Herzogs, in einer goldenen Kapsel eingeschloffen, ist unter dem Haupte des Verstorbenen gelagert. Vor dem Sarge liegen die kostbaren Kranzspenden der Großherzogin und des Kaiserpaares. Die vielen Hunderte von prächtigen Kränzen sind in den Seitenschiffen, am Altar usw. aufgestapelt. Fortwährend werden neue Blumenspenden in das Gotteshaus gebracht.
Karlsruhe, 3. Okt. Die großherzogliche Familie weilte heute Morgen längere Zeit am Sarge. Kurz vor 11 Uhr wurde dem Publikum der Zutritt zur Schloßkapelle gestattet. In feierlicher Stille geht die Bevölkerung an der aufgebahrten Leiche vorüber. Der Zudrang ist groß. Vor dem Katafalk haben Tabourets mit den Kroninstgnien Aufstellung gefunden.
r. Pforzheim, 3. Okt. Der Stadtrat hat zum Gedenken an weiland Großherzog Friedrich I für Samstag den 5. Okt. abends 8V» Uhr im städtischen Saalbau eine Trauerfeier der Bürgerschaft geplant und erläßt hiezu eine öffentliche Einladung. Van Beethovens Trauermarsch soll die würdige Feier etnleiten, es folgen: den Entschlafenen von F. B. Beneken, ein Epilog, gedichtet und gesprochen von Fr. Brombacher, Largo von Fr. Händel, eine Ansprache von Landtagsabgeordneten Stadtrat Albert Wittum, endlich „Mag auch die Liebe weinen" von Fr. Kuhlau. Mt dem Armonia religioso (strmonia rsli^loso) von F. Vio- viani wird die Trauerfeier schließen.
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Berlin, 2. Okt. Die Stellung eines Armee- Inspekteurs der fünften Armee-Inspektion wird, wie in militärischen Kreisen verlautet, an Stelle des verstorbenen Großherzogs von Baden wahrscheinlich der Generalfeld- marschall Graf Häseler erhalten, dem damit die westlichen Grenzkorps, auch das von ihm früher kommandierte 16. Armeekorps, unterstellt werden. Graf Häseler wird dann wieder in nähere Beziehungen zur Armee treten, die in ihm einen ihrer Führer im Kriegsfall steht. Der jetzige Großherzog wird, so vermutet man, wegen seinem Augenleiden die Stellung eines Armee-Inspekteurs nicht übernehmen.
Verein für Sozialpolitik.
8. n. L. Magdeburg, 2. Okt.
(Unber. Nachdr. Verb.) III. (Telegraph. Bericht.)
Die heutige Sitzung wurde von dem Berliner Untver- filätsproseffor Gierte eröffnet und geleitet. Es wurde in die Besprechung der Referate über Verfassungs- und Verwaltungs-Organisation der Städte eingetreten. An erster Stelle sprach Hofrat Dr. Rosin (Frei- burg i. Br.) Er erörterte die Fragen, ob die Ortspolizei dem Staate oder der Stadtgemeinde zukomme, ferner wer die Polizei praktisch ausüben solle, der Staat oder die Stadtgemeinde, drittens, welchen Einfluß die städtischen Körperschaften auf die Polizei haben und schließlich, ob der Bürgermeister die Persönlichkeit sei, der die Polizeigewalt zukomme. Er erörterte ferner die Frage, wie sich das Maß des Einflußes der Polizei gestaltet, wenn sie von der Kommune ausgeübt wird. Der Redner kam zu dem Resultat, daß der Stadtgemeinde die Polizei zustehen muffe, obgleich der Standpunkt der preußischen Städteordnung ein entgegengesetzter sei. Durch diese Gegensätze können leicht Reibungen entstehen, die ungünstig auf die Entwicklung der Kommune einwirken. Praktisch übt meist der Staat die Polizei aus, vielfach haben die Städte nur das Recht, die Polizeiorganisation zu bezahlen. Nach der Praxis muß vorzugsweise dem Bürgermeister die Polizeigewalt zustehen. Der Einfluß der Stadt auf die Polizei ist dann ein großer. Im allgemeinen steht aber die Polizei mehr dem Staate zu, und es kommt der Nutzen der Polizei auch in erster Linie dem Staate zu. Jedenfalls ist es häufig ein Unrecht, daß die Stadt die Polizei nicht ausschließlich ausübt. Die Stadt ist doch
eine selbständige Persönlichkeit mit eigenen Interessen. Der Staat sollte doch bedenken, daß jede Stadt ein Staat im Staate ist, und da der Staat auch anderen Körperschaften im Staate weitgehende Rechte einräumt, so sollte er sie den Kommunen nicht versagen. Die Befürchtung, daß eine Stadt Sonderintereffen verfolgen würde, ist nirgends vorhanden. Auch die Städte haben soziales Interesse. Der Redner will die Ortspolizei unter allen Umständen der Stadt zuaebilligt haben. Einige besondere Zweige der Polizei mögen dem Staate bleiben, nicht nach den Mitteln, sondern nach ihren Zwecken soll die Polizei entweder dem Staate oder der Kommune unterstehen. Das Wesen eines Rechtsstaates sei nicht nur ein formales, sondern ein praktisches. —
Privat-Dozent Sinzheim er (München) spricht die Meinung aus, daß die Ursachen der Notwendigkeit der Aenderung der Verwaltungssrganisation der Städte in den verschiedenen politischen Konstellationen zu finden seien. Er stellt die Frage, ob es notwendig sei, daß die Verfassung der Städte geändert werde. Er bejaht diese Frage und tritt für das Reichstagswahlrecht bei den Kommunalwahlen ein. Er geht dann auf die Frage der Vertretung der Sozialdemokratie in den Stadtverordnetenversammlungen ein, und erklärte es für einen Irrtum, wenn man glaube, daß der Sozialismus seinem Ziele näher komme, wenn er die Kommnnalverwaltungen einzelner Städte erobere. Die Sozialdemokratie sei in einem Wandel begriffen, viele alte Ansichten würden über Bord geworfen. Die Zahl der Sozialisten, die den Zukunftsstaat erringen wollen, habe sich sehr verringert, gegenüber denen, die sich mit einer Besserung der Verhältniffe begnügen. Es frage sich, ob es bedenklich sei, wenn die Sozialdemokratie in einer Stadtverwaltung dominiere, da ja der Staat seine Oberhoheitsrechte geltend mache. Es ist kaum anzunehmen, daß sie ihre Macht dazu benutzen würde, neue Armenrechte zu formulieren und Institutionen zu schaffen, die der breiten Masse allein nützlich sein könnten. Der Redner vertritt die Ansicht, daß die Uebernahme gewisser Betriebe durch die Städte, Straßenbahnen usw. oft nickt lediglich auS allgemeinem Interesse erfolge, sondern weil gewisse Kreise hoffen, durch den zu erzielenden Gewinn von wetteren Steuern verschont zu bleiben. Der Redner forderte zum Schluß auf, sich mehr um die Arbeiterschaft zu kümmern und eine generelle Organisationsänderung durchzuführen. — Reichstagsabg. Fis ch- beck (Berlin) bezweifelt, daß die Sozialdemokratie jemals in größerem Maße berufen sein werde, im Sinne der heutigen Kommunalverfassung wirtschaftlich tätig zu sein. Die sozialdemokratischen Abgeordneten trieben keine wirtschaftliche Politik, sondern nur Parteipolitik. Das kommunale Wahlrecht bedürfe der Besserung, aber nur in liberalem Sinne. Städtische Einrichtungen wie Straßenbahnen usw. seien von allgemeinem Interesse. — Stadtrat Landsmann (Mannheim) erklärt es für wünschenswert, daß die staatliche Oberaufsicht über die Finanzen einer Stadt aufhöre. — Univer- fitätsprofeffor Adolf Wagner (Berlin) erklärte fich für einen Gegner eines allgemeinen Kommunalwahlrechts, wie er auch kein Freund des allgemeinen Reichstagswahlrechts sei. Wenn man mit dem Hausbefitzerprivileg nicht ganz brechen wolle, so solle man den Hausbesitzern statt 50 Prozent der Stadtverordnetenplätze 10 Prozent gewähren und auch die Inhaber von Dienstwohnungen als Hausbesitzer betrachten. Er lege den letzten Wahlen zum Reichstage nicht die Bedeutung eines Sieges bei, da trotz aller Wahlniederlagen die Sozialdemokratie weiter vorwärts schreite. Ueber dem Interesse der Stadt müsse das des Staates stehen. Es sei zweckmäßig, den Städten gewisse Polizeirechte unter Oberaufsicht des Staates zu geben. Dieser muffe zur Aufrechterhaltung der Ruhe die nötigt Machtbefugnis haben. — Darauf trat eine Pause ein.
Im weiteren Verlauf der Verhandlung wies Dr. Voßberg-Schöneberg darauf hin, daß man die Arbeiter in den Kommunen Mitarbeiten lassen müsse. — Professor Dr. Weber-Berlin sieht in der Sozialdemokratie keine Gefahr für den Staat. Die wirtschaftlichen und sozialen
Mißerfolge des Reichs seien größtenteils auf das Konto einzelner dynastischer Persönlichkeiten zu setzen. — Geheimrat Bücher-Leipzig nimmt das Wort, um die Frage zu beleuchten, ob der großen Masse ein Interesse an der Kommunalpolitik beizubringen sei. Es sei ein Fehler, daß die Interessen einzelner Berufe gesondert vertreten werden. Es sei bedauerlich, daß viele Vertreter des Volkes die Interessen der Volksschichten gar nicht kennen. Das Volk will aber Vertreter haben, die mit seinen Interessen vertraut find, da dies aber bisher nicht der Fall sei, so sei also eine Verschiebung des Volkswillens vorhanden. Sozialdemokraten könnten ganz ruhig in der Gemeindeversammlung vertreten sein. Hier sei der beste Ort für sie, wo sie sich blamieren könnten. Der Redner trilt für das allgemeine gleiche Wahlrecht auch in den Kommunen ein. Man solle sich nicht vor der Gefahr fürchten, daß zuviel Sozialdemokraten hineinkommen würden; man solle nicht überall Gegner sehen, wo man auch einmal Verbündete finden könne. — Landtagsabgeordneter Goldschmidt spricht als Vertreter derHirsch- Dunckerschen Gewerkschaften. Es sei sehr schwer, die Sozialdemokratie an einer bürgerlichen Politik Mitarbeiten zu lassen, die Sozialdemokratie sei eine Partei der Theorie, wenn man sie fich praktisch betätigen lasse, so werde man bald ihren Zusammenbruch erleben. Ein großer Teil der Arbeiter habe sich längst von ihr frei gemacht. Diese Bewegung sollte man unterstützen. Das sei praktische Sozialpolitik. — Reichstagsabg. Schiffer-Düsseldorf vertritt die christlichen Gewerkschaften. Er erklärt, daß mehr als die Hälfte aller Arbeiter nicht Sozialdemokraten seien. Wenn die Sozialdemokratie vorzugsweise die Arbeiter im Reichstage und in den Kommunen vertrete, so liege dies an der Schlappheit der bürgerlichen Parteien. Man solle die jetzt sozialdemokratischen Arbeiter davon überzeugen, daß auch die bürgerlichen Parteien sozial denken und die Arbeiterinteressen vertreten wollen. — Reif-Leipzig Vertreter des deutschen Handlungsgehilfenverbandes, beklagt, daß die Handlungsgehilfen immer noch sehr stiefmütterlich behandelt werden. Er erinnert an die fehlende Sonntagsruhe, die Lehrlingszüchterei, die Frage der Fortbildungsschule u. s. w. Er hofft, daß durch ein gleiches Kommunalrecht diese Zustände gebessert werden. — Reichstagsabg. Behrens vom Gewerkverein christlicher Bergarbeiter schildert die Verhältnisse im Ruhrgebiet. Heutzutage könne man getrost dem Arbeiter bei den Kommunalwahlen die gleichen Rechte geben wie den anderen Bürgern. — Reichstagsabg. Fischdeck- Berltn erklärt noch, daß die Sozialdemokraten in den Stadtverwaltungen alle Dinge nur vom Standpunkte der Macht betrachten.
Darauf erhielten die Referenten das Schlußwort. Stadtrat Flesch-Frankfurt stellt sich noch einmal auf den Standpunkt, daß das allgemein gleiche und geheime Wahlrecht auch in den Kommunen eingeführt werden müsse. Der Schrei nach dem Ausgleich sei der Schrei nach Versöhnung. — Bürgermeister Weiß-Heidelberg trägt als praktischer Gemeindebeamter Bedenken, ein allgemeines gleiches Wahlrecht cinzuführen. — Professor Lüning-Halle hebt hervor, daß das preußische Dreiklassenwahlrecht entschieden beseitigt werden müsse, ebenso müsse das Hausbefitzerprivileg fallen. Das Grundprinzip jedes kommunalen Lebens sei die Gerechtigkeit, die immer im Auge behalten werdest müsse. Eine Ueberzahl von Arbeitern in den Kommunen sei nicht ratsam, auch andere Berufe müßten hier vertreten sein, Händler, Kaufleute, Gelehrte usw.
Nach verschiedenen persönlichen Bemerkungen schloß dann Professor Giercke-Berlin die diesjährige Generalversammlung, in dem er die Hoffnung aussprach, daß die Erörterungen reiche Früchte für die Stadtgemeinden tragen mögen.
Gags»-Meuigkeiten.
AZ» Etsdt «ld L«ck.
Nagold, 4. Oktober.
Frachtstückgüter nach München Hbf. werden wegen Streiks der Spediteurarbeiter in München bis ein- schlteßliw Samstag 5. Okt. nicht zur Beförderung angenommen.
Die Haftpflicht des Tierhalters. Dem Vernehmen nach wird dem Reichstag in der nächsten Session auch wieder eine Gesetzesvorlage betr. Abänderung des 8 833B.G.B. (Tierhalterhaftpflicht) zugehen. Die Vorlage hat bereits dem vorigen Reichstag Vorgelegen, war aber nur bis zur 1. Lesung gelangt. N. T.
Süddeutscher Landkrämer- «ud Detaillisteu- verband. Am 5. Oktober, mittags 12 Uhr, findet im Hotel Europäischer Hof und am 7. Oktober, vorm. 10 Uhr, im Gasthof z. Löwen in Reutlingen eine Detaillisten- Versammlung statt, in welcher der Vorsitzende des Verbandes über Notwendigkeit und Vorteile der Organisation sowie über die Schäden des Detailgewerbesreferiereu wird. Der Verband zählt zur Zeit 2000 Mitglieder; er wurde am 6. Dezbr. 1906 gegründet.
r. Auf den württembergische« Staatseifeu- bahue« mit einer Bahnlänge von 1962,86 km wurden im Monat August 1907 4 954107 Personen und 998705 Gütertonnen befördert, gegenüber 4185584 Personen bezw. 933780 Tonnen im gleichen Monat des Vorjahrs. Gelöst wurden aus dem Personenverkehr 2642000 aus dem Güterverkehr 3728 000 aus sonstigen Quellen 347000 im ganzen also 6717000 Zur Vergleichung seien die gleichbedeutenden Ziffern vom Vorjahr beigeiügt: 2605418 Mark, 3601523 317000 ^ und 6423941 Die
Einnahmen im ganzen vom 1. April bis zum 31. August
bringen." — „„Ganz diese Meinung,"" sag' ich, und wir protokollieren ihn 'rauf und kriegen ihn richtig zu Bett; aber mit Umständen.
Den andern Morgen komme ich zu Moseffen und sag: „Na, Moses?" - „„Herr Entspekter,"" sagt er, „„Ihnen schickt mir der gnädige Gott; sagen Sie mir um Moses Willen, habe ich gestern 200 Zentner Wull gekauft?"" — „Ne," sag' ich, „Woll nicht; aber en Affen habt Ihr Euch gekauft." — „„Waih, geschrie'n!"" sagt er, „„was tu ich mit en Affen? Aber die ganze Nacht ist mir gewesen zu Sinn, als Hab' ich 200 Zentner Wull gekauft und Hab' den Zentner mit 5 Taler zu teuer bezahlt, und im Leibe is mir zu Sinn, als wenn mir alle Knochen entzwei find."" — „Moses", sag ich, „das kommt von der heftigen Sitzung auf dem Rohrstuhle. Wo kann ein billig denkender Mensch einen bestimmter. Teil seines Körpers so abstrappzieren! Das hält auch die gemütlichste und unschülligste Seele auf die Länge nicht aus. Aber hier ist unsere Rechnung, meine Diäten stehen da mit auf; und Jochen habe ich nach Hause fahren lassen." „„Schön"", sagt er, „„Herr Entspekter,"" und bezahlt die Rechnung, denn er gehört zu den liberalen Juden und ist neugläubig, „„schön! Aber ohne Wull kann ich nicht nach Hause. Wissen Sie was Neues, wir fahren nach Prenzlau; ich Hab gestern Brief gekriegt von Moses Freudenthal, der schreibt mir, daß Moses Lilienthal von Moses Braunthal hat Brief gekriegt, das Moses Hirschthal 'ne Partie Kammwull hat gekriegt von Moses Rosenthal, und sie lagert in Prenzlau bei Moses Mosenthal."" — „Moses Löwenthal," sag ich, „das ist alles recht schön; aber auf 'ne Reise ins Preußische bim ich nicht präkawtert, denn ich bün mitgefahren, wie ich ging und stand." —
„„Haben Sie Gebräuche an Wäsche."" sagt' er, „„ich habe Wäschartike! genug bei mich. Hier!"" und, denken Sie sich! perschwadiert mir richtig ein reines Kollorett an den Hals und ein paar steife jüdische Vatermörder an die Kinnbacken und ich fahr mit ihm nach Prenzlau.
_ (Fortsetzung folgt.)
! Vergessene Erfinder. Es ist eine alte Erfahrung,
f daß die Erfinder gerade der Dinge, die wir täglich gebrauchen, am leichtesten vergessen werden. So verdankt man dem berühmten Mathematiker Paskal den Schiebekarren, der einst als große Wohltat an die Stelle des ermüdenden Tragens trat, und auch den — Omnibus. Paskal hat das System der Gesellschaftswagen erdacht und es zuerst in Paris mit Hilfe einer industriellen Gesellschaft durchgeführt. . . Eines der ersten Velozipede, den Vorläufer des heutigen Fahrrads, verdanken wir dem großen Newton. . . Ein Deutscher, namens Hantsch, hatte aber schon vor Newton einen Wagen erfunden, den der darin Sitzende ohne äußere Hilfe in Bewegung setzen konnte. In Döppelmaiers Historischen Nachrichten usw. Nürnberg 1730 wird mitgeteilt, daß der Mechaniker Joh. Hantsch, geb. 1645 in Nürnberg, einen solchen Wagen verfertigt und daß er 1694 in der Stadt bergauf und bergab mit ihm öfters Proben ablegte und in einer Stunde 2000 Schritte weit gelangte. Ebenso erzählt Doppelmaier, daß ein Uhrmacher Stephan Farfler in Altdorf, geboren 1633, fich einen dreirädrigen Wagen machte, auf dem er ohne eines andern Beihilfe fich selbst zur Kirche fuhr, weil er, von Jugend auf gelähmt, nicht gehen konnte. Dieser dreirädrige Selbstfahrer steht heute noch als Merkwürdigkeit auf der Stadtbibliothek in Nürnberg.