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rungen hinsichtlich der Gleisbenützung bei den in Stuttgart Hbf. ein- und ausfahrenden Zügen nötig, die aus den An­schlägen auf rotem Papier ersichtlich find. Auch erteilen die Portiere und Bahnsteigschaffner auf Verlangen hierüber Auskunft.

r. Ludwigsburg, 30. Okt. Für die auf dem Areal des FeuerseeS zu erstellenden Schulgebäude Gymnasium und Realanstalt hat der Gemeinderat jetzt ein Baupro­gramm aufgestellt und einen Wettbewerb für Entwürfe aus­geschrieben, der je einen Preis von 1000 750 ^ und

500 ^ vorsteht. Weitere Entwürfe können auf Vorschlag des aus einer Anzahl hiesiger und Stuttgarter Herrn be­stehenden Preisgerichts angekauft werden. Zur Teilnahme am Wettbewerb find 5 Stuttgarter Architektenfirmen auf­gefordert worden, ferner können sich sämtliche hier wohn­hafte oder hier gebürtige Architekten beteiligen. Für die Baukosten ist eine Höchstsumme von 700000 ^ vorgesehen.

r. Wendlingen O.A. Eßlingen, 1. Nov. In einer der letzten Nächte drang ein Wolfshund in einen Pferch ein und zerriß drei Schafe, die er übrigens so zurichtete, daß das Fleisch nur noch als Hundefutter verwendet werden konnte. In den Vormittagsstunden des andern Tages drang das Tier wiederholt ein und zerfleischte zwei weitere Schafe. Der Besitzer des Hundes ist bekannt; er ist in der Haft­pflichtversicherung, was ihm in diesem Falle besonders zu statten kommt. Der Schaden wird weit über 100 betragen.

Bo« der obere« Dona«, 30. Okt. Die meisten Alborte, die noch nicht an der Albwafferversorguug be­teiligt find, haben großen Wassermangel. Seit Jahren war die Wasserklemme nicht so groß wie Heuer. Der Wafserstand der meisten Albfiüfse, namentlich aber der Donau, ist zur Zeit ein sehr niederer.

r. Biberach, 30. Okt. Wegen Falscheids, geschworen im Zwangsvollstreckungsoerfahren wurde gestern ein junger Metzgermeister, der sich eben etablieren wollte, verhaftet. Der Verhaftete unterhielt vor Eingehung seiner Ehe ein Verhältnis mit einem andern Mädchen, das nicht ohne Folgen blieb und schwor im Zwangsvollstreckungsverfahren wegen Alimentation des unehelichen Kindes den Offenbar­ungseid. Ein anderer Metzger, mit dem der nun verhaftete im Streit lebte, hat dem Gerichte Anzeige von der Eides­verletzung gemacht. Wegen des Brandes in Ummendorf ist ein früher bei dem Abgebrannten im Dienst gestandener Knecht verhaftet worden. Es soll ein Racheakt vo rliegen .

r. Heidenheim, 1. Nov. Eine dufikle Geschichte hält die Gemüter in Aufregung. Am letzten Kirchweihsonn­tag soll im Eichwalde bei Steinheim am Albuch die Leiche eines Mannes aufgefunden worden sein, der nach seinen bei ihm Vorgefundenen Papieren Eugen Beck von Neudorf, OA. Rtedltngen gewesen war. Der Kopf war schon vom Körper getrennt, die Kleidung sei mit Blut stark besudelt gewesen. Eine andere Variante spricht von einem Erhängten, der sich aus Lebensüberdruß entleibt habe. Bei dem Toten sollen Uhr und Geldbeutel gefehlt haben.

Deutsches Reich.

Berlin, 1. Nov. Reichskanzler von Bülow mußte, wie schon früher mitgeteilt, Veranlassung nehmen, Straf­antrag zu stellen gegen den Schriftsteller Adolf Brand, der sich übrigens wie Harden bis jetzt nicht gerade heldenhaft hervorgetan hat. Am nächsten Mittwoch wird die Verhandlung vor der zweiten Strafkammer des Land­gerichts Berlin II stattfinden. In dem Verfahren handelt eS sich, um eine Flugschrift, in welcher Brand die Stellung­nahme des Fürsten von Bülow zur Frage der Aufhebung des § 175 behandelte, Andeutungen über die Sinnesrichtung des Reichskanzlers Machte und vonScheefer-Stunden" sprach, die Fürst Bülow mit dem Geh.-Rat Scheefer in Norderney verlebe. Als der Reichskanzler Ende September hiervon erfuhr, stellte er sofort Strafantrag. Der Neffe deS Reichskanzlers, eanä. für. Bernhard v. Bülow, ist als Zeuge geladen, von dem in demselben Flugblatt be­hauptet worden war, daß er zu dem ehemaligen Privat­sekretär des Fürsten Eulenburg in Berlin in Beziehungen gestanden habe.

Freiburg, 31. Okt. Zu der plötzlichen Erkrankung von 20 Dienstmädchen wird mitgeteilt, daß Anlaß zur Be­unruhigung keineswegs vorliegt. Die Mädchen hatten an­läßlich der Messe letzte Woche einen Freinachmittag, den sie natürlich auch zum Besuche der Messe benützten. Dort ver­mochten sie den Lockungen der Zuckerbuden nicht zu wider­stehen und genoffen von den Süßigkeiten. Auch Most wurde von einigen getrunken. Dieser Freinachmittag hatte nun

Wie kommt eS, das;

Zapf s Handtrnuk

für die Mädchen recht unangenehme Folgen. Sie erkrankten an akutem Darmkatarrh, zu der Magenverstimmung trat, bei einigen auch Fieber. Ei» 16jähriges, braves und flei­ßiges Mädchen starb am Sonntag an den Folgen des Darmkatarrhs. Das bedauernswerte junge Mädchen war etwas schwächlich und lungenleidend. Im hygienischen In­stitut finden gegenwärtig Untersuchungen statt, die sich mit der Feststellung der Krankheitserreger beschäftigen. Alle übrigen Mädchen befinden sich auf dem Wege der Rekon­valeszenz.

Köl«, 31. Okt. Wie dieKölnische Zeitung" erfährt, hat der Kaiser die Auflafsungsorder für die Umwallung der Festung Deutz und die dazu gehörigen Forts 1, 2, 13 und 14 erlaffen.

Ha« wird begnadigt?

Berli«, 31. Okt. Zum Fall Hau wird aus Karls­ruhe gemeldet: Die Akten im Prozeß Hau sind jetzt von Leipzig wieder zurückgekommen und dem Justizministerium übergeben worden. Die Begnadigung Haus zu lebens­länglichem Zuchthaus dürfte in wenigen Tagen erfolgen und sodann seine Ueberführung nach dem Bruchsaler Zucht­haus stattfinden. Die Verteidigung setzt ihre Bemühungen um Wiederaufnahme des Verfahrens fort. (Mpst.)

Eisenbahn-Unglück.

Berlin, 1. Nov. Bet Niederzissen ist gestern ein Viadakt der Brohltalbah« eingestürzt, während ein Zug darüber fuhr. Der Zug wurde in die Tiefe gerissen. Dabei wurden 6 Personen getötet, 15 verletzt.

Köl» a. Rh., 1. Nov. Zu dem Eisenbahnunglück auf der Brohltalbahn wird weiter gemeldet: Die Entgleisung scheint auf ein Versagen der Bremse in dem Viadukt oder auf ein abgebröckeltes Eisenstück, das man zwischen den Geleisen fand, zurückzuführeu zu sein. Der Zug, welcher aus Lokomotive und zwölf Wagen, vornehmlich Güterwagen, bestand, stürzte die 25 m hohe Böschung hinab. Ein Tag­löhner sprang ab und brach beide Beine. Beim Abstürzen kam ein Personenwagen unter eine» Güterwagen zu liegen und wurde zermalmt. Die Insassen fanden den Tod oder wurden schwer verletzt. Einige retteten sich durch Ab­springen und kamen mit leichteren Verletzungen davon. Tot find: der Zugführer Weber aus Kempenich, Ingenieur Stipping aus Koblenz, ein auf der Reise nach der Heimat befindlicher Italiener und der Kartoffel-Händler Grah aus Heimetzheim. Seinen Verletzungen erlag heute der Reisende Oel aus Andernach. Schwer verletzt find: der Reisende Wachbuch aus Mainz Zimmermeister Adam aus Nieder-Ztffen, sein Bruder, Zimmermeister Adam aus Düffeldorf, Stein- bruchbefitzer Junker aus Bruchbröhl, eine Lehrerin aus Ko­blenz, ein Förster aus Kömpenich, Schweinehändler Mies aus Ahrweiler, ein Lehrer aus Handebach und ein Monteur aus Köln. Das Personal der Lokomotive rettete sich durch Abspringen. Aus der Unsallstelle traf heute früh der Land­rat von Ahrweiler ein.

Ausland.

Branealeone, 31. Okt. Mittags erfolgte wieder eine Erderschütterung. In Feruzzano stürzte ein Gewölbe ein, wobei zwei Pioniere verwundet wurden.

Tebastopol, 31. Okt. Der Matrose des Linienschiffes Panteleimon" (früherPotemkin") Matjuschenko, wurde von dem Militärmarinegericht wegen Teilnahme an dem bewaffneten Aufstande, sowie der Anstiftung zu demselben für schuldig erkannt und zum Tode verurteilt.

Wjatka, 31. Oktbr. Gegen den Wagen des mittags aus der Kathedrale zurückkehrenden Zeremonienmeisters und stellvertretenden Gouverneurs Fürsten Gortschakow wurde eine Bombe geschlendert, die aber nicht explodierte. Der Täter, ein früherer Gymnasiast, wurde in dem Augenblick, als er seinen Revolver auf den Gouverneur anlegte, durch den Schuß eines in Begleitung des Fürsten befindlichen Tscherkeffen niedergestreckt.

Wladiwostock, 1. Nov. Nach Privatmeldungen wurde das meuternde MinenbootGkorh" von drei kaisertreuen Mtnenbooten eingekreist. Es erfolgte eine Keffelexplofion. DerTkory ging «nter mit der ganze« Besatzung. Nur drei Man« konnten ge­rettet werden. Bei dem Bombardement Wladiwostocks durch dmSkory" verloren mehrere Amerikaner ihr Leben.

Die Erdbebenkatastrophe in Karatag.

Petersburg, 1. Nov. Ueber das Erdbeben in Karatag find weitere Meldungen eingegangm. Aus Kokan

wird berichtet, daß in der Stadt Karatag am 20. Okt. zwei Drittel der Bevölkerung, etwa 2500 Menschen um gekommen sind und sich im Erdboden bedeutende Riffe gebildet haben. Aus Taschkent kommt die Nachricht, drei kurz aufeinander folgende Erdstöße hätten am 20. Oktober morgens einen Bergrutsch verursacht, welcher die Stadt Karatag, die Sommerrefidenz des Beys von Hissar, verschüttet habe. Die Stadt hatte 5000 Einwohner.

Zum 25jährigen Amts-Jubiläum

der hiesigen Arbeitslehrerin

Art. Sophie Knuttev.

WaS ist der Frauen beste Kunst,

Ihr Mold in Lilberschalen?

Ist eS der Töne holde» Spiel?

Ist» Dichten oder Malen?

Ist eS deS Leib's Geschicklichkeit Im Jagen und im Reiten?

Ist eS drS TanzeS Schwrbeschritt,

Mit dem dahin sie gleiten?

JftS nicht vielmehr die schlichte Kunst Der feinen, spitzen Nadel,

Wenn fie die Hände Tag für Tag AuSüben ohne Tadel?

Wa» ist ein Mädchen, daS nicht liebt DaS Häkeln und das Stricken?

WaS ist die Frau, die nicht gern übt DaS Nähen und das Flicken?

Und wer war LS Jahr'

Die Lehrerin im Städtchen,

Die diese Kunst vermittelt hat Bo vielen hundert Mädchen?

Wer kennt fie nicht im Städtchen doch?

Wer muß fie denn nicht lieben.

Die bei der jugendlichen Schar Selbst jugendlich geblieben?

Die Bäter uns'rer Stadt und die.

Die ob dem Lehramt walten.

Sie haben ihr den Dank gebracht Der Jungen und der Alten

Und dieser BerS, er möchte auch Gedenken im Geplauder Der Pflegerin der Arauenkunst, Des Fräuleins Sophie Sautter.

G. H. Kläger.

Landwirtschaft, Handel Md Verkehr.

r. Stuttgart, 31. Okt. Kartossrlgroßmarkl auf dem Leon- hardSplatz Zufuhr 600 Ztr Preis 2.80-4 ^ per Ztr. - »raut- markt auf dem Marktplatz Zufuhr 11V0 St. Preis 10-14 per 100 Stück.

r. Bom Bodeusee, 31 Okt. Der gestrige Obmarkt in lieber- lingen wies, wie der letzte trotz geringer Ernte Heuer eine nicht unbedeutende Zufuhr aus (insgesamt etwa 700 Ztr.) Mostobst galt per Doppelzentner 1212.50 ^l, Tafelobst 101b ^ per Ztr. r. Stuttgart, 1 November. Tchlachtviehmarkt

Ochsen. Bullen Kalbe!» u. Kühe. Kälber. Schwein». Zugetrieben: 30 Ibl ISS 49b 1104

»erkauft:

Ochsen

Bullen

Stiere und Jungrinder

27 113

Erlös aus Pfennig von di-

I 69 . 66

117 4SS 8»S

'/, KZ Schlachtgewicht.

Pfennig von 58 bi» 68

79

77

75

70

68

80

78

76

Kühe

Kälber

Schweine

40

90

84

77

62

60

50

93

88

83

64

61

56

Verlauf des Marktes: mäßig belebt.

Verzeichnis der Märkte in der Umgegend.

Bom 4.-9. Novbr.

4. Nov. Krämer-, Vieh- und Flachsmarkt.

Berneck:

Rottenburg:

Dornstetten:

Haiterbach:

Deckenpfronn:

Wildberg:

4.

6.

7.

7.

8.

Krämer- und Biehmarkt.

Krämer-, Vieh- uud Flachs markt. Vieh- und Schweinemarkt. Krämer-, Vieh- und FlachSmarkt.

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