Fischer nur die Differenz einkassteren und rücksichtslos die Gelder für die Unterpachtungen eintreiben.
Ein kleineres Monopol derselben Art haben die jüdischen Gebrüder Instar, die 30152 Hektar in ihrer Hand vereinigen, wofür sie jährlich 400 000 ^ Pacht bezahlen. So sind also etwa vier Millionen Hektar jährliche Pachtungen in der oberen Moldau in jüdischen Händen vereinigt. Aber auch die Regierung hat an die Gebrüder Fischer Staatsdomänen verpachtet und bezieht von ihnen jährliche Pachtzahlungen von 440 000 Franken, denn die Fischer verfügen eben in Runiänien, wie man sich denken kann, über mächtige Einflüsse.
Tages-Hleuigkerten.
Aus Stadt und Land.
Nagold, 3. April.
Zur Einkommensteuer. Wir machen unsere Leser wiederholt auf unseren Artikel im Gesellschafter Nro. 67 betr. die Anmeldnnng der Tchnldzinse aufmerksam. Alle, welche keine schriftliche Steuererklärung abzugeben haben, dürfen dies in ihrem eigenen Interesse nicht vergessen, da sie sonst aus ihren Schulden auch Steuer bezahlen. Die zur Anmeldung erforderlichen Formulare werden auf dem Rathaus unentgeltlich abgegeben. Der Termin zur Anmeldung läuft am 8. April 1907, also nächsten Dienstag, ab. Also nochmals
„Bergeffet die Anmeldung der Schuldzinse nicht".
r. Altensteig, 3. April. Am Osternionlag wurde ein hiesiges Dienstmädchen auf dem Heimweg von einem Besuch auf offener Landstraße von einem 19jährigen Burschen angefallen, in den Straßengraben gedrückt und zu mißbrauchen versucht; gestern wurde der freche Mensch ermittelt und verhaftet.
b. Obertalheim, 2. April. Heute abend ertrank in der Steinach das 2'/i Jahre alte Mädchen des Emil Rink, Sägers. Wie das Kind in den zurzeit ziemlich starken Bach geriet, ist bis jetzt unaufgeklärt.
>-. Rottenburg, 2. April. Der etwa 48jährige Schreiner Josef Ados von hier, der in der Maschinenfabrik und Eißengießerei „Grünau" G. m. b. H. mit Anbringen von Ventilationsschächten beschäftigt war, fiel gestern nachmittag so unglücklich vom Gerüst ab, daß der Tod sofort eintrat.
r. Wildbad, 3. April. In der Wirtschaft auf dem Windhof hatte der Hausknecht eine längst nicht mehr benützte Türe in den Weinkeller für seine Zwecke aufgetan. Als sich seine Trunkenheit allzu häufig zeigte, kam die Wirtin der Sache auf die Spur und fand, daß der Hausknecht ein Feinschmecker war und nur die besten Sorten ausgewählt hatte. Den Katzenjammer kann der ungetreue Knecht jetzt im Gefängnis gründlich kurieren.
Stuttgart, 4. April. Herr Friedrich Robert wird über das Thema „Knabe oder Mädchen nach Wunsch und Willen der Eltern" am 9. und 10. April in der Liederhalle sprechen.
r. Stuttgart, 3. April. Am Gründonnerstag wurde der verheiratete Bureaugehilfe Kuder, der auf der Kanzlei der Paulinenpflege nach und nach Gelder in Höhe von 3000 ^ entwendet hatte, verhaftet. Die Diebstähle, die bis 1905 zurückgehen, führte er in der Weise aus, daß er mit einem Nachschlüssel den Kafsenschrank öffnete.
Stuttgart, 3. April. Beerdigung. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung fand gestern nachmittag auf dem Pragfriedhof die Beerdigung der am Samstag ermordeten 29jährigen Frida Merkle statt. Stadtpfarrer Dipper gedachte in seiner Grabrede des alten, verwitweten Vaters, dem die Verewigte in treuer, sorglicher Weise den Haushalt geführt hatte. Durch einen jähen Tod von frevler Hand sei ein junges Leben dahingefahren ins dunkle Land. Ein böser Geist mache sich bemerkbar, und eine Blutschuld um die andere lege sich auf unsere Gemeinde. Es war ein ergreifendes Bild, den alten Vater am Grabe seiner ihm auf so schreckliche Weise entrissenen Tochter weinen zu sehen. Der Männergesangverein Prag sang zum Beginn und zum Schluß der Trauerhandlung.
r. Stuttgart, 2. April. Dem am Ostersonntag nachmittag in der westlichen Gegend unserer Stadt lustwandelnden Beobachter bot sich ein äußerst seltenes Naturschauspiel dar, nämlich das Auftreten einer durch einen Cyklon hervorgerufenen sogmannten Windhose von riesiger Ausdehnung. Vom oberen Drittel der Rotenwaldstraße aus gesehen stieg in der Nähe der Bismarcksäule eine breite, scharf abgegrenzte, gelbliche Staubsäule in zylindrischer Form zunächst völlig senkrecht gegen die ziemlich tiefgehenden, gleichfarbigen Wolken auf, wobei man die rotierende wälzende Bewegung der Erscheinung selbst auf große Entfernung mit bloßem Auge deutlich verfolgen konnte. Nach verschiedenen Wendungm und Flexionen löste sich die interessante Erscheinung nach einer Dauer von ca 5 Minuten, immer schwächer werdend, im Luftmeere auf.
r. Reutlingen, 3. April. Als erste Vertreter des nun eingemeindeten Betzingen wurden auf das Reutlinger Rathaus gewählt als Gemeinderäte Fabrikant Georg Schickhardt und Bauer Johannes Kehrer, als Bürgeransschuß- mitglieder Bauer Georg Wolpert und Zimmermeister Georg Sauer.
r. Esslingen, 3. April. Ein Wächter der Nachtwach- und Schließgesellschaft hat in der Nacht vom 2. auf 3. ds. im Kontor einer Maschinenfabrik in Obereßlingen einen Einbrecher auf der Tat ertappt, als dieser den Kassenschrank öffnen wollte. Auf dem Transport nach Eßlingen
machte er einen Fluchtversuch, wurde aber in einem Neubau wieder aufgegriffen.
Aalen, 3. April. Infolge von Streitigketten hat der Taglöhner Krebs in Hosherrnweiler gestern feinen Bruder mit einem Seitengewehr erstochen. Der Stich drang in den Rücken und verletzte auch die Lunge. Der Schwerverletzte ist z. Zt. beim Militär und war über die Osterfeiertage zu Besuch. Der Täter befindet sich hinter Schloß und Riegel. Am Aufkommen des Verwundeten wird gezweifelt. — Auch im nahen Unterrombach waren im Gasthaus zum Hirsch Streithändel ausgebrochen, wobei einige Revolverschüsse abgegeben wurden. Die Verletzungen sind aber glücklicherweise nicht lebensgefährlich.
r. Bon der Jagst, 3. April. Daß unsere Jagst sehr fischreich ist, war insbesondere bei dem letzten Hochwasser zu bemerken, wo allerdings viel Fische zu Grunde gingen, da sie beim Fallen des Wassers nicht in den Fluß zurückkamen. Aber auch die Raubfische räumen unter den Jungfischen gehörig auf, so besonders die Hechte, von denen in letzter Zeit viele, meist 5—12 Pfund schwere, gefangen wurden. Einen Riesenhecht fing gestern der Müller Fenchel in Anhausen, in einer Aalreuse, der 25 Pfund wog.
r. Ulm, 3. April. Der Grenadier, unsicherer Dienstpflichtiger, Erhard Martin Hofmann von der 2. Kompanie des Grenadier-Regiments 123 ist fahnenflüchtig geworden und wird vom Gericht der 27. Division steckbrieflich verfolgt.
r. Ulm, 2. April. Der kürzlich vom hiesigen Divisionsgericht wegen Diebstahls im Rückfall und Vergehen zu 4'/» Jahren Zuchthaus verurteilte Musketier vom Infanterieregiment 180, Miezislaus Karpinski ist bis zum Antritt seiner Strafe im hiesigen Festungsgefängnis untergebracht worden. Ueber die Osterfeiertage scheint in ihm der Drang nach Freiheit besonders stark geworden zu sein, denn gestern entwich er aus dem Festungsgefängnis. Es wurden sofort alle Ausgänge aus der Stadt besetzt. Abends gelang es, den Entwichenen wieder festzunehmen.
r. Ul«, 3. »prrl. DaS 8o«Uee, das sich vor einiger Zett hier gebildet hat, u» für die Beitehaltu», »er S»»»e<r«r1e« Pr»p»g«»v« zu «scheu, hielt heute i« RSnstrrhotel eiue Lrrsaumttuug ab, welcher unter audereu zahlreiche» Teilnehmern auch die Lbgeordueteu Bautlesv, Roher und Lr. NSbliug auwohuteu. Die Berfa»»!»»- war bauest eiuverstaudev, daß die Bestrebungen, die bisher nur auf eiue einjährige Fortdauer der Lauderka ten ze- richtet waren, auSgedehur werde« auf die ständige Beibehaltung dieser unsere« Laude rigevtü»!tcheu BerkehrSri«. richtuug. Die auwesrude» Brrtreter der kaufsäsuischeu Vnvtsr erklärten sich sä»Mch hirwit eivverstaudru und auch die Abgeordneten gaben Erklärungen ab, welche nicht alle Hoffnungen autzschlossev. »kgrortmter Bautleon «einte allerdisgS, nach deu Leußeruugrv de» Ministerpräsidenten sei wenig Hsffnuag vorhanden. Abgesrdvetrr Woher war der Auschauuug, daß bei einer sehr iut ufiveu Tätigkeit der HavdelSkreise und der Kauf»avvschaft doch vielleicht eiu Erfolg zu erziele» sei. Zu empfehles sei eiue Propaganda i« großen Stile, vor alle« die Eiuberufuug einer großen Berfanrmloug in Stuttgart und die Eotserdvrg einer Deputation an da» Ministerin«. Sehnlicher Ansicht war der Abgeordnete Dr. Rübling. Der hiesige HaudelSvere!» und die H mdelSka««» hatten gleichlautende Schreiben geschickt, worin der Standpunkt vertreten wurde, im Interesse der Einheitlichkeit der Lakisrefor« auf dir Beibehaltung der Laadrrkarte« zu verzichten. Die Bersa«»luug gab ihre Zustimmung zu einer Eingabe au die Stände und die Regierung, in welcher die dauernde Beibehaltung dir Landes- karten eingehend begründet, dann die Uebrrreuevr'g ausgesprochen wird, daß durch die Land«Sorten eis Einnahme- auSfall nicht verursacht wird; schließlich wird der Vorschlag gemacht, i« Falle sich die Regierung diese Ansicht nicht zu eigen «scheu kürme, den Preis der Laud-Skarten bei 2. and 3. Masse n» j: 5 bei 1. Masse a» 10 zu erhöhen. ES würde et« erweiterter AuSschvß gewählt, der die Sache evergisch weiter brtrelb-n soll. Ferner sollen alle Vereine, in deren Jotnrsse günstige Berkehrkverhältniffr liegen, Ungeladen werden, sich deu Bestrebungen auznschlirßrv.
L«< Württ ««indaugrbiet, das z. Z. noch in 3 Wriabaobezirkr (Bodcustsgrgeud, Taubrrgruud und Nrckartal «it Seitentäler» uvd Nienburg) geteilt ist, wird vo» 1. Srvt. an ia 6 WNabasbezkke einaetetlt srir: 1. Bezirk Obere» Neckartal (die Odera«t?bez>rke MrchSei«, Nürtingen, Revtlisyco, Roltevtzorg. LSdiugru, UraL) 3. Bezirk Mittleres N.ckarla! (B-ck'-r-x, Böblingen. Calw, La m statt, Eßlingen, Hrrreuberg, Leo-d rg, Ludw-grömg, Neuenbürg, Schorndorf. Stuttgart Stadt und A»t, Walk- ltvgev, Welzhel»), 8. Bezirk Unteres Neckartsl (Besigheim, Bracker;hei«. HAdronn, Marbach, Maulbronn. Neckarsul», Vaihingen, WeioSberg), 4. Bezirk Kocher- und Jagsttal (Saildorf, Hall, Küazettsu. Oehrivgeu). 5 Bezirk Taubrrgruud (Serabrorw, Mergentheim), 6. Bezirk Bodeusergegeud (Rave?Sburp, Teiivcvg).
Fürsorge für schulentlassene Taubstumme iuMürltemberg.
Die staatlichen Taubstummenanstalten Gmünd, Bönnig- heim, Nürtingen und Nagold beginnen ihr Schuljahr wieder im Mai. Aus diesem Anlaß gibt ein längerer Bericht der Gmünder Ztg., offenbar von der dortigen Anstalt ausgehend, einen Ueberblick über die Fürsorge für die Taubstummen hauptsächlich nach der Schule. Der Staat, private Anstalten und Vereine wirken hier zusammen. Dem Bericht ist zu entnehmen:
Unter den staatlichen Maßnahmen steht in erster
Linie die Unterstützung der taubstummen Lehrlinge. Die Unterbringung normal gebildeter Taubstummer in Lehr, stellen bot keinerlei Schwierigkeiten, ja es kam wiederholt vor, daß Anfragen nach taubstummen Lehrlingen und auch Nähmädchen als aussichtslos beantwortet werden mußten. Fortbildungsschulen für taubstumme Lehrlinge befinden stch an jeder staatlichen Anstalt, sobald am Sitz einer Taubstummenanstalt mindestens 4 taubstumme Lehrlinge vorhanden sind. In enger Verbindung mit der Fortbildungssache ^ steht die kirchliche Versorgung der Taubstummen. Bereits seit 54 Jahren werden von Gmünd aus die „Blätter für Taubstumme" jedem Taubstummen der sie wünscht, gratis zugesandt. Diese enthalten einen religiösen Abschnitt, in ihrem übrigen Teil wollen sie der Belehrung und Unterhaltung dienen. Die Blätter erhielten in neuester Zeit eine Erweiterung in der Weise, daß eine evangelische und katholische Ausgabe eingerichtet wurde. Beinahe mit Gründung der „Blätter für Taubstumme" begann man auch religiöse und belehrende Vorträge für Taubstumme zu halten und zwar zunächst in Stuttgart. Der Gründer dieser Einrichtung ist der verdiente Oberinspektor Hirzel in Gmünd. Bald wurden die Stuttgarter Vorträge staatlich unterstützt und nun beteiligten stch sämtliche Oberinspektoren und Oberlehrer. Mit Erfolg wurden Vorträge für Taubstumme auch in Heilbronn und Gmünd ausgenommen. Eine weitere Entwicklung dieser erfolgreichen Tätigkeit ist in Aussicht genommen. Sowohl das Konsistorium als auch die Kgl. Kommission für die Erziehungshäuser sind bereit, das angefangene Werk in der begonnenen Weise nach Kräften zu unterstützen. Auch katholischerseits ist man in der Angelegenheit der kirchlichen Versorgung einen guten Schritt vorwärts gegangen.
Wenden wir uns von dem, was staatliche Fürsorge den erwachsenen Taubstummen darbietet zu der reichen Tätigkeit privater Anstalten, die mit Unterstützung edler Wohltäter sich ein reiches Feld erobert haben. Evangelischerseits verdient hier den ersten Platz das Taubstummenasyl in Winnenden. Neben dem Altenheim will das Asyl in verschiedenen Werkstätten geistesschwachen Taubstummen Lehr- und Arbeitswerkstätten bieten. Zu diesem Zweck sind neben einem größeren landwirtschaftlichen Betrieb Werkstätten für Korbmacher, Schuhmacher, Schneider und Schreiner vorhanden. Der Liebestätigkeit des Winnender Asyls schließt sich an die Versorgungsanstalt Wilhelmsdorf. Auch Wilhelmsdorf beherbergt gegenwärtig 70 schulentlassene erwachsene Taubstumme. In manchen Kreisen ist noch wenig bekannt, daß das Maria-Marta-Stift in Ludwigsburg taubstumme Mädchen als Lehrmädchen ansnimmt und mit Erfolg im Nähen allseitig und gründlich ausbildet. Daß auch die weitverzweigten Werner'schen Anstalten ihre Liebestätigkeit armen Taubstummen mehrfach zuwenden, ist bekannt. In gleicher Weise war man auch katholischerseits erfolgreich tätig. Als erste Anstalt sei hier genannt die Fortbildungsanstalt der barmherzigen Schwestern in Gmünd. Hier werben taubstumme Mädchen im Nähen und Sticken gründlich ausgebildet. Auch die Filtal-Taubstummenanstalt St. Josef gibt männlichen und weiblichen Erwachsenen nach Kräften Unterkunft. Die schulentwachsenen Jünglinge weiter bilden zu lassen, gestatten hier leider die Mittel noch nicht. Doch hat die Anstalt mit 5 solchen Jünglingen einen Anfang gemacht, 2 find in der Oekonomie beschäftigt, einer lernt in der Anstalt die Gärtnerei und 2 die Schusterei. Die Taubstummenanstalt Heiligenbronn bei Oberndorf beherbergt gegenwärtig 4 männliche und 20 weibliche schulentlassene Zöglinge, die nach Kräften weitergebildet werden.
Wesentlich erleichtert wurde die Unterbringung anstaltsbedürftiger Taubstummer durch die Beschlüsse der Landarmenverbände bezüglich der Uebernahme der Kosten, die den Gemeinden durch Unterbringung anstaltsbedürftiger Taubstummer erwachsen. Seit 1905 ersetzt der Landesarmenverband den Ortsarmenverbänden die Hälfte der definitiv erwachsenden Kosten der Fürsorge auch für Taubstumme. Diese Unterstützung hat mächtig fördernd auf die Unterbringung dieser Hilfsbedürftigen gewirkt, und die Zahl der Untergebrachten wächst immer mehr.
Was die Hilfe von Vereinen betrifft, so kommt hier in erster Linie der verdiente „Württ. Taubstummenverein" in Betracht, der den Zweck verfolgt: Vereinigung von erwachsenen Taubstummen zu belehrenden Mitteilungen und Unterhaltungen, zu sittlicher Belebung und geistiger Fortbildung, Unterstützung bei Krankheit, Bedürftigkeit und Erwerbsunfähigkeit. Der „Allgemeine Taubstummenverein" ist Stuttgart ist bestrebt, Mitglieder im ganzen Land zu werben, die durch regelmäßige jährliche Beiträge es ermöglichen, der Gründung eines Taubstummenheims näher zu treten. Auch die Wilhelm Hirzel-Stiftung, die die Taubstummen dem Andenken des Oberinspektors Hirzel gewidmet haben, erstrebt die Gründung eines Taubstummen- heims. Man steht aus dieser kurzen Zusammenstellung, wie der Staat, die Lehrer der Taubstummen, private Anstalten und Vereine und nicht in letzter Linie die Taubstummen selbst in edlem Wetteifer bestrebt sind, das Gebrechen der Taubstummheit zu mildem durch Errichtung von Bildungsgelegenheiten aller Art, insbesondere aber auch durch Heimstätten für anstaltsbedürftige Taubstumme. Eines aber ist nicht zu verschweigen, Jahrzehnte schon erklingt der Ruf auS den Reihen der Taubstummenlehrer: das wichtigste Glied in der Reihe der Verordnungen und Unternehmungen zum Wohle der Taubstummen wäre der Schulzwang für Taubstumme, nur der Schulzwang kann gründlich helfen.
Gerichtssaal.
r. Stuttgart, 2. April. (Kriegsgericht der 26. Division.) Der Grenadier Karl Loos von der 9. Komp, des Infanterie-Regiments Nr. 119 entfernte sich am 10. Dez.