der Axt zu erschlagen, sie wehrte sich jedoch mit dem Revolver in der Hand, drang alsdann in das Zimmer des Dienstmädchens, verübte das Verbrechen und entfloh. (Mpst.)
Berlin, 25. Juli. Das lenkbare Militärlustschiff ist heute vom Tegler Schießplatz aus zum dritten Male aufgestiegen, wo zahlreiche Ingenieure und Offiziere, Major Groß an der Spitze, sich als Sachkenner und Zuschauer eingefunden hatten, um sich durch den Augenschein von den neuen Erfolgen zu überzeugen. Ingenieur Base- nach und Hauptmann v. Sperling bestiegen das Luftschiff, dessen flottem Aufstieg außer dem engeren Kreise der Zuschauer eine ungezählte Menschenmenge mit den Augen folgte. Tadellos dem Steuer gehorchend, beschrieb das Motorlustschiff die gewagtesten Drehungen und Wendungen schräg auf- und abwärts, um nach Erreichung einer Höhe von etwa 1200 Meter und nach mehreren glücklichen Einzelmanövern in etwa '/i Stunden wieder glatt zu landen. Die Versuche werden täglich fortgesetzt.
Markdorf, 25. Juli. Heber unsere Gegend ging gestern mittag ein furchtbares Gewitter nieder, begleitet von einem äußerst starken Hagelschlag, der die Hoffnungen der Landwirte vernichtet haben durste. Die im schönsten Schmuck prangenden Getreidefelder sehen lt. »Konst. Ztg." aus, als ob Manöver darin abgehalten worden wären; in den Hopfengärten hängen zumteil nur noch die Ranken und die Blätter der Reben st..d total zerfetzt. Unter den Obstbäumen liegt die im Wachsen begriffene Frucht u. die mit Obstbäumen besetzten Straßen sind mit dem Laub der Bäume dicht bedeckt. Das Gewitter dauerte den ganzen Abend an. Der Schaden läßt sich noch nicht übersehen, doch dürste er eia ganz bedeutender sein, namentlich schon deshalb, weil Wein- und Hopfenbau die Haupteinnahme der hiesigen Bevölkerung bilden.
Billafingen (A. Ueberlingen), 25. Juli. Bei cinem starken Gewitter schlug der Blitz in die Scheuer des Landwirts Huber und äscherte diese vollständig ein.
Wer verteuert das Fleisch? Einen interessanten Beweis für die gewaltsame Verteuerung des Viehes durch den Zwischenhandel liefert eine Notiz, die in dem Tendenzbericht der „Deutschen Fleischerzeitung" über den Verlaus des Viehmarktes in München am 5. d. M. sich findet. Dort heißt es nämlich: „Der Schlachthofverwaltung gebührt Dank und Anerkennung, daß sie ab 1. Juli auch die Zahl der durch den Platzhandel wiederholt zum Markt gebrachten Tiere in ihren offiziellen Marktberichten ausweist. Nach Inhalt dieses AnweiseS wurden am Mittwoch von 1040 vorhandenen Kälbern nicht weniger als 291, also nahezu der dritte Teil, von 3183 Schweinen 520 Stück, also der sechste Teil, zu Speckulationszwecken aufgekaust und neuerlich zum Markt gebracht, obwohl die Preise schon am Mittwoch angezogen hatten. Daß ein solches Gebaren den Markt unbedingt verteuern muß, bedarf wohl keines weiteren Beweises." Auch nach dem Marktbericht vom 12. d. M. find in München wiederum 273 Kälber - bei einem Gesamtauftrieb von 2176 Kälbern und 549 Schweine bei einem Gesamtaustrieb von 1170 Schweinen, also bei Kälbern 10 v. H., bei Schweinen 47 v. H., zu Spekulationszwecken zweimal auf den Markt gebracht worden.
(L. W.) !
Köln. Der „Köln. Volksztg." zufolge sind- 3 des Raubmords an der FamUie Naaf in Hoffnungstal verdächtige Personen in Köln-Lindenthal verhaftet worden.
Charlottenbnrg. Die einzige, zehn Jahre alte Tochter des Arbeiters Johann Klein in Charlottenburg litt schon seit längerer Zeit an Lungenschwindsucht. Trotzdem sie sogar Blut spuckte, war sie selbst sich der Größe ihres Leidens nicht bewußt. Sie ergab sich darein, immer husten zu müssen. Am letzten Sonntag spielte sie mit anderen Kindern auf der Straße, als sie wieder einen Hustenanfall bekam, worauf ein Kind ihr sagte: „Du wirst bald sterben, Muttter sagte, du hast Lungenschwindsucht und mit dir ist es bald alle? Die Kleine erschrak, eilte nach Hause, suchte ihre Mutter, die sie nicht traf und erhängte sich mit einer Gardinenschnur um Hängeboden. Als man sie auffand, war sie bereits tot..
Frankfurt, 25. Juli. Die hiesigen Schlossermeister beschlossen die Aussperrung sämtlicher streikenden Gehilfen, da eine Einigung nicht zustande gekommen ist.
Ausland.
r. Bor» Bodensee, 26. Juli. Die Hochsaison in den Bergen hat begonnen. Der Verkehr auf den Schweizer Bergbahnen und den Schweizer Seen ist zur Zeit sehr gut. Auf den hohen Säntis waren letzten Sonntag über tausend Personen.
Binningen (Schweiz), 25. Juli. Während eines schweren Gewitters wurden der Landwirt Jakob Fünfschilling und sein Sohn auf dem Felde beim Grasmähen vom Blitz erschlagen. Der Vater Fünfschilltng stand im Alter von 65 Jahren, der Sohn erst mitte der 20er Jahre, er war seit etwa einem Jahre verheiratet und Vater eines erst wenige Monate alten Kindes.
Lüttich, 25. Juli. Ein schrecklicher Unglücksfall trug sich heute morgen 6'/, Uhr in der Pulverfabrik Clairmont im Augenblick des Eintreffens der Arbeiter zu. In der Mahl- und Preßabteilung fand eine Explosion statt, durch welche 4 Arbeiter getötet und einer tödlich verletzt wurden. Die Fabrikbaulichkeiten find zerstört.
Petersburg, 25. Juli. Der Kaiser und die Kaiserin erschienen heute morgen um 4 Uhr im großen Militärlager von Krasnoje Sselo, wo der Kaiser Alarm blasen ließ und alsdann, begleitet von großem militärischen Gefolge, eine Parade über die Truppen abnahm. Die Majestäten kehrten darauf nach Peterhof zurück.
Tokio, 25. Juli. Die Verhaftungen in allen Teilen von Korea dauern fort. Die Gärung in Soeul vermehrt sich und dehnt sich über sämtliche Provinzen aus. Die Telegraphendrähte wurden an vielen Stellen durchschnitten, um den Telegraphen-Verkehr mit Japan zu unterbrechen. Drei japanische Kriegsschiffe kamen in Chemulpo an und japanische Truppen werden schleunigst zum Transport nach Korea eingeschifft. Es scheint, daß die Koreaner heftigeren Widerstand leisten, als man erwartetet h^tte.
Vermischtes.
Der Herr Feldwebel weiß fich z« helfe«. In
irgend einer Kompanie eines irgend einem süddeutschen Regiments sollten aufs Geburtsfest S. M. des Kaisers mehrstimmige Gesänge eingeübt werden. Da in dem betr. Jahr
im Regiment eben die Volksschullehrer ihr Jahr abdienten, wurde der der Kompanie zugcteilte Jünger Pestalozzis beauftragt, als „Direktor" die Leitung des Gesangs zu übernehmen. Schweren Herzens ging der „Direktor" auf die „Stimmen-Suche!" Erfolglos. Die Mannschaft wußte: Abends (nach dem Appell) wird gesungen, in der einzig
freien Stunde des Tags. Da tun wir nicht mit.-
Bekümmert klagte der sängerlose Direktor dem Feldwebel sein Leid. Die Kompaniemutter wußte Rat. „Die Kompanie antreten!" Eine kräftige Ansprache über die Schönheit des Gesangs einerseits und über die Interesselosigkeit für edle Dinge andererseits. „So und jetzt, ihr Kerls, will ich Euch zum Singen befehlen. Abzählen zu vier!"
Eins — zwei — drei — vier etc. „So, ihr L.,
alle 1 singen 1. Stimme, alle 2 2. Stimme, alle 3 3. und
die 4 brummen Baß! — Wegtreten!"-Der „Direktor"
stand starr. ... -s-
Der Esel. Trotz seines stumpfsinnigen Aussehens ist der Esel Eindrücken leicht zugänglich. So merkt er den leisesten Wechsel der Witterung. Das erfuhr zu seinem größten Leidwesen eines Tages der Astronom Ludwigs XI. Es war ein Jagdtag, und Ludwig XI. hatte sich im Walde verirrt. Er traf auf seinem Wege einen Köhler mit einem Esel. „Pardon, lieber Freund," sagte der Köhler zum Könige, „ich weiß nicht, ob Sie eine gute Jagd haben werden, aber sicher werden Sie vom Regen durchnäßt werden." „Ach was," erwiderte der König, dem sein Astronom gutes Wetter vorhergesagt hatte, „wer hat dir das gesagt?" „Mein Esel. Sehen Sie hin, er spitzt die Ohren; das ist ein Regenzeichen." „Bah", sagte der König und entfernte sich. Ein wenig später ereilte ihn mit seinem Gefolge, das er wiedergefunden hatte, ein gewaltiger Regenguß. Am Abend hielt er seinem Astronomen den Vorfall g ez iemen d vor.
Landwirtschaft, Handel Md Verkehr.
Wildberg, 3b. Juli. Am heutigen Biehmarkt wurden ruge- führt: 7 Paar Stiere, 65 Kühe, IS Kalbinnen, 38 St. Kleinvieh, 180 Läuferschweine und 400 Milchschweine; verkauft wurden: IS Kühe von 270—405 4 Kalbinnen von 230—300 120 Läufer
von 55—108 per Paar und sämtliche Milchschweine von 35—40 Mark per Paar. _
Berzeichms der Märkte is der Umgegesd.
Bow 29. Juli bis 3. August.
_Altensteig: 30. Juli Krämer- und Biehmarkt._
Magenleidende«
-—- »t1»M Nltduer Ir.
in (Württ) mit, wie er auf einfache Weise
von seinem langen und qualvolle» Magenleiden befreit wurde.
Bestellungen auf den Gesellschafter für die Monate «W- August und September -U» können jetzt schon bei allen Postämtern und Laudpostboteu sowie bei der Exped. ds. Bl. gemacht werden.
Witternngsvorhersage. Sonntag den 28. Juli. Vorwiegend heiter, trogen, sommerlich warm.
Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiferffchen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold.
liMjWS'NtchiMH.
Aus der Konkursmasse des Jakob Reichert, Taglöhners i« Rotfelde» werden am
Dienstag de« 3«. J«N, nachm. 2 Uhr
in dem Rathause in Rotfelden folgende Gebäude und Grundstücke zum erstenmal öffentlich versteigert und zw.:
Geb. u. Parz.Nr.
Meßgehalt
ba ^ a > Hin
Beschreibung.
Semiindr- rätl. «»- schlag.
2475
4
09
Acker in der oberen Stück. . .
Mark
120
2285/2
5
88
Wiese und Weg auf den Wässern
80
2195
36
57
Wiese, Acker u. Wald im Brändenberg
180
2298
25
30
Wiese und Oede im vorderen Buch
250
2820
4
62
Acker und Oede im gemeinen Hau
30
1303
25
73
Baumacker und Oede im Laiber
350
442
17
92
Acker im Hinteren Ebersloch . .
120
650/2
19
05
Acker im Bürgenhäule ....
250
1415
13
28
Acker in der oberen Breite . .
120
3401/2
10
20
Acker am Hesel oder Goldberg .
50
2197
10
44
Wald im Brändenberg . . .
60
3421/2
1
74
83
Nadelwald und Weg im Goldberg
150
77 2
2
25
Baumwiese u. Fußweg mitten im Dorf
150
2736
>
15
24
Wiese im unteren Brand . . .
460
1851
i
16
45
Acker in der mittleren Siegen II
250
1941
!
! 7
89
Acker im Weingartberg....
100
2821
^ 4
! 13
Acker und Oede im gemeinen Hau
35
1049
44
! 37
Die unabgeteilte Hälfte an
Acker in Fichtenäckern . . . ('/-)
165
73a
>
! 39
j
j
!
em Viertel unabgeteilt an
Scheuer unten im Dorf; ferner unabgeteilt gemeinschaftlich u. zwar zu: zwei Drittel an Geb. Nr 73 — 54 gw Wohnhaus, ein drittel an — 1 a 05 gw Hofraum bei diesem Gebäude unten im Dorf im Frei- ! oder Maierhof.
1200
Soukursverwalter Wusch,
stv. Bezirksnotar in Wildberg.
Z« miete«
w. ges. eine S—-S zinr.
Wohnung
im Zentrum der Stadt auf 1. Ott. oder später.
Gef. Angeb. erb. d. d. Exped. d. Bl. unter „Ladengesuch".
WM Oea besten
-UiLosv
(voller kür xucen ^pkei-
rrwsl) kereited mau sieb aus
SMlIW MWWII
tnicftt ru verveekseln nnt. so- ^pkelwoststolk un<1 kostkonserven!) kreis proklLsedes Ib0, 100. 50 L.tr.
»k. 3.2ü 2.2L I.LL l l.il.. Lowwt »us kk
??o3petLte mit änerkeuvunxen gratis.
I Alfred Geiger, » I ' Nürtingen.»
»Nagold: Hch. Lang.I
Vorrätig: '
2«:r
Volks-«Kommers-
Lieber
für
Geheftet 1 Elegant gebunden 2 G. W. Zaiser'schen Buchhdlg.
Die Stadt-Gemeinde Nagold
MV Verkauft -WU
am Montag de« LS. Juli
Nadelholz-Stockholz im Bode» und Nadelreis
im Distritt Galgenberg und Distrikt Mittler- bergle Abt. Oeschelbronner Steig, Streitacker,
Schlegwieden-Ebene, Steinhaufen, Hang, vorderer und Hinterer Kaps:
38 Lose Stockholz nebst 5 Haufen Nadelreis. ^
Zusammenkunft auf der Nagold-Herren- - berger Straße morgens V Uhr für die Galgenberg Stöcke beim Eisenbahndurchlaß, morgens 8 Uhr für die übrigen Abteilungen beim Unterjettinger Wegzeiger.
Die Stadt-Gemeinde Nagold
WM- verkauft -HDK
am Dienstag den 3s. Juli
Nadelholz Slockholz im Boden
im Distritt Badewald Abt. Horn, Hinschinger, Sulzeröschle und Eisberg: 30 Lose.
Zusammenkunft morgens 8 Uhr ans der Höhe der alten Wem- steige am Feldtrauf von Abteilung Sul;eröschle-Ebene. _
Nur kurze Kochzeit erfordern
> Meppen
in Würfeln zu 10 Pfg. für 2 Teller Suppe. Nur mit Wasser zuzubcreiten. Bestens empfohlen von
Fr. Schittenhelm, Kol., Bahnhofstr.