81 - Jahrgang.
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Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage.
Preis vierteljährlich hier 1 X, mit Träger, lohn 1.20 ^k,im Bezirks« und 10 lun-Berkehr !.2ü im übriges Württemberg IM »A. MonatSabonnementS nach Verhältnis.
Auflage 2600 .
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Jernfpvecher Wv. 29.
Jevnfprecher Wr. 29.
Bnzeigen-Gebühr f. d. Ispalt. Zeile auS gewöhn!. Schrift oder deren Raum bet !««'. Einrückung 10 bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Mit dem Plauderstübchen und
Schwäb. Landrci:'.
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Votttische Mobersicht.
Ein «euer Jungbrunnen scheint in Essen sprudeln zu sollen. In einer Volksversammlung in Leipzig beschäftigten sich dk Genossen mit dem bevorstehenden Essener Parteitag. Es wurde beantragt, daß der Parteitag entschieden Stellung gegen die Revisionisten nehmen solle, da die Mehrheit der Sozialdemokraten nach wie vor auf ihrem alten revolutionären ucd radikalen Standpunkt beharre. Besonders vrrurleitre man das Vorgehen Lei Genossen Noske, David und Bernstein, sie dem Parteitag zu besonderer Berücksichtigung empfohlen wurden.
Der Mord «« de« perfische« Wroßwefir ist von einem Geldwechsler aus Baku verübt worden, der sich nach der Tat erschossen hat. Btt drm Versuch, ihn festzu- uehmen, hat er noch einen Soldaten durch einen Schuß getötet. Mn Mitschuldiger, der den Mörder zu befreien versuchte, rwurde verhaftet. Briefe, die man bei beiden fand, zeigen, daß sie auf Befehl des revolutionären Komitees in Baku -gehandelt haben.
Nach einer Meldung des „Temps" aus Tanger
vom Dienstag sind zwei Abgesandte des Machsen bri El Torres cmgekommcn, um ihm drei Briefe zu überbringen, die er auf schnellstem Weg an Mulch Hafis, den Kaid Aissa ben Omar und den Kaid der Anflus gelangen lassen soll. — Admiral Philibeit hat am Dienstag aus Casablanca nach Paris telegraphiert, daß die letzten aus Fez gekommenen Europäer Larrasch verlassen und sich auf den Kreuzer „Forbin" begeben haben. Die Städte seien fortgesetzt ruhig. Eine Aufklärungsabteilung sei acht bis zchn Kilometer im Osten des Lagers von Casablanca vorgegangcn und zurückgekehrt, nachdem sie den Widerstand leistenden Feind zerstreut hatte. Der Kreuzer „Glowe" habe die Bewegung durch Abgabe von 150 Schüssen unterstützt. — Weiler wird aus Casablanca gemeldet: Die am Montag nachmittag außerhalb der Vorposteukette unternommene Rekognoszierung führte zu einem heftigen Kampf mit den in der Umgebung der Stadt lagernden Stämmen. Diese hatten große Verluste. Aus französischer Seite betrugen di« Verluste acht Tote und siebzehn Verwundete. Unter den Toten befinden sich Major Preuvost vom 1. Regiment der Fremdenlegion und ein Leutnant von dcn Schützen. — Am Dienstag früh sandte General Drude wieder eine große Truppemnacht aus, die parallel der Seelüfte vorgmg. Diese Truppe wurde um 8 Uhr morgens ans allen Seiten von Marokkanern in großer Zahl angegriffen. Gegen 1 Uhr mittags hatten die Franzosen alle Angriffe zurückgejchlageu und sich nach dem Lager zurückgezogen. — Der Stamm der Bent Tassen, der zwischen Fez und Rabat seinen Wohnsitz hat, hat sich für Muley Hafid erklärt. Die Stamnresan- gehorigen wollen keinem Beamten gehorchen, der nicht von
Krn Heflchwisterkrnö.*)
von Maximilian Schmidt.
(Nschdruck verbeten.)
Leutnant Felhuber dom bayerischen X. Infanterie- Regiment zählte zu den beliebtesten Offizieren der Festungsgarnison. Er, sowie Leutnant Schlosser — beide standen bei verschiedenen Regimentern des Platzes — waren die Arrangeure von vielerlei Vergnügungen und erwarben sich
*) Mit Erlaubnis^, der Berlagtbuchhanblunz Enhlin und Laiblin ln Reutlingen.
Biographie Maximilian Schmidts. Maximilian Schmidt jst am 25. Krbr. 1882 zu Eschlkam im Bayerwaltze, nahe der böhmischen Srenze, geboren. Sein Pater war Zollbeamter, vormals «ährend der Befreiungskriege Offizier, seine Mutttr die Tochter drS fürstl. Kemptischen Hof- und Kadinettratt von Karg. Mit dem 10. Lebensjahr kam er in die Studienanstalt Metten, einigt Jahre später an das Bymnastum in Paffav, und nachdem sein Batrr nach Hof m Oberfranken als HauptzollarntSverwalter versetzt wurde, absol- "ikrte er die dortige technische Schule, um 1848 die Polytechnische Schule in München zu beziehen, um sich zum Ingenieur aurzudtlden Eel,»t!ttrttt der kriegerischen Ereignisse im Jahre 1850 trat er als Freiwilliger in die bayrisch» Armee. Ec ward längere Zeit zum topographischen Bureau de» Eeneralstabtk und später als Leutnant zu« JnspektionSosfizler im kgl. Kadettenkorps kommandiert. Den Feldzug 1865 machte er beim 1. Infanterieregiment als Oberleut- w»g°n hervorragender Tapferkeit bei Hrlmstadt mit dem Milttärverdienstorden ausgezeichnet und avancierte noch vor Beendigung deS Feldzuges zum Hauptmann. Während de» Feld« zug» 1870/71 ward er a» Adjutant in de, Festung Ul« verwendet. Infolge eine» hartnäckigen nervöse» Leiden» ward er erst zeitlich und im Jahre 1874 definitiv penfioniert. Im Jahre 1884 wurde er wegen seiner Verdienste um die vaterländische VolkSliteratur zu« K. Hofrar ernannt. Maximilian Schmidt feierte am 25. Febr. 1007 sein 75. EeburtSfrst. Bei dieser »elegenheit mrd wie schon zu seinem 70 EeburtSfeste erschienen in der gesamten deutschen Presse ehren« volle Besprechungen über Schmidt'» Werk«.
Kagold, Areitag dm «. Sextemöer
ihm ernannt ist. "Sie drohen, Larrasch anzugreifen und zu
plündern, wenn der Proklamation Muley Hafids dort nicht zugestimmt werde. — Aus Tanger wird vom 3. Septbr. noch gemeldet: Raisuli befindet sich bei dem Stamm Beni Jdder und soll erklärt haben, er beabsichtige nicht, nach Tanger, Tetuan oder irgend einem andern Ort der Umgebung zu kommen.
Die Proklamation Muley Hafids.
Paris, 3. Sept. Die Blätter veröffentlichen den Text der Proklamation Muley Hafids, die in den Moscheen von Mazagan verlesen wurde. Sie besagt, daß die Muselmänner, welche die Besetzung von Udschda als einen Scherz betrachtet hätten, der wert sei, verspottet zu werden, ihre Brüder ohne Hilfe ließen. Demzufolge bemächtigten sich die Feinde, als sie dir Schwäche und Ohnmacht des gegenwärtigen Sultans, der nur mit Vergnügen beschäftigt wäre, kennen lernten, des größten marokkanischen Hafens, Casablanca, vertrieben die Einwohner und sandten zahlreiche Schiffe aus, um gegen die übrigen Häsen vorzugehen. Der Feind geht mit der Absicht um, sich der Städte Fez und Marakesch zu bemächtigen. Muley Hafid fügt hinzu, daß er dem einmütigen Wunsche dcr Mohammedaner, ihn zum Sultan auszurufen, damit er ihre Interessen verteidige und den Feind nach dem Meere zurückwerft, nachgegeben, und die Wahl angenommen habe. Seine Fahne sei mit Jubel begrüßt und seine Thronbesteigung öffentlich verkündigt worden. Er habe Gott gebeten, ihm bei der Ausführung des ihm auferlegten Werkes Beistand zu leistem_
PageS-Aeuigkeiten.
Alls Gtadt Wrd Land.
r. Calw, 5. Sept. Die Bezirksschulversammlung, der sämtliche Lehrer des Bezirks, einige Geistliche und der Dekan des Bezirks anwohuten, fand gestern unter Vorsitz des Bezirksschulinspektors, Stadtpfarrer Schund von hier, statt. Aus dem Bericht des Bezirksschulinspektors entnehmen wir, daß 70 Lehrer 4349 Schüler (-s- 18 gegen das Vorjahr) und zwar 2094 Knaben und 2255 Maschen unterrichten. Im Durchschnitt kommen auf eine Lehrkraft 62 Schüler. Abteilungsunterricht wird in 41 Klaffen erteilt. Die Schülerzaht einer Klaffe schwankt zwischen 20 und 122 Schülern; dabci sind 6 Schulklassen mit über 100 Schülern besetzt. Lehrer Mönch in Rötenbach referierte über den Naturgeschichtsunterricht nach dem neuen Lehrplan mit Berücksichtigung der Schulverhältniffe, sowie der natürlichen Verhältnisse unseres Bezirks. Lehrer Bickel-Stammheim hielt einen überaus lehrreichen Vortrag über das Reformzeichnen. Das gemeinsame Essen fand im Waldhorn statt.
r. Barersbro»», OA. Freudenstadt, 5. Sept. Die 80jährige Witwe Schmieder aus Schönmünz, die bei der
dadurch den Dank aller, besonders aber der Damenwelt. Felhuber hatte ein hübsches, männliches Aeußeres und war in seiner Denkungsart ein vollkommener Kavalier, wenn er auch in seinem bürgerlichen Wappen nur den Pflug führte.
Sein Vater war ein wohlhabender Großgrundbesitzer. Doch war es nicht das Bewußtsein seiner guten materiellen Lage allein, das ihn wagen ließ, seine Augen zu dem Töchterchen des alten, gestrengen Festungskommandantm zu erheben, das sein Herz in Fesseln geschlagen; das schöne Fräulein selbst hatte ihn bet Kotillonturen sichtlich ausgezeichnet und die meisten Orden, welche er am Aschermittwoch an den Spiegel Heftete, wobei er gleichsam die schöne Zeit des nun verflossenen Karnevals nochmals geistig durchlebte, — sie waren von Laura.
Und „An Laura" brachte er jetzt, gleich Friedrich von Schiller, seine innersten Gefühle in Verse und verewigte sie auf rosa Papier, das der Holden früher oder später bestimmt sein sollte. Er plagte gerade sein Genie um einen passenden Reim aus „Durst", denn es hieß auf einer Zeile: „Du stilltest meiner Seele heißen Durst," worauf er immer nur „Wurst" fand. Das Bild eines Fleischerladens mußte natürlich seine poetische Stimmung beeinträchtigen und diese schließlich ganz verflüchtigen.
ES hatte geklopft und herein kam ein junger, häßlicher Bursche. Eine Mütze aus Fuchspelz war auf den dicken Kopf gestülpt, ein grün und rot gestrickter Schlips doppelt um seinen Hals gewunden. Dazu trug er eine abgenutzte Jacke und lange Lederhosen, feste Schnürschuhe und in den mit wollenen Fäustlingen bedeckten Händen den langen Hasel- nußstock.
Alles an dem Menschen war plump: Der runde Kopf, der weite Mund mit den dicken, schwülstigen Lippen, deren obere ein dnnkelroter, vernachlässigter Schnurrbart bedeckte,
1907
Kaufmannswitwe Finkbeincr hier untergebracht war, schlief, wie es den Anschein hat, bei brennendem Licht ein und das Bett fing Feuer. Den Hausgenossen gelang es zwar, den Brand zu löschen, ehe er eine größere Ausdehnung angenommen hatte, aber die bedauernswerte Frau hatte schon so schwere Brandwunden erlitten, daß sie nach «mgln Stunden starb. _
Stuttgarts 5. Sept. Die evangelische Landessynode tritt nach dem „Schwäbischen Merkur" in der zweiten Hälfte des Oktobers zu vierwöchiger Tagung zusammen.
Stuttgart, 5. Sept. Der komm. General v. Fallors reiste in Begleitung von 2 Offizieren seines Stabes und des Chefs des Generalstabs des Armeekorps gestern nachmittag im Automobil auf den Truppenübungsplatz Mün- singen und wohnte dort heute dem Brigadeexerzieren der 53. Jnfanteriebrigade bei. — Das Infanterieregiment Kaiser Friedrich Nr. 125 wurde heute mit der Bahn in die Gegend bei Ravensburg befördert, wo morgen die Manöver der 51. Infanterie-Brigade beginnen.
r. Cannstatt, 5. Sept. (Cannstattcr Volksfest.) Nach dem nunmehr sestgestellten Programm wird die Studt- gemeinde Stuttgart folgende Veranstaltungen treffen: Am Samstag, den 28. Sept., nachmittags 3 Uhr werden von Schülern verschiedener Lehranstalten Groß-Stuttgarts (Eber- Hardt-Ludwigs-Gymnaflum, Realgymnasium, Wilhelms- Realschule, Neue Realschule, Bürgerschule, Volksschule) Freiübungen und Jugendspiele im sog. „Kreis" ausgeführt. Die Spiele bestehen im Tauziehen mit Wettlauf, Wettlaus um Preise, Spielen mit Grenzball, Schleuderball, Schlagball, Faustball, Fußball, Völkerball, Vexierball, Barlauf mit dritten Mann schlagen. Als Preise werden Bücher abgegeben, jeder mitwirkende Schüler erhält eine hübsche Denkmünze und ein Vesperbrot. Am Sonntag, den 29. Sept., Nachmittags 2'/. Uhr findet eine Prämierung erstklassiger Arbeitspferde, (Gebrauchspferde und Remontepferde) statt, der sich ein Pferdewettrennen bestehend im Galoppreiten, Trabreiten, Trabwagcnfahren und Bauernrennen anschtießt.
r. Tübingen, 5. Sepl. Hier soll ein deutsches Institut für ärztliche Mission zur Einrichtung kommen. Ein Freund der Sache hat dazu 30 000 zum Ankauf des Areals bestimmt. Mit dem Bau des Hauses soll erst begonnen werden, wenn 100 000 beisammen sind.
Tübingen, 5. Sept. Die Bauarbeiten am Eisenbahnbau Herrenberg-Tübingen sind seit einigen Tagen (zum drittenmal) aufs neue eingestellt worden. Ueber den eigentlichen Grund verlautet nichts Bestimmtes; es heißt, eine gemeinschaftliche Eingabe von Tübinger Professoren sei die Veranlassung.
r. Reutlingen, 5. Septbr. Die Hopfenernte wird, günstige Witterung vorausgesetzt, in den nächsten Tage«
die große, etwas gebogene Nase; sehr weit und groß waren sogar seine ins Grünliche spielenden Augen.
„Wollt Ihr zu mir?" fragte ärgerlich der Offizier.
„Ja, freiU, Herr Litnant — kennst mi denn uit? I bin ja der Johann Meier, dei' G'schwisterkind; 's Hanserl bin i vom Viehhändler Meier. D' Schwester von deiner Muatta is ja mei' Muatta. No', so grüaß di halt Gott!"
„Grüß Gott!" erwiderte der Offizier. „Der jHaus bist? Dich Hab' ich ja seit 8 Jahren nimmer g'sehn. Leg doch ab!" Dabei blickte er nach der Pelzkappe des andern.
„Bin so frei," entgegnete dieser, Mütze und Stock auf den Tisch legend und sich dann bequem aufs Sofa setzend.
„Was treibst d' denn? Was bist denn?" fragte der Offizier.
„Nix bin i. Nach Schrullhausen Hab' i a Herd Ochsen mittreib'n helfen und da Hab i' mir denkt, mach' i mein Vettern a Freud, Hab' i mir denkt, und überrasch'n. Der wird schaug'n, Hab t mir denkt."
„Ich schau auch," entgegnete Fehlhuber.
Dieser nach allem möglichen duftende, gemütliche Vetter war gerade genug für den Aschermittwoch. Er war der Sohn eines reichen, aber geizigen Viehhändlers und mehr im Stall, wie in der Stube erzogen worden.
„Schade, daß du nicht gestern gekommen bist," meinte der Offizier sarkastisch.
„O mein Gott, i bin so kreuzfidel g'wen gestern, Fastnacht Hab' i g'feiert! Wenn 's dir g'legen war', so gehn ma jetzt ins Wirtshaus, denn i bin hungri und dursti. Und da sollst nach« hör'n, was i für an Plan Hab. Und an' schön Gruaß soll i ausrichten von deiner Frau Muatta uud von meiniger Muatta und da is a Briaferl, wo alles g'schrieben steht."
Felhuber nahm den Brief und las. Er war von
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