schast, wobei die Verworrenheit so groß war, daß bald von Südostafrika, bald von Deutsch-Ostafrika die Rede war. Demgegenüber erfährt der Berl. Lokalanz. folgendes über diese Angelegenheit: Weder handelt es sich um Südost­afrika, noch um Deutsch-Ostafrika, vielmehr kommt bei dem Unternehmen Deutsch-Südwestafrika, nicht aber die Berliner Handelsgesellschaft, sondern ein Unternehmen der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft in Betracht. Und zwar soll das neue Unternehmen einstweilen nur eine Studiengesellschaft fein. Der Zweck der Studienreise ist die Begutachtung der Frage, ob am Limesfluß, der bei Nanthe eine starke Krüm­mung nach Süden macht, eine Talsperre eingelegt werden kann. Wäre eine entsprechende Eindämmung des Wassers möglich, so ließe sich Land von 10000 Hektar unter Wasser setzen, und für die Landwirtschaft ausnützen. Industrielle Zwecke stehen nicht in Frage.

Berlin, 29. Juli. In der vergangenen Nacht wollte der Schutzmann Weber eine unter polizeilicher Aufsicht stehende Frauensperson wegen Nichtgestellung festnehmen und wurde dabei von dem Zuhälter Menzel angegriffen. Der Beamte gab in der Notwehr einen Schuß ab, der den Zu­hälter sofort tötete.

r. Sigmaringen, 30. Juli. Eine unliebsame Ent­deckung in seiner Kaffe machte gestern nachmittag der Gast­wirt Oswald z.Rößle"' in Jnzigkofen. Als er zum Aus- wechs'ln Geld aus seiner Wohnstube holen wollte, mußte er erfahren, daß ihm in der Nacht vom Samstag zum Sonntag ein Betrag von etwa 400 ^ abhanden gekommen war. Zwei in fraglicher Nacht imRößle" einquartierte Handwerksburschen sollen gestern in aller Frühe heimlich weitergezogen sein, weshalb sich auf dieselben der Verdacht lenkt, den Diebstahl vollführt zu haben.

r. Pforzheim, 29. Juli. Vorgestern Nachmittag hat der 16jährige Lehrling Schleich seinem Lehrherrn 15300 Mark unterschlagen, die er auf einer Bank erhob, und ist flüchtig gegangen. Bis jetzt fehlt jede Spur.

r. Pforzheim, 29. Juli. Gestern nachmittag hat sich am Schützenhaus, inmitten einer großen Masse Spazier­gänger, ein lediger Dresdener Goldschmied erschossen.

r. Pforzheim, 29. Juli. Zu dem von uns gestern gemeldeten Unfall wird uns berichtigend mitgeteilt, daß der Verunglückte nicht Polizeiaktuar Webel, sondern dessen Bruder, ein höherer Staatsbeamter aus Karlsruhe, ist.

München, 30. Juli. Die Münchener Gastwirte beschlossen mit großer Mehrheit eine Bierpreiserhöhung für München eintreten zu lassen. (Das wird eine schöne Auf­regung geben!)

Vom Rhein, 26. Juli. Die ersten reifen Trau­ben wurden an dem Spalier am Hause des Zimmermei­sters Rücker in Rüdesheim, ferner in Merl an der Mosel im Weinberge des Winzers Schneid gefunden.

Zn de« Bluttaten im Norde« Berlins.

Auf der Suche nach dem Kindermörder hat die Kri­minalpolizei, die unermüdet die große Anzahl der eingehenden Anzeigen und die von ihr selbst ermittelten Spuren des Täters verfolgt, einen wesentlichen Fortschritt gemacht; sie besitzt jetzt ein ziemlich genaues Signalement des Täters, das ihr von dem einen Opfer, der kleinen Tochter Herta des Friseurs Senst aus der Heinersdorfer Straße, gegeben wurde. Das für sein Alter geistig sehr entwickelte Mädchen, das sich erfreulicherweise bereits auf dem Wege der Genesung befindet, schilderte dem Kriminalkommissar Mercier letzten Sonntag mittag zunächst den Vorgang vom Freitag nachmittag. Ein schlanker, mittelgroßer Mann die kleine Senst zeigte an einem vor ihr stehenden Herrn die Größe von 1.70 bis 1.75 Meter habe sie bis auf den Hausflur gelockt, sie hinter der Haustür auf seine Arme genommen und weiter nach hinten getragen. Dann habe er sie langsam und behutsam aus den Fußboden Niedergelegt und ihr den Stich beigebracht. In diesem Augenblick wären aus der Treppe Schritte hörbar geworden, weshalb der böse Mensch aufgesprungen und fortgelaufen sei. Der die Treppe herunterkommende Herr habe sie nicht beachtet, und erst ihr Vater habe für sie gesorgt. Der Täter sei mit einem grauen, vielleicht karierten oder gestreiften Anzug und schwarzen Schnürschuhen bekleidet gewesen, habe einen kleinen, dunklen Schnurrbart gehabt und einen schwarzen, steifen Hut getragen. Das kluge Kind fügte noch hinzu:Er sah nicht wie ein Arbeiter, sondern etwas besser aus!"

Der kleinen Elli Knespl aus der Prenzlauer Allee 25 ging es übrigens trotz der ihr von dem Unmenschen beigebrachten acht Stiche erheblich besser, und auch bei ihr besteht jetzt die Hoffnung, daß sie wieder gesund wird. Bei dieser Gelegenheit wollen wir erwähnen, daß der Kauf­mann B., der gleich nach der Verletzung der kleinen Knespl die Treppe hinaufging, ohne den Unhold bemerkt zu haben, der Kaufmann Blunk nicht war. Er gerade hat der Kri- nffEpEzei die ersten zuverlässigen Angaben über den mut- gemacR^ die sich jetzt auch als richtig erweisen,

.. ^e ^lte Gegenüberstellung eines Verdächtigen um der kleinen Knespl konnte am letzten Sonntag nach­mittag erfolgen. Es handelte sich um den Reisenden Adolf

,"lrmnn, der wegen eines Sittlichkeitsvergehens drei Mo- ^5 Gefängnis zu verbüßen hat und inzwischen ein gleiches s-^ ^-"A Nach der Beschreibung müßte das Signa­lement des Kmdermorders genau auf ihn passen. Kriminal- kommlssar Wannowski erfuhr, daß Neumann seit einiger Zeit m die Wohnung, m der er gemeldet ist, nicht zurück­gekehrt war, und ließ ihn deshalb an verschiedenen Stellen suchen. Man fand den Mann in der Wohnung seiner Verwandten in der Thaerstraße im Bett liegend vor, neben sich eine größere Partie seiner Seidencoupons, Besätze und

Rüschen. Auf dem Polizeipräsidium machte er über seinen Aufenthalt und Erwerb verdächtige Angaben. Es konnte aber aus Briefen und Notizen, die bei ihm gefunden wurden, festgestellt werden, daß er die Seide vor einigen Tagen auf dem Spittelmarkt von einem Handwagen stahl, daß er der Hehler einiger Geschäftsdiebinnen war und anderen Mädchen elegante, seidene Blusenbesorgte". Er wurde der kleinen Knespl im Krankenhause am Friedrichshain gegenübergestellt, wobei das Kind folgende Angaben machte:Ja, so sieht der Mann aus; er ist aber kleiner und hat einen stärkeren Schnurrbart wie dieser Herr hier. Dieses ist der Täter nicht!" Neumann blieb wegen seiner anderen Verbrechen in Haft. Als Täter verdächtigt wurde auch ein Tischler Paul I., der sich gestern stark betrunken im Friedrichshain Herumtrieb. Der geistig nicht normale Mann, der in letzter Zeit mehrmals wegen seines öffentlichen Benehmens sest- genommen wurde, versuchte, als man ihn nachmittags gegen fünf Uhr auf die Polizeiwache brachte, sich durch Erhängen das Leben zu nehmen. Er wurde aber sogleich abgeschnitten und nach dem Krankenhause am Friedrichshain gebracht. Man stellte fest, daß I. seit dem vorigen Mittwoch weder nach Hause noch auf seine Arbeitsstelle gekommen war. In den Taschen des Tischlers fand man u. a. den Griff eines Instruments, dessen Klinge abgebrochen ist. Ob I. die Bluttaten verübt hat, kann erst heute festgestellt werden.

Eine interessante Selbstgestellung erfolgte auch im Laufe des gestrigen Nachmittags. Der Schlächter Roman Geszicki, hatte am Freitag mittag die Acußerung getan, er mache mit seinem Messer noch viele kalt". Dies wurde der Kriminalpolizei gestern früh mitgeteilt und sogleich eine Suche nach dem Verdächtigen veranstaltet. Er erhielt hiervon Kenntnis und stellte sich selbst nachmittags auf einem Polizei-Revier, das ihn alsbald der Kriminalpolizei vorführen ließ. Diese hatte gerade das von der kleinen Knespl gegebene Signalement erhalten, so daß man auf den ersten Blick erkannte, daß Geszicki der Täter nicht war. Er mußte aber über seine Aeußerung eine Erklärung geben.

Ueber die eingegangenen Anzeigen, die sich bereits auf über fünfhundert belaufen, wird uns von der Kriminalpolizei mitgeteilt, daß sie sich meist gegen junge Männer richten, die Kinder in unanständiger Weise ange­griffen haben. Die Behörde ist aber, wie auch mehrere Nervenärzte, der Ansicht, daß die Möglichkeit nicht ausge­schlossen ist, daß der Mordbube sonst einen tadellosen Ruf hat und einen einwandsfreien Lebenswandel führt und nur in einem augenblicklichenDämmerzustände" gehandelt hat. Der Zettel mit der Aufschrift:Weiche, weiche in 5 Minuten eine Leiche", dürfte übrigens wahrscheinlich nicht von dem Täter herrührcn, sondern auf einen rohen und bei dem entsetzlichen Verbrechen doppelt ungehörigen Unfug zurückzusühren sein. In allen Stadtgegenden, Vororten und Waldungen hat man ähnliche Zettel mit derselben Aufschrift gefunden. Was die gleich nach der Mordtat erfolgte Festnahme des Hauswarts S. aus der Nathenower Straße, der nur durch die größte Aufopferung der Kriminalbeamten vor der Lynchjustiz gerettet werden konnte, angeht, so scheint S. so betrunken gewesen zu sein, daß er auf den Vorgang sich nicht mehr erinnert und an falsche Angaben gemacht har. Zwei Mädchen hatten den S. mit vollster Bestimmt­heit als den Mann bezeichnet, der etwa eine Stunde, bevor die alarmierte Kriminalpolizei in der Rykestraße eintraf, in nächster Nähe der Mordstelle ihnen einenGroschen" an- geboten hatte, wenn sie ihn begleiten wollten. Der Vorgang war auch von einem Zeugen gesehen worden. Deshalb geriet das Publikum in größte Erregung und schlug den S. blutig. Kriminalbeamte eilten ihm zu Hilfe und brachten ihn auf das Polizeirevier. B. Lok.-Anz.

Anslsrck.

Innsbruck, 30. Juli. Vom Statthaltereileiter erhält die Neue Freie Presse folgende Aufklärung über die Demonstrationen in Welsch-Tirol: Der Statthalterei war offiziell von dem Ausflug der deutschen Turner nichts bekannt. Trotzdem waren in allen in Betracht kommenden Bezirkshauptmannschasten alle Vorkehrungen zum Schutze der deutschen Turner getroffen. Die Hauptmannschaften wußten, daß Demonstrationen geplant waren, jedoch nicht in welcher Weise. In Pergine gelang es, durch ein starkes Gendarmerieaufgebot ernstere Fälle zu verhüten. In Cal- liano wurden bei dem Kampf auf dem Bahnhof auch Gendar­men verletzt. DieRegierung hat bereits Untersuchung eingeleitet. Die Bezirkshauptmannschasten wurden beauftragt, Strafan­zeige gegen die Täter zu erstatten. Ebenso sind die Magistrale von Innsbruck und Bozen beauftragt worden, die verletzten Deutschen, sofort polizeilich zu vernehmen, damit sie auch im Falle ihrer Abreise später als Zeugen vernommen werden können.

Italien rüstet znr Weltausstellung. Zur Feier des auf das Jahr 1911 fallenden 50jährigen Jubiläums der Proklamation Italiens zum Königreich wird neben an­deren großartigen Festlichkeiten gleichzeitig eine Doppelaus­stellung geplant. Rom, dieewige Stadt" und heutige Metropole des Königreiches, ladet zu einer historischen archäologischen und Kunstausstellung ein. Turin dagegen, die Wiege des Königreiches und heute die Führerin der rasch aufblübenden nnd entwicklungsfähigen Industrie des italienischen Nordens, rüste: zu einer Internationalen Indu­strie-Ausstellung. Wie dieStändige Ausstellungskommission für die deutsche Industrie" mitteilt, steht die Türmer Inter­nationale Ausstellung unter dein Patronat des Königs; die Regierung fördert das Unternelnnen, und mit der Leitung des Komitees in Herr Villa, Italiens bewährter Genceal- kommissar auf der Pariser Weltausstellung 1900 betraut worden. DieStändige AussteUuugskommission tür die deutsche Industrie" wird im gegebenen Zeitpunkt die Frag:

einer entsprechenden Beteiligung der deutschen Industrie zur Erörterung bringen.

Tiflis, 28. Juli. Von den Paketen, die von der Kaiserlichen Bank in Petersburg an ihre hiesige Filiale gesandt worden sind, ist eines mit 100000 Rubeln verloren gegangen.

London, 29. Juli. Ein deutscher Menageriegehrlfe namens Josef Hasselman wurde gestern abend auf schreck­liche Weise im Palace-Theater zu Gloucester von einer Löwin getötet. Die Bestie gehörte zu einer Menagerie der Löwenbändigerin Fräulein Ella, die mit ihren Tieren gestern abend in Gloucester eintras. In Abwesenheit der Besitzerin unternahm Hasselmann in dem leeren Theater, da Sonntags in England keine Vorstellung stattfindet, die Ueberführung der Löwen von einem Käfig in den andern. Hierbei entsprang eine Löwin und stürzte sich auf Haffel- mann. Dieser wehrte sich verzweifelt mit einem Stuhl, doch das Raubtier schlug diesen in Stücke und zermalmte dann den Mann auf furchtbare Weise. Zwei anwesende Arbeiter eilten zum Besitzer des Theaters, der, mit einem Gewehr bewaffnet, begleitet von einem Schauspieler und dem ebenfalls herbeigerufenen Fräulein Ella, nach dem Theater stürzte. Es begann nun in dem finsteren Gebäude eine aufregende Suche nach dem Tier. Man fand es schließlich in einem Ankleidezimmer, und es gelang mit Hilfe einer Feuerspritze, die Löwin in den Käfig zu treiben. Hasselmann hatte einen Schädelbruch erlitten und starb nach wenigen Minuten.

Ei« Jrade des türkische« Sultans ordnet an, daß die von den mazedonischen Ausnahmegerichten verhängten Todesstrafen künftighin tunlichst vollstreckt werden sollen und empfiehlt deshalb, nur mit größter Gewissenhaftigkeit die Prozesse zu führen und Todesurteile zu verhängen. Das Jrade soll in den Zeitungen der WilajetS veröffent­licht werden und verfolgt den Zweck, von weiteren Aus­schreitungen abzuschrecken, da bisher die Todesurteile ge­wöhnlich in Freiheitsst äsen umgewandelt wurden. Man erhofft hiervon eine Abnahme der Tätigkeit der Komitees und Banden. Ein Mohammedaner aus Gusinje war auf dem Weg nach Velapaja am 17. Juli von Montene­grinern erschossen worden. Ein Einfall der Mohamme­daner aus Berane, Gusinje und Plava nach Montenegro, um für diese Tat Rache zu nehmen, konnte von den Truppen nur mit Mühe verhindert werden. Es wurde eine Verstärkung der Grenztruppen beantragt.

Die Regierung von Nepal hat das Erscheinen von drei dortigen indischen Zeitungen verboten, weil sie das Volk gegen die Briten aufreizen. Der Maharadschah hat verordnet, daß die Bengalen und alle anderen Fremden, die in seinen Diensten stehen, nicht mit den indischen Agi­tatoren in Beziehung treten dürfen.

Newyork, 29. Juli. Die Feuersbrunst, welche gestern einen Teil des bekannten Newyorker Vergnügungs­ortes Coney-Jsland zerstörte, des beliebten Ausflugsortes der Newyorker, brach gegen 4 Uhr morgens in einem Ball­saal aus, wo gerade getanzt wurde. Sie griff mit solcher Schnelligkeit um sich, daß innerhalb kurzer Zeit 5 Hotels, 4 Badeanstalten, mehrere Ballsäle und ein großes Cafä zerstört wurden. Viele Leute mußten aus den Betten ge­holt werden. Zahlreiche Personen wurden verletzt, darunter 30 Feuerwehrleute.

Newyork, 29. Juli. Heute früh ist in Longbeanch am Long-Jsland das Longbeanch-Hotel, eines der größten Hotels an der atlantischen Küste, bis auf den Grund niedergebrannt. 800 Hotelgäste konnten nur das nackte Leben retten.

Die Leitung eines Viehtransports bedingt nicht die Uebernahmeder Tiergefahr nach H 8»S B. G. B.

In diesem Sinn hat das Reichsgericht aus folgendem An­laß entschieden. Der Viehbegleiter Krauß in Mannheim hatte für die beiden Beklagten Max und Jacob L. in Mutter­stadt einen Viehtransport von Myslowitz nach Mannheim übernommen. Während der Leitung dieses Transportes wurde er im Eisenbahnwagen durch einen Fasel (junger Stier) derart an die Wand gedrückt und verletzt, daß er an den Folgen einer Blinddarmentzündung verstarb. Die Hinterbliebenen des K. machten nun Schadenersatzansprüche gegen die Eigentümer geltend unter Berufung aus § 833 B. G. B. Die Beklagten wenden hiergegen aber ein, daß K. die Aufsicht üb.r die Tiere durch Vertrag übernommen habe, was gleichzeitig auch seine Haftpflichtübernahmc der Tier­gefahr in sich schließe. Die Beklagten beziehen sich hierbei auf ein früheres Urteil des Reichsgerichts, welches ausspricht, daß der Zureiter eines Pferdes, die von demselben aus­gehenden Gefahren mit übernimmt. Landgericht Frankenthal und Oberlandesgericht Zweibrücken kamen in dem vor­liegenden Fall aber zur Verurteilung der Beklagten, indem sie erklärten, daß unbedingt ein Kausalzusammenhang zwischen der Tiergesahr und dem Tod des Verunglückten K. bestehe, sowie daß das Versügungsrecht des K. über die Tiere, das überdies noch durch die Vorschriften des Eisenbahnregle- ments eingeschränkt gewesen sei, in diesem Fall nicht eine Uebernahme der Tiergefahr nach 8 833 B. G. B. bedinge. Von einer unbedingten Herrschaft über die Tiere könne keine Rede sein und es komme immer auf den einzelnen Vertrag an, wenn bei der Uebernahme eines Tieres auf bestimmte Zeit gleichzeitig die Gefahr somit übernommen werden solle. Was den Fall mit dem Trainer (Zureiter) betreffe, so sei dieser Vertrag in ganz anderem Sinn auf- zufaffcn. Gegen dieses Urteil hatten die Beklagten Revision eingelegt, aber ohne besonderen Erfolg. Der iV. Zivil­senat des Reichsgerichts erkannte aus Zurückweisung der Revision der Beklagten mit einer geringen Maßnabme prv- > zessualer Natur zu grinsten der Beklagten.

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