmte, wurde, wie wir berichteten, die russische Circe, die bekanntlich der Mitschuld an der Ermordung des Grasm Komarowski verdächtig ist, dem Gericht von Venedig ausgeliefert. Damit verlor daS Wiener Landesgericht deninteressanten Häftling", den eS seit vielen Jahren beherbergt hatte. Solange die Tarnowska dort weilte, bildete sie das Tagesgespräch. Die - Untersuchungsrichter beklagten sich, daß schon das ganze Hausnach der Tarnowska rieche", so starke Parfüms pflegte sie auch in der Zelle zu gebrauchen. Interessante Mitteilungen über ihr Verhalten macht ihre Zellengenossin, rin junges Mädchen, Maria Strakata, das wegen Äindesmordes in Untersuchung war. Die Tarnowska genoß alle Rücksichten, da sie vor­läufig nur als Unterfuchungshäftling betrachtet wurde. Es wurde ihr gestattet, sich auf eigene Kosten alle An­nehmlichkeiten zu verschaffen. Sie trank den besten Borde­aux und rauchte den ganzen Tag über die feinsten Zigaretten. Dabei war sie gegen ihre Zellengenossin, die sie bediente, sehr mitteilsam.Ich bin ganz unschuldig", sagte sie,bei der Gerichtsverhandlung stehen große Enthüllungen und Ueberraschuugen bevor." Als das Verfahren gegen die Strakata eingestellt wurde, erwies sich die Tarnowska sehr freigebig, indem sie ihr das Anerbieten machte, sich unter ihren Toiletten die schönsten und kostbarsten auszusuchen. Ich", meinte siewerde ja doch verurteilt, und bis ich das Gefängnis verlasse, sind diese Toiletten doch unmodern." An der italienischen Grenze wurde die Tar­nowska von dem.Vizekommissär Dr. Contini übernommen. Sie war, wie die Gacetta dt Venezia berichtet, überaus elegant gekleidet, aber sehr bleich und abgespannt. Am Bahnhof von Venedig mußte sie eine Gondel besteigen, die sie in das Frauengefängnts von San Ginliano brachte. Hier hörte ihre Herrlichkeit auf. Drr Direktor des Ge­fängnisses ließ sie in eine gewöhnliche Z lle internieren, deren Einrichtung aus einem Bett, einem Tisch und Stuhl und einem Waschgestell besteht. Dem Vizekommissär Co.liui erklärte sie unter Weinkrämpfen, sie hätte von dem Ver­brechen an Komarowski nichts gewußt, fie hätte für den Grafen nur Freundschaft empfunden, aber nie intime Be­ziehungen zu ihm unterhalten.

Rom, 2. Nov. In Torre Maggiore bei Foggia wollten die Bauern den Zuzug von Streikbrechern verhindern, dabei verwundeten sie vurch einen Steinhagel einen Kara- binieri-Hauptmann und fünf seiner Leute. Die Karabinteris verhafteten einen der Hauptexzedemen. Seine Genossen wollten ihn befreien und schossen e'nigemale mit Revolvern