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auf dem Schienenstrang vier unbekannte Männer, die dem Zug entgegeneilten. Dem Zuruf des Postens, stillzustehen, trifteten sie keine Folge. Der Posten gab Feuer, das aber bei der Dunkelheit der Nacht keinen Erfolg hatte. Die vier Männer entkamen. Dem kaiserlichen Zug wurde signalisiert, er solle halten. Nach Untersuchung der Geleise fuhr der Zug langsam nach St. Petersburg weiter. Auch dieser zweite Anschlagsversuch gegen den Großfürsten Nikolaus wurde durch die Wachsamkeit des Postens ver­eitelt. Es verlautet, daß der Großfürst seine Stellung als Oberstkommandierender des Petersburger Militärbezirks niederzulegen beabsichtigt.

Die Jubiläumsausstellung Mannheim LS07

mit der eine vom 1. Mai bis 20. Oktober dauernde große Garten­bau-Ausstellung verbunden ist, hat vom König von Württemberg die Zusage erhalten, daß dieser einen Ehrenpreis für hervor­ragende gärtnerische Leistungen stiften wird.

München, 10. April. Ein geheimnisvoller Mord ist heute in Augsburg verübt worden. Ein als Zu­hälter geltender Spengler wurde von einem Schutzmann heute früh auf der Straße erschossen aufgefunden. Ein Metzger stand dabei und erzählte, der Spengler sei an seiner Seite auf dem Heimweg begriffen gewesen und von einem hinzugekommenen Unbekannten erschossen worden. Der Mörder wird unter den Zuhältern gesucht.

München, 10. April. Vom Schloß Herrenchiemsee wird der nördliche, seit 1885 unvollendet gebliebene Rohbau seines baufälligen Zustandes wegen abgerissen, wodurch der Anblick des Königsschlosses ein einheitlicher und symmetrischer werden wird. Dem Verfall der herrlichen Brunnen im Schloßgarten soll dagegen Einhalt getan werden,' ohne daß indessen die Wasserleitung oder das Pumpwerk für sie her­gestellt werden wird.

Nürnberg, 11. April, Das Landesgericht Bayreuth hat die Beschwerde des sozialdemokratischen Redakteurs Schlegel von Nürnberg gegen die vom Schöffengericht Kulm­bach erlassene und sofort vollzogene Zeugniszwangshaft ab­gelehnt. Einer Bemerkung, welche die sozialdemokratische Fränkische Tagespost zu dieser Meldung macht, ist zu ent­nehmen, daß nunmehr die Entscheidung des Oberlandes­gerichts München angerufen wird.

Metz, 11. April. In einem Geräteschuppen der Wasserbauverwaltung wurde der seit Samstag vermißte Zimmermann Czarnetzki ermordet aufgefunden. Der Schuppen war verschlossen, der Schlüssel befand sich in der Tasche des Toten. Ein erheblicher Geldbetrag wurde bei dem Ermordeten gefunden. Es wird ein Rache­akt angenommen. Der Zustand der Leiche schließt Selbst­mord aus.

.Hirschberg i. Schlesien, 11. April. Der verhaftete Landwirt Bergmann hat den Raubmord in Schmiedeberg eingestanden. Er bestreitet, Mitschuldige zu haben. Sein Bruder wurde aus der Haft entlassen, seine Schwester jedoch nicht.

Hamburg, 11. April. Auf dem DampferAmerika" fand heute eine große Schlägerei unter den englischen Schauerleuten statt. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung wurden 10 Gendarmen an Bord postiert.

Bremen, 11. April. Der Kassierer des Arbeiter­verbandes zu Rordenham, namens Hahn Puch er, der Vor­sitzende des dortigen sozialdemokratischen Parteikomitees, ist unter Mitnahme sämtlicher Verbandsgelder flüchtig. Auch eine Anzahl schwerer Wechselfälschungen aus Namen von Parteigenossen sind festgestellt. Der Flüchtling hat sich nach Holland gewendet.

Kiel, 10. April. Auf dem russischen Kriegsschiff Zäsarewitsch", welches zum Besuch im Kieler Hafen Werlte, brach laut Blättermeldungen auf der Fahrt Peters­burg-Kiel eine schwere Meuterei aus. Die Matrosen verweigerten denGehorsam, sie mißhandelten chie Offiziere und bedrohten den Kommandanten mit dem Tode. Die Schiffskasse wurde geplündert und die

Bilder des Zaren besudelt. Ein Teil der Meuterer flüchtete bei Bornholm in Booten, der Nest wurde an der dänischen Küste dann verhaftet. Der Vorfall hat außer­ordentliches Aufsehen hervorgerufen.

Ausland.

Paris, 10. April. In der gestrigen Sitzung der Akademie der Medizin teilten die Doktoren Vaillard und Dopter mit, daß es ihnen gelungen sei, ein Serum zur wirksamen Bekämpfung der Dysenterie herzustellen. Von 243 Fällen, die mit ihrem Serum behandelt wurden, hatten nur 10 einen tödlichen Ausgang gehabt.

Stockholm, 11. April. Nach halbamtlicher Meldung macht sich bei König Oskar ein so bedenklicher Kräfteverfall bemerkbar, daß der Thronwechsel für allernächste Zeit erwartet wird. Das gesamte Staatsmini­sterium ist für nächsten Sonntag in das königliche Schloß einberufen.

Petersburg, 11. April. Laut Mitteilung der Di­rektion der Briansker-Werke haben ihre südrussischen Werke in Jekaterinoslaw annähernd 5000 Arbeiter entlassen, nachdem größere Unruhen auf den Werken entstanden waren, bei denen u. a. auch der Gehilfe des Fabrikdirektors und ein Gendarmerie-Offizier ermordet worden sind. Die Werke stehen bis auf weiteres still. Im ganzen werden durch diese Maßnahmen etwa 20 000 Menschen in Mitleiden­schaft gezogen.

Petersburg, 11. April. Gestern stürzte der rechte Deckenteil des Katharinensaales im taurischen Palast ein, in dem gerade die Duma tagte. Der Einsturz wurde durch das nach dem ersten Einsturz erbaute Schutzgerüst ausgehalten, sodaß die Dumasitzung fortgesetzt werden konnte.

Warschau, 10. April. Hier kam es heute zwischen einer Militärpatrouille, die eine Volksversammlung zerstreuen wollte, und Passanten zu einem Zusammenstoß, bei dem mehrere Personen getötet wurden. Während eines Ueberfalles auf einen Monpolladen wurden 2 Soldaten erschossen.

Pittsburg, 11. April. Bei den heutigen Feierlich­keiten zur Eröffnung des Carnegie-Instituts versuchte ein Mann namens Friedrich Stagel mit einem offenen Messer, das er bis dahin in einem Aermel verborgen hatte, an Carnegie heranzukommen. Stagel, von dem man an­nimmt, daß er Anarchist oder irrsinnig ist, wurde ver­haftet.

Die geheimnisvollen Muuitionsfuude in Eng­land mehren sich. Auch unter denselben Umständen wie in Sunderland sind größere Mengen Patronen in Newcastle entdeckt worden. Es wird dazu berichtet:

London, 10. April. Aus Newcastle wird hieher telegraphiert, daß gestern abend ein Patronenlager von der Polizei im Zimmer eines Flickschneiders namens Hogarth entdeckt wurde und zwar 25 000 Patronen zu Mauserpistolen und 6500 Gewehrpatronen, System Mauser. Hogarth wurde verhaftet und erklärte, ein Ausländer, der seit voriger Woche nicht mehr gesehen wurde und der ein Zimmer über ihm bewohnte, habe ihm die Kisten zur Aufbewahrung übergeben, ohne daß er etwas von dem Inhalt gewußt habe. Die Behälter waren ebenfalls mit der AufschriftNägel" und Farbe" versehen, wie die in Sunderland gefundenen, und die Patronen trugen die gleiche Fabrikmarke. Der Aus­länder, der offenbar ein Kommissionsagent gewesen sei, habe in voriger Woche mehrere Kisten fortgeschafft. Die Polizei fand in seinen! Zimmer noch 250 Mauserpistolenpatronen und 1000 Gewehrteile. Die gefundenen Sachen füllten einen Kohlenwagen. Die Polizei glaubt, daß sie nur einen kleinen Teil der nach Newcastle geschmuggelten Munition bilden; sie fand auch einen deutschen Frachtbrief für Staatspatronen.

Athen, 10. April. Der König von Italien hat 50 000 Frcs. für die Armen Athens gestiftet und 10 000 Frs. für den italienischen Wohltätigkeitsverein.

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Nach diesem Prinzip sind sehr schöne moderne Möbel entstanden. Man kann heute schon viele Stücke in den Maga­zinen finden, die von dem jungen Nachwuchs der führenden Künstler entworfen worden sind und vernünftigen Ansprüchen entgegenkommen. Und wo es daran noch fehlt, ist doch immer öfter die Möglichkeit gegeben, daß dem Besteller ge­schaffen wird, was er verlangt. Es sei nur an dieWerk­stätten" erinnert, wie sie überall in den Großstädten ent­stehen. Die Mitarbeit des Bewohners ist aber auch durchaus notwendig; dieser muß vor allem seine Bedürf­nisse kennen. Ist er Besitzer eines eigenen Hauses, so ist die schönste Gelegenheit gegeben, gewisse Möbel, wie Schränke, Tischchen, Waschtische, fest der Wand einzufügen und sie zum Bestandteil der Jmmobjlien zu machen. Aber auch wo das nicht angeht, selbst da, wo auf Wohnungswechsel Rücksicht genommen werden muß, ist es mit dem Kauf nicht getan. Der Schreibtisch muß dem Besitzer förmlich angemessen wer­den, denn nichts ist schrecklicher als eine zu hohe oder zu Schreibfläche. Auch können die besonderen Bedürfnisse nach Größe, Bordeinrichtungen usw. leicht berücksichtigt wer- ohne daß eben ein neuer Entwurf nötig wird. Ebenso d:e Stühle in der Höhe genau auszuprobieren und die Polstersessel auf Bequemlichkeit, vor allem der Rückenlehne, zu untersuchen. Darin fehlen auch die modernen Möbelkon­strukteure noch oft; es gibt Sessel, woraus man sich ohne fremde Hilfe kaum wieder erheben kann. Kleiderschränke muffen in der Größe den Bedürfnissen angepaßt werden uud Behältnisse für Hüte und Schuhzeug enthalten; der Tisch vor allem der Eßtisch, muß durchaus praktisch sein, sodaß sich die Speisenden nicht gegenseitig genieren, er darf -nicht mit zu tiefer Zarge und nicht mit störenden Querleisten versehen sein; der Bücherschrank sollte sich nach der Biblio­

thek richten, die vorhanden ist, und die offenen Bücherregale vor allem sollte der Besitzer sich seinen Anforderungen ge­mäß selbst konstruieren können. Für Garderobeständer gibt es schon vortreffliche Lösungen, aber ihre Maße sind in der Größe nach dem vorhandenen Platz zu bestimmen; Eckschränke, Toilettentische, Büfetts und Bettstellen: alles ist nicht blind­lings einzukaufen, sondern wenn nicht eben passende Stücke vorhanden sind, nach einem vorhandenen Muster den speziellen Zwecken entsprechend zu verändern und zu verbessern. Das wird sich in vielenFällen ohne große Mehrkosten bewerkstelligen lassen.

Der Unterschied der Formen kann durch das Material sehr schön unterstützt werden. Gerade nach dieser Richtung hat die neue Bewegung außerordentlich fruchtbar gewirkt. Es ist gezeigt worden, daß nicht nur die kostbaren Mate­rialien schön sind, sondern daß jedes Material am rechten Platz seine Wirkung tut, wenn es richtig behandelt wird. In keinem Fall darf es etwas anders scheinen wollen, als es ist. In dem Zugeständnis der Qualitäten, die nur ihm eigen sind, liegt allein der Kern einer ästhetischen Wirkung. Es gibt Möbel aus wohlfeilem Tannenholz, die ganz apart, ganz vornehm und eigenartig wirken. Dabei braucht man sich gar nicht, wo es praktisch ist, vor Furnier zu hüten. Nur i darf das Furnier nicht angewandt werden, um einem wohl- j feilen Möbel das Ansehen eines leuren Stückes zu geben. Das Furnier wird sogar oft notwendig, weil die Möbel einiger Holzarten sonst allzu schwer werden. Die Maserung ist das Ornament des Möbels, und durch Beizen, die den Charakter der Holzart nicht verdecken, läßt sich eine schöne wechselvolle Farbigkeit erzielen. Es gibt ganz einfache, dunkelgrün oder rot gebeizte tannene Kleiderschränke, die i keinen Schmuck tragen als nur einige apart geformte Be- ? schlüge und deren Erscheinung von einer äußerst vornehmen

Salonik, 10. April. Bei den Ueberschwemmungen bei Uesküb, Küprülü, Gewgeli und anderen Ortschaften am Wardar sind an 200 Menschen umgekommen. Der Bahnverkehr ist noch unterbrochen.

Vermischtes.

Waffertropfen als Henker. In der Pariser Serbonne wurde dieser Tage ein eigenartiges Experiment ausgeführt. Ein Professor erzählte im Kolleg den Studen­ten, daß in China Verbrecher nicht selten dadurch bestraft wurden, daß man Wasser tropfenweise auf ihren Kopf fallen lasse, eine Strafe, die häufig den Tod des Delinquenten herbeiführe. Da ein Student bei dieser Erzählung ungläubig lachte, beschloß der Professor, mit dem jungen ungläubigen Thomas ein Experiment anzustellen, nm ihn zu überzeugen. Vorsichtshalber wählte man die Hand des Musensohnes, auf die der Professor Wasser aus nur geringer Höhe tropfen­weise gleiten ließ. Beim zweihundertsten Tropfen der Professor und das Auditorium zählten mit wurde der Student bereits sehr nachdenklich, beim dreihundertsten Tropfen bemächtigte sich seiner eine große Ruhe, er wurde bleich und still, und seine Hand begann heftig zu zittern. Beim vierhnndertsten Tropfen wurden die Schmerzen immer hef­tiger und schließlich platzte die Haut auf. Beim vierhun- dertundfünfundzwanzigsten Tropfen endlich war aus dem Saulus ein Paulus geworden, der, leise wimmernd vor Schmerz, die grausame Härte dieser Strafe zugab.

Er ist auf den Hund gekommen" diese Redensart, entstammt dem Landwirtschasts- und Forstwirt­schaftsbetriebe. Jede Gemeinde, ja fast jeder Bauer hatte früher einige Morgen Wald. Zum Fortschaffen des ab­getriebenen Langholzes wurden früher und werden auch noch heutigen Tages während des Winters kleine Schlitten be­nutzt. Diese kleinen Schlitten nennt manHunde". Lag im Winter hoher Schnee auf den Aeckern, so daß mau mit großen Arbeitsschlitten nichts ausrichten konnte, so bediente man sich zum Dungfahren mit einem Pferde auch der kleineren, leichterenHunde"; ja, man fuhr auch mit ihnen geringere Lasten, z. B. einzelne Personen, Milch, Feldfrüchte zur Stadt. Wenn nun einmal ein Großgrundbesitzer, der stets im Kutschschlitten mit Roßschweifen und herrlichen Schellenge­läuten zur Stadt fuhr, infolge von Trunk und Spiel so darauf loswirtschaftete, daß ihm Stück für Stück seiner Wirtschaft gepfändet wurde und ihm schließlich nur noch der schlechteste Ackerschlitten oderHund" zu seinen Stadtfahrten übrigblieb, so sagte man von ihm:Er ist auf den Hund gekomme n!" __

Auswärtige Todesfälle.

Pauline Lhomma geb Steinwand, 71 I, Horb. Joh- Seorg Armbruste r, Seifensieder, 84 I., Vrüntal.

Angesichts des ständig wachsenden Verkehrs ist eine gute Karte heutzutage für die Reise selbst, wir für das Plänemachen ein unent­behrliches Rüstzeug. AlS ein solches erweist sich die soeben erschienen«

Neue Berkehrskarte vou Siiddrutschlaud

««d de« augrettzeude« Länder« (Maßstab 1: 800 SSO), weil sie sich durch schönen klaren Druck, zuverlässige, amtlich revi­dierte Angaben und große Reichhaltigkeit der Ortsnamen auSzeich- net. (Preis 50 Pfg., Porto S Pfg., Muthsche Verlag-Handlung, Stutt­gart.) Haupt- und Nebenbahnen heben sich im Druck scharf von­einander ab, damit ist zugleich ein guter Ueberblick über die wichtigsten DurchgangSverbrndungen geboten. Die Karte selbst reicht, ganz Süd- drutschland umfassend, vom östlichen Frankreich bis zum Salzkammer­gut, vom Thüringer Waid bis zu den Alpen und reiht sich in ihrer gediegenen Ausstattuug an die im gleichen Verlag erschienenen Einzel­karten (L SO Pfg) von Bayern, Württemberg, Baden, Elsaß.Loth­ringen an. Obige Karten sind durch die G. W. Zaifer'scke Buch­handlung zu beziehen.

Hiezu das Plauderstübchen Nr. 15, lowie der Schwäbische Landwirt Nr. 7.

Druck und Verlag der G. W Zaiser'schen Buchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur

Schönheit ist. Die Mannigfaltigkeit der heute verfügbaren Holzarten ist sehr groß, und wird der Holzton fein gestimmt, wird die Tapete und der Teppich darnach gewählt, so ist die entscheidende Harmonie im Zimmer mit einem Nichts an Mitteln schon erreicht.

Schwieriger ist die Frage der Möbelform, sofern sie sich nicht unmittelbar aus dem Zweck ergibt und der Auf­fassung des Zeichners überlassen bleibt. Die feinsten, noch nicht wiederereichten Vorbilder hat die Periode an: Ende des achtzehnten Jahrhunderts uns hinterlassen. Wie ge­wisse Stühle, die um 1780 gebaut sind, gegen die Wand stehen, wie Ruhebetten ornamentale Linien bilden, ohne je­mals dem Bedürfnis Gewalt anzutnn, das ist oft von un­nachahmlicher Grazie. Die modernen Formen sehen daneben stets etwas gewollt und künstlich aus. Bei einem Möbel ist nicht nur die absolme Form entscheidend für die Wirkung auf den Schönheitssinn, sondern auch das, was Van de Velde einmal dienegative Form" genannt hat, das heißt: die Silhouette, die an der Wand rings um das Möbel gebildet wird. Ein glattes gerades Möbel, wie die Eng­länder es bauen und wie die Wiener es übersteigern, wird nie häßlich sein; aber es sind schönere Wirkungen erreichbar, und cs ist nicht einzusehen, warum sic nicht erstrebt werden sollen, wenn sie Freude bereiten. Die modernen Arbeiten der Deutschen wirken meistens noch etwas bizarr, und das steht ihrer Popularisierung noch entgegen. Aber wir find erst am Anfang, und die fortschreitende Arbeit der Künstler wird sicher zu Ergebnissen gelangen, die dem Gebrauch einst zugute kommen. Solange die Dinge aber noch irgendwie problematisch liegen, tut der Konsument gut, sich am Ein­fachen zu halten und die ruhige Sachlichkeit dein nur halb geglückten Versuch vorznziehen.