Büschel Nadelreis weniger (als die normale Jahresnutzung betragen würde) zum Hieb und Verkauf kommen werden. Wer also doch auch im nächsten Winter wieder Brennholz im Nagolder Stadtwald kaufen würde und über Platz zur Verwahrung eines größeren Holzquantums verfügen kann, hätte bei den 2 Verkäufen am 23. und 24. Mai Gelegenheit, sich einen, seinen nächsten Jahresbedarf übersteigenden Holzvorrat zu verschaffen.
* Das Wetter z« Pfingsten war leider kühl und unfreundlich; es regnete am Pfingsonntag nachmittag unausgesetzt wie Bindfaden und von Wärme war nur in den geheizten Zimmern etwas zu spürendes war, statt wie prophezeit, mäßig kühl geradezu und echt schwäbisch gesagt „saumäßig" kühl. Dennoch gab es viele Ausflügler in den Bahnzügen. Auch der Montag war nicht rühmenswert; doch hörte der Regen zu fließen auf^und es machte sich, wenn auch nicht szum behaglichen Sitzen im Freien, ganz angenehm zum fröhlichen Wandern in der maifrischen Natur.
Altenfteig, 20. Mai. Der verheiratete Fuhrmann Jakob Eppler von hier, Vater von 4 Kindem, wurde kürzlich von seinem Holzfuhrwerk überfahren. Der Mann starb jetzt leider an Wundstarrkrampf.
-- Schietingen, 20. Mai. Die öffentliche Telephonstelle der Station Gündringen wird in Bälde eingehen, da sich allerlei Unzuträglichkeiten gezeigt haben. Die beiden Gemeinden Schietingen und Gündringen sind daher gezwungen, eigene Fernsprechstellen zu errichten; sie find von der K. Generaldirektion aufgefordert worden, Beschluß darüber zu fassen. Die bürgerlichen Kollegien von hier haben kürzlich den geforderten einmaligen Beitrag bewilligt und die Errichtung der Telephonstelle im Gasthaus z. „Adler" genehmigt.
Mötziuge«, 21. Mai. Heute früh fand man den verheirateten 41 Jahre alten I. H., Taglöhner auf der Bühne seiner Wohnung erhängt vor. Beweggrund unbekannt. Heute nacht wurde in der Gastwirtschaft des Metzgers und Rößleswirts Luginsland eingebrochen und Fleisch- und Wurstwaren im Wert von ca. 100 ^ entwendet; von den Tätern hat man noch keine Spur; man vermutet aber, daß es Zigeuner seien.
Calw, 18. Mai. In Oberkollbach hat sich die Witwe Kling in einem Schwermutsanfall auf der Bühne erhängt.
Stuttgart, 17. Mai. Der König hat, dem Staatsanzeiger zufolge, den Kommerzienrat Mauser von Oberndorf empfangen, der ein neues, von ihm erfundenes Gewehr vor- zeigle und erläuterte.
Stuttgart, 18. Mai. Nach einer Bekanntmachung des K. Min. d. I. wird die Ziehung der zweiten Serie der Lotterie des Stuttgarter Liederkranzes am 12. Nov. 1907 stattfinden.
Stuttgart, 18. Mai. Die Herbstmanöver. Nach den vorläufigen Bestimmungen für die diesjährigen größeren Truppen-Uebungen des württ. Armeekorps beginnen die Hebungen am 7. und endigen am 21. Sept. (eine noch zu bestimmende Brigade der 26. Division wird schon am 6. Sept. abbefördert). Die Brigademanöver finden in der Zeit vom 7.'bis 10., die Divifionsmanöver vom 12. bis 16. und die Korpsmanöver vom 19. bis 21. Sept. statt. Am 18. sind Märsche mit Hebungen im Aufklärungs- dienst. Als Manövergelände ist der 26. Division das Gebiet südlich der Linie Herbertingen, Buchau, Ummendorf, Ochstnhausen, Erolzheim zugewiesen, der 27. Division das Gebier nördlich dieser Linie bis zur Linie Groß-Engstingen, Münsingen, Blaubeuren, Ulm. Die Kavallerie-Regimenter exerzieren im Anschluß an das Eskadrons-Exerzieren 7 Tage im Regiment auf den Exerzierplätzen der Standorte; den Rest des Regimentsexerzierens und das Brigadeexerzieren erledigen sie auf dem Truppenübungsplatz Münsingen. Die 26. Feldartillerie-Brigade hält ihre Regiments- und Brigadeübungen im Manövergelände des Armeekorps während der Märsche zum Manöver. Während dieser Uebungen findet bei einem Regiment ein Scharfschießen im Gelände statt. Die 27. Feldartillerie-Brigade übt auf dem Truppenübungsplätze Münsingen. Für das Manövergelände wird wie in den Vorjahren eine besondere Manöverkarte hergestellt werden.
r. Dätzingen OA. Böblingen, 17. Mai. Der ledige Sohn des Ritterwirts Eugen Geisel von hier geriet an einer engen Stelle des Wegs infolge Ausgleitens mit beiden Füßen in das vordere Wagenrad seines mit Holz beladenen Fuhrwerks, sodaß ihm der rechte Fuß abgedrückt und der linke heftig verdreht und gequetscht wurde. Auf seine Hilferufe wurde er von einem in der Nähe hütenden Schäfer aus seiner hilflosen Lage befreit. Er liegt schwer verletzt d arnieder.
Tübingen, 16. Mai. Der hiesige „Säuglingshort" wurde heute nachmittag 4'/» Uhr unter zahlreicher Beteiligung von Tübinger wie Stuttgarter Damen und Herrn feierlich eröffnet. Nach einem gemeinsamen Gesang begrüßte Steuerrat Hofer aus Stuttgart als stellvertretender Vorsitzender des „Vereins von Kinderfreunden" die Anwesenden und führte aus, wie das hiesige Werk eine notwendige Ergänzung des Waiblinger Kinderheims darftelle und der in Württemberg leider so hochbezifferten Kindersterblichkeit entgegenwirken soll. Besonderen Dank schulde man der hohen Protektorin des Werkes, Ihrer Majestät der Königin. Stadtpfarrer Meyer, der Vorsitzende des Tübinger Ortsausschusses, verlas dann ein Telegramm, in dem ihre Majestät Ihr warmes Interesse an dem neuen Heim bekundete, und sprach sich über die Gründe der Bescheidenheit des Anfangs und über die weiteren, wohl manche mühsame Arbeit mit sich führenden Ziele der sich an den Kinderhort anschließenden Tätigkeit aus. Allen
denen, die zum Gelingen des Werks beigetragen haben, besonders Professor Dr. Romberg für seine Bereitwilligkeit, kranke Kinder samt Müttern in klinische Behandlung zu nehmen, und Dr. Zipperlen, der die Aufgabe eines Hausarztes freundlichst übernommen habe, sprach er den besten Dank aus. Die sich an die Feier anschließende Besichtigung des „Säuglingshorts" erweckte bei allen Teilnehmern große Befriedigung. Nicht nur die Bescheidenheit des Anfangs wurde gebilligt; man bewunderte auch die Kunst, mit der aus einem ganz einfachen Weingärtnershaus ohne Umbau ein schmuckes, seinem Zweck zunächst durchaus dienendes, auch hygienischen Anforderungen entsprechendes Asyl für 10 Säuglinge, zum Teil mit ihren Müttern, hergestellt werden konnte. In den sauberen nieglichen Kinderbettchen befanden sich 5 Säuglinge, die kurz vorher ausgenommen worden waren. Die Mnder' sollen höchstens 50 Tage im Hort bleiben, und es ist die Aufgabe der an dieser Arbeit Beteiligten, für Kinder solide und geeignete Pflege in Familien zu finden.
Ludwigsburg, 18. Mai. In ihrer gestrigen Sitzung haben die bürgerlichen Kollegien die provisorische Errichtung einer kleinen Badeanstalt über der in Hoheneck er- bohrten Mineralquelle endgültig beschlossen. Der Aufwand für eine Trinkhalle und 12 Wannenbäder beträgt 13 000 Man rechnet damit, daß das Provisorium 2—3 Jahre dauert. Für den Betrieb ist die Gründung einer Gesellschaft ins Auge gefaßt, wobei man auf Beteiligung aus allen Kreisen der hiesigen Einwohnerschaft hofft.
r. Bom Hegau, 18. Mai. Am Fuße des Hohen- höven fand man in einem Walde das Skelett einer jugendlichen Frauensperson. Es lag unter einer Buche und nur ca 15 e » tief. Ueberreste von Kleidern, Hemd, Schuhen etc. fanden sich nicht. Die Leiche muß also nackt verscharrt worden sein. Man vermutet ein Verbrechen. Die Verscharrung der aufgefundenen Leiche dürste mindestens 20 bis 30 Jahre zurückliegen.
r. Tuttlingen, 17. Mai. Mit den Grabarbeiten zum Bau des neuen Bezirkskrankenhauses ist jetzt begonnen worden. Der Bau kommt in eine schöne, freundliche und sonnige Lage im Osten der Stadt zu stehen; unweit davon befinden sich die prächtigen Waldungen des Leutenbergs. Die Gesanitkosten des Baues belaufen sich mit den Kosten der Einrichtung auf gegen 400000
Bon der oberen Donau. Ab kommenden Juni wird in Spaichingen eine neue Zeitung „Heuberg-Baar- Zeitung" (Tageszeitung) erscheinen. Die Gründung erfolgte von Mitgliedern der Volkspartei; die Drucklegung erfolgt in der Gongstatterschen Buchdruckerei Tuttlingen.
r. Geislingen, 17. Mai. Im Dienst wurde gestern mittag der Lokomotivführer Sory aus Lauchheim, der seit einigen Wochen hier wohnhaft ist, vom Tode ereilt. Er führte eine der seit kurzem eingesührten, breit gebauten, neuen großen Schiebmaschinen und sollte den um 11.51 Uhr von hier abgehenden Güterzug die Steige hinauf begleiten. Während der Fahrt beugte er sich aus seinem Stand (aus welchem Grund ist unbekannt) und wurde dabei an einer Kurve von einer entgegenkommenden Schiebmaschine, die mit einer zweiten von Amstetten leer nach Geislingen zurückfuhr, erfaßt. (Nach anderer Meldung wollte er das Sandrohr Nachsehen.) Der Kopf wurde ihm zerdrückt, so daß der Tod aus der Stelle eintrat. Die Leiche wurde ins hiesige Bezirkskrankenhaus übergeführt. Der 33jährige Verunglückte war verwitwet, kinderlos und hatte eine Braut. Die Hochzeit sollte demnächst stattfinden.
r. Bad Mergentheim, 17. Mai. Unsere Stadt stand heute im Zeichen festlichen Schmuckes, galt es doch, bei der Einweihung der neuen Mineralquelle „König Wilhelm" auch unser Königspaar begrüßen zu dürfen. Schon in aller Frühe eilten Fremde in großer Zahl herbei, um noch da und dort ordnend eine letzte Hand anzulegen. Leider machte der Himmel ein trübes Gesicht und unaufhörlich goß der Regen in Strömen fast während des ganzen Tages. Dies war auch die Ursache, daß der Zuzug von Fremden in unsere Feststadt mit fortschreitenden Tagesstunden ein immer geringerer wurde. Programmäßig 11 Uhr 5 Min. hielt der K. Sonderzug vor der Haltestelle des Karlsbades. Das Königspaar wurde von einer vielköpfigen Menge an der Bahn herzlich begrüßt. Herr Oberamtmann Mögling und Stadtschultheiß Klotzbücher sowie Fürst Johannes von Bartenstein waren zum Empfang des Königspaares auf dem Perron anwesend. Aus der Zahl der Festdamen überreichte Fräulein Klotzbücher der Königin mit einer poetischen Ansprache einen hübschen Blumenstrauß; alsdann begaben sich die Majestäten zum Karlsbad und von da zur neuen Mineralquelle, die den Namen des Königs tragen wird. Hier wurde das Herrscherpaar durch den vielstimmigen Jubelruf der aufgestellten Schuljugend freudig begrüßt. Nach einer herzlichen Begrüßungsansprache des Herrn Konsuls und Bankiers Schwarz-Stuttgart und nach Ausführungen Dr. Schwarz's-Stuttgart nahm der König selbst das Wort und dankte den Bürgern von Mergentheim für den herzlichen Empfang und wünschte der neuen Mineralquelle einen guten Erfolg.sNunmehr begaben sich der König und die Königin mit den begleitenden Gästen nach dem Karlsbad zurück, wo ein Frühstück eingenommen wurde. Nachmittags wurde unser zweites Bataillon (Füsilier-Regiment 122) besichtigt. Auf dem Kasernenhof nahm das Königspaar den Parademarsch ab. In leutseliger Weise wurde auch der Kriegerverein begrüßt. Anschließend wurden die drei Kirchen (Schloß-, Marien- und Stadtpfarrkirche) besichtigt. Ueberall wohin das Königspaar kam, begrüßte es der herzliche Jubel der Bevölkerung und der herbcigeeilten Gäste. Die Schulen und die meisten Geschäfte hatten freien Tag. Freundlich, nach allen Seiten dankend, fuhr das Königspaar um 3.40 Uhr nachmittags zum Bahnhof zurück, von wo aus die Abfahrt im bereit
stehenden Sonderzug über Niederstetten zurück nach Stuttgart erfolgte.
Gerichtssaal.
r. Tübingen, 18. Mai. Der ebenso gefährliche, wie steche Einbrecher Josef Köhler von Untertalheim, welcher, nachdem ihm die Gelegenheit zur Flucht auf dem Transport wie der Alibibeweis für seine Unschuld in der gestrigen Verhandlung mißlungen war, wegen mehrerer Einbrüche im Gerichtssprengel Tübingen zu 10 Jahren Zuchthaus vierurteilt. Von hier aus wird Köhler an die Rottweller Gerichte zur weiteren Abwandlung gegeben werden. Köhler hat, seit er erwachsen ist, die meiste Zeit im Zuchthaus zugebracht.
Pose«, 16. Mai. Wegen Vergehens gegen die 130», 110 und 73 des Strafgesetzbuchs hatte sich der 75- jährige Probst Edmund Byczynski aus Gromaden vor der Strafkammer in Schneidemühl zu verantworten. Er hat im Oktober v. Js. von der Kanzel herab, nachdem er den Hirtenbrief des verstorbenen Erzbischofs von Stablewski verlesen hatte, die Eltern aufgefordert, im Schulstreik zu verharren. Ferner hat er geäußert, daß der Staat kein Recht habe, die Kinder die Glaubenswahrheiten in einer ihnen unverständlichen Sprache lehren zu lassen. Ein Staat, der dieses tue, treibe Pseudokultur. Der Angeklagte wurde zu zwei Monaten Festung verurteilt.
Deutsches Reich.
Berlin, 18. Mai. Die Berl. N. Nachr. melden aus Südwestafrika: Der Major Baerecke, Befehlshaber in Keet- manshoop, hat folgendes Telegramm an das Kommando der Schutztruppe in Windhuk gesandt: „Nach Meldung von Erckert ist der Prophet Stuurman von der Kappolizei zum Tode verurteilt und aufgehängt worden. Er hatte bei Kimberley die Aufwiegelung dortiger Eingeborener gegen die Weißen begonnen und bereits eine kleine Bande gebildet, welcher ein Farmer zum Opfer gefallen war." Stuurman gilt als der Anstifter des Witboi-Aufstands. Er entwickelte dort eine höchst aufregende Tätigkeit.
Berlin, 18. Mai. Der Bankbeamte Neumann, der am 13. Mai nach Unterschlagung von 50000 geflüchtet war, wurde heute früh am Landsbergerplatz in Berlin verhaftet.
Berlin, 17. Mai. Ein Gnadengeschenk von 6000 Mark hat ein Klempnermeister aus Birnbaum, der bei der Ausführung von Blendarbeiten beim Eisenbahnwerkstättenbau in Schneidemühl infolge Unterbietens sein Vermögen einbüßte, auf sein Gesuch hin vom Kaiser erhalten. Infolge dieses Falls aber ordnet nunmehr ein Ministerial- erlaß an, daß Preisangebote, zu denen nach Ansicht der Behörden die geforderten Arbeiten unausführbar sind, bei Ausschreibungen unberücksichtigt zu bleiben haben.
Konstanz, 15. Mai. Bei Kreßbronn sank bei dem vorgestrigen Föhnsturm ein mit Kies beladenes Segelschiff, so daß nur die Mastspitze emporragte. An dieser hielten sich der Schiffsbesitzer und seine drei Gehilfen die ganze Nacht über Wasser, bis sie am andern Morgen von anderen Schiffsleuten gesehen und gerettet werden konnten. — Der See steigt täglich 6 8'Zentimeter.- Heute zeigte der Hafenpegel 4,10, gestern 4,03 Meter. Wenn dieses Steigen 14 Tage anhält, müßte der See über die Ufer treten.
München, 17. Mai. Unter der Ueberschrift: „Unerbittliche Henker" teilt die „Münchener Post" folgendes mit: Das Amtsgericht Kulmbach hat dem Genossen Schlegel mitgeteilt, daß er am 17. Oktober nachmittags 5 Uhr 10 Min. ans der Zeugniszwangshast entlassen werden wird. Genosse Schlegel muß also die Zeugnisfolter volle 6 Monate bis zur letzten Sekunde ertragen. Das Blatt fügt hinzu: „Die Kulmbacher Henker wollen es, daß Bayern in seiner Justizschande in der Welt voran sei."
Ausland.
Rom, 17. Mai. Das Beispiel der seit Monaten streikenden Landarbeiter von Argenta (Provinz Ferrara) findet Nachahmung. Im Gebiet von Parma streiken 30 000. Ein großer Streik ist auch in Apulien ausgebrochen. In beiden Gebieten kam es zu Kämpfen zwischen Streikenden und Arbeitswilligen. In Parma griff auch Kavallerie ein, als die Menge den verhafteten Sekretär der Arbeitskammer befreien wollte.
Paris, 17. Mai. Das Geheimms der Leiche von Sartrourville ist nunmehr gelöst. Die Leiche ist auf Anordnung der Gerichtsbehörde noch einmal ausgegraben und von drei Aerzten gründlich untersucht worden, wobei sich unzweifelhaft ergab, daß es die Leiche der verschwundenen Marguerite Genest ist. Da keine Spur von Verletzungen gefunden wurde, so hat die Behörde daraus geschlossen, daß Unglücksfall oder Selbstmord vorliege.
Beziers, 17. Mai. Anläßlich der Kundgebung der Weinbauern kam es zu einem Zusammenstoß mit der Polizei. Die Menge stürmte das Rathaus, erbrach mit eisernen Hebeln die Türen, zertrümmerte das Mobiliar, welches auf den Rathausplatz hinausgeschleppt, aufgestapelt und in Brand gesetzt wurde. Die Polizei mußte flüchten. Erst gegen Mitternacht gelang es, den Rathausplatz zu säubern. Eine große Anzahl Personen ist verletzt worden, 20 wurden verhaftet.
Lodz, 17. Mai. Bei dem Zusammenstoß zwischen Militär und Arbeitern in der Fabrik von Kuttner wurden im Ganzen 21 Personen getötet, darunter der Direktor der Fabrik. Außerdem wurden 40 Personen verletzt.
Bei dem Kampf zwischen Polizei und Arbeitern in der Kuttnerschen Fabrik wurde das Fabrikkontor demoliert. Die Fabrikkasse wurde beraubt. In allen Sälen befanden sich große Blutpfntzeu. Das Krankenhaus des Roten Kreuzes,