so würden diese Fahrten nicht gestattet sein. Habe die Re- gierung das Recht, zur IZeit derFahrt das Betreten der Straßen zu verbieten ? Die Durchführung der Bestimmungen lasse sich nicht kontrollieren, nachher sei das Unglück einmal da. Wer eine solche Fahrt gestatte, trage auch die Verantwortung für einen llnglücksfall. Minister v. Pischek erwiderte, daß er angesichts der gegebenen Vorschriften (in'Gemeinden 12 Km, auf den Land­straßen 30 km Fahrgeschwindigkeit) die Verantwortung tragen könne. Dr. Eisele (Vp.) beantragte, in dem Antrag des Zentrums zu sagen: nur gegen verschärfte Vorsichtsmaß­regeln und Vorkehrungen für deren Durchführung zuzulasfen und Schnelligkeitsfahrten überhaupt nicht zuzulasseu. Hey­mann (Soz.) erklärte sich ebenfalls gegen den Antrag, da die gegebenen Vorschriften genügend seien. Ob die hohen und höchsten Herrschaften sich die Hälse brechen, sei ihm gleichgiltig. Haußmann-Bal. (Vp.) betonte, daß die Etatsberatung kein Automobiltempo habe. Nachdem die Fahrt schon begonnen habe und sich dem Lande nähere, könne man nicht plötzlich ein Gitter aufrichten. Rembold (Ztr.) beantragte nach weiterer Debatte, das Wort Her- komerfahrt zu streichen und zu sagenWett- und Konkurrenz­fahrten nicht zuzulassen." Heymann (Soz.) wünschte zu sagen stattWett- und Konkurrenzfahrten"Schnelligkeits- Wettfahrten". Dieser Antrag wurde mit 59 gegen 15 Stimmen bei 1 Enthaltung abgelehnt, desgl. der Antrag Eisele mit 47 gegen 30 Stimmen. Schließlich wurde auch noch der Antrag Rembold mit 45 gegen 32 Stimmen abgelehnt, so daß das Ergebnis der 2/-ständigen Beratung gleich null war. Eine Eingabe der Walzmeister um Erhöhung ihres Gehalts wurde der Regierung zur Erwägung übergeben. In Verbindung hiemit wurde auch eine Eingabe der Straßen­wärter um Verbesserung ihrer Verhältnisse beraten, welcher der Minister wohlwollende Prüfung zusagte. Die eingehenden Erörterungen, die sich daran knüpften, führten insofern zu keinem Ergebnis, als diese Eingabe der Straßenwärter zunächst bei der Finanzkommission verbleibt und erst zur Beschlußfassung gelangt, wenn die Kommission dem Plenum einen Antrag vorgelegt hat. Um 1 Uhr wurde die Weiter­beratung auf nachmittags 5 Uhr vertagt.

Stuttgart, 6. Juni. Die Zweite Kammer setzt in ihrer heutigen Abendsitzung den Etat des Straßenbaus fort. Wie man hört, soll die Absicht bestehen, in der nächsten Woche den Stuttgarter Bahnhofumbau in der Kammer zu behandeln.

Tages-Hleuigkeiten.

Aus Stadt Md Land.

Nagold, 7. J»ni

In eigener Sache! Zu meiner gestrigen Darleg­ung wird mir von Herrn Stadtschultheiß Brodbeck mitge­teilt, daß ich mich in dem Punkt betr. Untersagung der Angriffe gegen meine Person seitens eines Kollegiummit­glieds getäuscht haben müsse. Nach Bestätigung auch von anderer beteiligter Seite ist der Herr Vorsitzende dem betr. Herrn ins Wort gefallen mit einigen Bemerkungen über das Verhältnis zwischen dem Gemeinderat in seinen einzel­nen Vertretern und dem Vertreter der Presse bezw. über die Unzulässigkeit einer Debatte zwischen beiden. Im Eifer der Fixierung meiner Notizen und weil ich eigentlich das Ertönen der Glocke gewünscht hätte, auch bei der von meinem Sitzplatz aus (namentlich bei geöffneten Fenstern) ungünstigen Akustik, habe ich diese Worte nicht in der Voll­ständigkeit vernommen, daß mir der gravierende Eindruck des Untersagens zum Bewußtsein kam. Im übrigen erkläre ich aus freien Stücken, daß die Leitung der Sitzungen durch Herrn Stadtschultheiß Broddeck stets eine allen Teilen gerecht­werdende war.

Redakteur Paur.

r. Herrenberg, 6. Juni. Den Unternehmern des Lahnbaus HerrenbergTübingen wurde eine Schlepploko­motive für Rollwagen so beschädigt, daß sie nicht mehr gebrauchsfähig war und die Besitzer einige hundert Mark Schaden erleiden. Ein entlassener Lokomotivführer wurde als der Tat verdächtig verhaftet.

Herrenberg, 6. Juni. (Korr.) In der letzten Ver­sammlung des Bezirkssängerbundes Herrenberg wurde als Festort für das nächstjährige Liederfest Mötzingen be­stimmt, dessen Verein das 50jährige Jubiläum und Fahnen­weihe damit verbinden wird. Gegenwärtig werden auf Markung Gült st ein Grundstückserwerbungen größeren Um­fangs vorgenommen, zwar haben die Unterhandlungen, welche mit den Besitzern der betr. Parzellen angestellt werden, in­folge zu hoher Preise noch zu keinem endgültigen Ergebnis geführt. Der Kaiserliche Geheimrat Kapp von Gültstein beabsichtigt nämlich in der Nähe des zur Erstellung kom­menden Bahnhofs eine Grundfläche von 5 da Meßgehalt zu erwerben um inmitten herrlicher Gärten und Parkanlagen eine Villa erbauen zulasten.

r. Ergenziugeu, 6. Juni. Der hiesige Liederkranz begeht am 21. Juli das Fest seines 50jährigen Bestehens. Zu der Jubiläumsfeier werden eine größere Zahl von Ver­einen Einladung erhalten.

r. Schopfloch, 5. Juni. Auf dem benachbarten Lattenberger Hof fand vorgestern die Eröffnung der heurigen Jungviehweide statt. Aufgetrieben wurden aus allen Teilen des Bezirks 71 Rinder und 2 Farren. Die Anmeldungen konnten nicht alle berücksichtigt werden.

Zur Schwarzwaldwafserversorgung für Stuttgart.

Neuenbürg, 3. Juni. Die bürgerlichen Kollegien haben sich heute mit den Quellwasser-Ableitungsplänen der Stadtgemeinde Stuttgart aus dem Bereich des oberen

Enztales und seine Seitentäler befaßt und vom Standpunkt der Gemeinden aus Stellung genommen, ebenso wie dies die interessierten Wasserwerksbesttzer von ihrem Standpunkt aus bereits getan haben. Man war sich darüber klar, daß die von der Stadt Stuttgart beabsichtigte Ableitung sämt­lichen Quellwaffers aus dem Groß- und Kleinenztal sowie aus dem Eyachtal nicht nur eine geradezu verderbliche Schädigung aller an der Wasserbenützung interessierten Kreise in Landwirtschaft, Gewerbe und Industrie bedeutet, sondern daß durch die Rückwirkung der Verschlechterung der Erwerbsvcrhältniffe der Bevölkerung auch die Interessen der Gemeinden als solche bis ins innerste Mark berührt und beeinträchtigt werden. Für die dauernde Schädigung könnte bei der beabsichtigten unverhältnismäßig großen Wasser­ableitung weder durch Schaffung von Talsperren, noch durch Geldleistungen ausreichender Ersatz geboten werden. Soviel bis jetzt bekannt geworden ist, will die Stadt Stuttgart sich eine Wasserentnahme bis zu 700 Sek.-Litern sichern, was bei Kleinwasserstand so ziemlich die Hälfte der ganzen Enz ausmachen würde. Im Hinblick auf die drohende schwere Schädigung des Erwerbslebens und erfüllt von Sorge um die eigene Wasserversorgung der Gemeinden haben die bürgerl. Kollegien gegen die beabsichtigte Quellenableitung entschiedenen Protest eingelegt und an das k. Staats­ministerim die dringende Bitte gerichtet, die Rechte und Interessen der Wassernutzungsberechtigten und der sonstigen Beteiligten zu schützen und namentlich einer Veräußerung der im Besitz der kgl. Staatsforstverwaltung befindlichen Quellen Vorbeugen zu wollen. Es werden sich wohl sämt­liche Bezirksgemeinden diesem Protest anschließen.

Hiezu wird demSchw. Merkur" geschrieben:

Es ist in gegenwärtigem Stadium nicht möglich bezw. verfrüht, der Oeffentlichkeit über Einzelheiten der geplanten Wassergewinnung im Schwarzwald Mitteilung zu machen. Hiedurch scheint verschiedenen Gerüchten und Vermutungen, die im Enztal im Umlauf sind, Vorschub geleistet zu werden. Die Befürchtungen, wie sie in obiger Mitteilung geäußert worden sind, entbehren aber der Grundlage. Die geplante Wasserentnahme beziffert sich auf 300 Sek.-Ltr. im Jahres­durchschnitt oder auf 4,9°/» der das Jahr hindurch im Einzugsgebiet vorhandenen Wassermenge (nicht 700 Sek.Lrr.) Hiebei soll der Wasserüberschuß der Schneeschmelze in einer Talsperre aufgespeichert und in der wasserärmeren Jahres­zeit durch Entleeren der Talsperre als voller Ersatz für abgeleitetes Quellwasser der Enz wieder zugeführt werden. Eine geordnete Wasserwirtschaft wird es ermöglichen, den Wasserbedarf von Stuttgart dadurch zu decken, daß ein Teil des nutzlosen oder schädlichen Wasserüberflusses zurückgehalten und daß in der wasserreichen Jahreszeit etwa 4,9°,° des vorhandenen Quellwaffers entzogen wird, während in der wasterärmeren Jahreszeit kein Wasser ohne Ersatz wegge­leitet wird. Eine Schädigung berechtigter Interessen der Bewohner des Enztales wird also vermieden werden. Den Enztalgemeinden find die Pläne der Stadt Stuttgart nicht zugänglich gemacht worden, es dürste daher wohl irr­tümlich sein, daß sich diese Gemeinden mit diesen Plänen beschäftigt haben.

Stuttgart, 5. Juni. Der Geheime Kirchenrat Köstlin, früher Professor der Theologie in Gießen, Ehrenvorsitzender der evangelischen Kirchengesangvereine für Deutschland, 1870 Feldprediger der zweiten württembergischen Feldbrigade, ist wie derSchw. Merkur" meldet, im Alter von 60 Jahren in Cannstatt gestorben.

Heinrich Köstlin stammte aus Tübingen. Nach dem Kriege von 1870,71 wurde er Repetent in Tübingen, be­kleidete dann Pfarrstellen in Maulbronn, Friedrichshafen und Stuttgart. Von 1891 bis 95 war er Oberkonsistorialrat in Darmstadt, von 1895 bis 1901 Professor in Gießen. Köstlin war Herausgeber der Monatsschrift für Pastoral- Theologie. Er veröffentlichte:Geschichte der Musik", Kandidatenfahrten",Die Musik als christliche Volksmacht", Im Felde",Geschichte des christlichen Gottesdienstes", Predigten und Reden",Lehre von der Seelsorge" und Kirchenbuch der evangelischen Kirche im Großherzogtum Hessen".

Stuttgart, 4. Juni. Die Einnahmen aus dem würt­tembergischen Post-, Telegraphen- und Fernsprechbetrieb be­zifferten sich im April ds. Js. auf 2666468 81

was gegen den gleichen Monat im vorigen Jahre ein Mehr -von 216424 ^ 95 ^ bedeutet.

Heeresersatz. Von den im Jahre 1906 in den Listen des Aushebungsbezirks des 13. (K. württ.) Armee­korps geführten militärpflichtigen Personen sind 9935 zum Dienst mit der Waffe ausgehoben worden und 172 zum Dienst ohne Waffe. Zu Truppenteilen mit dreijähriger Dienstzeit wurden ausgehoben 804, zu Truppenteilen mit zweijähriger Dienstzeit 8608 und als Trainsoldaten zu ein­jährigem Dienst 114. Zur Marine kamen 237. Einjährig- Freiwillige traten in das Heer 531 ein, darunter 159 vor Beginn des militärpflichtigen Alters; in die Marine traten 12 Einjährig-Freiwillige und 34 sonstige Freiwillige ein. Der Ersatzreserve wurden überwiesen 4072, der Marine­ersatzreserve 13, dem Landsturm 3445. Ausgemustert wurden 1387, ausgeschlossen 23.

r. Tübingen, 5. Juni. Nach dem von der Universität ausgegebenen sogenannten schwarzen Peter sind an der evangel. theol. Fakultät 306; an der katholischen 210; an der juristischen 413; an der medizinischen 242; an der philo­sophischen 225; an der staatswissenschaftlichen 118; an der naturwissenschaftlichen 213; zusammen 1727 Studenten, darunter sind 10 weibliche eingeschrieben und 45 männliche und 35 weibliche Hörer zum Besuch der Vorlesungen ermäch­tigt worden. Die ausländischen Studenten kommen aus Argentinien, England, Frankreich, Holland, Japan, Italien,

Nordamerika, Oesterreich-Ungarn, Rußland, Schweiz, Ser­bien und aus der Türkei.

Reutlingen, 4. Juni. In der Vollversammlung der Landarmenbehörde für den Schwarzwaldkreis wurde um die Unterbringung einer größeren Anzahl schwachsinniger Personen zu ermöglichen, die Erweiterung der Landarmen­anstalt für den Schwarzwaldkreis durch Errichtung eines Frauenbaues samt Wirtschaftsgebäude mit einem Kosten­aufwand von 400000 Mark endgiltig beschlossen. Den Beamten der Landarmenbehörde wurde eine angemessene Gehaltserhöhung bewilligt und sodann der Etat des Land­armenverbandes für 1907/08 festgestellt mit einer Kreisum­lage von 350 000 Die Steigerung gegen das Vorjahr um 75000 ^ ist in der Hauptsache veranlaßt durch die Erhöhung der Verpflegungsgeldsätze der Irrenanstalten.

r. Ludwigsburg, 5. Juni. Unter zahlreicher Betei­ligung fand heute im Saalbau der 22. Verbandstag der Wirte Württembergs statt. Nach einer Begrüß­ungsansprache des Vorstands des Ludwigsburger Wirts­vereins, wünschte der Vorstand der Regierung des Neckar­kreises, Präsident v. Kilbel den Verhandlungen einen ersprießlichen Verlauf die dazu beitragen mögen, daß die schwierigen Fragen des Wirtsgewerbes mit der Zeit zu einer glücklichen Lösung kommen. Namens der Stadt Ludwigs­burg begrüßte Oberbürgermeister Hartenstein den Ver- bandsrag. Der Vorsitzende Rummetsch eröffnete die Ver­handlungen mit einer Ansprache, worin er auf die zur Beratung stehenden Fragen hinwies. Nach Erstattung des Geschäfts- und Kassenberichts referierte der Verbandsschrist- führer über den Flaschenbierhandel und seine schädigende Wirkung für das Wirtsgewerbe. In der sich anschließenden Erörterung sprach Gemeinderat Theurer-Stuttgart den Wunsch aus, daß die Wirtsvereine dahin wirken möchten, daß wie in Stuttgart Erhebungen über den Flaschenbier­verbrauch angestellt werden. Schließlich gelangte folgende Resolution zur Annahme:Der heute in Ludwigsburg tagende Verbandstag, welcher sich auch mit der Frage des Flaschenbierhandels beschäftigt hat, nimmt mit Interesse Kenntnis von dem Antrag des Zentrumsabgeordneten, welcher dahin ging, den Flaschenbierhandel konzessions­pflichtig zu machen. Die Ausführungen des Ministers des Innern, daß ein Bedürfnis zur Konzesfionierung nicht vorliege, da ja der Bierkonsum zurückgegangen sei, kann der Verbandstag nicht zustimmen, da dies kein Beweis dafür ist, daß der Flaschenbierhandel keine schä­digenden Folgen hat. Der Anregung im Landtag, den Flaschenbierhandel höher zu besteuern, kann der Verbands­tag seine volle Zustimmung geben. Vom württ. Brauer­verband erwartet der Verbandstag, daß derselbe dem Ge­such des Verbands, den Flaschenbierhandel in einer für die Wirte befriedigenden Weise zu lösen, entsprechen wird." Gemeinderat Theurer referierte über den Erlaß des Mini­steriums betr. Konzessionserteilung. Referent wünscht Lei der Personalfrage eine schärfere Anwendung des Z 33 der Gewerbeordnung, auch sollte der Lokalfrage mehr Aufmerk­samkeit geschenkt werden. Zürndorfer-Stuttgart berichtete über das Ergebnis der Interpellationen der Kandidaten für die Landtagswahl über ihre Haltung zur Abschaffung des Umgelds. Nach einer lebhaften Erörterung wurde eine Resolution angenommen, wonach der Wirtsstand erwartet, daß die Regierung in tunlichster Bälde den Ständen einen Gesetzentwurf vorlege, in welchem die gänzliche Abschaffung des Ümgelds durch den weiteren Ausbau'der Steuergesetz­gebung enthalten ist. Als Ort des nächsten Verbandstags wurde Tuttlingen bestimmt,

Kirchheim u. T., 5. Juni. Der Verbandstag württ. selbständiger Konditoren fand gestern und heute hier statt. Den Verhandlungen wohnten Vertreter des Oberamts, der Stadt Kirchheim und des Gewerbeschulrats bei. Es wurde u. a. beschlossen, dem Reichsverband deutscher Konditoren unter Wahrung der Selbständigkeit des Landes­verbandes beizutreten. Ebenso wurde der Anschluß des Ver­bandes an den Verband württ. Gewerbevereine beschlossen. Eine längere Erörterung entspann sich über ein in Anreg­ung gebrachtes Vorgehen gegenüber denEis-Italienern", gegen die in sanitärer Hinsicht und wegen Schädigung der ortsansässigen GewerbetreibendenBeschwerdenerhoben wurden. Schließlich wurde betont, daß diese Frage zurzeit noch nicht spruchreif sei, um bei der Regierung hierin vorstellig werden zu können. In einem weiteren Referat wurde der Tages­unterricht in den Fortbildungsschulen behandelt, wobei ge­wünscht wurde, daß hier der Eigenart des Konditoreige­werbes Rechnung getragen werden möchte. Als Ort des nächsten Verbandstages wurde Oberndorf gewählt. An die geschäftlichen Verhandlungen schloß sich ein gemeinschaft­liches Essen.

r. Heilbronn, 5. Juni. Seit 3 Wochen wird der 66jährige Weingärtner Karl Christian Stahl von hier ver­mißt. Er wurde zuletzt am 8. Mai in einer Wirtschaft hier gesehen. Es ist anzunehmen, daß Stahl von einem Unfall betroffen wurde.

r. Biberach, 5. Juni. Ein merkwürdiger Fund wurde am vergangenen Samstag, den 1. ds. Mts. in dem Hause eines hiesigen Arztes gemacht. Das Dienstmädchen fand am Nachmittag dieses Tages an der Wand des Kor­ridors einen Schmetterling (Kohlweißling) sitzen, der ein seltsames Anhängsel mit sich schleppte. An einem Flügel des Schmetterlings war nämlich mittelst eines leichten Seidenfädchens ein kleines Blatt Papier befestigt, auf dem die Worte standen:Konstanz, Ausstieg 31. Mai." Daß der Schmetterling, den immerhin weiten Weg von Konstanz nach Biberach in der kurzen Zeit zurückgelegt hat, ist wohl nur mit Hilfe einer günstigen Windströmung erklärlich, oder aber ließe sich denken, daß der geflügelte Bote von einem