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8L. Jahr,«»»,.

Ersch«t»t täzlich «it N»S»ah«« d« «mm, «w Festtag».

Drei» »tnteljthrltch tzt« »«g, mtt Träger Wh» 1.»0^.t««k,irr». «d io »»-««lehr 1 .A t» übrige» Märttember, i.os'^g Mouatrato»»k»e»t» »>ch «erh«t»t».

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JavnspvcHrv Ar. SV.

»»rrtgen'GebKhr f. d. lspalt. geile mW gewbhnl. Schrift oder deren Raum bet Imal. Einrückung 10 bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Mit dem

Plauderstübchen

und

«chwäb. Landwirt.

72

Kagold, Menstag dm 26. März

1S07

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Bezugseinladrmg.

«L da, I. »,r« 1907 Kitt

Der Keselkschaster"

io rar 2. Q-rartal fttuer 81. Jahrgang» ein.

De« Gesellschafter mtt de« UaterhaltMgSblatt »»D«< Pl«»derftüdche»" nad der VellageGchWL- sischer Lendwirt" testet det jede« Postamt im Bezirks» »nd 10 Kn-Berkehr

1 Mark »5 Pfeuttig

t» Ädrigen Württemberg

L Mark 35 Pfennig vierteHährlich

für Nagold «it Trägerlohn L.K0 Mk., ohne Träger-

Wh» L «I.

Der Leserkrei» de» Gesrllfchaftrrs ««faßt in Stadt, Bezirk and Umgegend zahlreiche Mitglieder an» alle« Ständen. Er finde» daher auch Anzeige» in nnsere« Matte eine wirksame verdreitnng.

Wir bitten nnsere bisherigen Leser vm alsbaldige Erneuerung de» Abonnement», damit die Zusendung de» Blatte» beim Oaartalwechsel.keine Unterbrechung zu erleiden trancht. Auch dir neuen Abonnement» werden sch»» setzt »ou der Post angenommen. Bestellungen nimmt außerdem jeder Briefträger und Landpostbote entgegen.

«»Mches.

Bekanntmachung der K. Zentralstelle.

Lie G««ml»»ge» t« S. La»d»<gewerbe«»s«»W.

Während de» Sommer» find geöffnet die gewerblichen und kunstgewerblichen Sammlnugru an den Wochentage« von 1012'/» und 26 Uhr, au den Sonntagen von 113 Uhr,

die Sammlung der Gipsabgüsse au den Wochentagen non 1012'/, Uhr, au den Sonntagen von 113 Uhr, dir Bibliothek mit Lesesaal. Zeichens««! und Zeit- fchriftrnjiamrr an den Wochentagen von 1012 und 26 Uhr (Samstags bi» 6 Uhr), außerdem Freitag» von 810 Uhr abend», au de» Sonntagen »ou 111 Uhr.

As den höchsten Festtagen (NrujaheSfeft, Erscheinung», fest. Palmsonntag, Sarsrettag, Osterfest, HimmelfahrtSfest, Pstrgstfest, WrihuachtSfest) sowie amHaapttag de» Volks, fest» bleiben die Sammlungen erschlossen.

Der Eintritt ks sämtliche Sammlrngev ist jedermann «uentseltlich gestattet.

Die PaiestaaSlegestelle mit den deutsche» Patentschriften vsd sonstigen Veröffentlichungen de» Reichkpatentami» über Patent», Muster» und Zeicheuwesen, ferner die Sammluvg

auSlüudischer Pateutbeschrelbr-rxrv vsw. und die Sam»«

langen von Adreßbüchern, AnSstrüssgrkatalogkU, PrttSltsteu and Lhultchem Nachschlagmaterial find vStovd der Kauz- leistundeu der MuseumSverwaltvug (au Wschevtagen von 812 und 26 Uhr) zur B -rützaog zugänglich (Vnreau der MnseumSvttwaltusg, recht» vom Horpieingaue).

»aSgelieheswrrvtu innerhalb Württemberg» Bücher und »orbtlder der Bibliothek sowie (auf kurze Zelt) Patent, fchrifteu, ferner auch Gegenstände au» dev übrigen Samm­lungen, soweit nicht bet einzelnen derselben au» besondere« Gründen abweichende Bestimmung gctreff n ist.

Motoren rmd Maschinen werden aus Wunsch in Br« trieb gesetzt.

Größere Groppen von Besuchern können, sofern rin Beamter frei ist, ans dem Bnrran de» Musen«» einen Führer erhalten.

Stuttgart, den 18. Mürz 1907.

R osthas.

Oeffeutllche Aufforderung

r«r A»a«s, »er «ap talft-»«re-«Sr»»ge»

Pt» d«s «tewerjah» LV07.

I« Gemäßheit von Art. 11 Abs. 2 de» Gesetze» vom 8. August 1908, betrffend die Kapitalsten» (Reg.-Bl. S. 318), werde« alle vteuerpfltchttgeu (aatürltche Personen, rechtSsähtge »kperschasteu und Anstalten de» öffentlichen Rrcht», rechtLfätztge Stistuugr« und Vereine, dt» Aktie«, gesellschaste« und Kommaudttgrsellschafte« ans Aktien, die Berggewerkschastev, die Gesrlljchasteu mit beschränkter Has- taug, die rechtsfähigen Erwerb», und WiltschastSgenoffeu- schäften, die rechtsfähigen LrrstcherrmgStzesrllschasleu und BerstcheruugSverei« aus Gegenseitigkeit, sowie die Personen. v«etue von nicht geschloffener Mttgllederzabl), welche einen steuerbaren Ertrag au» Kapitalen and R raten beziehe«, anfgestrpert.

spätestens bis 8. April d. I., jedoch nicht vor dem 1. April, «ine Steuererklärung ab. zugrbeu. Die Steuer pst chttgeo, welche ein Formular zur Steuererklärung nicht zugesandt erhalten, können die kosten» freie Aa»fo!ge eine» solchen bei dem Sameralamt oder brt dem Ansnrhmebeemtru für die Kapitalsten» (dem Ort». Vorsteher oder der Gemeindebehörde für die Stukommru- steuer) verlange».

Für steuerpfl chtige Personen, welche unter elterlich« Gewalt oder unter Vormundschaft oder Pflegschaft stehen, sowie für die stmnpfllchttgW juristischen Personen jed» Art und die steuerpst chtigen Persoueuvrrelue von nicht ge. geschloffener Mttglteverzahl find die Steuererklärungen «ach Art. 13 de» Gesetze» von dere» Vertreter» abzugebeu. An Stelle de» im Koakar» bildlichen Gemeivschulduer» hat in Ansehung d» Konkursmasse der Konkursverwalter die Steuererklärung abzngebe». Die Vertreter find für die Richtigkeit ihr» Steuererklärungen und für die Entrichtung der Steuer verantwortlich. Personen, welche i« folge von Abwesenheit oder Krankheit nicht imstande find, die Steuer, erklärnuge» selbst abzngebe», köaueu hiezu Bevollmächtigte

bestellen. Dre »evollmächttgteu habe« sich den Steuerbe­

hörden gegenüber durch eine tu Umschrift oder beglaubigter Abschrift zu den Akte« de» Kameralamt» zn gebende Voll- machtSm künde au»zsweises. Die Abgabe der eteurrerklär. nugeu seiten» eine» von mehreren Vertretern befreit die übrige« verpflichtete» von ihrer Verbindlichkeit »vr Abgabe d» Stenererltänwg. . ^

Die Steuererklärung ist schriftlich nach dem vorge- schriebeucu Formular oder zu Protokoll abzugebeu. Zar schriftlichen Form ist erforderlich, daß die Erklärung von dem «»»stell» eigeuhtudig durch NamruSnnterschrist unterzeichnet wird, nud zwar von Bevollmächtigten mit ein« ihr BollmachtSvrrhältut» audeuteude« Zilsatz. Dir Abgabe d» Steuererklärung hat am Sitz de» Kameralamt» bei diesem, im übrigen nach freier Wahl entweder bet dem Ausvahmebeamteo skr die Kapitalsten» oder bei dem Kameralamt za erfolgen. Soweit hienach gestattet ist, die Stenererklüruug bet dem Anfnahmebeamteu abprgrben, hat d» letztere eine verschlossen abgegebene schriftliche Stener- »kläruug uueröffaet dem Kam»alamt vorzulege«, wmn sich der Name de» Steuerpsttchtigea auf d« AaßeoseU» de» Umschlag» augegeveu fi-vtt, auch daselbst bte Schrift

Wenn der Steuerpflichtig« zugleich eine Steuererklärang für die Einschätzung zur Etukommeustener gemäß Art. 38 «bf. 1 und 2 de» Einkommeusteuergesitzr» abzugebeu hat. so ist die Kapllalsteuerukläruug au demselben Ort wie die Einksmmmeustruererklärnng abzngebe«.

«egen Steaergrfährbung wird nach Art. 23 de» Ge­setze» mit du Geldstrafe de» fiedeu- bi» zehnfachen Betrag» der gefährdeten Steuer bestraft, w» wissentlich in du Steuererklärung od« btt Beantwortung de» im Steuer- aufuahme od» Beschwerdeversahreu »ou der zuständigen Behörde gestellten bestimmt« Fragen üb» den von der Be­steuerung unterliegenden Ertrag an» seinen Kapitalen und Renten od« au» Kapitalen und Reuten de» von ihm z» vertretevden Steuerpflichtigen unrichtige »der nudollstün- dlge tatsächliche Augabeu macht, welche geeignet find, zur Verkürzung der Steuer zu führen, ob» wer wissentlich durch gänzliche llntrrlassaag ein» Stmererklärnug od« Erstattung ein» unwahren Fehlanzeige einen solche» Ertrag, welchen er nach den Vorschriften de» Gesetze» auzugebe» »erstichlet ist, ganz »»schweigt.

Al» gefährdet gilt die Steuer je für da» betreffende Steuerjahr, wofern sich nicht an» Art. 16 Abs. 4 de» Ge­setze» die Berechnung d« Steuer auf eine kürzere Zeit »gibt.

Die Steuergefährduug ist im Falle unvollständig« oder unrichtiger Steuererklärung mit Adgade der schrift­lichen oder mündlichen Erklärung btt d» betreffenden amt­lichen Stille, btt gänzlicher Unterlassung ber Anzeige aber mit Ablauf de» Steuerjahre» vollendet.

Boa Jrhr za Jahr wlederkehreude Unrichtigkeiten ob» Uuterlassnuge« der Steuererklärungen einer Person bilde» eine fortgesetzte Steuergesährdvng, ohne Unterschied d» Ztttevtferuoug, aus welche sie sich zurüSerftreckeu. Doch ist da» Strafverfahren nicht über zehn Jahre rückwirt»,

Kann«.

Roman von Heinrich Sieukiewicz.

Nutorifiertr Urbersetzimg a«S de« Polnische« von E. ftrtckmeyer.

(Fortsetzung.) (Nachdr. vert.)

»Hanna ist bittere» Unrecht widerfahren," fuhr ich for »ans nuferem Hause ruht ein Rakel, und ich habe mei Ehrenwort gegeben l Lat», lieber »ater!"

3ch Preßte meine Lippen fest ans seine Hand uv schluchzte dabtt wie ein Kind. Ich flehte förmlich z« meine! Vater, und während ich sprach, wurde da» strenge Gestö «*«» ^ldcr und nachgiebiger; ich blickte auf und ei> große, dicke Thräne, eine echte Baterträne fiel auf «eil Am» ^rab' Er kämpfte einen schweren Kawpf mit st Er ttebte mich üb» alle», ich war sein Augaps und deshalb zitterte » für mein Leven. Nach längere Nachdenken neigte er sein ergrauende» Haupt und spra mtt leiser, kaum vernehmlich» Stimme:Der Gott uosr,

bemÄareu!'^ ^ ^6-dich m

Wir umarmten an, beide. Mein Bat« drückte mi au fein Herz und ich ruhte lange, lauge an seiner Brus ^uu wurdc er seiner Bewegung H», und sagte ruhig uv »ttt hettner: ..«der wenn du zuhaust, so haue au» gu s, daß mau e, im Himmel hört!" Ich küßte feine Han, worauf » fragte: .Säbel od» Pistolen?"

Er hat die «ahl.^

»Und die Zeugen?"

»Ohne Zeugen. Ich »»traue ihm und er vertrant mir. Wozu »rasche« vir Zengen, Bat»?"

Und wieder hing ich au seinem Halse; e» war die höchste Zeit emfznbrechrn. Nachdem i» ein Stück «ege» gegangen war. sah ich mich uw; mein »ster stand noch ans der Brücke. Die erste» Strahlen der ausgehende» Souue beleuchteten seine hoch anfgertchlete Gestalt «ud uwgahe« ihn wie mtt einem Heiligenschein.

Und so vmstrahlt vom Morgevsonueuschrku, mtt den erhobene» Händen, «schien er mir wie ein Patriarch, wie ein taps»» Krieget, der seinen Sohn segnet, ehe » ihn hinaurziehen läßt in ein ein »ildeS, ««ruhige» Leben, au dem » einstens selbst Gefallen gefunden hat. Mein H», wallte über von feurigem Mut und unerschütterlicher Zu­versicht; und Hütten mich statt des eine» Selim seiner zehn an Wach» Hütte erwartet, ich Hütte fie alle zehn zum Kampfe herauSgeforderU

Endlich kam ich btt der Hütte au. Selim Erwartete mich schon am Saume de» Walde?. Ich gestehe, baß mich bei seinem Anblick ein Gefühl beschlich, wie es etwa der Wolf bet« Anblick seines Opfer» empfinde» mag. Wir wechselten drohende, nengierkge »licke Selim halte sich in den paar Lage« vrrävdnt; er schien mager» geworden ,» kein; doch konnte ich mich auch täuschen, da seine Augen stebuhaft glänzte» und seine Lippen bebten.

Wir gingen tief« in den Wald hinein sprachen aber auf dem ganzen Wege kein Wirt miteinander. Endlich kamen wir auf eine »eine, »on Fichte» umstandene Wald­

wiese, wo ich stehen blieb und sagte:Hi», wenn e» dir recht ist!"

Er nickte nud Legan» seinen Rock anfznkvbpfev, de« er während de» DnellS ablegev wollte.

.Wähle!" sagte ich und deutele ans Säbel vvd Pi­stolen.

Er wie» auf elum Säbel den » btt sich hatte; e» war ei» LSrkeusäbrl mtt starkttngebogener Damaßcmer- klivge. Ich warf den Rock ab; » tat dasselbe, zog ab» vorher noch eine» Brief au» der Tasche.

.Wenn ich falle, fosgteb, bitte, Fräulein Hanna diese» Brief."

..Ich nehme ihn nicht aul"

»Er enthält keine LiebeSbrteneruuße», nur eine ein­fache Erklärung de» Vorgefalleueu."

ES sei denn."

Wir batten indessen die Hrmdärmel zarück-rstreist; da» Herz fing mir au stärk» zu pochen. Selim ergriff feinen Säbel und staub kampfbereit nud herausfordernd vor mir. Stolz hielt er den Säbel senkrecht Sb« seine« Kopf und sagte kurz: .Ich Lin bereit."

Ich stand lhm ln derselben Haltung gegenüber mb legte meine Klinge an die feinige.

.«ist du bereit?"

,3a."

.So laß nu» besinnen."

Ich drang gleich so ans ihn ein, daß « einen Schritt zurücktrat und meine Ausfälle nur mtt Mühe pariere» konnte.

(Fortsetznng folgt.)