Division besetzt worden, die sich mit Infanterie- und Artil- lerisfeuer gegen die Vorhut der blauen 27. Division wandte, die in den Wäldern am nördlichen Fuß des KreuzbergS Deckung suchte. Nachdem die beiderseitigen Hauptkräste an die Stellungen herangezogen worden waren, ergriff Rot im Zentrum und auf dem rechten Flügel die Offensive und warf die gegnerischen Schützenketten zurück. Der linke Flügel, zu dessen Unterstützung auch Artillerie auf die Höhe 685 nordwestlich des Kreuzberges vorgeschickt worden war, war jedoch dem Angriff überlegener Streitkräfte ausgesetzt, dem er nicht stand halten konnte. Im Rückzug ging die Artil­lerie des Flügels verloren und der Rückgang griff damit auf die ganze Linie über. Im lange währenden Verfolg­ungsfeuer der blauen Division ging Rot über Hedelberg zurück. Der König wohnte sowohl der vorgestrigen Uebung an, wie der gestrigen. Diese nahm um 7 Uhr früh ihren Anfang und spielte sich in Oberefsendorf ab. Westlich dieser Ortschaft hatte die 26. Division eine verschanzte Stellung bezogen, die auf dem linken Flügel nach etwa 1 '/»ständigem Gefecht von der blauen 53. Jnfanteriebrigade in Besitz ge­nommen wurde. Auf dem rechten Flügel von Rot, dem es gelungen war, das verstärkte bayrische Detachement bei Wagenhallen in der Entwicklung zurückzuschlagen, kam es zu keiner ausgesprochenen Entscheidung. Schon um 9 Uhr wurde die Uebung beendet und dann im Beisein des Königs Kritik abgehalten. Heute werden mit einem Gefecht des ganzen Armeekorps gegen einen markierten Gegner nach einer vom König festgesetzten General- und bpezialordre die heurigen Manöver geschlossen. Die Idee des Königs gründet sich auf das Vorgehen einer blauen Armee vom Lech gegen eine rote Armee, die aus der Linie Singen TuttlingenRottweilOberndorf im Vormarsch begriffen ist und vom 19. Sept. in der Linie AulendorfSchuffen- riedUttenweiler Halt gemacht und Verschanzungen ange­legt hat. Die Kavalleriebrigade der hinter dem rechten Flügel der roten Armee marschierenden verstärkten Division (markierter Feind) erhielt den Befehl, noch am Abend des 20. Septbr. die Schufsenübergänge von Mochenwangen bis Weiffenau zu besetzen und einem Vorgehen des blauen Gegners entgegenzutreten. Die Division selbst erhielt Be­fehl, am 21. Septbr. in RichtungBaienbachBlitzenreute vorzugehen und im Verein mit der ihr unterstellten Kaval­leriebrigade den rechten Flügel der Armee zu decken. Von Blau hat die 27. Division Unterrankenreute, die 26. Division Schlier erreicht.

Ulm, 21. Sept. Die Meldung verschiedener Blätter, die Gräfl. Standesherrschast Fugger-Kirchberg-Weißenhorn, deren gegenwärtiger Inhaber Graf Georg Fugger ist, sei unter Sequester gestellt, wird berichtigt. Der Graf befindet sich nicht in Reichenhall, sondern dl München, um dort an den Reichsratsverhandlungen teilzunehmeu.

Der vo» der 7. Evaug. La«desfy«»-e ge­wählte« Ko««isfion für Lehre ««d Knltns ist

seinerzeit eine Reihe von Gegenständen zugewiesen worden. Es dürfte von Interesse sein, aus den von der Kommission gefaßten Beschlüssen die wichtigsten Punkte hervorzuheben. Zunächst handelt es sich um die Vorschläge des Syuodus betr. die reichere Ausgestaltung des Gottesdienstes, mit denen sich die Kommission durchaus einverstanden er­klärt hat, so daß die Wünsche nach einer Belebung der allzu nüchternen württ. Gottesdienstordnung ihrer Erfüllung ein gutes Stück näher gerückt worden find. Sehr umfangreich ist von der Kommission die Frage der Neuredaktiou des Kirchenbuchs behandelt worden. Bei dem ersten Teil, Gebete, wurde u. a. auch die Frage erörtert, ob nicht mit Rücksicht auf die ungeheure Veränderung unserer Erwerbs- Verhältnisse das Ernte-und Herbstdankfest in ein Fest des Dankes und der Bitte für den Segen der Arbeit über­haupt umgewandelt werden solle. Die Gründe für eine solche Aenderung wurden anerkannt, andererseits aber auch auf die Schwierigkeit hingewiesen, jene Berücksichtigung der modernen Industrie mit dem altüberkommenen Ernte- und Herbstdankfest befriedigend zu verbinden, zumal des Segens der Arbeit überhaupt in vielm Sonntagsgebeten gedacht sei. Was das Konftrmationsgelübde anbetrifft, so sprach sich die Kommission dagegen aus, die drei Berpflicht- ungsfragen in eine zusammenzufaffen. Sie beantragte vielmehr folgende Fassung: 1. Bekennet ihr euch mit Mund und Herzen zum Glauben unserer evangelischen Kirche wie er in der Heiligen Schrift begründet ist? Antwort: Ja von Herzen! 2. Wollet ihr die Sünde und alles ungött­liche Werk und Wesen fliehen und meiden? Antwort: Ja mit Gottes Hilfe! 3. Ist es hingegen euer redlicher Vor­satz, dem heiligen Sott, Vater, Sohn und Geist treu zu sein und nach seinem Willen und Wort zu leben, zu leiden und zu sterben? Antwort: Ja, und Gott selbst verleihe uns seines Geistes Gnade Md Kraft dazu. Amen. Beim Abendmahl liegt ein einstimmiger Kommisfionsantrag vor, eine im Entwurf vorgeschlagene Fassung der Absoluttons­erteilung durch eine der hessischen Liturgie entlehnte Fass­ung zu ersetzen. Bei der Trauung wurde vom Berichter­statter Fischer II. der Wunsch ausgesprochen, es möge in der Liturgie u. a. die biblische Begründung der Unterord­nung des Weibes aus Ephes. 5 entfernt und die Gleich­berechtigung der Ehegatten mehr betont werden. Diesem Wunsche wurde jedoch nur in beschränktem Maße Rechnung getragen. Bezüglich des Begräbnisses wurde auch die Feuerbestattung berücksichtigt und eine Formel für kirchliche Beerdigung neugeborener Kinder soll in Erwägung gezogen werden, ohne daß damit diese Sitte begünstigt werden soll. Zu den Mitteilungen des Evang. Syuodus betr. die Wochen- und Feiertagsgottesdienste stellt die Kom­mission eine Reihe von Anträgen; u. a. beantragt sie: Die Synode wolle sich dahin erklären, daß sie eine dem wirk­

lichen gottesdienstlichen Bedürfnis der Gemeinden entspre­chende und den veränderten Zeitverhältniffen Rechnung tragende Neugestaltung des Wochen- und FeiertagsgotteS- dtenstwesenS für eine auf die Dauer unabweisbare Not­wendigkeit halte, daß im gegenwärtigen Augenblick ein völ­liger Bruch mit einer Jahrhunderte alten bitte noch nicht angezeigt sei, daß die vorläufigen Aenderungen also Ms das unbedingt Notwendige zu beschränken seien. Im übrigen wird in den wesentlichsten Punkten den Vorschlägen der Oberkirchenbehörde zugestimmt, insbesondere empfiehlt die Kommission die Verlegung der Bußtagspredigten auf eine den örtlichen Bedürfnissen möglichst entsprechende Stunde und teilt die Bedenken der Oberkirchenbehörde gegen die Verwandlung der Feiertagspredigten in Wochenktnder- lehren. Einstimmig beantragt die Kommission, daß der Name des FeiertagsMariä Reinigung" durch den NamenDar­stellung Jesu" ersetzt werde. Endlich liegt noch der Be­richt zu der Eingabe Ms Neuenbürg betr. Gestattung des Einlzelkelchs vor. Die Kommission ist der Ansicht, daß an der vielhundertjährigen Sitte des Gesamtkelchs möglichst wenig gerüttelt werden sollte. Auch wurde bezweifelt, ob das Kirchenregiment von sich aus ohne kirchengesetzliche Regelung den Einzelkelch in einzelnen Fällen gestatten könne, obwohl er beispielsweise in WilhelmSheim bereits eingeführt sei und auch die Diakonissen dort denselben teilweise benützt haben. Immerhin wurde anerkannt, daß, wenn auch die gesundheitlichen Bedenken vielfach übertrieben werden, doch die ganze Frage schon insofern eine ernste Erwägung und Besprechung verdiene, da sich mancher durch ähnliche Be­denken erfahrungsgemäß von der Teilnahme an der Abend­mahlsfeier mit Gesamtkelch abhalten lasse. Man verzichtete demnach darauf, über die Eingabe ohne weiteres zur Tages­ordnung überzugehen und sprach sich dahin aus, sie der Oberktrchenbehörde zur Kenntnisnahme zu übergeben.

Deutsche« «eich.

U« ei»e Milliouerrerbschaft geko««eu ist die

Stadt Nürnberg. Wie dem L.-A. aus Paris gemeldet wird, äußerte ein dort fest Jahren wohnender aller Jung­geselle namens Tuchmann kurz vor seinem in dieser Woche erfolgten Hinscheiden, daß er die Absicht gehabt habe, seine Vaterstadt Nürnberg zur Erbin seines eine Million betragen­den Vermögens einzusetzen. Bet seinem letzten Besuche aber habe er die Gegend, in welcher sein Elternhaus stand, baulich so verändert gefunden, daß er doppelt bitter seine Heimat­losigkeit empfunden hätte. In dieser Stimmung ließ Tuch- mannn sich noch in Frankreich naturalisieren und testierte zugunsten der Amortifierung der französischen Staatsschuld.

Hattingen, 20. Sept. Der Kassier des hiesigen Märkischen Barckvereins, Bruno Selzermann, hat 20,000 ^ unterschlagen Md ist flüchtig. Er wird steck­brieflich verfolgt.

Köln, 21. Septbr. Als holländische Bergleute in Haarlem in Nordholland ein Kreuz zertrümmert hatten und den Christuskörper in einen glühenden Schlackenhaufen werfen wollten, fiel einer von ihnen in die glühende Masse und verbrannte. Mehrere beteiligte Bergleute wurden ver­haftet.

Trier, 21. Sept. Der 15jährige Peter Selbach und der 14jähr. Emil Riemer versuchten heute abend die Frau des Bäckermstrs. Becker zu ermorden. Sie be­traten nach vorbereitetem Plane, wissend, daß der Ehemann abwesend war, den Laden und verlangten für 5 ^ Bröt­chen. Als Frau Becker sich umdrehte, schlug Selbach sie mit einem Beil über den Kopf. Dann hielten beide die Türe zu und versetzten der schreienden Frau einen zweiten Hieb, ergriffen dann aber die Flucht. Die Burschen wur­den verhaftet. Sie legten ein offenes Geständnis ab und gaben zu, daß sie Frau Becker ermorden und berauben wollten. (Mpst.)

Gerichtssaal.

München, 23. September. Heute beginnt vor dem Schwurgericht dahier der Raubmord- und Wechselsäl» schungsprozeß Niederhofer, von dem man glaubt, daß er die ganze Woche, vielleicht noch darüber hinaus dauern werde. Es find etwa 200 Zeugen geladen, Belastungs- und Entlastungszeugen, letztere zum Teil um die Qualität der Belastungszeugen zu erschüttern. Der große Zeugen­apparat ist dadurch bedingt, daß Niederhofcr nicht nur die Haupttat, sondern alles was gegen ihn vorgebracht wird, in Abrede stellt.

Köln, 21. Sept. Der Beleidigungsprozeß Roeren- Schmidt hat heute nach dreitägiger Verhandlung sein Ende erreicht. Die heutige Sitzung, die von morgens bis gegen 8 Uhr abends gedauert hatte, war durch die Plä­doyers ausgefüllt. Der Verteidiger Roerens plädierte auf eine angemessene Strafe wegen schwerer Beleidigung Roerens und erkannte dem Angeklagten den Schutz des Paragraphen 193 nicht zu. Der Verteidiger Schmidts plädierte auf Freisprechung. Wenn das Gericht dem Angeklagten den Schutz des Paragraphen 193 zubillige, dann könne es auch über Verfehlungen in der Form hinwegkommen. Es handle sich für den Angeklagten um Ehre und Existenz. Der An­geklagte bestritt zum Schluß nochmals die Absicht jeder persönlichen Beleidigung. Der Vorsitzende setzte die Urteils- Verkündigung auf den 28. Sept nachm. 3'/, Uhr fest. Roeren wurde beim Verlassen des Gerichts von einer vielhundert- köpfigen Menge mit stürmischen Hochrufen begrüßt.

Wie«, 20. Sept. Aus Teschen wird dem N. W. T. telgraphiert: Gestern stand der 23jähr. Taglöhner Lud- wig Ctelepa unter der Anklage, den Grundbesitzer Anton Fusik ermordet zu haben, vor den Geschworenen; die 50- jährige Gattin und die 19jähr. Tochter des Ermordeten

saßen neben dem Mörder ans der Anklagebank. Die Fra des ermordeten Grundbesitzers, Marte Fusik, war beschul­digt, den Mord bestellt zu haben, und ihre Tochter war der Mitschuld mgeklagt. Mutter und Tochter lebten mit Anton Fusik in großem Unfrieden, da er ihrer Trink- und Putzsucht nicht nachgeben wollte. Schließlich wurden beide Frauen zu Fusik von solchem Haß erfüllt, daß sie beschlossen, ihn aus der Welt zu schaffen. Hiezu sollte ihnen Cielepa, der mit Mutter und Tochter ein Verhältnis unterhielt, be­hilflich sein. Eines Abends feuerte Cielepa auf Anton Fusik, als dieser mit seiner Frau das Wirtshans verließ, mehrere Schüsse ab, die den Bauern sofort töteten. Nach verübtem Morde erwartete ihn die Tochter Emilie zu Hause. Die Kronzeugen sagten aus, daß Cielepa in der ftaglichen Nacht an das Fenster der Tochter geklopft habe. Emilie öffnete und fragte:Nun, ist es beendet?", worauf Cielepa antwortete:Gut, es ist schon geschehen. Er ist tot." Darauf sagte Emilie:Ludwicka, das hast du gut gemacht!" Die Beschuldigten leugneten jede Schuld. Auf Grund der belastenden Zeugenaussagen fanden die Geschworenen die Angeklagten Cielepa und Marie Fusik des Mordes und Emilie Fusik der Mitschuld schuldig. Cielepa und Marie Fusik wurden zum Tode durch den Strang, Emilie Fusik zu 12 Jahren schweren Kerkers verurteilt.

Ausland.

Rom, 18. Sept.Giornale d'Jtalia" meldet, der Papst hat den Bischöfen Weisungen «rteilt, die der moderni­stischen Richtung angehörigen Priester nachdrücklich auf die Bestimmungen der Enzyklika hinzuweisen. Das Blatt teilt weiter mit, die Modernisten Roms hätten beschlossen, nächsten Monat in Rom eine Internationale Verlagsgesellschast ins Leben zu rufen, welche den Mittelpunkt in der Verbreitung der modernistischen Literatur bilden. Die erste Veröffent­lichung solle ein Buch über die letzte Enzyklika bilden, das gleichzeitig in Italien, Großbritannien und Amerika er­scheinen soll.

Paris, 21. Sept. Hier wurden drei Buben von 12 bis 14 Jahren von Polizisten beim Einbrüche in eine Juwelier-Auslage am Boulevard Sebastopol ertappt und festgenommen. Sie gestanden, zu einer organisierten Bande, der derMoucherons" (Rotznäschen) zu gehören, deren Mitglieder 10 bis höchstens 17 Jahre zählen. An der Spitze steht eine Frau, Lucie Marcter, deren beide Söhne von 1012 Jahren die anderen kommandieren. Sie wur­den sämtlich festgenommen. Man ermittelte, daß diese jugendliche Bande eine ganze Reihe von größeren EinbruchS- dtebstählen, auch in Küstenorten, besonders in Dieppe und Havre, verübt hat.

Paris, 18. Sept. Ter marokkanische Gegensultan Mulay Hafid beschlagnahmte die Villa eines Deutschen in Marrakesch namens Hans Richter, weil dieser von Abdul Asts seinerzeit begünstigt worden war und sich jetzt weigerte, für den Gegensultan Partei zu nehmen. In Casablanca ist bei dem Versuche, einem des Schwimmens unkundigen Fremdenlegionär beizustehen, der Leutnant Pillet ertrunken.

Petersbnrg, 20. Sept. Rußlands Marinebudget ist sehr bescheiden. Das Finanzministerium hat sich erst nach langen Verhandlungen zur Hergabe von 31 Mill. Rubel für 4 Jahre einverstanden erklärt. Im Verlauf dieser 4 Jahre sollen 4 Panzerschiffe zu je 21000 Tonnm mit verstärkter Artillerie und Turbinen gebaut werden. Als Rest sollen Hochseetorpedos von 600 Tonnen mit beson­derem Schnellgang und Unterseeboote gebaut werden.

Mexiko, 21. Sept. Nach den letzten Meldungen über den Eisenbahnzusammenstoß bei Eucarnacion beträgt die Zahl der Getöteten 63, die der Verletzten, darunter zahlreiche Schwerverletzte, 43. Der Führer des Güter­zugs wurde in Haft genommen.

Ber«ischteS.

Ein kalter Wasserstrahl. Aus der Schweiz wird derFrkf. Ztg." geschrieben: Ein kleiner Unfall soll im Verlaufe der letzten Manöver einem der höchsten militärischen Würdenträger unserer Republik in Bettlach (Kanton Solo­thurn) passiert sein. Während der Hauptprobe der Bett­lacher Feuerwehr an der Landstraße kam ein Automobil dahergefahren, das trotz Warnung der Wache seine Schnellig­keit nicht verminderte. Da richtete der Führer des Wende­rohres einen Wasserstrahl auf die Insassen. Das wirkte sofort; das Automobil hielt an und drei Herren stiegen aus: ein Offizier, ein Unteroffizier und ein Zivilist. Der letztere trat auf den Abteilungschef zu und stellte sich als Bundes­rat Forrer vot. Ein wenig verblüfft waren die Bettlacher freilich, aber sie fürchten sich nicht, obwohl der Offizier den Namen der Gemeinde notiert hat.

Die Geschichte eines Berlobnngstelegramms. Das folgende nette Histörchen macht gegenwärtig, wie man derVoss. Ztg." schreibt, die Runde durch die dänische Presse. Beim Telegraphenamt Aarhus (Jütland) lief neu­lich aus Paris ein Telegramm ein, das die Adresse führte: Prinz Royal Aarhus". Da die Stadt ein HotelRoyal" besitzt, beförderte der Expedient die Depesche dorthin, wo sie einem zeitweilig im Hotel wohnenden Herrn Prinz aus­gehändigt wurde. Der Empfänger öffnete das Telegramm und las, ohne zu verstehen, dessen dänischen Text:Die Verlobung wird zustand kommen. Gruß. Georg." Herr Prinz konnte sich keines Bekannten mit Namen Georg ent­sinnen, der sich in Paris verlobt haben konnte; er schickte darum das Telegramm zum Amt zurück und hier kam man nach genauerem Studium der Adresse zu der Annahme, daß die Depesche dem auf Schloß Marselisborg bei AarhuS wohnenden dänischen Kronprinzen zugedacht sein möchte. Und diese Annahme erwies sich denn auch als richtig. Der Vetter des Kronprinzen, Prinz Georg von Griechenland,