Marsches bald vergessen und nur zu bald entführte uns der Zug unfern liebenswürdigen Dornstetter Freunden, nicht ohne daß sie versprachen, bald hier oder an einem dritten Ort mit uns wieder zusammenzutreffen. Die Marsch- teilnehmer aber sprachen alle den Wunsch nach baldiger Wieder­holung einer so gelungenen Wanderung aus. WaldheiP * Die Maikäfer treten Heuer, wenn die Anzeichen nicht trügen, in großer Zahl auf; abends fliegen sie massen­haft. Das beste Mittel, um dieser Plage Einhalt zu tun, ist das Einsammeln der Maikäfer, welches durch Abschütteln und Auslesen an kühlen Tagen oder in den frühen Morgen­stunden leicht geschehen kann. Mit dieser Arbeit muß aber beim Erscheinen der ersten Käfer begonnen werden, bevor eine größere Anzahl Weibchen sich zuin Eierlegen in die Erde verkrochen hat. _

1. Altrnsteig, 10. Mai. Unter zahlreicher Betei­ligung der Bewohner von nah und fern wurde am letzten Mittwoch Schmiedmcister und Tierarzt Wall raff zu Grabe getragen. Der im Alter von 70 Jahren verstorbene Mann war nur kurze Zeit krank und konnte noch bis in die letzten Tage seine Gänge nach auswärts machen. Wallraff hat sich durch seine schönen Kenntnisse in der Tierheilkunde, durch seine langjährige praktische Tätigkeit in der Gegend in weitem Umkreise beliebt gemacht. Ueberall stand er wegen seines Biedersinns, seines bescheidenen, anspruchlosen Wesens und seinen vielseitigen Erfahrungen auf dem Gebiet der Tier­heilkunde bei den Landleuten in bestem Ruf.

r. Neuenbürg, 10. Mai. In Höfen wurde heute früh ein älterer Mann am Fuße der Treppe tot aufge­funden. Das Gericht hat sich der Sache bemächtigt, weil Gerüchte von einer vorangegangenen Familienszene umgehen.

i-, Stuttgart, 7. Mai. Gestern vormittag waren im Gewand Falkert zwei Zimmermänner anläßlich der Reparatur eines Gartenzauns mit dem Einschlagen von Pfosten be­schäftigt. Dabei löste sich der 12 Pfund schwere Hammer vom Stiel und traf den 66jährigen verheirateten Zimmer­mann Seilt er so unglücklich an den Kops, daß der Tod alsbald eintrat.

Vom Kinzigtal, 10. Mai. Mit überraschender Schnel­ligkeit haben die.Kirschen , Zwetschgen- und teilweise auch schon die Birnbäume im Tal ihre Blütenfülle entfaltet. In den Wäldern gewährt die reiche Heidelbeerblüte in ihrem Rotgrün einen lieblichen Anblick.

r. Streichen OA. Balingen, 10. Mai. Am Himmel­fahrtsfest ist im Hause des Taglöhners Ludwig Leins in Streichen, nachmittags kurz nach 2 Uhr ein Brand auf bis jetzt noch nicht aufgeklärte Weise ausgebrochen. In kurzer Zeit lagen zwei Wohnhäuser samt Scheuern in Asche. Nur mit Mühe gelang es der Feuerwehr, des Feuers Herr zu werden.

r. Hohenstadt OA. Geislingen, 10. Mai. Heute vormittag 11 Uhr brach hier Großfeuer aus. Trotz der größten Anstrengungen der hiesigen und der benachbarten Feuerwehren sind bis heute abend 6 Uhr LS Häuser niedergebrannt. Der Brand ist noch nicht gelöscht. Schul­

haus und Kirche stehen in großer Gefahr, können aber ge­rettet werden. Der Schaden dürfte sich auf 100 000 Mark bereits belaufen. Einiges ist durch Versicherung gedeckt. Abends 7 Uhr wird gemeldet, daß sich der Brand auf neun Gebäude für Wohnzwecke und zwei Oekonomiegebäude er­streckt habe.

r. Ulm, 10. Mai. Bei prächtigem Wetter nahm gestern das 21. württembergische Landesschießen hier seinen Anfang. Vormittags fand im Saalbau ein Festakt statt, in welchem die Schützengilde Göppingen das , Bundesbanner an die Schützgilde Ulm und diese an die ! Stadtgemeinde Ulm übergab, in deren Namen es von Ober­bürgermeister Wagner in Empfang genommen wurde. Um '/, 12 Uhr veranstalteten die Schützen, die aus dem Land schon zahlreich vertreten waren, eine Festfahrt durch die zum Teil hübsch geschmückte und beflaggte Stadt, worauf sie sich zur schön gelegenen Schießstätte im Weiherbachtale bei Klingenstein begaben. Dort begann um 2 Uhr das Schießen auf 22 Ständen. Auf dem Schützenkeller und in der Umgebung des Schießplatzes herrschte ein Treiben, wie bei einem Volksfest; ein Riesenbierzelt, Weinstuben und Volksbelustigungen waren vorhanden. Um 7 Uhr abends begann das Konkurrenzschießen. Der König, die Herzöge Philipp, Robert, Albrecht und Wilhelm von Urach, der Fürst von Hohenzollern, sämtliche hiesige Offizierkorps, die Stadt, die Gilden des Landes usw. haben Ehrengaben und der Kaiser eine goldene Medaille gestiftet.

Deutsches Reich.

Schwere Streikkrawalle in Ludwigshafen.

Mannheim, 10.Mai. In der chemischen Fabrik von Dr. Zimmermann in Ludwigshafen kam es gestern abend zu schweren Ausschreitungen. In dieser Fabrik waren die Arbeiter vor 56 Wochen in den Ausstand getreten. Der Kampf wurde auf beiden Seiten mit Zähig­keit und Ausdauer geführt. Zu den Streikposten, welche die Fabriktore bewachen, gesellten sich gestern nachmittag eine größere Anzahl unbeteiligter Personen, darunter auch unruhige Elemente, welche-den Aufforderungen der Schutz­leute, auseinanderzugehen, mit Hohnrufen begegneten. Schließlich begann ein regelmäßiger Kampf, der mit einem Steinbombardement auf die Fenster der Fabrik und die Bureaugebäude eingeleitet wurde; kein Fenster blieb ganz, der Zaun und das große Fabriktor wurden de­moliert und ein Stück der Umfassungsmauer herausgerissen; ein großer Fabrikschuppen verfiel völliger Zerstörung. Die Schutzmannschaft, die mit Gendarmerie in einer Ge­samtstärke von 40 bis 50 Mann ain Platze war, erwies sich der immer mehr anwachsenden Menge gegenüber als völlig machtlos. Die Sicherheitsorgane wurden mit Steinen, Brettern usw. bombardiert und auch mit Revolvern bedroht. Zwei Schutzleute wurden durch Messerstiche, zwei andere durch Steinwürfe verletzt. Der Bezirksamt­mann Matthäus, der in Uniform am Platz erschienen war, erhielt einen Steinwurf, durch den er bewußtlos zu Boden gestreckt wurde. Die Arbeitswilligen, die seit Wochen die Fabrik nicht verlassen hatten, wurden, um sie nicht schutz-

I los der Wut der Menge zu überlassen, unter Polizeibedeck- ! ung ins Freie geführt. Kaum hatten sie das Freie erreicht, als Hunderte auf sie eindrangen, sie den Schutzleuten ent­rissen und schwer mißhandelten. Mit Fäusten, Stöcken, Brettern usw. wurde auf die Leute eingeschlagen, man warf sie zu Boden, trat auf sie ein und verletzte sie meist mehr oder weniger. Die ganze Nacht hindurch dauerten die An­sammlungen fort, und auch heute noch hielt den ganzen Tag über eine große Menge die Fabrik umlagert. Ein starkes Gendarmerieaufgebot verhindert weitere Ausschreitungen.

Karlsruhe, 8. Mai. Die geistig anormale 40jähr. Anna Mußgenug legte ein ihr anvertrautes zweijähriges Pflegekind in einen Kübel nut kochendem Wasser. Das Kind ist gleich darauf gestorben.

Braunschweig, 7. Mai. Staatsminister Otto ist nach Berlin gereist, wo auch der Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg eingetroffen ist. Heute findet hier eine Sitzung des Ministeriums statt. Die Einberufung des Landtags steht nahe bevor.

Straßburg, 7. Mai. Der Mörder der 13jährigen Marie Georg in Rupprechtsau ist gestern abend in der Person des 69jähr. Jnvalidenpenstonärs Georg Richthammer, der in demselben Hause wie die Ermordete wohnt, verhaftet worden. Nach den Mitteilungen der hiesigen Blätter über die vorhandenen Beweise scheint seine Täterschaft sicher zu sein.

Ausland.

Madrid, 10. Mai. Die Königin ist heute von einem jPrinzen entbunden worden. Das freudige Ereignis wurde der Bevölkerung durch die üblichen Kanonen­schüsse sofort bekanntgegeben. In der Stadt herrscht infolge­dessen erhöhtes, festliches Leben und Treiben. Die staatlichen und städtischen Gebäude und auch viele Privathäuser haben geflaggt.

London, 10. Mai. 60000 Grubenarberter des Kohlenbeckens der Grafschaft Jork haben sich für den Aus­stand ausgesprochen, für den Fall, daß die nicht syndizierten Arbeiter nicht verabschiedet werden sollten. Die Zahl der nicht syndizierten Arbeiter des Beckens beläuft sich auf 15- bis 20000. Man befürchtet, daß auch die Grubenarbeiter anderer Kohlenreviere sich mit ihnen solidarisch erklären.

London, 10. Mai. Die englische Staatsregier­ung genehmigte die Abhaltung des in Dänemark und Norwegen jüngst verbotenen Kongresses der russischen Revolutionäre auf englischem Gebiet. Der Kongreß findet vom 11. bis 16. d. Mts. unter Teilnahme von 670 Dele­gierten in Lond on st att. _

Auswärtige Todesfälle.

Karl Schnell, Hopfenhändler undlFrldrichter, 62 I., Rotten­burg. Wilhelm Schneider , 4^/,J., Calw. Annette Gottwick, 64 I., Hirsau. Job. David Schüler, Privatier, 84 I., Freuden­stadt. Wilhrlmine Fr iS, geb. Ott, 63 I., Freudenstadt. Jakob Rempp, Zimmermeister, 6S I., Huzenbach.

Witterungsvorhersage. Sonntag den 12. Mai. Vorwiegend heiter, trocken und warm.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

K. Krundöuchamt Magold.

Geschaftshair s-Berkauf.

Christian Lampart, von Rohrdorf bringt das von Heinrich Mayer, in Nagold erworbene Anwesen

Geb. Nr. 332 1 a 79 gm Wohnhaus mit Treppenhaus, Wagen

und Holzschopf

a 1 a 75 gm Nebengebäude und Gang 4 a 14 g m Hofraum

7 a 68 gm an der Freudenstädterstraße und der Waldach

P. Nr. 11/» 8 a 16 qm Gras- und Baumgarten und Baum­land beim Haus 14 3 a 71 gm desgleichen daselbst

am Mittwoch den LS> Mai 1 W 7

nachmittags Ä Uh« auf dem Rathaus

zum zweiten und letztenmal zur öffentlichen Versteigerung.

Das Anwesen eignet sich vermöge seiner günstigen Lage und seiner ausgedehnten Räumlichkeiten zu jedem größeren Geschäft und ist überdies durch die dabei lieg­enden Gärten leicht ausdehnungsfähig.

Die Zahlungsbedingungen werden günstig gestellt.

Liebhaber sind eingeladen, mit dem Bemerken, daß bei annehmbarem Angebot der Zuschlag sofort erfolgt.

Den 1. Mai 1907.

Mrodöeck.

»in

Pfrondorf.

lkrgebung von Pstasterarbütcn.

«m Mittwoch den iS. Mai d. FS.

obeuds 8 Uhr

werden ca 80 <z>ni neuer und ca S« «in» alter Kandel zur Her

ftellung im Submisfionsweg vergeben auf dem Rathaus.

Tüchtige Akkordanten können ihre Offerte bis obengenannten Termin abgeben auf dem Rathaus.

Die Eröffnung und der Zuschlag erfolgt dann sofort.

Schulth.-Aml: Weimer.

.Iwurtel

IsNen

aekto auf äsu

Jeder will glücklich sein aber wi> wird er's?

Das Büchlei«

M mick Llij!

Der deulschrn Jugend gewidmet vom Dnrerbnnde will dir helf «, rechte Freude« ius Leben zu schaffe» auch dann, wenn du nicht viel Geld in der Tasche hast. Vorrätig zum Preis von 5 Pfg. in der

G. W Za iser'schen Buchhdlg .

Salpeter

ist eingetroffen und kann noch mehr abgebeu

Gutekunft z. Löwe».

Die Stadt-Gemeinde Nagold

verkauft

am Montag, de« IS. Mat

«eigholz m>» Reisich

im Distrikt Härle Abteilung untere und Hintere Kehrhalde und Urschelwald:

8 Rm. buchene Prügel, 200 Rm. Nadel­holz-Scheiter und Prügel, 300 Büschel Laubreis und 500 Büschel Nadelreis.

Zusammenkunft nachm. 1 Uhr auf der Höhe der alten Nagold Rohrdorfer Steige beim Mindersbacher Wegzeiger.

Sparsame k-susirauen von SlacU unsrancl!

öop NrampttLULlkn-

nnlon ä.deLannt. vi-.Nölrle

UN» VN

, ^ 7 Ou.

Ipso. 8s11. O.4 ^6 2,5) 6rL3.1t. L 70 L>5§7. doL ^.potk. NekmiÄ.

Ewigliche; Usu?gestÄnIc

6ebr. Kelter ffsclif treikury i.8

Niederlage: Fr. Lchund» Nagold.

VVi88ct, cku88 !kr ^icl Eclcl ersparen köüüt. Ä'CUU zur 2ubcrcitciu<!' cls8 Normen Katksc8 rcickück

voppel-ILitttzi' »o1 Heorx

kectt Zclmer'z

verwendet rvircl. Lüuv«I»r 8«I»«u«r" Lackst cutkält ein kalk Lsuuä »Usrb«8t«i» KatkcculmatE uucl mt überall kür nur 10 LkZ. käukllc!,.

1 « 8 . MiMi'

fürlk i. k. u. 8 vkönbdvok a. L.

8oliutrmarktz «elmtriiilarke

kreinZetrijiit iw I«- tiuilmiSi'. i! griimiet im iitiu!? 1812 .

L'akrikaicclcrla-rc kei: L«88lsr, klbliai»««»»,

ry. MUcklberx,

Lehrverträge

G. W. Zaiser.