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Erfchetzü täglich «it NuSnahmr d« Lio»»< und Festtage.
Pretr vierteljährlich hie» 1 «tt Lräger« t»h» 1.20^», t« «eztrko« «nd io kr»-Verkehr 1.28 ^k. t« Sbrigru Württemberg 188^ Mouattabounemevl- »ach «erhältntr.
AMs- M lüM-ÄM Dl Ilkll Memts-SeD WM.
__ Echwäb. Lar
Angeigen-Vrbühr f. d. Ispalt. Zeile mck gewöhn!. Schrift oder deren Raum bei Imal.
Einrückung 10 bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Mit de« Plauderstübchru und
Gchwäb. Landwirt.
I«*nfp*<4«» N». «».
I»vnspreche* Mv. LS.
^ S7
Jur geff. HSeachtung!
I« hnüigeu Pl«»verftLBche» beginnen wir »it de« Abdruck des Ro«avS
WauernbLut
von P««1 «Uß.
Dieser Ro«m hat einen ganz bkdeatkndeu Erfolg gehabt und ist bisher nur in wenigen großen Tageszeitungen erschienen. Wir haben die Kosten für daS Abdruck-recht nicht grsch'ut, u« rmsere» Lesern et«kn Genuß zu bereite«.
A»tliche«.
Beka»«t«»ch»»g vo» M. Ob err«kr»tier»»i-r«1-, bot«-ffe»b b«s Mtlitärersntzgeschift «»st ste» Gt«. tritt j««>er Lr»t» i» bi« U»t-r»sfizirr-B»rsch»le» u«st i» stie U»ter»ffiziersch»le».
Der OSerrrkrutiernngtzrat steht sich veranlaßt, bezüglich etwaiger Gesuche von Rekruten u« Einstellung zs eine« bestinlinten Tmppeuteile, sowie in Betreff drS Eintritts junger Leut« in die Uaterosfizier-Borschure» «nd in die llnterossiztwschuku folgendes bekannt zu wachen:
I. Die Entscheidung der Oberersatzko»«tssio« über die Bertellsug der ansgchobrnen Raunschsfte» aus die der- schieden«» Waffengattungen Md Truppen- (Marine-) teile, sowie über die Verteilung der Erjatzrekrvisterr (Marinr- ersatzreservisteu) ans die verschiedenes Waffengattungen »sw. und die MarinetRle ist endgültig; eine Berufung gegen diese Entscheidung ist nicht statthaft («ehrordsung § 36 Ziffer 8 Absatz 8).
II. 1) Wer fteivMg z« zwei-, drei- »der vierjährige« aktive« Dienst in das Heer oder die Marine oder auch zu staf- oder sechsjährige« Dienst in letzter« eistrete» will, hat die SrlanbutS zur Meldung bet «ine» Truppen- Marine-) teil bet de« Zivitvorfitzeudev der Ersatzko»«issisn seiner Aufenrhaltkortk (in Stuttgart der Etadtdirektor, i« übrigen der Obkra»t«an«) uachzusncheu und zu diese« Zweck die Einwilligung seines gesetzlichen Vertreters sowie dt« obrigkeitliche Brscheiutgmg, daß er durch Zivilverhältuiffe nicht gebunden sei «od sich nutad-lhaft geführt habt, beizn- briugeu (Wehrordmng § 84 Z ffer 1 und 8).
Den »It Meldescheine» versehenen junge« Leute» steht die Wahl des Trnpprutktl», bei welche« sie dienen wollen, frei (Wehrordvrrrg § 8b Ziffer 1).
8. Jeder Mtlttä pfiichlta-, gleichviel ob er sich i« erste», zweite« oder dritten RMärpflichtjahr bl findet, darf sich k« MssteraugStkr»irr freiwillig zm Aushebung «eideu, ohne baß ih« hieraus sin besonderer Recht auf die Auswahl der Waffengattung «der des Truppr«. (Marine-) teils erwächst (Wehrordunug st 63 Ziffer 8 Absatz 1).
Durch diese freiwillige Meldung verzichte» die Militär.
Nagold» Ilreitag dm 8. März
pflichtigen aus die V-Urite der Losau««rr uns «elaugeu m erster Linie zur Aushebung (WHrotmuug § 63 Ziffer 8 Absatz 8 Md § 66 Ziffer 8 unter u).
8. Wer stch freiwillig zu starr »isrjihrigeu Dienstzeit bei der Kavallerie — sei eL auch erst an de« zu Ziffer 3 genannte« Lrr«tn verpflichtet, hat, sofern er dieser Verpflichtung uachko»«1, außer der in Ziffer 1 Absatz 8 erwähnte« BrrgüvstiKWg auch noch diu Vorteil, daß er io der Landwehr ersten Aufgebots um drei Jahre dienstpflichtig ist (Gesetz betreffend Aendermgev der Wehrpflicht, vo« 11. Februar 1888, Art. II § 3 Absatz 4 und Wehr-Ordnung § 18 Ziffer 3 Absatz S).
Außcrde» ist dev Freiwilligen dieser Kategorie bei den Lavallertetruppevtrilev des XIU. (Köuigl. MAIL.) Ar«re- kor PS do« dns K. Geveralko«»ando der weitere Vorteil etogerSswt, daß ste während der Dover ihrer Reserve),flicht za kriuer RLferveübrmg eisbrruseu werde«.
lll. Die Unteroffizier-Vorschulen*) habe« die Besttmueasg, jasge Leute von ausgesprochener Neigung für den Unterasstjittstand in der Zeit zwischen de« verlassen der Schale nach beendeter Schulpflicht und de» Eintritt in das wehrpflichtige Alter kostenftet derart forLrnblkdev, daß ste für ihre« künftigen Berns tücktrg w-rten. Lct «i!i- tärtscher Erziehung sollen fie dort Gelegenheit find», ihre Vchulkenutvtffo soweit zu ergänzen, wie ML nicht um t« Hinblick auf den Militärischen Beins, sondern «vch für ihre spätere Verwendbarkeit i« Lra»tevßarde wünschenswert ist. — Daneben wird der kbrperliche» Entwicklung »ud Ausbildung, unter vorzngSweiser Berücksichtigung der An- sorderungen des Militärdienstes, besondere Aus«erksa«kett zugeweubet.
Die Ausbildung in der Unteroffizier-Vorschule dauert i» allg««riueu gvet Jahre.
Dir Zözlmge der Unterosfiziervorschnleu qrhSre» nicht zu den Mttttärpersoseu des ReichShrereS. Ihnen stehen daher bei vsrko«mr«dev MesKbtschädtgMgtu ketne Ansprüche ans Jnvalideuwohltateu zu.
Di« Ausnahwe begründet die Verpflichtung, ans der Urrterosstzirrvorschulr unterUrbrrnahweder für dteAuSbilduvi in einer Unterosfizterschule festgesttzieu besonderes Dienüver- pfiichtLDg, uvwtttelbar in die hkrfür Sksti«»Le Unteroffizier' schule SberMretk« und für jede« bellen oder auch nur begonnene« Monat des Aufenthaltes in der Unteroffizier- Vorschule zwei Monate, t» Gerzen höchstens vier Jahre, öder die gesetzliche Dienstpflicht hinaus aktiv i« Heere zn dienen. Für de« Fall ober, daß ein Zögling dieser Verpflichtung überhaupt nicht ober nicht io volle« Umfouxe
*) Die württemberaischrn Freiwilligen werden zur Zeit in dir Unteroffizier-Vorschule Reubreisach ausgenommen.
Bonderabdrückr der von dem K Vrieglministertum auSgegebenen Nachrichten für diejenigen jungen Leute, «etche in die Unteroffiztrr- Borschulen und in die Unteroffizierschulen einzutreten wünschen, können -ei den Oberämtrr» «nd bei de» Bezirk-kommando- ««entgeltlich bezogen werden.
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uachk»««eu sollte, find die ans ihn gewendeten Kvstev, 46b für jeder auf der Uatorosfizter-Lorschnl« zngebrachte Jahr, ganz oder anteil-weise nach Verhältnis der erfüllte» besonderen Dienstzeit zu der nicht erfüllte« zu erstatte». Bei Feststellung der Koste« stad vo» Lage des Eintritts in dte llaterosfiziervorschule an »Wächst volle Jahre und volle Monate nach de» Kaleuderdatn» zu rechne» und um die Zerschießende« Lag, einzel« zu zählt». Wird ei» Zögling als zu« Unteroffizier ungeeignet acS der Unteroffizier- Vorschule entlassen, so ifl er zur Erstatt«»,- der Kosten nicht verpflichtet.
Bei de« Uebertrttt in die Uatersffizierschnle leistet der Freiwillige den Fahrnenetd und steht daun wie jeder audere Sold« des Heeres »rrter Lr» »ilitärischm Grsltzeu.
Rach der t« allg?«eiuen zwe! Jshrr dauernden Ausbildung in der Uutervsfijtttschule werden die tu den Unter- »jstzier-vorschureu vorgebildrteu UnterosfizlerschÜlcr in erster Linie der Infanterie überwiese«, körnen aber euch »ach Er«iffeu des KriegL«iniKeri»«S der Feldartillerie, dev Pionieren Md den BezirkSkowwandoS zvgeteilL werden, Md Zwar die Uvterosfizirrschüler, welche dte Befähig«», hierzu erworben habe», al» Unteroffiziere*)
Dte Axfnah«« in eine Unteroffizier-Vorschule ist von folgende» Bedingungen abhüugig:
Dir Avszunehwendru dürfe» in der Regel »icht unter 1b, aber nicht Über 17 Jahre alt f-ku und solle» eine Körpergröße von «ivdestrn- 1b1 ew «d einen Lrvstu«- sau, von 70 bis 76 em haben. <
Sie «üffen sich tadellos geführt habe», vollko «e« grs»»d, i« «trhältniS zn ihr»« Alter kräftig gebaut, sowie frei von körperliche» Gebreche« und wahlneh»ba!rv Anlagen zu chronischen Krankheiten sek», rin scharfes Auge, gut« Gehör vsd fehlerfreie (nicht stotternde) Sprache Hoden.
Ste «üffen keferlich und t« allge«ei«tu richtig schreibe», «ebrnckter (in deutscher Md lateinischer Druck chrisi) ohne Anstoß lesen können nad in den vier Grundrechnungsarten bewandert sein.
Bettnässer dürfe« nicht ausss«»»»en werden.
Wer kn eine Uaterosfizker-Borfchnle aufgevo«»«» z» »er-,u wünscht, hat sich, vachde« er»ivd«-evS14V»3-hre ^.^wordeu ist, begleitet von seine« gesktzlichr« Vertreter, persönlich bei de« für feinen AufenthaltSert zvßäudtge« Btz«ttr-»»avd» vorpksteüe» und hiebei folgende Schrift- stücke vsrprlege«:
») et« GebmtSzrngnir (««tSblatt des K. Ministerin«» des Inner» von 1893 Seite k>09), d) de» Ko»ßr«attouSschetu »der eine» «»SveiS über > beo E»Pfaug der erstes Ko««»visv. o) Rn Nnbefcholtcnhert,.Ze»g«t- der P-Uzti-Obriskett. ä) etwa vorhandene Schulzeugnisse.
«) -ine a »tlkche VescheinigMg über die bisherige Be-
württembrrgischru Freiwillige« treten nach beindeter «rmrekorp« Truppenteil de- XIII. («önigl. Württ.)
Kann«.
Rr«M VM Heinrich Sieuklewiez.
Autorisierte Ueberfetzung aug de« Pvlntsche« vo« E. Krickmeyer.
(Fortsetzung.)
(Nach»», verb.)
Lri« Lee be«erkte ich, daß «ein Liter, der Priester md Madame d'AveS ernste, feierliche Gesichter »achten; ich kann nicht leugnen, daß «ich dabki ernste Unruhe Üerka«. Sollte« fie wohl etwas ahnen? Es war dies nicht allzu mrwahrschrialtch, denn was zwischen «ad Jungen vorging, war zte«lich natürlich.
.Ich habe heute einen Brief von Ma«a erhalte»/ sagte «ein Later za »ir.
„W!e strht eS »it M»»aS Sesuudhrtt?"
„Ganz ordentlich. Aber ste will -nrSckko«»eo, veil sie stch darüber beunruhigt, wie eS hier i« Hause zugeht. Lch werde dies aber nicht zugebeu; ste «nß vurigstenS noch »wri Monate dort bleiben/
-Uiber was Seauruhigt stch denn Ma«a?"
»Du weißt ja, daß t« Dorfe die Blattern herrscht»; ich war so unvorfichtig, ihr dies za schreiben."
Die Wahrheit zu gestehen, so vnßte ich »icht» von den Blatter», die i« Dorfe herrschen sollten. Ich »»chte »oh! davon grhört habe», aber die M'ttetlnng war zn eine« Ohr hineia und ,a« ander« hinaus gegangen.
„Wirst d» nicht selbst zu Ma«a reisen?"^ fragte ich.
„Ich »erde noch avwartru; wir »oll-« noch darüber ndeu."
„VS ist jetzt bald ei» Jahr, daß die teure Fr« i« AnSland wellt/ warf der Pate» ein.
.Ihre Grsuüdhett hat ds» erfordert. Nächsten Winter wird ste schon hier verleben können. Sie schreibt, daß ste sich viel woyler fühle, um sehnt fie stch nach WS alle» md «acht stch Sorge u« na»/ erwiderte «ein Vater, dam vandte er sich an «ich und fügte Hinz«: ,K»«« Zach de« Lee ms «ein Zkunner; ich habe «tt dtr z« rede»/
.Gut, Papal*
Ich stand auf md ging «tt den audere« zufa«»e« zu Hanna. Sie war wieder ganz w»P und wollte sog« auf. stehen, aber «ein Vater erlaubte er nicht. Gegen 10 Uhr fuhr eine Britschka vor; e» war der Doktor Stanislaus, der fett Mittag t« den Baurrnhüttrv der Umgegend beschäftigt gewesen war. Rachde« er Hanna mtersucht hatte, erklärte er, fie sei nicht krank, sondern brauche »m Zerstreuung und Erholung. Er verbot ihr zu lerne» und »Pfahl ihr an, sich gut zu unterhalte» und lustig zu sein. — Mein Vater fragte den Arzt u« Rat, ob er «eine kleinen Schwestern »ährend der Lauer der Eptdeurie zu Hause behalteu oder sortbrlvgeu solle. StautSlanS beruhigte ihn, sagte, eS sei ketne Gefahr vorhanden und schrieb selbst «einer Mutter, fie solle stch beruhigen. Dan» begah er sich zur Ruhe, denn er konnte stch vor Müdigkeit kau« ans den Beinen halten. Ich lenchlete ih« kr das Zk««er, in de« er übernachten sollte. Auch ich selbst hatte große Last, »ich hiuznlegeu, dev« die Ereignisse de» heutigen Tages hatten «ich über afle Maßen er»üdet, als Franz rtutrat md sagte: „Der alte gnädige Herr lass« de» junge» Herr« zu sich bitte«/
Ich ging sofort in «eine» Vaters Zl««er, wo ich Pater Ludwig md Mada»e dlvve» schon dorfaud. La» Herz pochte »ir bänglich, wie eine» Angeklagte», der »,r die Schranken der Gerichts treten soll, dem ich »« fest
überzeugt, daß ich über Hanna anSgesragt werden würde Doch der Vater begann von «der« Sugelrgeuhettev z» rede«. Er hatte beschlössen »eine Schwestern «tt Mad«»e d'AveS zn «eine« Onkel »ach Kotztpho« zu schicke», »« »ettee Mutter dadurch zu beruhigen. In diese» Fall« «nßte Hanna allein hei n»S zurückbletbev, war »rin Bett« durchaus nicht wünschte. Er erklärte bei dieser Gelegenheit, er wisse sehr wohl, daß zwischen m» Jungen Dinge vor- ginge», die er zw« dnrchauS nicht näher untersuche« wolle, aber auch ebensowenig billige« käme, er hoffe jedoch, daß die bevorstehrude Abreise Hamas allede« ei« Ende wachen werde. Bei diesen Worten sahen «ich alle forschend an vud wmderteu sich nicht wenig, daß ich, anstatt »lch, wie st; erwartet hatten, verzweifelt gegen dte Abreise Hanna» zu »ehre«, »tt Freuden ms de« Gedanken eiuging. Ich hatte «ir ras- klm gewacht, daß Hamas Adreise jede« Brröehr »it Srli« ein Ende »ache» »nßte. Aoßerde« flackerte in «eine« Hrrzrn eine leise Hoffnung aus, ich werde Ham« za «ein» Matter begleiten dürfen, »eil «et» Vater der Ernte halber, di« vor der Tür stand, nicht ab- ksnuueu konnte und Pater Ludwig «och nie i» Ausland gewesen war. Doch dte Hoffnung erlosch rasch wie ei» Irrlicht, als «ein Vater hivzusetzte, Krau USrhcka, die dieser Tage in ei« »ad reise, habe stch bereit erklärt, Ham« «ltzrmeh«eu md ,« »einer Matter zu bringen. Ueber- »orgeu »acht sollte Hanna schon mterwegs sei». Ich war zw« sehr betrübt darüber, aber innnerhi» war eS »ir lieber, daß ste ohne «ich abreiste, als daß ste hier blieb. Leider «uß ich gestehe«, da- der Gedanke, wa» Seli« tu« md wie er diese Rachricht auf«eh»ea würde, die ich ih« «Meilen wollt«, »lch »tt wahrer Schadenfreude erfüllte. (Fortsetzung folgt.)