normal erschien, ohne daß jedoch so Schlimmes zu denken var Seine Abnormität soll sich früher hauptsächlich in einer außergewöhnlich großen Freßlust gezeigt haben (der Ausdruck effen wäre zu schwach). Eine zahlreiche Kinderschar betrauert die Mutter.
Serichtssaal.
r. Ulm, 13. Aug. Der frühere Soldat 2. Kl. Josef Fendt vom 12. Ins. Reg. in Neu-Ulm ist vor 12 Jahren desertiert, wurde aber ergriffen und ließ sich nach einer wiederholten Fahnenflucht als Fremdenlegionär anwerben. Nachdem er 4°/i Jahre in Afrika gedient hatte, erschoß er als Grenzposten auf Madagaskar einen Legionär, der einen Vorgesetzten angegriffen hatte. Zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt, nach 6 Jahren aber begnadigt, wurde er aus Frankreich ausgewiesen und beim Ueberschreiten der Grenze festgenommen. Er wurde nun zu 1 Jahr Gefängnis und neuerlicher Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes verurteilt.
Deutsche« Reich.
Berlin, 14. Aug. Die Eisenbahnverbindung Berlin-Stuttgart wird am 1. Okt. ds. Js. eine Verschlechterung erfahren, die umso empfindlicher ist, als die Verbindung auch jetzt schon besonders bei Tag viel zu wünschen übrig läßt. Der neue V-Zug Nürnberg—Stuttgart—Zürich ab Berlin Anhalter Bahnhof nachmittags 2 Uhr verkehrt jetzt während des ganzen Sommers durchaus. Vom 1. Oktober an soll dieser Zug nur bis Halle durchgeführt werden. Zur weiteren Verbindung soll dann der 10 Minuten früher gehende Frankfurter Schnellzug benützt werden. Da dieser aber keine dritte Klasse hat, kommt er nur für die Reisenden der ersten und zweiten Klaffe in Betracht. Die Fahrgäste dritter Klasse müssen in Halle umsteigen und dort längere Zeit liegen bleiben. (Mpst.)
Berlin, 13. Aug. Der „Staatsanzeiger" veröffentlicht das Gesetz gegen die Verunstaltung von Ortschaften und landschaftlich hervorragenden Gegenden.
Billinge«, 12. Aug. Gestern nachmittag passierte derlOOOOOste Besucher die Ausstellung. Es war ein Eisrnbahnheizer, dem eine Standuhr im Werte von 100 ^ überreicht wurde. Am Dienstag treffen die Erbroßherzoglichen Herrschaften hier ein.
Vom Bodenfee, 12. Aug. Gegenwärtig scheint sich am Bodensee ein geriebener Dieb herumzutreiben, der mit Vorliebe den Kabinen der Badeanstalten seine Besuche ab- stattet. Nachdem aus Lindau, Bregenz und Ueberlingen Badegästen Uhren und ziemliche Geldsummen abhanden gekommen waren, ereignete sich vor einigen Tagen in Konstanz wieder ein solcher Fall. Dem Dieb fielen Uhr und Geldtasche des Badegasts zum Opfer, während ein Portefeuille mit 600 Inhalt in der Rocktasche'des Badegasts unbeachtet blieben. Der Dieb wird als korpulent, 1,68 m groß und mit einem schwarzen Schnurrbart versehen geschildert.
Herbstei«, 14. Aug. Ein Großfeuer. Im Hause eines hiesigen Bäckers brach in der letzten Nacht Feuer aus, das sich über einen großen Teil des Orts ausbreitete. Es sind ungefähr «O Häuser abgebrannt. Die Kirche, das Amtsgericht und die Bezirkssparkasse, welche bedroht waren, sind gerettet, dagegen sind die Schule und das katholische Pfarrhaus niedergebrannt. Die Entstehungsursache des Feuers ist unbekannt, da die Bewohner beim Ausbuch des Brandes mit Feldarbeiten beschäftigt waren. Das Feuer war heute lgegen abend eingedämmt und jede Gefahr beseitigt. Es konnte nur wenig gerettet werden.
Betzdorf, 12. Aug. Zu der Entdeckung von zwei Kinderleichen in dem am Sonntag abend 7.30 Uhr hier eintreffenden Schnellzuge aus Köln wird mitgeteilt, daß kurz nach Ankunft des Zuges ein ziemlich umfangreicher Karton als Fundsache auf das Stationsbureau gebracht wurde. Der von dem Gepäckstück ausgehende widerliche Geruch veranlaßte die Beamten, es zu öffnen, worauf man die Entdeckung machte, daß es zwei Kinderleichen weiblichen Geschlechts, offenbar Zwillinge, enthielt, die schon stark in Verwesung übergegangen waren. Umhüllt waren die Körper mit alten Tüchern, die stark mit Kampher durchsetzt waren, um den Verwesungsgeruch möglichst zu vermindern. Nach ärztlichem Urteil sind die Kinder schon mindestens drei Tage tot und haben nicht lange gelebt. Jedenfalls handelt es sich um ein Verbrechen, dessen sich anscheinend ein Ehepaar schuldig gemacht hat, das auf der Station Eitorf den Zug verließ.
Recklinghausen, 12. Aug. Auf der Fahrt von Wanne nach hier wurde in einem Abteil vierter Klaffe einem Reisenden von einem Mitreisenden aus einer Kognakflasche zu trinken gegeben. Kaum hatte der Mann getrunken, als er heftige Schmerzen verspürte und bewußtlos öjllEmenbrach. Auf der nächsten Station wurde von einem Arzt Vergiftung festgestellt. Der Mann, dem während seines bewußtlosen Zustandes Uhr und Kette, sowie das P^AOnnale mit 36 ^ Inhalt geraubt worden war, liegt bedenklich darnieder. Der Täter ist entkommeu.
. Aug. Im Hause Krupp von Bohle'n
und Halbach wurde heute nachmittag ein Stammhalter geboren. Das.Ereignis wurde durch Kanonenschüsse bekanntgegeben.
.Wen, 12. August Der jugendliche Fleischergeselle Adolf Hübner aus Sachsen wurde bei Nekla ermordet aufgefunden. Der Leiche war die Haut von den Hüsten an über den Kopf gezogen. Fleischstücke waren herausgeschnitten und die Finger abgehackt. Ter Täter ist noch nicht ermittelt.
Zrrm Fall Hau.
In der Breslauer Halbmonatsschrift „Gesetz und Recht" hat Staatsanwalt Dr. Wulfsen in Dresden eine Studie veröffentlicht, die in packender Darstellung den rätselhaften Charakter und pathologischen Zustand des Verurteilten bloßlegt und zu überraschenden Schlußfolgerungen gelangt. Diese Studie ist als Sonderabdruck unter dem Titel „Kriminalpsychologie im Mordprozeß Hau" im Verlag von Alfred Langewort in Breslau erschienen und kostet 50 Der Verfasser schließt seine Ausführungen mit folgendem:
Nach allem ist es mit großer Wahrscheinlichkeit richtig, was in der Presse gesagt worden ist, daß in Karlsruhe der Schwarzwälder Baucrnverstand dem amerikanischen Uebermenschentum eine Niederlage bereitet hat. Es ist nämlich auch behauptet worden, in Amerika könne ein Angeklagter nicht verurteilt werden, wenn er nicht Rede stehe. Vielleicht hatte Hau bei seiner Verteidigung auch diese Maxime mit im Auge.
Der Verteidiger hat leider seiner allerdings schweren Aufgabe nicht genügend entsprochen. Wie sehr ihn, ebenso wie den Vorsitzenden und den Staatsanwalt, die Eigenart in der Verteidigung des Angeklagten nervös machen mußte, so trifft ihn doch die Schuld, daß eine solche Leidenschaftlichkeit in die Verhandlung getragen wurde. Damit hat er auch die Leidenschaftlichkeit in der Oeffentlichkeit milverschuldet, wennschon wir den bekannten erregbaren Charakter der Badenser ebensosehr mit in Rechnung ziehen müssen. Aber wenn der Verteidiger im Gerichtssaale den Staatsanwalt fordert, wenn er also mit seinem eigenen Leben gewissermaßen für seinen Klienten eintrilt, da muß ja das Volk, das vom gefährlichen Indizienbeweise sowieso nichts wissen will, der Meinung werden, daß im Gerichtssaale ein Unschuldiger vergewaltigt werden soll. Und auch für den schuldigen Verbrecher hat das Volk eine gewisse Teilnahme, ja Sympathie, die auf die instinktive Ahnung dessen zurückgeht, daß er ein Produkt seiner Veranlagung, Erziehung und Lebensschicksale ist. Auch vom Verbrecher Nietzsches hat das Volk einen dunklen Begriff. Es brauchen deshalb nur noch einige Schreier und Johler hinzuzukommen, die für die Sache selbst gar kein Interesse oder Verständnis zu haben brauchen, und der Landfriedens- bruch ist fertig. Wie sehr die Oeffentlichkeit zum Mitspieler: geneigt war, ersah ja der Verteidiger aus den vielen Briefen von Schelmen und Schadenfrohen, die die Justiz, wie nicht selten in derartigen Sensationsprozesien, zu närren oder irre zu führen versuchten. Wie heftig das Publikum im Verhandlungssaale in Mitleidenschaft gezogen worden ist ergeben die Kundgebungen gegen die Staatsanwaltschaft und die Bravorufe auf die Antwort des Zeugen Lenck — des freigesprochcnen Sittlichkeitsdelinquenten — dem Vorsitzenden gegenüber: „Eine ganz genau präzise Antwort würde einen falschen Eindruck erwecken". Zur Erfüllung solcher Aufgaben wie im Prozeß Hau gehören vor allen Dingen Ruhe und Besonnenheit. Sie müssen vor allem auch den Geschworenen gewahrt werden. Der Verteidiger hat alles getan, um ihnen das Verständnis und die Stimmung für die Feinheit der im Falle Hau gelegenen psychologischen Fragen zu nehmen. Der Verteidiger ging, wie sein Klient, „auf das Ganze", wie man zu sagen pflegt. Er hätte sich aber dem wuchtigen Indizienbeweise, der ganz sicher nicht nur ein Kartenhaus ist, nicht verschließen sollen. In seiner Ansicht scheint er sich durch Aschaffenburgs Brief, den er auch im Plaidoyer ausgespielt hat, bestärkt gefühlt zu haben. Aschaffenburg ist vom ersten Besuche bei Hau der Ueberzeugung gewesen, daß er am Morde keine Schuld hat! Die Behörden arbeiten also monatelang, die Geschworenen eine Woche lang an der Erforschung der Wahrheit, der Psychiater aber weiß sie schon nach zwei Stunden? Die Frage nach Zusammentreffen von versuchter vorsätzlicher Tötung der Tochter und vollendeter fahrlässiger Tötung der Mutter zufolge verfehlten Zieles konnte der Verteidiger noch Haus's Geständnisse wohl mit Recht nicht mehr ausnehmen.
Aber die Frage, ob vorsätzliche Tötung mit oder ohne Ueberlegung, ob Mord oder Totschlag vorliegt, bot zum Eindringen in die von uns entwickelte Psychologie Hau's sehr wohl Anlaß. Wenn Hau bei Verübung der Tat auch nicht, wie die Psychiater bestätigten, von einer sein Bewußtsein ausschließenden Gemütscrregung ergriffen war, so fragt sich doch, wie hoch man den Grad seines Affektes einschätzen will. Daß er starker Affekte überhaupt fähig ist, hat die Verhandlung zur Genüge ergeben. Die Psychiater haben ihn in tiefen Gemütserschütterungen getroffen, dasselbe behauptet der Zeuge Lenck, der mit ihm in einer Zelle zusammensaß. Hau's verzweifelter Eindruck auf die Zeugen von Frankfurt und Baden-Baden vor der Tat, seine eigene Angabe, er habe sich in größter Erregung befunden, geben weiteren Anhalt. Nimmt man hinzu, daß er nervös, entnervt, abgespannt, von inneren Zweifeln gequält, Phantast, ein aus dem Gleichgewichte gebrachter Charakter und psychopathisch, ein vermindert zurechnunasfähiger Mensch ist, so ließe sich eine Verneinung der „Ueberlegung", dieses unbestimmten dehnbaren Begriffs, schon rechtfertigen, zum mindesten könnte man verschiedener Meinung sein. Denn dafür, daß Hau sich ohne weiteres und sehr leicht zur Tötung entschlossen habe, liegen gar keine Anhaltspunkte vor. Die Verurteilung wegen Totschlag? hätte schon um deswillen etwas für sich gehabt, weil das Strafgesetzbuch für den Mord keine mildernden Umstände und nur die absolute Todesstrafe, aber keine alternative Freiheitsstrafe kennt. Es ist aber immer noch etwas anderes, ob z. B. ein Bursche eine Trödlerin im Laden erschlägt, um vom Raube ein arbeitsscheues und gennßsüchtices Dasein zu fristen, oder ob Hau sich die Mittel zur Ausführung großer Projekte verschaffen will. Denn die Genußsucht sieht bei ihm erst
in zweiter Linie. Man wird aus diesem Grunde auch damit rechnen können, daß die Todesstrafe, wenn cs urteilsmäßig chei ihr verbleibt, an Hau nicht vollzogen, sondern in lebenslängliche Freiheitsstrafe umgewandelt werden wird.
Möchte es der kriminalpsychologischen Betrachtung gelungen sein, Hau'S rätselhaftes Verbrechertum als etwas psychologisch und historisch Gewordenes menschlich begreiflich zu enthüllen!
Baden-Baden, 13. Aug. Im Amtsgefäugnis erklärte v. Linden au, er habe am Samstag nur unter dem Druck der Ueberredungskunst des Staatsanwaltes Dr. Bleicher zugegeben, Hau könne von der Nische der Nagel- schen Villa geschossen haben.
Ausland.
r. Bom Bodeusee, 13. Aug. Die Jahresversammlung der Bodenseegärtner fand Heuer in Arbon statt. Aus Württemberg beteiligten sich Vertreter aus Friedichshafen, Ravensburg, Weingarten, Ulm, Stuttgart u. a. O. Handelsgärtner Winter-Frauenfeld sprach über die soziale Stellung des Handelsgärtners und seiner Angestellten. Sodann wurden noch Fragen aus der Praxis besprochen. Die nächste Versammlung ist in Konstanz. Die Ausstellung von Spezialitäten zeigte hervorragende Schönheiten.
Zürich, 12. Aug. Heute wurde hier der vierte internationale Kongreß christlicher Textilarbeiter durch den Vorsitzenden des Zentralverbandes christlicher Textilarbeiter Deutschlands, Reichstagsabgeordneter Schiffer, eröffnet. Anwesend waren 25 Delegierte, die sechs Nationen mit 454 Ortsgruppen, die 78126 Mitglieder zählen, vertreten. Der deutsche Verband. allein zählt 40 500 Mitglieder.
Sulzmatt, 12. Aug. Eine große Feuersbruust zerstörte hier vier große Scheunen, die mit Erntevorräten ungefüllt waren, sowie zwei Wohnhäuser. Bei dem Brande gingen auch mehrere Kühe, Schweine und viel Kleinvieh zu Grunde. Der Schaden wird auf über 100 000 geschätzt. Die Abgebrannten sind größtenteils versichert.
Bom Blitz erschlagen. Bei einem heftigen Gewitter wurde bei Friedberg in Böhmen eine ganze Gesellschaft, die vom Baden in der Moldau zurückkehrte, vom Blitz getroffen. Die Leute hatten unter einer Birke Schutz gesucht. Der Sprachlehrer Teufelberger aus Wien war sofort tot, seine Frau ist noch heute bewußtlos; sie wurde mit den Sterbesakramenten versehen. Zwei kleine Töchter Teuselbergers wurden schwer verletzt; ein Schwager des Toten, der Bürgerschullehrer Sechter aus Wien, hat ebenfalls tödliche Verletzungen davongetragen und erhielt auch die Sterbesakramente. Außerdem wurden noch einige Leute leichter verwundet, die'sich der Gesellschaft an geschlossen hatten.
Marseille, 14. Aug. In der Mordaffairc Goold haben Goold und seine Frau gestanden, daß Goold in der Trunkenheit die Emma Liewey, die ihn um Geld gebeten, getötet und zerstückelt habe, während seine Frau rhm half, die Spuren des Verbrechens zu vernichten.
Zu dem Eisenbahn-Unglück bei Pouts de C«, bei dem, wie schon gemeldet, über 50 Personen ums Leben gekommen sind, berichtet die „Petit Rspublique" von dem Heldcmnute des Zugführers Grenet, der mit dcm Gepäckwagen im Strom versank. Stur durch ein Wunder rettete er sich, indem er sich an ein zufällig das Wasser überragendes Stück des Packwagens anklammerte. Dort blieb er und weigerte sich, sich retten zu lassen, so länge noch die Möglichkeit war, irgend einen der verunglückten Passagiere ans Land zu ziehen. Erst als alles Menschenmögliche zur Rettung der anderen geschehen war, ließ er sich ans Land fahren. Kaum gelandet, sucht er aus den zertrümmerten Wagen die Alarmpetarden hervor, eilt einige hundert Meter weiter und legt sie auf die Schienen, um zu verhindern, daß der bald fällige folgende Zug ahnungslos auf die Stelle des Unglücks losfahre und ein zweites, noch größeres Unglückanrichte.
Stuttgarter Kurse vom 14. August 1807.
4 W. StaatSobltg. ISIS 101.L0 3V> . , 1900 SS.—
3 „ , 81.40
IW. Treditverein ISIS 100.20
3 '/, . 1912 92.70
3'/, , „ ganzj.ZinS 96.—
4 ». Hypoth.-Vant 1900 99.30
4 „ 1906 99.30
4 „ 1917 100 —
3V, _« verloSbare 92.70
üft, W. Hypoth -Bank 1912 93.70 3'/, . ISIS 94 70
3'/, Rentenanstalt 1914 Sb.Ai
4 W. BrreinSbank 190« SSV«
4 ,. „ 1907 SS.SO
4 . „ 1913 100.—
3'/, „ „ 1910 SS SO
4 Stadt Stuttgart 1913 100 — 3*/, » » 91.—
Krimiualpsychologie im Mordprozeß Hau. von Staats- Anwalt Dr. Wulfsrn in Dresden. 32 Sei»« Oktav. Preis 50 -s. tierlag von Alfred Langewort in vreSIau.
Di« Erregung über den Karlsruher Mordprozeß dauert immer noch an. Urberall wird mit Leidenschaftlichkeit da? Verdikt der Geschworenen besprochen nnd eS ist in hohem Grade auffällig, wieviele Mensche-, sich für befähigt und befugt halten, ein Urteil über di« Schuld oder die Nichtschuld Hau'S abzugrdrn. Einen wertvollen Beitrag zur Lösung dieser Frage liefert die vorliegende zuerst in der Halbmonatsschrift .Gesetz und Recht" erschienene Veröffentlichung deS durch seine scharfsinnigen kriminalpsychologischen Arbeiten weit l ekannten Dresdener EtaatSanwaltS. Dr. Wulfsen geht mir Recht von dem Gedanken auS, daß sein Verbrecher, der überführt werden soll, in feiner gesamten Persönlichkeit und Individualität, in seiner seelischen und geistigen Verfassung vor, während und nach Verübung ' er Tat erfaßt werden müsse. Mit scharfen Strichen zeichnet seine sichere Hand den verurteilten, wir er sich eigentümlich entwickelt l-ak und wir lernen dessen rätselhaften Charakter nnd pathologische« Zustand als «twaS psychologisch und historisch Gewordene» mcnsch- l ch begreifen. Mag man den eigenartigen Schlußfolgerungen auch > icht in allen Punkten zust mmen wollen — wohl niemand wird di» geistvolle Studie unbelrirdigt auS der Hand legen, di« einen dauernden P atz in der kriminalistischen Literatur behalten wird
Zu beziehen durch die 8. V. Latavi-'sche Buchhandlung.
Witterungsvorhersage. Freitag den 16. August. Bewölkt, schwül, einzelne Gewitterregen.
Druck und Verla, der G. «. Zatser'fche« «nchdruckerei f»«t!
Zatser) Nagold. — Für die Redokrirn verantwortlich: K. Panr.