r. Heidenheim, 12. Mai. Der landwirtschaftliche Bezirksverein verband mit dem gestrigen Weh- und Farren- markt eine Farren- und Jungviehprämiemng. Es gelangten -751 ^ zur Verteilung und zwar 426 für Farren, 255 Mar! für Rinder, außerdem 70°^ als Zuschlagspreise für solche Viehbesitzer, die Mtglieder der Viehzuchtgenofsenschast find.
r. Ravensburg, 7. Mai. Unter Leitung des Kammerstenographen Schaible-Stuttgart fand gestern hier der -wberschwäbische Bezirkstag der Gabelsberger'schen Stenographenvereine statt, der gut besucht war, namentlich waren auch ziemlich viele badische Kunstgenossen erschienen, um sich im Wettbewerb mit den württembergischen Kunstgenossen zu messen. In der Abteilung 200 Silben errangen sich Justizaktuar Weisser-Konstanz einen ersten, Anna Rundel-Ravens- burg einen dritten Preis.
Deutsches Reich.
Berlin, 10. Mai. Bei böigem Westwind kenterten am Himmelfahrtstag auf dem Müggelsee zahlreiche Ruder- und Segelboote. Die Rettungsstation rettete 26 Mann. Großmann, Mitglied des Märkischen Rudervereins, ein guter Schwimmer, ertrank. Das ist das fünfte Opfer des Berliner Wassersports seit Ostern.
r. Pforzheim, 10. Mai. Am Mittwoch nachmittag erlitt der hiesige, von Neuenbürg herfahrende Bäckermeister Schroth infolge Scheuens seines Gespanns vor einem Eisenbahnzug einen schweren Schädelbruch. Er wurde in weitem Bogen aus seinem Gefährt geschleudert und liegt lebensgefährlich verletzt darnieder.
Mannheim, 6 . Mai. Die Jubiläums-, Kunst- und Gartenbau-Ausstellung war gestern von über 50000 Personen besucht, wobei noch die Konkurrenz der Messe und der Pferde-Rennen zu berücksichtigen ist.
r. Vom Bodensee, 10. Mai. In selbstmörderischer Absicht sprang gestern vom Dampfer „Helvetia" bei Lindau ein etwa 20 Jahre altes Fräulein, die Tochter eines früheren Straßburger Historikers, in den See. Die Lebensmüde, die nervenkrank ist, wurde noch rechtzeitig gerettet.
r. Vom Bodensee, 10. Mai. Dem Schöpfer des Projektes einer Drahtseilbahn auf den Gipfel der Zugspitze, dem Ingenieur N. A. Müller in Dresden, ist vom bayrischen Verkehrsministerium die Konzession für eine elektrische Bahn von Garmisch-Partenkirchen auf die Zugspitze erteilt worden. Damit dürste das Projekt bald seiner Verwirklichung zugeführt werden.
Straßburg, 13. Mai. Hier findet vom 21. bis 23. Mai die 18 Tagung des Evangelisch-sozialen Kongresses statt.
Ludwigshasen, 11. Mai. Der Sturm auf die Fabrik Zimmermann wurde nach einer Lesart dadurch hervorgerufen, daß der Buchhalter Müller aus der Fabrik einen Schreckschuß abgab. Nach anderer Lesart wurde nur ein Wasserstrahl auf die Menge gerichtet. Der kleine Belagerungszustand ist verhängt worden.
Aus Rheinhessen, 8 . Mai. Kaum beginnen sich die Rebstöcke in den Weinbergen zu entwickeln, als auch schon der erste gefürchtete Feind der Reben auf dem Plane erscheint und sein Zerstörungswerk beginnt. Es sind dies die sogenannten Weinb ergschnecken, die in vielen Gemeinden geradezu massenhaft auftreten.
Hamburg, 8 . Mai. In der Zeresinfabrik von E. Schliemann am Steinwärder ist heute mittag Großfeuer ausgebrochen. Ein gewaltiges Flammenmeer walzte sich über den Mittelkanal und gefährdete ein am andern Ufer befindliches Holzlager. Gegen 8 Uhr gelang es der Feuers wehr, den Brand auf seinen Herd zu beschränken. Der
Schaden beträgt 200000 ^l, da große Warenvorräte verbrannt sind. Den unausgesetzten Bemühungen der Feuerwehr gelang es, das auf der anderen Seite des Kanals befindliche Holzlager zu schützen. Der Wand ist durch eine Benzinexplofion veranlaßt worden.
Gerichtssaal.
Ein Wucherprozeß, der am Montag in München begann, und in den 16 Angeklagte verwickelt sind, bietet ein unglaubliches Bild der Ausbeutung und des Leichtsinns. Es liegen laut „Frkf. Ztg." 251 Einzelfälle mit 763 Zeugen vor, so daß auf den Prozeß sechs Wochen Dauer gerechnet werden. Der eine Bewucherte, Freiherr v. Horn, war Rittmeister und befindet sich wegen Wechselfälschung und Sittlichkeitsverbrechen im Gefängnis. Er trieb unglaublichen Aufwand, dem auch die Millionen seiner Braut nicht gewachsen waren. Sein Schwiegervater bezahlte einmal für ihn 200000 Mark Schulden. Dann verfehlte sich Horn in sittlicher Beziehung und es wurden ihm von Erpressern in kurzer Zeit 170000 Mark abgenommen. Oberleutnant Böck hatte einen monatlichen Zuschuß von 500 Mark, er brachte es in 14 Monaten auf II /2 Millionen Mk. Schulden. Oberleutnant Bom- hard hatte einen monatlichen Zuschuß von 1000 Mark, Oberleutnant v. Thüngen eine Rente von 30 000 Mark. In 19 Monaten hatten die beiden Offiziere eine halbe Million Schulden. Rittmeister v. Kiliani, der später in Uniform den Offenbarungseid leisten mußte, hatte für Kameraden Gefälligkeitswechsel im Betrage von 100000 Mark übernommen. Böck ist verabschiedet. Bomhard, Thüngen und Kiliani blieben im Dienst.
Ausland.
Bern, 13. Mai. Am 1. Juni sind 25 Jahre verflossen seit der Eröffnung der St. Gotthardbahn; das Jubiläum wird durch eine Feier begangen werden.
Rom, 11. Mai. Die Ausbrüche des Stromboli haben sich unter starkem Erdbeben wiederholt, die Hitze ist unbeschreiblich.
Lebendig begraben. Eine schauerliche Entdeckung machte, wie aus Paris gemeldet wird, auf dem Friedhof von Sarbagan im Departement Landes ein Bauer, der in später Abendstunde die Gräberreihen passierte. Er vernahm plötzlich aus einem halbverschütteten Grabe Klopfen und Hilferufe. Als der Bauer den Sarg bloßgelegt hatte, entstieg diesem eine tags zuvor bestattete, dreißigjährige Frau Escoubet, die ohnmächtig zu Boden sank und bald darauf starb. Das Leinentuch, das den Körper der Scheintoten umhüllt hatte, wies mehrere Risse auf, die Zeugnis davon gaben, daß die Frau im Sarge verzweifelte Anstrengungen gemacht hatte, um sich zu befreien.
Esbjerg, (Dänemark), 9. Mai. Gestern abend sind weitere 180 russische Sozialisten von hier nach England abgereist.
Petersburg, 10. Mai. Zwei junge der Kriegsschule zugeteilte Offiziere, sowie drei Matrosen wurden verhaftet, weil sie überführt waren, antimilitaristische Proklamationen verbreitet zu haben.
i ^Odessa, 9. Mai. Der vom Kriegsgericht zum Tode verurteilte 16jährige Korobkow wurde auf die Fürsprache des Deputierten Pergament in Petersburg begnadigt. Gestern wurde Korobkow im Gefängnis von Kriminalverbrechern getötet. Die Täter blieben unbekannt. Zwischen den politischen Gefangenen find Unruhen ausgebrochen.
Catania, 11. Mai. Der Ausbruch der Aetna dauert fort. Große dicke Rauchwolken erheben sich über dem Gipfel des Bulkaus. Gestern abend wurden sehr
leichte Erderschütterungen verspürt in Velpasso und Nicolost. Die Tätigkeit des Stromboli nimmt zu.
Doullens (Depart. Saone), 8 . Mai. Die Gebäude der Firma St. Freres sind durch Großfeuer zerstört worden. Es sind 25 000 Doppelzentner Jute im Wert von 2 Mill. Francs verbrannt.
Landwirtschaft, Handel md Verkehr.
Holz. «rt du» am «. d. Mt». i« Baiersbeon« verge- nommenen Stammholzvrrkaus de» ForßamtS Frrudenstadt wurde» erzielt für normal»« Lanaholz H, und III. Kl. IV. Kl. 1845/» V. Kl. 128'/, der Taxpreis«. GesamtdurchschniNS erlö» für 880 Am. Normal und Ausschuß, wobei Scheidhol,. 127'/, der Taxpreise.
«irchheim u.T ,6. Mai. «ieh-und «chweinemartt. Zutried 847 Stück Rindvieh und 828 Schweine Preise: Zuchtfarre» 200 bi» 400 Mastochsen Paar 1000-1100 Zugochsen Paar 800
bi» 1000 Zugstiere Paar 440-680 Kühe 228-600 Kalbe!»
300—680 Rinder 120-800 Milchschwrine Paar 26—88 Läuserschweine Paar 82-90 ^ Mit der «ahn ginge» ab: in 38 Wagen 473 «tück Rindvieh, in 3 Wagen 278 St. junge Schwan«.
Tübingen, 10. Mai Fruchtfchranne. Dinkel neu 3S11 Kilo um 18.60, 18.30, 18.18, Summe 898.66 ^ 21 auf, Haber »rn 4294 Kilo um 20.20, 19.90, 18.60, Summe 888.48 auf 39 H,
Gerste 78 Kilo um 20,-. 19 71, 19.—, Summe 18.38 II aus,
Weizen 318 Kilo um 21.20, 21.20, 21.20, Summe 66.78 auf, Mischling 200 Kilo um 21.60 Summe 43.20, Ackerbohnen 284 Kilo um 17.— Summe 48.28 ^
Nürtingen. Fruchtpreise vom 2. Mat. Dinkel 7.80—7 80 Haber 9.40-10.00, Gerste 9.20-9.70, Roggen 7.80._
»V.
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4 W. Hqpoth.-Banl 1900 100.- 4 „ 1908 100.—
3>/, „ vrrloSbare 98.—
3'/, W. Hqpoth.-Bank 1912 98
Stuttgarter Kurse vom 8. Mai 1007
W. StaatSoblig. 1900 94.80 „ „ 88 —
. Ereditoerein 1913 101.20 1912 94.90 ganzj. ZtnS 97 —
3*/, Rentenanstalt 4 W. BerrinSbank
w/. "
1918 97.— 1914 97.28 1908 99.8, 1907 99.80 1910 96 80
w/, Stadt Stuttgart —.
Auswärtige Todesfälle.
Ludwig Baumann, Maurermeister, 63 I., Neuenbürg. — Blandina Schindler, ledig, 28 I., WrndelShetm._
Briefkasten der Redaktion.
I. P. io S. Nach Erkundigung bei sachverständiger Stelle teilen wir Ihnen folgendes mit: Nach der Bekanntmachung des K. Oberamts v. 1. Mai d. Js., welche Sic jedenfalls im Auge haben, ist lediglich der Auf- und Verkauf von Vieh im Umherziehen, also außerhalb des Wohnorts einer Person ohne Begründung einer gewerblichen Niederlassung und ohne vorgängige Bestellung, verboten. Diesem Verbot unterliegen auch die gewerbsmäßigen Viehhändler. Wenn diese aber in ihren.Niederlagen Vieh aus nicht verseuchten Gegenden und Orten einfnhren und es nach Bestellung verkaufen, so können sie hieran nicht gehindert werden, wie dies auch Ihnen sreisteht. Sticht weniger steht es Ihnen auch frei, ihr Vieh zu kaufen oder zu verkaufen, falls dies nichr im Wege des Hausierhandels geschieht. Mit Vieb aus dem Oberamtsbczirk Stagold oder sonst verseuchten Bezirken zu Markt zu gehen, werden sich übrigens die jüdischen Händler hüten, da sämtliche Wiederkäuer und Schweine ans solchen Bezirken in anderen Bezirken 14 Tage unter Beobachtung gestellt werden müssen.
leilt gerne und unentgeltlich Herr VNrt-
in (Württ) mit, wie er auf einfache Weise
von seinem langen und qualvolle» Magenleiden befreit wurde.
Witterungsvorhersage. Dienstag den 14. Mai. Mehrfach wolkig, gewitterig, schwül.
Druck und Verlag der <S. W. Zaifer'schen Buchdrucker«! (Smtl Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.
Mage« leidende«
Zwarrgs-Bersteigerrmg.
Zum Zwecke der jAufhebung der Gemeinschaft, welche in Ansehung des auf Markung Wildberg belegenen, im Grundbuch von da Heft 1005 Abt. l. Nr. 1 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks auf den Namen des:
Jakob Wolpold, Walkmüllers in Wildberg zu '/».
Friedrich Weik, Untermüllers in Wildberg zu '/«.
Johannes Weik, Rosenwirts in Wildberg zu V°.
Christian Reinhardt, Geschäftsführers in Wildberg zu '/»- eingetragenen Fischereirechts in der Nagold und zwar von dem Wehr der Mittelmühle — Geb. Nr. 210 — bis zur alte» Schießmaner bei dem Wohnhaus des Ludwig Mangold, Rotgerbers — Geb. Nr. 128 — gemeinderätlicher Schätzungswert 1200 -F/, besteht, soll dieses Recht am
Dienstag» de« 28. Fnni 1907
nachmittags S Uhr
auf dem Rathause in Wildberg versteigert werden.
Der Versteigerungsvermerk ist am 3. Mai 1907 in das Grundbuch eingetragen.
Es ergeht die Aufforderung, Rechte soweit sie zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und wenn der Antragsteller widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses den übrigen Rechten nachgesetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstands tritt.
Wildberg, den 10 . Mai 1907.
Kommissär:
Bezirksnotar.-Stv B u s ch.
K. Forstamt Enzklöfterle.
welstWMellms
im schriftlichen Aufstreich
Aus I. Manne Abt. 6 , 10, VI. Langehardt Abt. 20, VII. Kälberwald Abt. 1, 13, 16, 34, 69. Langholz-Forchen: 372 Stück mit Fm. 47 I., 52 II., 47 III., 108 » V., 16 V. Klaffe. Langholz-Tannen: 2811 St. mit Fm. 887 I., 745 II., 686 NI., 626 IV., 52 V. Kl. Sägholz: 159 St. mit Fm. 129 >, 27 -I., 40 -!I. Kl.
Die bedingungslosen Angebote aus die einzelnen Lose in ganzen und I Prozenten des Taxpreises ausgedrückt sind unterzeichnet, verschlossen und mit der Aufschrift „Angebote aus Stammholz" bis spätestens Freitag, den 24. Mai vorm. 10 Uhr
beim Forstamt einzureichen, worauf sofort im Gasth. z. Waldhorn in Enz- klösterle die Eröffnung der Angebote erfolgt, welcher die Bietenden an- wohuen können. Abfuhrtermin 1 Oktober IOOV. Losverzeichnisse und Offertformulare unentgeltlich voni Forstamt.
empfiehlt G. W. Zaiser.
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