r. Stuttgart, 26. Mai. Die Trauerfeier für den im 60. Jahr aus dem Leben geschiedenen kgl. bayerischen Gesandten am württbg.Hof, Kurt Frh. von der Pfordten, fand heute nachmittag im hiesigen Krematorium statt. Der Feier wohnten bei Staatsrat von Bößel als Vertreter des Prinzregenten, Geh. Legationsrat von Memel als Vertreter der bayerischen Regierung, Oberkammerherr Frh. v. Neurath als Vertreter des Königs, Oberhofmeifter Frh. von Reischach als Vertreter der Königin, Vertreter des Herzogs von Urach und der Herzogin Wera, Ministerpräsident von Weizsäcker, Justizminister von Schmidlin, Kriegsminister von Marchtaler, Finanzminister von Zeyer, Generaladjutant von Bilfinger, der russische Gesandte von Narischkin, der preußische Ge­sandte von Plessen-Eronstern, der österreichische Gesandte von Kallenberg, hohe Beamte und Offiziere, sowie Ober­bürgermeister von Gauß. Die Trauerfeier wurde mit einem Choral, gespielt von der Kapelle' des Grenadier-Regts. Nr. 119 eingeleitet, worauf Prälat von Kolb die Trauerrede hielt. Nach dem Gebet senkte sich der Sarg in die Tiefe zur Feuerbestattung. Unter den Kranzspenden befanden sich solche des Prinzregenten, des Königs und der Königin, der Mitglieder des Kgl. Hauses, des bayer. Ministeriums des Aeußern, der Vereinigung bayer. Reserve- und Landwehr­offiziere.

Der Landesausschust des Verbandes der württ. Gewerbevereine hat beschlossen, die diesjährige Wander­versammlung des Verbandes vom 31. August bis 3. Sept. in Backnang abzuhalten. Als wichtigster Gegenstand der Tagesordnung kommt die Frage der Gründung von Tarif­gemeinschaften und des Abschlusses von Tarifträgen zur Behandlung.

Gerlingen, 28. Mai. Der Meldung über die fahr­lässig e Tötung einer hiesigen jungen Frau durch den Wundarzt Felix Böhm hier ist noch folgendes nachzutragen: Am letzten Dienstag nachmittag ließ sich die Frau von B. einen Zahn ziehen. Weil die Schmerzen in der Zahnhöhle auch abends noch nicht Nachlassen wollten, suchte Böhm durch eine Arznei Linderung zu verschaffen. Die Frau nahm sie Arznei, ohne besondere Beschwerden darauf zu fühlen. In der Nacht suchte Böhm die Frau noch einmal auf und erklärte, er habe ihr eine falsche Arznei gegeben und wolle jetzt ein Gegenmittel anwcnden. Die Frau meinte, es sei ihr ganz wohl, nahm aber das Gegenmittel; trotzdem war sie am anderen Tage eine Leiche. Die Unglückliche hinterläßt ihren Gatten und drei unmündige Kinder. Der Ärzneimittelvorrat des Wundarztes wurde im Auftrag des Gerichts beschlagnahmt. Schon einmal mußte infolge des Mißgeschicks dieses Wundarztes eine junge Frau, Mutter von fünf Kindern ihr Leben lassen.

Tübingen, 27. Mai. Die Zahl der studentischen Korporationen und Gesellschaften beträgt hier im gegen­wärtigen Semester 33, einige mehr als vor wenigen Jahren. Von den eigentlichen Korporationen sind 21 im Besitz eigener Häuser (das 22. erstellt zurzeit die Landmannschaft Ulmia), so daß jetzt Tübingen in dieser Richtung an der Spitze aller deutschen Universitäten steht.

r. Reutlingen, 27. Mai. Ein junger Kaufmann, welcher die Gegend um den Heilbrunnen unsicher machte, wurde abgefaßt und dem Gericht übergeben, nachdem er von Sondelfinger Mädchen erkannt worden war.

r. Rottweil, 25. Mai. Gegenwärtig wird eine Ver­einigung der Altertumssammlung und der Sammlung alter Bildwerke und Gemälde in der Lorenzkapelle zu einem „Museum für Kunst und Wissenschaft zu Rottweil" ange­strebt. Es soll durch eine kleine Gemäldesammlung, Natu­ralienkabinett und eine Abteilung für Erzeugnisse des Kunst­handwerks erweitert werden. Als Platz für das Museum, welches etwa 50000 -76 kosten könnte, würde die Umgebung der Lorenzkavelle vorgeschlagen.

r. Eßlingen, 28. Mai. Großen Schaden hat in der Umgebung von Eßlingen und den Filialgemeinden der Rau­penfraß an den Steinobst- und insbesondere an den Kirsch- Läumen, deren schöner Fruchtansatz noch vor wenigen Tagen aus einen reichen Ertrag hoffen ließ, angerichtet. Diese Bäume stehen teilweise fast völlig entlaubt da. Daß sich die Zahl der Singvögel, deren Vorhandensein dem Treiben der Schädlinge wenigstens einigermaßen ein Ziel setzte, von Jahr zu Jahr verringert, macht sich auch in hiesiger Gegend reckt unangenehm fühlbar.

Oberrot, 26. Mai. Ortsvorsteher Zänker wurde beim Einspannen eines Pferdes durch einen Hufschlag ver­letzt und starb nach wenigen Stunden.

r. Heilbronn, 28. Mai. Eine Umfrage bezüglich der Einführung der vollständigen Sonntagsruhe in den Kontoren des Handelsgewerbes ergab: für die völlige Sonn­tagsruhe sprechen sich von 200 befragten Branchen 147 73 Prozent) ohne jeden Vorbehalt aus. Bevor der Ge- meiuderat ein ortsstatutarisches Verbot der Sonntagsarbeit erläßt, sollen noch weitere Erhebungen angestellt werden.

r. Eybach OA. Geislingen, 27. Mai. Gestern abend versuchte ein in der Württ. MetallwarenfabrikGeislingen Le- ickfffttgter lediger Kaufmann an einem hiesigen, noch schul­pflichtigen Mädchen ein Sittlichkettsverbrechen zu begehen. Er lockte dasselbe mittelst Geldgeschenk vor den Ort hinaus, wurde aber durch hinzukommende Leute an der Ausführung seiner Absichten verhindert. Er wurde zur Polizei gebracht, wo er nun hinter Schloß und Riegel seiner gerechten Strafe entgegensieht.

r. Ravensburg, 28. Mai. Die Gastwirtswitwe Rosa Nüßler, die wie gemeldet, der Beihilfe zum Mord au ihrem Gatten schuldig gesprochen wurde, ist, nachdem sie die gegen das Schwurgerichtsurteil eingelegte Revision als aussichtslos wieder zurückgenommeu hatte, zur Verbüßung ihrer 10jährigen Zuchthausstrafe in die Strafanstalt nach Gotteszell abgcliefert worden.

Mm, 27. Matt Der Kanonier .K e ck von Rammingen, der sich durch ein Pferdegeschirr eine stanz leichte Verletzung zuzog, ist an Blutvergiftung gestörben.

Gewitter-Nachrichten.

Herrenberg, 28. Mai. (Korr.) Gestern mittag gegen 4 Uhr kam von Südosten her einschweresGewitter, welches sich unter wolkenbruchartigem Regen und Hagel über die Mark­ungen Altinge'n und Tailfingen entlud. Der Schaden an Feldfrüchten ist ein ganz bedeutender. Die Hagelkörner erreichten die Größe von Taubeneiern. Die Kleefelder sind total vernichtet. Die zum größten Teil schon an die Stangen gehefteten Hopfenpflauzen wurden abgeknickt; die Saatfelder sind wie gewalzt. Besonders litten auch die Obstbäume, deren Blüten und Früchte größtenteils abge­schlagen sind. Bei dem Unwetter schlug der Blitz in mehrere Gebäude jedoch glücklicherweise ohne zu zünden. In Tail­fingen z. B. schlug der Blitz in den Kirchturm ein, die in der Kirche befindlichen Handwerksleute kamen mit dem Schrecken davon. Bis heute läßt sich der Schaden, den das Unwetter angerichtet hat noch nicht übersehen.

Rottenburg, 27. Mai. Nachdem gestern abend gegen 7 Uhr ein schweres Gewitter über unserer Stadt niederge­gangen war, hatten wir heute früh eiuen wolkenlosen Himmel bei großer Hitze, so daß wir am heutigen Jahrmarkt einem schönen Tag cntgegensaheu. Gegen 1 Uhr zeigten sich aber schon Gewitterwolken und um 2 (- Uhr entlud sich ein schweres Gewitter mit Wolkenbruch und Hagel. Die Verkäufer und Budenbesitzer hatten sehr großen Schaden, man sah Stroh­hüte im Wasser herumschwimmen, ebenso zerstörte der Hagel den Geschirrhändlern viel Waren. Der Weggentalerbach beim Kriegerdenkmal, der dort zugewölbt ist, konnte das Wasser nicht mehr fassen, so daß einem Händler, der auf diesem freien Platze seine Ware ausgebreitet hatte, für einige hundert Mark Waren von den Fluten fortgeschwemmt wurden. Schlimm sieht es in unfern Weinbergen in der Ehhalde, eine der besten Lagen, aus, Rinnen von ca. 1 Mtr. sind dort ausgewühlt, die Pfähle teilweise herausgerissen, Bäume, Kartoffeln rc. herausgeschwemmt und ins Tal gerissen. Im Tal sind Wiesen und Felder von 2—3 Fuß Schlamm und Geröll überdeckt, heute abend 8 Uhr lagen noch teilweise die Hagelkörner > w hoch.

Tübingen, 28. Mai. Gestern nachmittag entlud sich ein sehr heftiges Gewitter; die Gegenden von Hirschau und Wurmlingen sind vom Hagelschlag schwer betroffen worden. Der Blitz schlug ein ohne zu zünden.

Laichingen, 28. Mai. Gestern nachmittag zwischen 3 7° und 4 Uhr wurden hier bei einem heftigen Gewitter neun Frauen und Mädchen, die an einem Waldrand Schutz vor dem Unwetter suchten, vom Blitz getroffen. Zwei Frauen sind tot, zwei Mädchen schwer, die übrigen Personen leichter verletzt. Ein Hund wurde ebenfalls getötet.

r. Goldshöfe OA. Aalen, 28. Mai. Das vorgestern mittag zwischen 1 und 2 Uhr über die Gegend niederge­gangene Gewitter war bei Oberalfingen mit starkem Hagel verbunden, welcher ziemlich Schaden im Garten und Feld anrichtete.

Oberalfingen, 26. Mai. Das Gewitter heute nachm, war von einem Hagelschauer begleitet, der ca. 10 Min. anhielt. Es fielen Schloßeukörner bis zur Haselnuß­größe. Die Gartengewächse und Nußbaumblüten haben ziemlich notgelitten.

Gerichtssaal.

r. Stuttgart, 27. Mai, (Strafkammer). Eine Studentenschlägerei in Hohenheim bildete den Gegen­stand der gestrigen Verhandlung. In der Nacht auf 20. November kam es im Hof der Hausmeisterei nach einem Kommers, der anläßlich des Stiftungsfestes der landwirt- schaftlichenHochschulettnblauen Saalder Hausmeisterei stattge- fundenhatte,zwischen Augehörigenderuichtschlagenden Verbind­ung Hohenheimiau. Angehörigen der schlagenden Verbindungen Germania und Württembergia zu einer Auseinandersetzung, wobei Ohrfeigen ausgeteilt wurden. Der Wortwechsel artete schließlich in eine Schlägerei aus, wobei von Studenten­schlägern ausgiebiger Gebrauch gemacht wurde. Nach der Anklage soll der Studierende Ludwig von der Hohenheimia mehreren Germanen und Württembergern mit einem Schläger Verletzungen beigebracht haben. Wie die Verhand­lung ergab, wurde Ludwig, der Notwehr geltend machte, gleichfalls mißhandelt und zwar wurde auf ihn als er auf dem Boden lag eingeschlagen. Der Studierende Wilhelm Hesse soll Angehörige der Hohenheimia mit einem Revolver bedroht haben. Sämtliche Beteiligte waren mehr oder weniger betrunken. Von der akadcmischeuBehörde wurde eineDisziplinar- untersuchung eingeleitet. 2 an der Schlägerei Beteiligte wurden von der Hochschule verwiesen. Die Strafkammer verurteilte die Studierenden Wilhelm Oppermann, Graf von Attems und Erich Achgelis wegen -gefährlicher Körperverletz­ung zu je 60 Geldstrafe, den Studierenden Rudolf Block zu 80 Geldstrafe. Ludwig und 3 weitere Ange­klagte wurden freigesprochen.

Berlin, 28. Mai. Unerhörte Zustände in einer Schlächterei enthüllte eine Verhandlung vor der ersten Strafkammer des Landgerichts ! , wo sich der Schlächter­meister Sachs wegen Vergehen des Nahrungsmittelgesetzes zu verantworten hatte. Der Angeklagte verarbeitete völlig verfaulte Kuheuter, die einen pestilenzartigen Gestank von sich gaben. Bei einer Revision fanden sich in der fertigzuberetteten Wurstmasse fingerlange Maden und eine Tonne Schweinsohren und Eisbeine, die von Maden ebenfalls wimmelten. Das Urteil lautete auf ein J'ahr Gefängnis bei sofortiger Verhaftung.

Beuthen, 27. Mai. Zur Verhandlung des Mord­prozesses Liebcrka herrscht großer Andrang. Die auswärtge <

Presse ist stark vertreten. Die Verhandlung beginnt mit den Mordfällcn Bronder und Brunner. Lieberka ist ge­ständig und belastet Kioltyka und seine Frau. Diese wälzen die Schuld auf Lieberka.

Deutsches Reich.

Pforzheim, 27. Mai. Der Jahresbericht der hiesigen Handelskammer für 1906 läßt erkennen, daß die hiesige, weltumspannende Bijouterie-Industrie den Uebergang in die neuen Zollverhältnisse ohne besondere Störungen und Nach­teile vollzogen hat. Auch im laufenden Jahre gehen, wie noch bemerkt sei, die Geschäfte hier gut und die „Saison morte" ist weniger fühlbar als je. — Die größte hiesige Goldwarenfabrik, die etwa 800 Arbeiter beschäftigt, Kollmer und Jourbau, A. G. verzeichnet fürs letzte Geschäftsjahr nach 159.681 -z/6 Abschreibungen 605.675 ^66 Reingewinn und kann auf 1750000 -76 Aktienkapital 15°/° Dividende geben, bei 78137 -76 Tantiemen etc.

r. Bühl, 28. Mai. Hier tagte gestern unter dem Vorsitz des Präsidenten, Dr. Thoma-Freiburg, die Haupt­versammlung des Bad. Schwarzwaldvercins. Der Verein zählt über 11000 Mitglieder. Die Gesamteinnahmen sind auf 28500 -76 veranschlagt. Für begonnene Wege werden 3500 -^, für neue Wege und Türme je 500 -76 angefordert. Die Gesamtausgaben des Schwarzwaldvercins betragen bis jetzt 855 000 -76.

Singen, 27. Mai. Verhaftet wurde der Fabrikant Ignaz Hayden aus Breitenau (Niederösterreich), der sich hier unter dem falschen Namen Franz Kenner aus Wien aufhiett und den Werkführer der Firma Maggi zum Verrat von Geschäftsgeheimnissen zu bestimmen suchte.

Ludwigshafen a Rh., 26. Mai. Das im Rhein liegende Telephonkabel, die Verüindungsleitungcn zwi­schen Ludwigshafen a. Rh.-Mannheim, wurde, vermutlich durch einen Schiffsanker, vollständig zerstört.

München, 27. Mai. Von den Straßen- und Fluß- bau-Beamten, die zu Beginn voriger Woche auf einer Jn- speküonsfahrt in der Isar infolge Umkippens des Kahnes unterhalb München ertrunken sind, ist die Leiche keines einzigen aufgefunden worden; die Bergungsarbeiten wurden bereits eingestellt. Erfahrungsgemäß sind Leichen in der kritischen Strecke überhaupt nicht aufzuffndeu, da sie in den: Faschinenwerk hängen bleiben und dann überaus rasch versanden.

Ausland.

London, 27. Mai. Aus Newyork wird gemeldet, nach einem Telegramm aus Buenos Aires zerstörte eine heftige Feuersbrunst einen großen Teil der Haupt stadt und verursachte einen Schaden von anderthalb Mill. Dollar.

Riga, 27. Mai. Heute morgen drangen in das Dienstabieil eines Vorortzuges, in dem ein Kassenbote mit größerer Geldsumme und drei Bahnbeamte saßen, während der Fahrt 5 Revolutionäre ein. Sie erschossen die drei Bahubeamlen, verwundeten den Kassenbotcn schwer, raubten das Geld, sprangen vom Zug und entflohen in den Wald.

Landwirtschaft, Handel und Bericht.

Rottenburg, 27. Mai. Der Viehwarkt erfreute sich heute eines lebhaften, starten Besuches; es wurde sehr viel gehandelt. Zuxeführt wurden 26 Ochsen, 250 Kühe und Kalbinnen, 181 Rinder, 44 Läuserschweine, und 189 Milchschweine. Mit der Bahn wurden von Händlern über,250 Stück Vieh verladen. Bezahlt wurden für Ochsen 650-1000 per Paar, sür Kühe 350- 450 für ältere, sog. Wurstkühe 206-280 76, für trächtige Kalbinnen 360-500 7S. für Rinder 150—200 76 per Stück, ebenso sür Milchschweine 20 bis 35 76, für Läufer 60— 65 76 per Paar. — Der Krämermarkt dagegen war schlecht besucht.

Nürtingen, 24. Mai. Schweinemarkt. Läuferschweine zuge­führt 14, verkauft 11, Preis per Stück 26—46 Milchschweine zugeführt 218, verkauft 138, Preis per St. 10—19 ^

Balingen, 25. Mai. Dem heutigen Schwsinemarkt wurden ' 56 Milchschweine zugeführt. Sämtliche Schweine wurden zum Preis von 20—36 76 pro Paar «bgesetzt.

Ravensburg, 25. Mai. Biehmarkt. Beifuhr von Rindvieh 370 Stück, verkauft 270, von Ferkeln 480 St., verkauft 380. Höchster Preis 17 76, MittelpreiS 14 ^ niedrigster Preis 11

Oehringe», 25. Mai. Schweinemarkt. D.ilchschweine zuge- führt 3i4 Stück, verkauft 280. Durchschnittspreis für ein Paar Milchschweine 16—40 76; Läuferschweine zugeführt 8 St., verkauft2. Durchschnittspreis für 1 Paar Läuferschweine 75 ^

Auswärtige Todesfälle.

. Kath. Giebenrath, SrumpfweberS Witwe, 92 I., Calw.

„Königin der Nacht." Die Pflanze des Kaktus, der diesen Namen führt und so selten und immer nur nach Sonnenuntergang wenige Stunden blüht, gewährt Blumen­freunden einen eigenen Reiz. — Wie wir übrigens aus dem praktischen Ratgeber erfahren, gibt es übrigens verschiedene nachtblühcnde Kaktusarten, die alle gelegentlich einmal als „Königin der Nacht" bezeichnet werden. Die echte Art 6616118 xi-nnclitiorus, die schönste unter ihnen, hat große Blumen in weiß und rosa. Aehnlich ist die „Fürstin der Nacht", goldorange ans weiß abgetönt, dann gibt es noch verschiedene andere Cereusarten, auch eine „Ballkönigin". — Sämtliche Kaktusarten sind gegen zu viel Feuchtigkeit empfindlich. Es sollte auch ein Kaktus seinen Standort am Zimmerfenster möglichst unverändert behalten, so daß er stets auf derselben Sette von der Sonne bestrahlt wird. Wer sich für diese eigenartige Pflanze eingehender interessiert, kann eine Nummer vom Gcschättsamt des praktischen Rat­gebers in Frankfurt a. O. kostenfrei erlyitten.

Witterungsvorhersage. Donnerstag den 30. Mai.

Meist bewölkt, etwas Regen, kühl.

Druck »üb Verlag der G. W. paiser'sche» Buchdruckern (Emst ftaiser) Nagold. — Für die R a ktiou verantwortlich: ü Paur.