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«eschettt rägUch «U N«rnahmi d« Gv»n> «uv FrstUrgr.

Prrt» »tertkylyMch tzt« r ^*, mit Lrä-er- ktz» 1.20 ^t,im BrM>- u»d io Vm-Brreehr 1.W »M, i« Ldrizn» Württemberg 1.SS ^tz Monat»abo>««»,»1» »ach «eehält«».

Der Ekjellschlistt

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Ms- Mil Mche-SIÄ fiir dm Wemls-Stjirli MO.

M». »V. Ak-vnfpv«ch«v Mv. LS.

Auflage S»00.

L«teigen.<»rbühr tz. Ispalt. Zeile mck grwvhnl. Schrift oder dernr Raum bei imal. Einrückung 1V bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Mit de« Plauderstübche» und

«chwLb. Landwirt.

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Hkagold, Mittwoch dm 20. Keöruar

1907

vekaurtmachung der A. Zenttakstelle. Lehrwerkstätte für das Gerbereigewerbe i« Metzingerr.

DK LehrwrrkstSIte ist eine staatliche UaterrtchtSanstatt, die der « Zmtralstelle für Gewerbe und Hauke! unterstellt ist. Sie ist ettgrgktebert in de» Betrieb des Serbermetster» Robert vräuchle tu Rchttgen.

Dl» «uftalt soll brauchbare Gtselleu und Arbeiter, mriterht« Handwerksmeister. Fabrikvorarbeiter «ud Werk- Meister i« Rahme« eiuer tüchtige« HanLwrrkSlrhr« heran- ziehen.

Der Unterricht ist ganz überwiegend praktisch. Der theoretische Unterricht erfolgt für die Schäler des ersten Md zweiten Lehrjahrs ausschließlich in der ,-verblichen Fortbildungsschule. Für diejenigen des dritte» Lehrjahrs Badet besonderer Unterricht in Anssstz, BuchführnvA «nd Rechnen mit Berücksichtigung des GirbergewerbeS, sowie in den Grundlagen der Serbereichemi« statt.

Ordentliche Schüler können solche jaugen Leute werden, die das 14. LsbeaSjahr zurückgelegt haken oder «och km Jahre ihres Eintritts zurück.'egen und in der Lehrwerkstätte «ine dreijährige Lehrzeit durchmach«« wollen. Als außer­ordentliche Schüler köuuen, soweit e» der Rau« gestattet, junge Leute (insbesondere Serbersöhne) zugelaffev werde», die unr 1 oder 3 Jahre dir Anstalt besuchen wollen.

Das Schulgeld beträgt für ordentliche Schüler jährlich 3b für außerordentliche 40 «*. Unbemittelten kan« »S teilweise oder ganz erlassen werde».

Als Brrgütang für ihre Arbeitsleistung in de« Betriebe erhalten die Schüler vom BetriebStnhaber im 1. Jahre wöchentlich 5 im 2. Jahre 6 ^tz Md im S. Jahre 7 «*

Für »ohurmg und Verköstigung sorgt der Betriebs- iuhaber in prstrnben Häusern.

DaS neue Schuljahr beginnt am 1. Rai d. I. An­fragen «nd Anmeldungen nehme« die Zentralstelle und der vetrtebsiuhsbrr entgegen.

Stuttgart, den 18. Februar 1907.

Mit Ssuehmiaung d»S K Ministeriums der auswärtigen An­gelegenheiten ist in WendenOA. Nagold, ein« Fernsprechanstalt «richtet worden. Dieselbe wird am 1. März d, I m Betrieb ge­nommen werden.

Aus dem württ. Staatshaushalt.

(Schluß.)

De» Mat über den Ertrag der Domäne« (je 11S4241 Mark) ist auch eine llrberstcht über den Umfang und Erwäg der staatlichen Rrirreien nach de« Stand vom 1. April 1906 beigegebeu. Die Zahl der verpachteten Reiereim beträgt 80 mit eine« Gesamlmeßgehalt von 2669 da und einem Pachtgeld von 102648 «* (dnrchschnittlich 384b«* per 1 da). Außerdem find noch 4 Staatsdomänen i« Sk- famtmetzgehalt von 460 K» «it Ackerbauschulen verbunden Md 8 DomSneu i» Gesamlmeßgehalt 1.418 da find z«

Staats,«ecken verpachtet. Dt« Gesamtpachtsnmme ist an­

gegeben mit 146134 oder «it 32 37 ^tz brr d» Beim Forstetat figuriert der Hol,ertrag für die beiden Jahre mit 17136000 resp. 16 830000 ist also gegen 1966 um 1020000 resp. 714000 ^ erhöht worden. Rau rechnet mit einer Derbhol,Nutzung von jährlich 1030000 Frstmeter md legt für 1907 den Preis von 16.80 ult für 1908 von 16.60 ^tz zu gründe. Der Preis sür 1907 entspricht de«, jmigeu von 1906, dagegen gebot eS die Vorsicht für 1908 nicht über 16,50 tzttanSzugeheu. Was den Lorfertrag an- belangt, so ist derselbe gegen 1906 um 43030 ^tz jährl. höher eingestellt. Unter de» Ausgaben des ForstrtatS weisen die Summe» für KulLmkosten und WegherstellnugSkostm weseuUiche ErhöhMgeu auf.

Jafolge der Erhöhung der Pachtverträge ist die Ein- nähme ans Jagden v« jährlich etwa 3000 ** erhöht. Obwohl der Ertrag der HStter werke sich in den letzten Jahren in stetig steigende« Ratze günstig gestaltet hat, ist im Etat doch nur wieder ein Uiberschuß von 2b0 000 ^tz vorgesehen Wie 1906 ES kommen hierbei die höheren Fabrikation! - koste», namentlich die gesteigerten Preise für Rohmaterialien, insbesondere Kohlen, in Betracht. Auch der Ertrag der Salksen was ei« befriedigender, doch weist doS J.hr 1907 gegenüber dem Vorjahr eisen geringen Rückgang anf, anch wird der Salzhandel durch das Entstehen neuer Konkurrenz fortdauernd beanrnhigt. Bei der Badeanstalt WUdbad ist eine Rehreiunahme von je 38 400^tz eingestellt mit Rücksicht auf die steigende Fregreuz bei LadeS.

Der Etat drS Dtp. der Jistiz schließt für die beiden kommenden Jahre «it »ine» Erfordernis von 6 037133 vezv. 6 034133 «*, waS gegen 1906 ein Plus von 9b 863 Mark brdentet. SS kommt hierbei in der Hauptsache die Erhöhung der persöultcheu Ausgaben in Bettacht und zwar u. o. die Vorrückung der Oberstaatsanwälte in die Kate­gorie der LandgerichtS-Direktoreu, die Vorrückung des Vorstands drS Amtsgerichts Stuttgart-Stadt in die Ober- ratSstellung, Vermehrung der Kauzieikosteu, die Umwandlung von 1b der vorhandenen HilsSarbeiterstellen kn etatSmäßige vezkkSuotarstelleu, Vermehrung des GerichlSschretberper- fonalS, Kauzleikosteu der Amtsgerichte vfw. Dageg«i konnten die Kanzlei- und R:tsekoste»aversa der veztrkS- uotare um jährlich 30 000 ^tz herabgesetzt werden, wogegen die Belohnung der Grnudbuchbeamte« um 30000 ^tz er­höht worden ist, »egen anderweitiger Verrechnung der bezogenen Brbührenanteile. Da die Umschreibung der Grundbücher bis zn« 1. April d. I. in der Hauptsache beendet ist, so konnten die Kosten hiesür um 66000 bez«. 68 000 ^lt vermindert werden. WaS die Kosten des Strafverfahrens anbelauge, so findet «au hier einen «e- oigerausatz von je 136 000 waS aber lediglich auf eine andere BerrechunugSart zakückjUfShre» ist, weil der Einzug gewisser Geldstrafen und GrrichtSkosteu von deu Kameral- amteru auf die Gerichte Sbergegaugs» ist.

Der Ertrag der Rüuze figuriert t« Etat »it je 60000 Rark, gegen 1906 eine vermehruug von je 18800 ES kommen hker tu der Hauptsache die höheren Einnahmen MS der Prägung der Münzen in Betracht. Es liegt die

Annahme zugrunde, daß Ausprägungen in Höhe von

6 306 000 ** von der Krone bis zn« 1 Pfg.-Vtück vor- genommen werden. Unter de« Etatökapitelr verschiedene Etuuahmen bei der StaatShanptkaff« unmittelbar, die mit 864 963 bezw. 237 284 eingestellt find, befindet sich auch eine letzte Rate von 138 344 ^tz als Ersatz des Reichs für von Württemberg ausgrveudete Kaseroeubaukofiev.

Unter Leu direkt?« Steuern steht die Einkommensteuer mit dem angenommenen Nettoerträgrris von 16 678000 dem. 17 138000 natürlich obenan. Ran hat hier gegen 1906 höhere Erträge von 3000000 Lez». 3460000 «ehr eingestellt. Das Erträgnis der Grund-, Gebäude- md Gewerbesteuer ist berechnet mit 6 080800 ^tz bezw. 6168800 «*, war gegen 1906 höhere Ansätze von -41988 bezw. 469 988 «* bedeuten. Uster dev Ausgaben in diese« Kapitel figmirreu auch jährlich 40000 ** als Kosten für die 1907 und 1908 vorzuuehmrude Revision de» SekäudekatasterS; er wird eine solche Revision in etwa 460 SLeaerdistrikten bei 830 000 Grdäades io Aussicht genommen. Die Einnahmen ans der Kapitalsten« find avgesetzt mit netto 3170 000 bezw. 3 820000 oder u« 460000 bezw. 610 000 höher als 1906. vei der Wandergewerbe- stener «it einem Nettoertrag von je 74 430 «* staden wir einen kleinen Rückgang; diese Steuer geht tatsächlich dou Jahr zu Jahr zurück, da die Zahl der tzausterrr stetig ab- nimmt, WaS die indirekten Stenern aubelavgt, so ist die Umsatzsteuer gegen 1906 um je 401100 heraufgesetzt und mit einem NettoerträguiS von je 3 133700 ^tz verau­schlagt worden, »ei den «irtschastkabgabeu ist ebenfalls eine Erhöhung von je 224 000 -* anskuommku .worden md deren Nettoertrag mit je 11196 000 «* angenommen. Eise höhere Veranschlagung um je 298000 ** ist auch de» EtatSkapttel Sporteln und GerichtSkosten zuteil geworden. Dasselbe steht i« Etat «it einem Nettoerträgni» von je - 796 000 ^*. Dagegen ist ttsolge der EiufShrmg der RrichSerdschaftSstener das Erträgnis der württ. ErbschaftS- und SchesknagSstener um netto 1183000 bezw. 1146700 Mark niedrigerer angenommen worden. Wie groß der Aus­fall ist, läßt sich mangels jegliche» Anhaltspunkte anch nicht annähernd berechnen; mm hat den Ertrag der ordentliche» ErbschaftS- nsd SchevkuugSsteuerausätze, die noch in di» württ. Staatskasse fallen, für 1907 und 1908 unr noch mit 49 400 bezw. 34 700 angenommen. Natürlich ist hie« eia Ausgleich bei de« EtatSkapttel: Ueberveisaugeu aus der NckchSkasse md Anteil au der RetchSerLschaftSstener vor­handen, daß «egen 1906 einen Rehrertrag von 1606064 bezw. 1530754»* aufweist, wovon allein 1068864 bezw. 1078 664 als Anteil Württembergs an der Reichserb- schaftSstener kommen.

WaS endlich das EtatSkapttel Leistmgev au dar deutsch» Reich betrifft, so ist hier der Ratrllnlarbeitrag «it je 8 450 000 (Erhöhung je 856 870 ^l) festgesetzt. Genau festgesetzt kam der Rattiknlarbettrag natürlich erst nach Verabschiedung der NeichShauShaltSetatS von 1907 werde«. Das gleiche trifft zu bszüglich der AuSgleichSbeträge für dir vrausteuer md für die Post- md relegraphlvvertoaltmrgj für die erster- ist einstweilen eingestellt je 1486770

Kann«.

Roman von Heinrich Sieskirwicz.

A«torifi«te Uebersetzu», a«r dem Polntsche« von ». «rickmeyer.

(Fortsetzung.) (Nachdr. verb.

Ich nah» mir vor, srenudlich und gut gegen Hanna fein und dadurch «eine gestrige Schroffheit wieder gut machen; dabei vergaß ich aber ganz, daß «eine letzten Wo Hanna nicht nur gekränkt, sondern beleidigt haben mußt Als Hanna «it Radame d'Bvrk ins Zimmer trat, stür ich ihr entgegen, aber ich blieb wir mit kalte« Wüster goffru stehen and mußte notgedrungen «einer Skerströ» den Herzlichkeit Einhalt gebieten, denn Hanna wüvse mir zwar höflich einenguten Morgen-, tat eS aber kurz, daß mir alle Lust za eiaer herzlichen Ansprache sof verging. Dann setzte ste sich neben Radsme d'AoeS v »ah« über dar ganze Mittagessen auch nicht die gerivt Notiz van «einer Existenz. Ich kann nicht leugnen, d mir in jenem Augenblick diese Existenz höchst nichtig u bejammernswert und keine drei Groschen wert erschi Was sollte ich aber tuuS Der Widerspruchsgeist erwae! wieder in mir und ich beschloß, Hanna in gleicher Rüi -eimzazahle» ei» sonderbares Benehmen eine« Sei gegenüber, dar mm über alle» liebti

Während de» ganzen Mittagessens sprachen wir ni direkt miteinander, sondern unr durch vermvlelnng » dritten. Sagte Hanna zu« Beispiel, er »erde wohl b

ganzen moeuo regnen; io wanvre tq mich mit drrjrlde Krage an Radame dMes; da diese einer Meinung «! Hanna war, versicherte ich, ich sei überzeugt, daß es go nicht regne. Diese kleinen Wortgefechte und Schmollereir hatten indessen doch einen gewlsteu Reiz für mich. J> stillen dachte ich darüber nach, wie wir nur wohl in llstryck miteinander stellen würden, wohin wir heute noch sah» sollten. Ich nahm mir vor, dort tu Gegenwart von Fre« den, einer Frage an ste za rtchtG. ans die st« mir Aut wort geben «äffe, md ans ditseWeise dar Eis zn breche« Ich versprach mir sehr viel von de« Aufeuthelt in Ustrycko Allerdings sollte Radame dHseA mit ML fahren, aber wai schadete das! ES war mir schr daran gelegen, daß b« Lisch niemand unsere Zänkereien bemerkte; dev« wäre ei jemand gewahr grwordeu Md hätte gefragt, ob wir dös miteinander seien, so wäre Ms aus Licht gekommen uni entdeckt worden. Bei« Kloße» Gedenken daran schoß »t da» »lut ins Gesicht und begannen meine Palse zu stocke« Z» «einer große» BrrwunLermg merkte ich aber, daß Hann« die» viel weniger fürchtete all ich, md waS noch »ehr war ste sah meine Augst und machte sich im killen darüber lustig Ich fühlte mich krde»Stigt und konnte doch nicht» dawidei tun. Ans Ustrtzcka richtete sich «eine ganze Hoffuvng ml au diesen Rettungsanker klammertev flch oll« »eine Ge­danken.

Doch auch Hanna schien daran gedacht za haben. Nach Lisch brachte sie «eine« Vater eine Laste schwarzen Kaff«, küßte ihm die Hand und sagte:Ich bitte um die Erlaub, ni», nicht «it nach Ustrtzcka fahren z» dürfen.-

,O, wie schändlich benimmt sich deine augrbeteue Horma!" dachte ich bet mir.

Rein Vater, der etwa» harthörig war, verstand st« nicht gleich; er küßte da» junge Rädchen anf die Stirn« und fragte:WaS willst d«, mein Liebchen S*

Ich habe ein« Litte!*

»WaS denn für ein«-*

Darf ich nicht,» Hanse bleiben» Sch möchte nicht »ach llsk-cka fahre».*

Warum dem nicht! Bist du trank?'

Erklärte ste, st« sei nicht wohl, so war alle» verloren, «» so mehr als «ein Vater guter Laune war. Indessen pflegte Hanna nicht zn lügen, nicht einmal tu der Not, des­halb sagte st« auch jetzt, statt Kopfweh vorzuschützk«:Nett, ich btt gesund, aber ich habe keine Lnst dazu!'

Nun, dann sollst d» erst recht «ttsahreu ich hall« e» für nuamgüngltch notwendig.*

Hanna machte einen Knicks nud sagte kein Wort Wetter. Kor, nachher blieb ich «it Mette» Vater allein im Zimmer und fragte ihn, warum er ihr besohlen habe, »Uzusahre».

Weil ich will, daß vnsere Nachbar« fich daran ge­wöhnen, Hanna al» znr Familie gehörig zu betrachten. Fährt st« mit nach Ustrtzcka, so vertritt ste dabet gleichsam die Stell« deiner Matter, verstehst dn mich jetzt!*

Ach, ich verstand ihn nicht nur, «einen gute« Vater; ich hätte ihn küssen wögen für diese« Gedaukev! Um fünf Uhr sollten wir onS auf den Weg machen. Ich hatte für die Damen zwri Pferde vor den leichten Korbwagen spanne« laste»; ich selbst wollte ste zn Pferde begleiten. Wir hatte»