längere Zeit hindurch wirksame Krankheitserreger auszu- streuen vermögen.

Reutliuge«, 7. Aug. Der Tagung des Verrats der Verkehrsanstalten am 5. ds. Mts. in hiesiger Stadt ist nachzutragen, daß der größte Teil der Sitzung der Besprechung der von der Generaldirektion der Staatseisen­bahnen für den Winterdienst 1907 beantragten Fahrplan- Lnderungen gewidmet war. Die Vorschläge der General­direktion fanden im allgemeinen den Beifall der Versamm­lung; einzeln' aus der Mitte des Beirats weiter gewünschte Aenderungen werden noch in Erwägung gezogen werden. Die Mitteilung über die in letzter Zeit eingeführten und aufgehobenen Ausnahmetarife im Güterverkehr gab keinen Anlaß zu Erörterungen. In den Ausschuß des Beirats der Verkehrsanstalten wurden gewählt: als Vertreter von Handel und Gewerbe die Herren Schiedmayer, Hähnle, Engel und zu (Ersatzmännern die Herren Koch, Krauß und Scheerer; als Vertreter der Landwirtschaft die Herren Freiherr v. Wöllwarth-Hohenroden, Mayer, Freiherr von Röder und zu Ersatzmännern die Herren Länderer, Strebe! und Köstlin. Das seitherige Ausschußmitglied Kommerzien­rat Heerman hatte wegen seines vorgeschrittenen Alters gebeten, von seiner Wiederwahl abzusehen.

r. Strümpfelbach O.A. Waiblingen, 8. Aug. Ge­stern abend wollte der 60 Jahre alte Gottlieb Schäfer vom oberen Teil seiner Scheuer auf den nächst niederen Stock herunterspringen; dabei brach jedoch das Brett des Scheunenbodens und Schäfer stürzte aus beträchtlicher Höhe auf die Tenne herab. Nach 2 Stunden erlag er seinen Verletzungen.

Prälat a. D. v Rudolf v. Schmid ist vorgestern im Samariterheim auf Schloß Obersontheim bei Gail­dorf an einem Schlaganfall gestorben.

Geboren am 17. Januar 1828 zu Altensteig, wurde Schmid Theologe, war als Erzieher lange im Ausland, besonders auch beim Herzog von Argyll in England. In seiner Heimat war Schmid der Reihe nach Stadtpfarrer in Heilbronn und Friedrichshafen, sodann Dekan in Hall und von 1882 an Ephorus am evangelischen Seminar zu Schöntal, wo er sich die Liebe seiner Seminarzöglinge für alle Zeiten erwarb. Nachdem er kurze Zeit Prälat und Generalsuperintendent in Heilbronn gewesen war, berief ihn König Karl 1890 als Nachfolger Geroks zum Ober­hofprediger. Von 1896 an war er zugleich Feldpropst des württsmbergischen Armeekorps, 1898 trat er in den Ruhe­stand. Schmio war viel literarisch tätig, besonders auch auf naturwissenschaftlichem Gebiet, auf dem er Bedeutendes leistete. Ueber die Beziehung von Naturwissenschaften und biblischem Schöpfungsbericht hat er verschiedenes geschrieben, was seinerzeit zum Teil großes Aufsehen erregte. Bei den Stuttgartern steht der verstorbene Oberhofprediger in dauerndem, liebevollem Andenken.

r. Erligheim O.A. Besigheim, 8. Aug. Der Bauer Christian Umbach fiel beim Einfahren so unglücklich vom Wagen, daß er auf der Stelle tot war.

r. Göppingen, 8. Aug. HeuteZfuhren hier 6 Auto­mobile, die für Kriegszwecke und zum Heeresdienst Ver­wendung finden sollen, unter Leitung von Offizieren der K. prcuß. Armeeverwaltung hier durch. Die bei Daimler gebauten Fahrzeuge befanden sich auf einer Probefahrt nach Ulm. Ein Automobil hatte Maschinendefekt bei Göppingen erlitten, konnte jedoch nach kurzem Aufenthalt wieder werterfahren.

r. Bückingen, 7. Aug. Einen Akt wilder Ver­rohung zeitigte eine große Schlägerei, die eine ungeheure Menschenansammlung zur Folge hatte. In der Fritz'schen Wirtschaft zum Hafen in der Klungenbergstraße entstand abends 9 Uhr zwischen einigen Burschen und verheirateten Männern ein Streit, der sich alsbald auf die Straße aus­dehnte und dadurch weitere Teilnehmer anzog. In wildem Durcheinander, mit Latten aus benachbarten Gärten­zäunen, Stöcken und Werkzeugen jeglicher Art «bewaffnet schlug nun die rauflustige Schar in Stärke von etwa 30 Köpfen dermaßen aufeinander ein, daß alsbald eine Anzahl blut­überströmt am Boden lag. Unter anderem wurde dem Schuhfabrikarbeiter Kurz ein Arm fast durchgebisfen, einem Burschen die Nase zerfleischt u. s. w. Erst nach längerem Ringen gelang es beherzten Männern einige der Haupthelden, teils mehr teils weniger verletzt aus dem Knäuel zu ent­reißen und dadurch der Schlägerei Einhalt zu tun. Gegen sämtliche Beteiligte ist durch die Polizei Anzeige erstattet, sie werden sich wegen verschiedener Delikte zu verantworten haben.

r. Ulm, 8. Aug. Gestern fand die Feuerbestattung des Kommerz.-Rats und früheren Landtagsabg. Mayser statt, an der sich außer den Angehörigen zahlreiche Freunde, Parteigenossen und Bekannte des Dahingeschiedenen beteiligten. Nach einer Trauerrede des Stadtpfarrers Dr. Pfleidercr, Ar Ä kurzes Lebensbild des Verstorbenen entwarf, legte Oberbürgermeister v. Wagner einen Kranz am Sarge nieder. Kammerpräsident v. Payer überbrachte die letzten Grüße der volksparteilichen Fraktion. Landtagsabg. Betz sprach namens des weiteren und engeren Landesausschusses der Volkspartei. Hofhutmacher Stattmann-Stuttgart legte As Vereins württ. Hutmacher einen Kranz nieder, Abg. Rechtsanwalt Mayer namens des Ulmer Volksvereins. Kranze widmeten ferner die Ulmer junge Volkspartei und der Aufstchtsrat der Ulmer Zeitung, die LogeKarl zu den drei Ulmen" drei Rosen.

r. Ulm, 8. Aug. Ulms Bevölkerung hat von 1835 bis 1905 jährlich um 1,7°/° und in den letzten 2 Jahren um 2'/« °/° zugenommen. Mmmt man für künftig ein jährliches Wachstum von 2°/° an, so wird Ulm nach dem von Baumeister ermittelten Gesetz (die Bevölkerung einer Stadt vermehrt sich wie ein auf Zinseszins angelegtes

Kapital) bis 1940 die Bevölkerungsziffer 100 000 erreicht haben.

Deutsche- Reich.

Mannheim, 6. Aug. Eine Reihe von Industriellen von Mannheim und Umgebung beschloß, eine Aktion gegen das Kohlenkontor einzuleiten. Ein Aktionskomitee ist bereits in der Bildung begriffen. Man will geeignete Maßnahmen ergreifen, um eine Aenderung der auf die Dauer unerträglichen, die Industrie schwer schädigenden Lieferungs­kontrakte zu erzwingen.

Rothenburg, 7. Aug. Im Dorfe Süs ermordete Bergmann Simon seine Tochter. Diese hatte einen Fehl­tritt begangen und er wurde damit abends im Wirtshaus gehänselt. Er kehrte in voller Wut nach Hause zurück, miß­handelte nnd würgte seine Tochter, bis sie tot war. Er wurde verhaftet und gesteht die Tat ein.

Gneseu, 7. August. Die Ursache des Unglücks ist darin zu suchen, daß infolge Unterlassens der Signali­sierung der Zug an einer Stelle, wo die Geleise zwecks Reparatur gelockert waren, mit voller Geschwindigkeit fuhr. Unter den acht Toten befindet sich ein Amerikaner, ferner Graf Schwerin und zwei Söhne des russischen Grafen Kaiserlingk. Es find außerdem 7 Personen schwer und 5 leicht verwundet. Die Lokomotive nnd mehrere Wagen wurden völlig zertrümmert.

Gnefen, 7. Aug. Im hiesigen Krankenhaus befinden sich zur Zeit der Monteur Karl Huf er, ans dem Kanton Aargau gebürtig, wohnhaft in Lauterstadt. Er hat eine tiefe Wunde an der Hüfte erlitten. Nach Ansicht der Aerzte dürfte er mit dem Leben davonkommen. Franz Müller aus Berlin, Besitzer ciues Konfektionsgeschäftes, hat eine leichte Kopfverletzung und Schnittwunden an den Armen und Beinen erlitten und ist heute mittag nach Berlin zurück­gefahren. Abraham Fleischhauer hat Verbrennungen an den Händen, ferner Quetschwunden erlitten! Er wohnt in Breslau. Fleischhauer dürste mit dem Leben davonkommen. Karl Kürbs-Berlin ist heute mittag bereits nach Anlegung eines Notverbandes nach Berlin zurückgefahren. Joseph Zeidlin-St.Petersburg hat einen Bruch beider Beine und schwere innere Verletzungen erlitten. Er liegt lebens­gefährlich darnieder. Joseph Likin-St. Petersburg, geboren in Moskau, angestellt bei einer Redaktion in St. Petersburg, hat schwere Verbrennungen an beiden Händen, Schnittwun­den an den Armen. Er kann heute abend schon entlassen werden. Außerdem ist noch ein Ministerialbeamter aus Berlin im Krankenhaus. Der mit dem verunglückten gest­rigen Nachtzug heute korrespondierende Zug ThornPosen fällt aus. (Mpst.)

Hannover, 7. Aug. Heute vormittag 10 Uhr 44 Min. explodierte auf dem Personenbahnhöfe Hannover der Hauptluftbehälter der den Schnellzug 136 übernehmen­den Lokomotive 502, als der Zug noch auf Bahnsteig IV hielt. Der Luftbehälter wurde in die Höhe geschleudert, durchschlug beim Niederfallen das östlich gelegene Hallen­dach und fiel etwa 50 m von der Lokomotive auf einen vor dem Zuge stehenden Reisenden aus Hannover, diesen sofort tötend. Weitere Verletzungen und Beschädigungen, auch an der Lokomotive, sind nicht vorgekommen.

Hirschberg, i. Schl. 7. Aug. Heftige Gewitter richteten streckenweise großen Schaden an. Furchtbare Hagelwetter zerstörten stellenweise die Ernte vollständig. In Langenau hat der Hagel zahlreiche Fensterscheiben zer­schlagen.

Zum Prozeß Ha«.

Karlsruhe, 6. Aug. Zu dem Brief des Herrn v. Lindenau an den Verteidiger im Hauprozeß Dr. Dich ist noch zu bemerken, daß dieser vom 20. Juli datiert ist. In demselben erklärt v. Lindenau, daß er nur 30 Schritte hinter den Damen Molitor gegangen, als der verhängnis­volle Schuß gefallen sei. Er könne mit Bestimmtheit er­klären, daß Hau der Täter nicht sei.

Karlsruhe, 7. Aug. DieBadische Presse" weiß mitzuteilen, daß der Baron von Lindenau bereit sei, dem Gericht gegenüber eine offene Aussage in der Angelegenheit H au zu machen. DerBadische Landsmann" will erfahren haben, daß sich der Verdacht, daß Olga Molitor die Täterin sei, seit gestern sehr verstärkt habe.

Karlsruhe, 7. A-g. Die Berliner Morgenblätter melden von hier: Der neue Zeuge im Prozeß Hau, Freiherr von Lindenau, wurde gestern abend polizeilich fest­genommen und in das Untersuchungsgefängnis abgeführt.

Mannheim, 8. August. Olga Molitor ist, der N. Bad. Landesztg." zufolge, heute nachmittag zur Kon­frontation mit dem verhafteten Baron v. Lindenau hier ein­getroffen. Die Konfrontation fand um 6 Uhr abends statt und dauerte nur kurze Zeit. Ueber das Ergebnis wird Stillschweigen Lcobachict. (Mpst.)

Karlsruhe, 8. Aug. Die Bad. Presse erhielt die zuverlässige Mitteilung, daß Herr v. Lindenau auch heute im Gefängnis genau wie gestern abend vor dem Herrn Staatsanwalt auf dem Inhalt seiner an Olga Molitor und an Herrn Dr. Dietz gerichteten Briefe bestehen bleibt. Der Verteidiger v. Lindenaus, Herr Rechtsanwalt Dr. Gönner-Karlsruhe, beabsichtigt, die Hastbeschwerde einzulegen.

Karlsruhe, 8. Aug. Seit Bekanntwerden des Briefes, welchen Frhr. v. Lindenau an Olga Molitor geschrieben hat und dessen Inhalt zur Verhaftung Lindenaus Veran­lassung gab, beginnt hier die Stimmung umzuschlagen. Das Gros, welches bisher Hau für den Mörder hielt, fängt an. in seiner Ansicht zu schwanken. Hier und da taucht die Meinung auf, daß Olga Molitor selbst ihre Mutter

ermordet hat. Was Lindenau anbetrifft, so ist er als Zeuge denkbar minderwertig. Seine Vergangenheit ist die so vieler heruntergekommener Individuen. Er ernährt sich kümmerlich mit seinem Heiratsbureau in Mannheim. Auf welche Weise Dr. Dietz Lindenau als Schreiber jenes anonymen Briefes an ihn und Olga Molitor entdeckte, ist bereits mitgeteilt worden. Ein Vertreter de? Berl. Lokalanz. hatte heute Gelegenheit, den ungemein liebenswürdigen Verteidiger des Lindenau, Dr. Gönner, zu sprechen. Demselben ist voll­kommen klar, daß das Vorleben Lindenaus und sein ganzes Gebaren ihn zu dem denkbar schlechtesten Zeugen stempelt, und doch hält Dr. Gönner die in Rede stehenden Angaben für wahr. Die Anwesenheit Lindenaus in Baden- Baden nicht weit vom Orte der Tat, wird von Zeugen nach­gewiesen. Wie weit nun den detaillierten Angaben be­züglich der Mordtat selbst dem Lindenau Glauben zu schenken ist, muß die weitere Vernehmung ergeben. Olga Molitor ist heute von Baden-Baden nach Mannheim gereist, um mit Lindenau zu sprechen. Es ist bekannt, daß Olga Molitor ständig einen Revolver bei sich trägt, an­geblich, weil sie weite Spaziergänge liebt. Wenn sich die Behauptung Lindenaus bewahrheiten sollte, so dürfte es sich um eine Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode handeln, die in dem recht schlechten Verhältnis zu ihrer Mutter zu ergründen ist. Jedenfalls ist der Fall Hau in ein neues Stadium getreten. (Mpst.)

Maunheim, 8. Aug. Die Verhaftung des Barons v. Lindenau ist wegen versuchter Erpressung erfolgt, v. Lindenau soll Frl. Olga Molitor in einem Briefe er­klärt haben, er habe gesehen, wie sie ihre Mutter erschoß; für sein Stillschweigen fordere er unter anderem als Gegenleistung ihre Liebe. (Frkf. Ztg.)

Ausland.

Athen, 7. Aug. Die aus neun Offizieren bestehende Geschützkommisston hat durch das Schlußprotokoll mit 6 gegen 3 Stimmen die Geschütze von Schneider-Canet als Sieger bei der Konkurrenz erklärt. Der Vorsitzende Prinz Nikolaus stimmte mit der Majorität. Dem Ersuchen von Krupp und Ehrhardt, um Rückgabe ihrer versiegelten Preis­offerten, ist nicht entsprochen worden. Auch die hiesige deutsche Gesandschaft hat dieses Verlangen bisher erfolglos unterstützt.

Ei« schweres Unglück hat sich, wie derKöln. Ztg." gemeldet wird, in Kairo ereignet. In Aegypten, und insbesondere in der Hauptstadt Kairo, überrascht es seit einiger Zeit nicht mehr, wenn in den Straßen, selbst in den Hauptstraßen, Häuser einstürzen und viele Menschen unter den Trümmern begraben werden. So ist in diesen Tagen in dem sehr bevölkerten Viertel Manasra in der El Einye-Straße in früher Morgenstunde ein dreistöckiges Haus eingestürzt, das zum größten Teil von Handwerkern und Arbeitern bewohnt war. Von dem Unglück wurden sofort der französische Konsul und das nächste Polizeiburcau benachrichtigt. In wenigen Minuten waren der Konsul Reffye und die Feuerwehr am Unglücksplatze. Eine Fran­zösin im Alter von 40 Jahren sowie ein kaufmännischer Angestellter wurden ganz verstümmelt und unkenntlich aus den Schuttmassen herausgezogen. Drei weitere Personen wurder schwer verwundet ins Hospital gebracht. Obwohl die Feuerwehr sehr fleißig arbeitete, konnte sie doch niemand mehr ans Tageslicht bringen. Am nächsten Morgen erfolgte ein weiterer starker Einsturz, der die Nachbarn veranlaßte, ihre Wohnungen zu räumen. Hoffentlich gibt dieser schwere Ungücksfall der ägyptischen Regierung Anlaß zum Erlaß einer Bauordnung, die hier noch gänzlich fehlt. In Alexan- drien hat der Magistrat kürzlich aus Anlaß eines Haus­einsturzes eine Bauordnung erlaffen. In der Hauptstadt Aegyptens fehlt sie noch.

Vermischtes.

Der Stammgast. DerMatin" erzählt folgende amüsante Geschichte: Herr Delarisves, ein sehr reicher, alter Herr, seit mehr als zehn Jahren immer in demselben Restaurant auf den Boulevards. Und immer an demselben für ihn reservierten Tische, und immer zu der gleichen Stunde und Minute. Und das so pünktlich, als ob er ein Chronometer im Leibe hätte. - Ehe er sich an seinem Tisch niedersetzte, überzeugte er sich aufs Genaueste davon, ob auch Stuhl und Tisch auf der alten Stelle ständen, und waren beide nur um einen Zentimeter verschoben, so mußten sie erst zurechtgerückt werden, ehe er Platz nahm. Zwei junge, wohlhabende Leute, die diese Schrulle des alten Herrn kannten, wetteten um 1000 Franken miteinander. Der eine behauptete, er würde es fertig bekommen, Herrn Delarisves dazu zu zwingen, an einem anderen Platze, als an dem gewohnten zu speisen, und der andere erklärte das für unmöglich. Um sein Ziel zu erreichen, bat nun der eine, der es für möglich gehalten, den alten Herrn von seinem Platze zu vertreiben, Herr Delarisves, ob er es nicht gestattete, daß er am nächsten Tage mit ihm an einem Tische speisen dürfe, denn er müßte ein politisches Werk verfassen und möchte ihn über mehrere Fragen um Rat ersuchen. Der alte Herr, der sich durch dieses Ansinnen geschmeichelt fühlte, gestattete es mit dem größten Ver­gnügen, und so setzte man sich denn am nächsten Tag zu Tisch und sprach über das »aueisu re^lins". Herr Dkla- risvrs begeisterte sich so sehr für dieses Thema, daß er gar nicht bemerkte, wie sein Gegenüber dem Tisch alle Augenblicke einen kleinen Ruck gab und den Tisch immer wieder zu sich heranzog und seinen Stuhl zurückrückte. Und er hatte das innige Vergnügen, zu sehen, daß der alte Herr vollkommen auf seine List hereinfiel und immer nachrückte, so daß der Tisch nach Ablauf einer Viertelstunde ungefähr einen Meter von dem früheren Standort entfernt stand.