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Kaiserin lächelnd sagt: „Nehmen Sie doch Koste!" Der Graf kommt dem Befehl nach und hält die Taste, ohne die Unterhaltung zu unterbrechen, in der Hand. Da tritt der Kaiser auf ihn zu: „Nun, Gneisenau, Sie trinken ja nicht." Gneisenau bringt einige Worte der Entschuldigung vor. „Dann sehen Sie doch wenigstens die Taste an:" Gneisenau thut es; Thränen der Rührung treten ihm in die Augen; auf der Tuffe ist das Bild seines Vaters. Mit heiterem Wohlwollen sagt der Kaiser: „Habe die Tasse heute früh auf der Promenade gesehen und für Sie gekauft! Müssen immer daraus trinken!"
Calw.
Lanälvirt^ckmMckee KezirHsoeeem.
Aufforderung zum künstlichen Jutterbau.
Der landw. Bezirksverein hat sich seit dem Jahr 1863 die Aufgabe gestellt, durch Förderung des künstlichen Futterbaus nach Möglichkeit zur Hebung des landw. Betriebs auf dem Schwarzwalde beizutragen, weil er hierin das beste, ja geradezu unentbehrliche Hilfsmittel zu diesem Zwecke erkannt hat und es wird ihm von keiner Seite das Zeugniß versagt werden können, daß er das Grundübel, an dem so viele Wirthschuften krank sind, Futternoth und Streunoth, in der allein richtigen Weise zu heben unermüdet bestrebt gewesen ist. Dieser sich selbst gestellten Aufgabe will aber der Verein auch in Zukunft nicht untreu werden, da die Nützlichkeit seines Verfahrens, seinen Mitgliedern ausgezeichneten Samen zu möglichst billigem Preise zu liefern, alljährlich in einer Weise Anerkennung findet, daß darin die dringende Aufforderung, in der bisherigen Weise auch ferner fortzufahren, ganz unzweideutig erkannt werden muß. Ja, der Verein trägt sich sogar mit der Hoffnung, daß Mancher, der den vom Verein empfohlenen künstlichen Futterbau immer noch mit etwas Unglauben und Mißtrauen betrachtete, durch die vielen alljährlich vor Augen liegenden gelungenen Kulturen endlich überzeugt und zur lüstern Einsicht bekehrt werden könnte.
Unter Wiederholung ter festen Regel, deren Mißachtung sich selbst straft, daß nemlich der künstliche Futterbau nur in kräftigem und reinem Felde möglich ist, ladet nun der Verein seine Mitglieder ein, ihren Bedarf an Samen spätestens bis
Samstag, den S. März d. I.
bei dem Unterzeichneten Verernssekrelär Horlacher unter Angabe der Größe des Grundstücks oder in Pfunden, deren Zahl mit 5 theilbar sein muß, anzumelden.
Nichtmitglieder, insbesondere die Mitglieder des landw. Con-> sumvereins, in dessen Aufgabe die Beschaffung eines kleinen Quantums von Sämereien und die pfundweise Verteilung derselben nicht liegt, können aus« nahmsweise ihren Bedarf an Grassamen und dem zur Mischung gehörenden weißen und gelben Klee ebenfalls durch den landw. Bezirksverein beziehen, selbstverständlich jedoch nur zum Selbstkostenpreise, während die Mitglieder des landw. Bezirksvereins durch Uebernahme aller Unkosten auf die Vereinskaffe Preis-Ermäßigung genießen.
Die Herren Oltsvorsteher auf der Waldseite des Bezirks werden freund« lichst ersucht, Vorstehendes gehörig bekannt zu machen und die gesammelten Bestellungen mit der Namenliste der Besteller auf obigen Termin an den Vereinssicretär einzusenden.
Calw, den 7. Febr. 1889. Der Vereins vor stand.
Supper.
E. Horlacher, Secretär.
Obstbaume betrestenä.
Das letzte reiche Obstjahr hat es recht deutlich erkennen lasten, von welchem Werthe der Besitz von Obstbäumen ist, und Mancher, der der Obstbaumzucht bis jetzt gleichgültig gegenüberstand, ist zu dem Entschluß ge« kommen, Obstbäume zu pflanzen, oder seine älteren, ungenügenden Pflanzungen zu vermehren. Um Allen, welche zu diesem Entschlüsse gekommen sind, die Ausführung desselben zu erleichtern, bin ich auch in diesem Frühjahr bereit, Obstbäume in schönster und starker Qualität und zu billigstem Preise aus einer der renommirtesten Baumschulen mittelst persönlicher Auswahl zu besorgen und wollen Anmeldungen längstens bis Samstag, den S. März,
bei mir gemacht werden. Zur Anpflanzung empfehle ich neben den Kernobstbäumen (hochstämmig und Pyramiden) insbesondere auch veredelte Zwetschgen und Kirschen, die in kurzer Zeit schöne Erträge liefern, und mache ich insbesondere auch Gemeinden auf diese Gelegenheit zu billigem Bezüge von Bäumen aufmerksam.
Calw, 7. Febr. 1889. Der Vereinssccretär:
E. Horlacher.
Gottesdienste am Sonntag, den 17. Februar 1889.
Vom Turm - 353. Normittagspredigt: Herr Dekan Braun. 1 Uhr Christenlehre mit den Söhnen.
Gotteräienste ia äer Aletstoäistenkapekke am Sonntag, den 17. Februar 1889, morgens l^lO Uhr, abends 5 Uhr.
Amtliche Kkkmmt»mchungkn.
Hirsau,
Oberamts Calw.
Haus- und Küferei-Verkauf.
In der Konkurssache über das Nachlaßvermögen des -f Johann Georg Krafft, gew. Küfers und Weinhändlers dahier bringe ich infolge Beschlußes des Gläubigerausschusses am Montag, den 18. Febr. d I., mittags 1 Uhr, auf dem Rathauje dahier aus freier Hand zum erstenmal zur öffentlichen Versteigerung:
1 a 43 gm ein zweistöckiges Wohnhaus mit zweistöckigem Wohnungsanbau,
— „ 62 „ Anbau mit einer Werkstatt und einem gewölbten Keller,
—- „ 16 „ Remise (Holzhütte),
1 „ 26 „ Ho fraum,
2 a 87 gm auf dem Viehhof,
Anschlag 12,000 »K
17 » 67 qm Wiese im Waldacker, Anschlag 550 ^
Auf dem Anwesen, welches ganz neu umgebaut und vorzüglich eingerichtet ist, auch eine günstige Lage hat, wurde seit mehreren Jahren eine Küferei und Weinhandlung betrieben und es ist einem strebsamen Manne in dem von Fremden vielfach besuchten Luftkurort Hirsau ein gutes Fortkommen gesichert. Der KüserhandwerkSzeug befindet sich' im besten Zustande und kann miterworben werden.
Der Verkaufskommission unbekannte Liebhaber haben sich durch Vermögens- zeugniffe auszuweisen.
Der Konkursverwalter: Verw.-Aktuar Kober in Calw.
Revier Hirsau.
Stammoh-Ferkauf
am Samstag, den 23. Februar, -vormittags 9 Uhr, -auf dem Rathaus in Calw, aus Distrikt ' Lützenhardt, Abt. Ulrichsucker, Hühnerteich, Oelgrund, Forchen, und aus Distrikt Wcckenhardt, Abt Ob. Marderhalde, Muckmiß Neue Badstraße, sowie sämtliches Scheidholz, nemlich:
5 Buchen mit 2 Fm., 2102 Stück Nadelholz-Langholz mit 654 Fm. I.,H. Kl. und 1100 Fm. III./IV. Kl., 1l7 St. Nadelholzlangholz V. Kl. mit 25 Fm., 174 St. desql. Sägholz mit 120 Fm. I. III. Kl.
Revier Hirsau.
Vergebung von Wegbanarbeiten.
Am Donnerstag, den 21. Febr., vormittags 10 Uhr, wird im Rößle zu Hirsau die Chaussierung des „Neuen Weges" im Staats, wald Ottenbronnerberg im öffentlichen Aufstreich vergeben.
Nach dem Kostenüberschlag, der bei der Unterzeichneten Stelle eingesehen werden kann, sind vorgesehen für Plante . . 630 ^
„ Chaussierung 928 „ 35 „ K. Revteramt.
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