1 -. Ul«, 11. Okt. Der Heizer Biegert, der dieser Tage bei der Bedienung der Zentralheizanlagen im Rat­hause durch ausströmendc Gase eine schwere Vergiftung erlitt, ist jetzt gestorben.

r. Heidenheim, 3. Okt. Die Bautätigkeit war diesen Sommer recht rege. Der gute Geschäftsgang in der In­dustrie brachte Line Vergrößerung mehrerer Fabriken. Die Württ. Kattuumanufaktur erstellte ein großes Verwaltungs­und tagazissgebäude und erbaute zehn ^weitere Arbeiter­in auser.". Die Maschinenfabrik I. M. Voith hat durch

uus-mehrerer Mühlen die Wasserkräfte der Brenz zusam- n. gefaßt und die gewonnenen400 Pferdekräfte mittelEHoch- s! .nung von 10000 Kolli'hirhSr tzeleitet. i Auch-mehrere k ,re Fabriken mußten infolge der wirtschaftlichen Hoch- kouji'iktur ihre Anlagen vergrößern.

' ^' Delltschrs Reich.

Pforzheim, 11. Okt. Frau Karolilie Schmidt von Düren ließ M'Zähnr'ziehen,"worauf sie sich zu einer Freundin begab. Dort fühlte sie sich plötzlich unwohl, was ihre Ueberführung in das Städtische Krankenhaus nötig machte. Kurze Zeit später verschied sie dort.

Frankfurt a. M., 11. Okt. Gestern abend 8 Uhr 26-Min. überfuhr der von Frankfurt nach Heidelberg abgehende Personeuzug 970 auf der Mainstation das Ha'tfignal und stieß infolgedessen mit einem Güterzug .zimmere, der nach Sachsenhausen fuhr. Ein Kind w iroe leicht verletzt. Fünf Wagen des Güterzugs wurden zertrümmert. Die Gleise nach Berlin und Heidelberg sind gesperrt. Um 10 Uhr war das Gleise Sachsenhausen- Frankfurt wieder fahrbar. Der Verkehr von und nach dem Süden wird durch Umleitung über Luisa-Sachsenhauien aufrecht erhalten.

Nendorf i. Elsaß, 10. Okt. Als Ironie des Schick­sals bezeichnet die Straßb. P. den folgenden Vorfall: Die hiesige Feuerwehr hatte ihre Herbstübung abgehaltrn und als Angriffsobjekt beim fingierten Brande die Sch- une eines hiestgen.Gastwirts gewählt, in dessen Gaststube nachher das übliche Bankett abgehalten wurde. Während nun die wackern Feuerwehrleute ganz gemütlich beisammen saßen, ertönte plötzlich her Alarmruf, sowie die Sturmglocken. In der Scheune, an welcher kurz vorher die Uebnng abgehalten worden, war Feuer ausgebrochen, und diese brannte trotz der Anstrengung der sofort auf die Brandstätte eilenden Feuerwehr bis auf den Gttrnd nieder: Der" durch Ver­sicherung gedeckte Schaden beläuft sich nahezu auf 7000 Bis heute ist man noch im Unklaren über'die Entstehungs- Ursache de^ Brandts. ^

Verfälschung von Weiu. Es ist festgestellt worden, daß die btt der Destillation von Weinen Hinterbliebenen RückNnde (Schlempe) in ausgedehntem Maße zur Ver­fälschung von W.ein Verwendung finden und zu diesem Zweck von Weinbrennern an Weinpantscher verkauft werden. Aus den extraktreichen Weinrückständen, die alle Bestand­teile des Weins mit Ausnahme des Alkohols enthalten, kann ohne Zusatz von. Chemikalien, lediglich unter Ver­wendung von Zuckerwasser, eine Nachahmung von Wein hergestellt werden. Die preußischen Reffortminister ersuchen deshalb die Regierungspräsidenten, die mit der Ueberwachung des Vollzugs de? Weingesetzes betrauten Behörden und Sachverständigen auf diese Verhältnisse aufmerksam zu machen und sie, soweit,in ihrem Bezirke die Weindestillition betrieben wird, zu veranlassen, im Einvernehmen mit den Steuerbehörden ihr Augenmerk auf den Verbleib und die Verwendung der zur Fälschung des Weins ohne Zweifel sehr geeigneten VUnschlempe Z'-r richten. Die Steuerbehörden sind mit entsprechender Anweisung versehen worden.

Gerichtssaal.

Hochverratsprozetz gegen Dr. Liebknecht.

8. u. 3. Leipzig, 11. Oktober. Am Schluß der heutigen Verhandlung, mit Fortsetzung der Beweis aufnahme der Plaidoyers, erhielt der Angeklagte Dr. Liebknecht das letzte Wort. Er rührte aus: Ich nehme alles auf mich, was ich geschrieben habe, und ich bin auch nicht feige. Ich habe nicht nötig, ängstlich zu sein. Dieser Prozeß ist für mich ein wahres Gottesgeschenk. Ich stehe nicht einer gewappneten Anklage gegenüber, son­

dern einer solchen Anklage, daß ich nicht das Gefühl der Feigheit bekommen kann. Es regnet ja jetzt Hochverrats- Prozesse. Ich habe keinen Hochverrat begangen. Ich will an die Stelle der Kriegsbegeisterung die Friedensbegciste- rung setzen..' Dieser. Prozeß ist rin Akt der Staätsraison. Ich will keine Gewajt. Die Gewalt wird verteidigt durch hiese Anklage. Ich'Sin der Frieden und Ihr'repräsentier: die Gewalt. So sind die Rollen richtig verteilt. Man will' sticht daS' Recht über Krieg und Frieden'aus dem Dunkel der Kabinette herauslassen. Der Oberreichsanwalt hat, ich habe nicht genau zugehört, zwei Jahre Zuchthaus gegenmich bedrttragt, weil ich eine ehrlose Gesinnung haben 'könne. iJch: Mn chm.'einen solchen Glauben uichisischlncn. Was ich von"meiner Gesinnung hu haltest'habe, weiß ich. Und wenn ich der Auffassung sein sollte, daß ich ehrlos wäre, dann können Sie mich ins Zuchthaus schicken. Meine -Existenz können Sie-vrrnichten, meine Familie und meine Kinder. Der Dienst der Politik ist ein schwerer Dienst. Mancher bleibt auf der Strecke. Da heißt es eben: Mann Mer Bord! Sagen Sie bei mirnnuchi Mann über' Bord! Es hat sich auch hier gezeigt, daß in den politischen Pro­zessen immer der Pfeil auf den Schützen zurückfällt. Ich fühle mich nicht als angeklagt, auch wenn ich verurteilt werden sollte.

Nachdem Dr. Liebknecht seine Ausführungen geschloffen hatte, verkündete der Senatspräsident, Dr. Treplin, daß das Urteil morgen Samstag, vormittags 11 Uhr, ge­fällt werden wird.

17 Personen wegen Laudfriedeusbruch verurteilt.

Kaiserslautern, 11. Okt. In dem Landfriedens- brstchprozeß, in dem 18 Arbeiter angeklagt waren, <.m Himmelfahrtstag aus Anlaß von Streikkrawallen die Zimmermarmsche Leimfabrik in LndwitzshaftN zerstört zu haben, ist heute, wie die Pfälz. Presse meldet, von dem Schwurgericht Zweibrücken nach viertägiger Verhandlung das Urteil gesprochen worden. 17 Angeklagte wurden ver­urteilt, ein junger Arbeiter freigesprochen. Die Haupträdels­führer erhielten 1 Jahr bis 1 Jahr und 6 Monate Zucht­haus. Die übrigen Angeklagten wurden zu Gefängnis­strafen von 3 Monaten bis zu 1 Jahr und 3 Monaten verurteilt.

Ausland.

Stockholm, 10. Okt. Zur Einweihungsfeier der Gustav Adolph-Kapelle bei Lützen am 6. November wird das schwedische Heer einen General, sechs Obersten, sieben Hauptlrute und dreizehn Unteroffiziere entsenden.

Rewyork, 11. Okt. Die Lusitania langte in vier Tagen zwanzig Stunden von Queenstown hier an. Sie hatte durchgängig sehr glatte See.

Aubeuas (Dep. Ardeche), 11. Oktober. Ein auf vulkanischem Grund lagernder Berg ist ins Gleiten ge­raten und reißt auf seinem Wege alles mit sich fort. 300 Meter einer Chaussee und 2 Brücken sind bereits zer­stört. Ungefähr 1 Million Kubikmeter Erdmassen sind in Bewegung. Innerhalb eines Zeitraums von 26 Stunden legten sie eine Strecke von 900'Meter zurück. Ein Still­stand ist noch nicht eingetreten. Das Ereignis wird auf das Eindringen von Quellen zurückgeführt. Ingenieure sind an der Arbeit, um der Verwüstung Einhalt zu tun.

Vermischte-.

Was ist ei» Rezept? Ein Rezept ist nach Justiz­rat Pallaske (Deutsche Juristen-Zeitung) eine Privaturkunde, die zum Beweise von Rechten oder Rechtsverhältnissen von Erheblichkeit ist. Wer außer dem verordnenden Arzte oder ohne dessen Zustimmung an dem Rezepte Aenderungen vor­nimmt und von dem so geänderten Rezepte zum Zwecke einer Täuschung, z. B. des Apothekers, Gebrauch macht, begeht eine strafbare Urkundenfälschung. Das Eigentuni an dem Rezepte als Urkunde erwirbt derjenige, dem es der Arzt zur Verfügung, die insbesondere in Anfertigung des Medikamentes besteht, aushändigi. Das kann der Patient, kann aber auch dessen gesetzlicher Vertreter oder die juristische Vertretung der Anstalt, des Krankenhauses sein. - in der sich der Patient befindet. Der Apotheker, der das Rezept zur Anfertigung erhält, erwirbt kein Eigentum dar­an. Diese Grundsätze sind von großer Wichtigkeit und

muffen dem Publikum vor Augen geführt werden, da sich solches über die erwähnten rechtlichen Folgen bei einem Rezepte nicht klar ist.

. Es.kommt zuweilen vor, daß Obstbäume plötzlich ab- fterbeu. Beim genauen Nachsehen finden sich daun Zickzack- gäuge unter ddr Rinde: ein gefährlicher Feind der Birn- baumprachtkästr hat die Bäume befallen und richtet sie schnell zuGrunde. Nach «ttner Mitteilung im praktischen Ratgeber gibt es in solchen Fällen ein vorzügliches Mittel nämlich Karbolineum mit Kalkwasser verdünnt. Die Bäume werden mit dieser Mischung bestrichen. Auch gegen Schild- und Schmier lause'hat dieser Anstrich geholfen. Wir entnehmen diese Mitteilungen dekst' praktischen Ratgeber im Obst- und Gartenbau. Gartenfreunde, die sich für diese Sache interes- siren, erhalten, wenn sie sich an das Geschäftsamt des praktischen Ratgebers in Frankfurt a. O. wenden, diese Nummer kostenfrei zugestellt.

Landwirtschaft, Hände! Md Bclkehk

r. Dormstrtte«, »1. Ott. /Die Obsternle ist in vollem Ganse. Der Obstsegen ist heuerffehr ungleich vorteitt. manche Obstäum? sind vollauf beladen, während ondcre fast keinen Ertrag geben, doch ist ..der.Durchschnitk zufrtedenstellend Schönes Biechodst gilt 1012 ^ je nach Sorte, wat sich für manchen Baumln fitzer zu einer ganz netto« Einnahme Maltest-

Remlingen, >H. Okt. Obstmarkt,^ Ruf dem Süterbahnhof waren heute 17 Wagen zum Verkauf aufgestellt, darunter 3 au- Zlatten, S. auK. B-ayern; unh deriLchnr-'« -D«-Preis der

Aepsel ist im Steigen begriff » und schwankt zwischen 6 30 und 6 80 Mk, rend der Preis der Birnen eur stabiler ist.

Tettuaug, 8. Ott. Taselobst 1013 Mostobst 6-6.80 ^ Wein

Luuffe« a. N., 9. Ott. Verkauft zu 15V, 160, 162, 165 171, 7b und 180

Neipperg, 8. Okt. Käufe zu 170 für 3 Hektoliter.

Hopfe u.

Rotteuburg, 10. Okt. Im Monat Sept. d. I. betrug der Hopfenversandt von hier nach Württemberg 88 320 nach Bayern 17 640 nach Baden 40 620 nach der Pfalz 9210 Lx, nach dem Rhr nland und Frankfurt a. M. 3, 20o Kx, nach Sachsen 2290 !rss, nach Norddeutschland1899 Lg-, nach der Lchweik >1ok§, nach Bel ien 250 kA, dieser Jahr mehr im Sept. gegen voriges Jahr, 242190 Irg-.

Haigerloch, 9. Okt J-n Hopfenhandel find erhebliche Rück. wärtSdewegungen der P e se ein getreten. Während> wirkliche Primaware mit knapp .r Not noch SO-60^k angelegt werden, kauft man mittlere Ware um 35 und 30 ^ und ganz geringe Hopfen um dis zu 20 ^ herab. _ _

Verzeichnis der Märkte m der Uvrgegesd.

Vom 14.19. Okr.

Horb: 1b. Okt Krämer- und Biehn-arkt.

_Nagold: 17. , » » _

Auswärtige Todesfälle.

Gotthold Gnamm, Schultheiß, Salmbach. Schwester Basilia, 81 I., Hospital Horb.

Der Weg zum Glück. Kaum dämmert der Abend, so erhellt Gas und crektnschrs Licht de Wohnung, oder die Lampe wird an­gesteckt, denn es gilt vom kostbaren Tage kerne Zeit zu verlieren. So ist die ewig hustende Jetztzeit rn ihrem unruhvollen BorrrärtS- treiben. EL ist «in Mangel an ruhevoller Porste! Und jeder klagt darüber und findet doch o^t nicht die Krasr, sein Dasein ander- zu gestalte!, f:ied- und lichtvoller und glücklicher. Versucht cs nur! E» gibt e>ne Zeitschrift, dis euch lehrt, euer Heim zu lieben und dort daS Glück zu suchen, die auch befähigt, vom sicher» Port aus gemächlich euch über alles Wisse -werte zu »nlerrichten, in Vergangen­heit rend Gegenwart, eS rst dies die über die ganze Erde verbreitete Moden- und FamilienzeitschiistMode und Haus", Verlag von Jvhu Henry Schwerin, Berlin V7. 3b, die in ihrer neuesten Nummer einen span, enden Roman auS Hofkreisen »Prinzessin Elviras Ver­lobung" beginnt UebiiginS ist auch diese Nummer wieder herrlich auSgestattct. Neben der Belletristik ein reicher Modeteil, Handar­beiten, die »Illustrierte Kinderwelt", die spannende Romanbeilage und vieles anoere noch. Ganz speziell wachen wo auf den jeder Nummer beiliegenden mustergültigen Schnittbogen aufmerksam, außerdem liefert der Verlag Extraschnttte nach eingesandtem Körper­maß keine sogenannte Normalschnitte gegen Vergütung der eigenen Selbstkosten von 60 Pfg. pro Schnitt für Erwachsene, 80 Pfg für Kinder. »Mode und Haus" tostet trotz seines reichen I nhalts pro Quartal ^ 1., mit Moden- resp. Handin betten-KoloritS »« 1.28.

Zu beziehen durch die «. H». «»-»«r-'sche Buchhandlung.

Witter»ugsvorhersage. Sonntag dtn 13. Oktbr. Ziemlich heiter, trocken, mild.

Hiezu ein zweites Blatt.

Druck und «erlag der G. «. Zaifrr'schen Buchdntckerei (»r Zatfer) Nagold. Für dieStedoMo» verantwortlich- K Pan ;

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mit Sem Xreurrkrn

LW LU» kür

S ist außerordentlich wohl­

schmeckend uud «ahrhaft. Ebenso Reis-, Tapioka-, Julienne-, Kar, offel-Suppe u. s. w. in allen einschlägigen Geschütten zu haben.

Berueck.

Straßensperre!

Wegen dem Straßenbau Berneck-Horuberg wird die Straße

vom Rathaus Berueck bis zum Gasthaus zum Waldhor»

vom 14 -s Mts. ab bis ans Weiteres

für schwere Fuhrwerke

gesperrt.^WU

Sladtlch.-Amt:

Weik.

Forstamt Nagold.

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am Douuerstag de« 17. Okt! morgens S Uhr auf der Forst- amtskauzlei. n <

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