und Regierung Fühlung genommen. Jedermann, der ein Interesse daran hat, daß die Landeskarle dem Lande Würt­temberg erhalten bleibt, sollte keine Mühe scheuen und unterschriftlich seine Zustimmung sofort abgeben. (Wie aus dem Bericht über die Sitzung der Finanzkommission der Zweiten Kammer zu ersehen ist, hat sich diese für die Beibehaltung der Landeskarten bis 30. April 1908 ausgesprochen.)

Zur Landeskarte wird demSchw. M." ans kauf­männischen Kreisen geschrieben: Bei den Erörterungen über die Land es karte und deren Beibehaltung über den 1. Mai hinaus wird nach der Ansicht und Erfahrung vieler württ. Industrieller und Gewerbetreibender allzusehr Rücksicht genommen auf Gruppen, deren Interessen sich, wenigstens inbezug auf die Landeskarte, keineswegs immer mit denen der Touristen und besonders des württembergischen Handels decken. Jnsolange nicht auch andere Bundesstaaten und Eisenbahnverwaltungen, besonders unsere benachbarten, gleiche Vorteile bieten, haben die württ. Industrie und das ein­heimische Gewerbe Schaden durch die scharfe Konkurrenz nichtwürttembergischer Firmen, deren Vertreter um billiges Geld im Land herumfahren können. Dem Vertreter eines württ. Hauses ist es dagegen nicht möglich, z. B. Bayern, Hessen, Elsaß, die Rheinlande, Sachsen rc. ebenso billig bereisen zu lassen. Er muß eine Geschäftsreise in den ge­nannten Gegenden nahezu 5mal so hoch bezahlen, als z. B. ein in Württemberg reisender norddeutscher Kollege, dessen Firma unser Ländchen oft nur wegen der Landeskarte be­suchen lassen kann. Gestand doch dieser Tage dem Einsender der Chef einer norddeutschen Firma, daß er Württemberg nur durch die Landeskarte habe besuchen können und nach Eingehen derselben Württemberg nur schriftlich weiter be­arbeiten werde, nachdem er sich eine dauernde Kundschaft erworben habe. Mit den: Kilometerhest ist die Landeskarte nicht ganz zu vergleichen, denn der Wert eines solchen kann nicht 5lOmal überfahren werden, wie der der Landeskarte.

Deutsches Reich.

Berlin, 19. April. Dem Berichterstatter des Berl. Tageblatts erklärte ein englischer Gewährsmann in amtlicher Stellung, in England hoffe man nach der Reise des Königs, daß die im Mittelmeer befindliche Flotte noch mehr vermindert undanderwärts" verwendet werden könne.

Berlin, 18. April. Eine Versammlung des sozial­demokratischen Buchbinderverbandes faßte den Beschluß, daß die Mitglieder, die an der Maifeier nicht teilnehmen, an die Verbandskasse Strafen zu bezahlen haben, und zwar bis zu 75 F. (Mpst.)

Heidelberg, 19. April. Der Seismograph des Astro- physikalischen Instituts auf der Königsstuhlsternwarte ver­zeichnte vergangene Nacht ^/.ll Uhr und ','-2 zwei starke Fernerdbeben.

Gündelwangen, l8. April. Dieser Tage ging durch die Presse die Mitteilung von einem angeblichen Brief des Pfarrers Gaisert, in dem dieser die Gemeinde auffordert, von einem feierlichen Empfang bei seiner Wiederkehr in die Gemeinde abzusehen. Auch war in dem Brief von einem Wiederaufnahmeverfahren" die Rede. Dieser Brief ist augen­scheinlich eine Mystifikation, denn das hiesige Bürger­meisteramt weiß nichts davon.

Fürth, 18. April. Der als vermißt gemeldete acht­jährige Maurersohn Fischer ist von einem etwas älteren Spielkameraden namens Frank bei einem Streit in den Kanal gestoßen worden. Frank hat diese Tat eingestanden und das Märchen von der Begegnung mit einem älteren Manne nur ersonnen, um deu Verdacht von sich abzulenken.

Unterschlagungen an der Straßburger Spar­kasse. Umfangreiche Betrügereien sind bei der dortigen städtischen Sparkasse aufgedeckt worden. Der unredliche Beamte ist der kürzlich aus dem Dienst entlassene Kassen­rechner Lapp, der jetzt im Spital krank darniederliegt. Er hat die Gutgläubigkeit der Spareinleger, die ihm ihre Kas­senbücher zum Aufbewahren gegeben hatten, dadurch miß­braucht, daß er die Spareinlagen der Bücher auf der Kasse abhob. Auch zahlreiche Schulsparkassen sind um die Ein­lagen gebracht worden.

Ans Hessen. Das Großh. Ministerium des Innern, Abteilung für Schulangelegenheiten, hat angeordnet, daß in allen Landgemeinden, in welchen die Maikäfer Schaden anrichten, die Kinder der obersten Schulklassen bis 9 Uhr vorm, vom Unterricht befreit werden können, um beim Ein- sammelu der Maikäfer behilflich zu sein.

Trier, 19. April. Zwei Unbekannte überfielen einen Landbriefträger unweit des lothringischen Ortes Feilsch, raubten 900 ^ und banden den Ueberfallenen mit Eisen­draht an einen Baum.

Barmen, 18. April. Heute morgen gegen? Uhr stieß auf der Strecke Ritters h au sen-Remscheidt mitten aufeinem Viadukt ein Güterzug einem anderen in die Flanke. Mehrere Wagen sowie eine Lokomotive stürzten den steilen Abhang hinunter. Die Strecke ist gesperrt. Zwei Personen, Bahn­beamte, blieben auf der Stelle tot. Der Materialschaden ist bedeutend. Bei einer Kesselexplosion, die sich heute morgen in der Eisengießerei von Spieß in Äarmen-Ritters- hausen ereignete, wurde ein Former durch herumfliegende Eisenteile auf der Stelle getötet. Durch die Explosion wurden große Verwüstungen in der Fabrik angerichtet.

Breslau, 19. April. Der Staatsanwalt beschlag­nahmte alle Pläne, Zeichnungen und Baubücher des einge­stürzten Neubaus Kaiser Wilhelmstr. 28, wobei zwei Menschen getötet und drei schwer verletzt wurden.

Ausland.

London, 18. April. DerTimes" wird aus Tanger gemeldet, daß verschiedene Gesandtschaften gegen den Kontrakt des Maghzen mit der deutschen Finna protestieren wollen. Derselbe gelte als Verletzung der Algeciras-Konvention, dem Buchstaben wie dem Sinne nach. Die geheime Unter­zeichnung des Kontraktes, während die Sache noch von den europäischen Vertretern diskutiert wurde, wird sehr kritisiert.

Erdbeben.

Rom, 18. April. Nach Meldungen mehreren Obser­vatorien hat am 18. April, vorm. 10.45 Uhr in Kalabrien sowie in dem nordöstlichen Teil von Sizilien eine Erder- schütterung stattgefunden.

Trient, 18. April. Heute wurde ein kurzes Erd­beben in den Osttiroler Tälern sowie in Agorde verspürt.

Newyork, 18. April. Dem Globe wird aus Val­paraiso gemeldet: Chile befindet sich unter deu Schrecken eines furchtbaren Erdbebens. Riesige Waldbrände seien durch Lavaströme entstanden, die von feuerspeienden Bergen stoffen. Die entsetzten Einwohner befinden sich auf der Flucht. Man befürchtet den Verlust vieler Menschen­leben.

Der Sun wird aus Valparaiso gemeldet, daß der Vulkan Puyehue in der Provinz Valdivia in heftiger Eruption sei. Es werden große Mengen von Lava, Asche und kochendem Wasser hochgeschleudert. Den Ausbruch be­gleiten unterirdisches Rollen, erdbebenartige Stöße und elektrische Lichterscheinungen. Die Lavaströme setzen die Wälder in Brand und die Bevölkerung flieht in Panik.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

r. Dorrrstette«, IS. April. Bei dem gestrigen Ankauf von Lang- und Klotzholz auS den hiesigen städtischen Waldungen wurden SS 770 132°/,°/, de» Revierpreises erlöst. Verkauft wurden l4S Fm. I., 194II., 343 Hl.. SSV IV. und SS Fm. V. Klaffe; hiezu kamen noch ca 40 Fm. Klotzholz, Hauptkäufer ist <S. Graf Dampf- s ägewerk hier. ___

Verzeichnisse der Märkte in der Umgegend.

Bom 22.2S. April.

Nagold: 2S. April Krämermarkt.

Druck und Berlag der G. W- Zaiser'schen Buchdruckern (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwort: lichK. Paur

Nagold.

tchniis- > liHa-llnlmf.

Im Konkurse des Christian Brösamle, Wirtschastspächters zum schwarzen Adler hier, verkaufe ich am

Donnerstag, den SS. April IS.

nachmittags l'/z Uhr

vor dessen Wohnhaus gegen Barzahlung:

1 gutspielendes GrammophonHeureka", 1100 Stück Zigarren, 1 Geschirrschrank, 1 Messerreinigungsmaschiue, 1 Küchenwage, Eßbestecke, LOO Ltr. Rotwein. 110 Ltr. Weihwein, 806 Ltr mit Wein gemischten Most, i O Ltr. Branntwein, etwa 50 St. Faßdauben, l größere Kinderbertlade, 0 Sesselftühle, 18 Hennen, etwas Dung und etwa 3000 Stück leere «. 000 St. volle Beinfteiner Mineral« Wasser-Flaschen mit Patentverschlüssett.

Kaufsliebhaber find eingeladen.

Nagold, den 18. April 1907.

Bezirksnotar:

_ _ _ Oelschlaeger._

Nagold.

InMmrktvkrlWH

Der Fruchtmarkt von: Samstag den 27. ds. Mts. wird aus den am

Donnerstag, de« SS. -s Mts.

stattsindenden Krämermarkt verlegt.

Den 20 . April 1907 . Stadlschulth.-Amt:

_ _Brodbeck._

Die S tadl-Gemeinde Nagold

NM* verkauft "Mit

am Dienstag de« 23. April

Laub- u Nadelholz-Putzreis

im Distritt Killberg:

i. 8 Haufen rottannenes Zweig-Reis (Deckreis) in den Abteilungen Buttmmühle und Lache mit Zusammenkunft morgens 7' , Uhr auf der Freudenstädterstraße beim alten Kreuztaunensteinbruch.

! . 12 Haufen Laubholz-Putzreis in Abteilung Helferwasen mit Zusammenkunft vorm, tv Uhr auf der Straße nach Rohrdorf bei der Schasbrücke.

Merlin

Vielfach nachgeahmt, nie erreicht, hilft Zacherlin wahrlich staunens­wert gegen jede Insekten­plage.

Es ist niemals in der Düte, sondern nur in Flaschen zu kaufen:

In Nagold bei Hrn. Heinrich Gunst Haiterbach.. .. J.G.Gutekunft

,, Calw Th. WielandAooch. Wildberg Fr. Moser.

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Kuppingen.

und Nadelholz-

z-BsrkKAf.

Am Mittwoch de« 24. April

werden im hiesigen Gemeindewald verkauft:

11 Eichen und Abschnitte . Kl. 16,41 Festm., 16 St. I. Kl. 27,36 Festm., 11 St. !. Kl. 11,21 Festm., 24 St. ^ V. KI. 17,22 Festm.. 7 Rm. eichene Spälter, 25 St. Gartenpsosten, 12 meist starke Buchen >.Hl. Kl. 13,84 Festm., 6 Birken 1,50 Festm. 34 Aspen .-III. Kl. 8,68 Festm.

Zusammenkunft morgens S Uhr auf der Herrenberger-Nagolder Straße beim Wege nach Haslach.

Am DonaerStag Sen SS April

tanneues und forchenes Lang- und Sägholz

3 St. . Kl. 8,21 Festm., 32 St. . Kl. 59,29 Festm., 73 St. III. Kl. 77,64 Fstm., 148 St. V. Kl. 72,61 Festm., 92 St. V. Kl. 23,48 Festm., 14 St. Sägholz und Klötze und 86 Stangen 915 m lang. Zusammenkunft morgens S Uhr beim Waldhäuschen.

Schutty. Werk.

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sowie in tO Me.-Losen ^ 6 . 20 geg.Nkchu.od.Lorschntz j In Holzged. PreiSI. z. Menst

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in hübsch. Stadt, erstes am Platz, für ^ 66 000 wigen Krankheit zu verkaufen. Nähere» durch «chäffer, Darmftadt, Pfründnerstr 9.

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Infolge des

Großen Käse-Abschlag versende ich gute, sette, gelbe und seinschnittige '/. reife

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in Kisten von 5080 Pfd., das Pfd. zu 33 -4 franko geg. Nachn. Ich bemerke, daß ich nur erst­klassige Ware versende.

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