kleinnn Finger. Doch hat sich herausgestellt, daß es der MAder, auf dessen Ergreifung 1000 ^ Belohnung aus- gesetzt stud. nicht ist und somit herrscht über seiner Persön­lichkeit wieder völlige Dunkelheit.

As^d Reisenauer, der bekannte hervorragende Pianist, ist Freitag früh in einem Hotel zu Libau am Herz­schlag gestorben. Mit Betrübnis wird man in musikali­schen Kreisen die Nachricht von dem jähen Ende des aus­gezeichneten Künstlers, der im Begriff stand, eine große Tournee zu absolvieren, vernehmen. Unter den Pianisten aus der Lisztschule nahm Reisenauer einen besonderen Platz ein; sein Spiel war sowohl durch lebendiges Empfinden wie durch Kraft und Größe der Darstellung ausgezeichnet. Reisenauer ist kaum 44 Jahre alt geworden, er wurde am 1. November 1863 zu Königsberg geboren.

Toselli und Fra«.

Budapest. 4. Okt. Der amerikanische Impresario William Caspar schloß nach einer an einen Budapester Ge­schäftsfreund gesandten Depesche in Florenz einen Lertrag mit Toselli ab, worin sich der Künstler verpflichtet, vom 1. Jan. 1908 eine 3jährige Tournee durch England und Amerika zu unternehmen. Nach dem Vertrag ist Frau Toselli verpflichtet, Toselli zu begleiten.

derichtlsaal.

A«S der Pfalz, 1. Ott. Die Strafkammer in Landau verurteilte den Weinhändler. Isidor Michel von Edesheim, der bedeutend überstreckten Wein in den Handel gebracht habe, zu drei Monaten Gefängnis und zu 2000 ^ Geldstrafe. Es konnte dem Angeklagten zwar nicht nach- gewiesen werden, daß er den Wein selbst überstreckt hatte, so viel aber wurde durch die Verhandlung festgestellt, daß er überstreckten Wein zu billigem Preise einkauste und mit hohem Gewinn verkaufte. Der beschlagnahmte Wein, etwa 60000 Liter, verfällt dem Einzug. Bei dem Landgericht Laudau find noch nahezu 60 Weinprozefse anhängig.

Ausland.

«ldershot, 3. Okt. Das Militärluftschiff legte heute bei seiner Rundtour 21 Meilen (Es find jedenfalls Seemeilen gemeint; somit wären dies 39 Klm. in der Stunde. D. R.) in der Stunde ohne Schwierigkeit gegen starken Wind zurück.

Lodz, 3. Ott. Die Untersuchung wegen Ermordung des Fabrikanten Silbersteiu ist beendet. Auf Anordnung des Geueralgouveruenrs wurden 127 Arbeiter zur Ver­bannung in die entlegenen Gouvernements verurteilt; den

übrigen 600 wurde für ihre passive Beziehung zu dem Ver­brechen die Untersuchungshaft als Strafe angerechnet und ihre Freilaffuung verfügt.

Kapstadt, 3. Ott. Die Kapregieruug hat ange­ordnet, daß vom 15. ds. MtS. an auf Waren von der Kapkolonie nach Deutfch-Südwestafrika über Land nur ein Durchfuhrzoll von 3°/-> vslorsm zu zahlen ist, aus­genommen Weine, für die der Zoll 18 Pence, und Spiri­tuosen, für die der Zoll 3 Schilling für die Gallone beträgt. Bisher trugen alle Transitwaren den vollen Kapeinfuhrzoll. Die Verpflegung der Truppen in Südwestafrika wird dadurch bedeutend verbilligt. _

Landwirtschaft, Handel and Verkehr.

Sulz, Okt. Bon sein«« 4 Jahre stehenden Zwergobstbäumen hatte Heuer Semeindepfleger Röhm einen reichen Ertrag; der größte Apfel halte das Gewicht von 600 Kr. ES ist dal ein Beweis da­für, daß die Zwergobfizucht sehr lohnend ist; fie sollte viellmehr kul­tiviert werden.

Tübingen, 4. Okt. Obstbericht. «eiternplatz. 1 Ztr. Apfel 7.20-7.80 1 Ztr Birnen S S0-7.L0 I Ztr. gemischtes

Obst 6.60 ^ Zufuhr 2VV Sack. Bahnhof: 6 W»gen Birnen, 1 Ztr. 6-6 8 Wagen Aepfel 1 Ztr 6.206.60 ^ Kartoffel r-1 Ztr.

1 70- 2 80 ^ Zufuhr 60 Sack.

r. Stuttgart, 3. Okt Kartoffelgroßmartt auf dem Leon- hardSplatz. Zufuhr 800 Ztr. Preis 2.404.30 per Ztr. kkraui- markt auf dem Marktplatz. Zufuhr 400 St Preis 1618 per 100 Stück.

r Aus dem Fränkische«, 4. Okt. Mit Beginn dieser Woche hat dir feste Haltung im Fruchkgeschäft, infolge der überaus großen Zufuhren etwas nachgelassen. ES notieren heut» per SO kx. Gerste 1010 20 Roggen 9.409.60 Haber 99.20 Weizen 10.8011 ^

Wein.

r. Borort Wange«, 4. Okt. Hier hat man bereits mit dem Lesen der früheren Traubrnsorten, wir Portugieser rc. begonnen. ES liefern die Weinberge Heuer einen reichen Ertrag. Die Güte ist eine vorzügliche, der Wein wird pro Liter zu 90 auSgeschenkt. Auch die übrigen, späteren Traubensorten stehen prächtig und ge­sund, so daß auf einen vollen */, Herbst zu rechnen ist.

Ochfaubach, 3. Okt. Die Weinberge find durch daS viele Spritzen und Schwefeln noch sehr schön belaubt. Wir können auf beinahe einen mittleren Ertrag rechne». Die Qualität wird bei der sehr günstigen Witterung eine ziemlich gute. In 1014 Tagen wird der Herbst beginnen

Flei», 4. Okk. Der Beginn der Weinlese hier wurde vom Grmeinderat auf DienStag den 8. Okt. festgesetzt. Nachdem die schwarzen Trauben vollständig auSgrreist find, läßt sich die Lese de» schwarzen Gewächses hier nicht mehr länger hinauSschieben. Dir Lese de» weißen Gewächse» dagegen wird so lange als möglich hinausgeschoden werden, da die weißen Trauben in der Reife hinter den schwarzen noch zurück find und dieselben bei günstiger Witterung jeden Tag bester werden. ES ist eine wahre Freude, unfern in üppigem Grün prangenden, von jeder Krankheit verschont gebliebenen Weinberg zu durchwandern und rin wahrer Hochgenuß, sich an de« Anblick der schönen, gefunden und vollkommenen Traubrn zu laben.

Wer bi» jetzt unser« Weinberg» gesehen hat ist »on de« wirklich schönen Stand derselben hochbrfrirvigt. Nur noch günstig,» Wett« und wir könne» «in Erzeugnis in Aussicht stelle«, da- ave» Er­wartungen entspricht.

Hopfe».

Herrenberg, 4. Okt. Infolge der »»günstigen Berichte vo« Nürnberger Markt herrscht hier im Hopsenhandel große Flauheit. Käufe finden vereinzelte zu gedrückten Preise« statt. Ein auswärtige» Birrbraner kauft» letzte Tage etwa 60 Ztr. und bezahlt, bis zu 66 pro Ztr.

Giittstei», 3 Ott. Im Hopfenhandel ist Flauheit. Vorrat noch ca 300 Ztr. meisten» dir größeren Partien mit recht schöner Warst.

Verzeichnis der Märkte iv der Umgegend.

Bom 7.-12. Oktober.

Altensteig: 9. Ott. Biehmartt.

Calw: 9. » Krämer», Birh-, Roß- und Schwrinemartt.

Auswärtige Todesfälle.

Wilhelm Lutz, «chwirdmeister, 39 Jahr, alt, AM»gen. Maria Baur, arb. Müller, 37 Jahre alt, Ahldorf. _

Briefkaste« der Redaktion.

I. T. in G. Wenn Sir kein Verschulden an der Beschädigung der Maschine trifft, dieselbe vielmehr bei ord­nungsmäßiger Benützung Schaden erlitten hat, find Sie nicht ersatzpflichtig. Behauptet Ihr Arbeitgeber dies, so muß er auf dem Rechtsweg sich Genugtuung und Ersatz verschaffen. Zur Zurückhaltung Ihres Lohnes oder zu« Abzug der Reparaturkosten vo» demselben, ist er nicht be­fugt. Er hat vielmehr nach §: 115 der Reichsgewerbeord­nung Ihnen Ihren Lohn bar auszuzahlen. Tut er es nicht, können Sie ihn einklagen. Doch raten wir Ihnen, sich zunächst an das Schultheißenamt zu wenden, damit dieses Ihnen behilflich ist.

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WitteruugsUorhersage. Sonntag den 8r OttSr. Vorwiegend trüb und etwas regnerisch, mäßig kühl.

Druck und Verlag der S. W. Zatsrr'schm Buchdrnckerrt (Emil gaiser)Nagold. Für dteRedoktts« verantwortlich: K. Pa» r.

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Geschätztes Quantum: 2500 51 Rot- und 2500 51 Weißwein. Bei dem sehr schönen Stand der Weinberge und dem weit vorgeschrittenen Reifegrad der Heuer besonders gesunden und vollkommenen Trauben können wir ein recht gutes Erzeugnis in Aussicht stellen.

Die Herren Wetnkäufer laden wir, auch zur Besichtigung unserer Weinberge freundlich ein.

Den 4. Oktober 1907.

Gemeinderat.

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