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wendig halte er, daß den Gemeinden behufs der Verminderung ihrer eigenen oft drückenden Umlagen von der Einkommensteuer aus Kapitalien und Besoldungen ein größerer Anteil belassen bleibe und um diesen die Abgabe an den Staat gekürzt wird. Die Branntweinsteuer betreffend, glaube er, daß bei genauerer Feststellung der Ausbeuteverhältnisse für die Kleinbrenner bereits eine Erleichterung geschaffen werde; angerichteter Schaden durch Wild soll durch Bezahlung beglichen werden.
Das einfache, offene Auftreten unseres Candidaten, frei von jeder Selbstüberhebung, die Klarlegung seines Programms in wirklich vortrefflicher Weise, zeigte deutlich, daß derselbe befähigt ist, alle Vorlagen selb st stän« d i g und unabhängig zu prüfen und wir gewannen noch die lieber- zeugung, daß sich unser Kandidat nicht scheut, seiner Meinung Ausdruck zu verleihen, auch wenn dieselbe der der Regierung gegenüberstehen sollte. Unser Bezirk wird sicherlich durch Hrn. Stadtschultheiß Haffner in ausgezeichneter Weise wiederum vertreten sein.
Stuttgart. Raubmord. Sonntag abend zwischen 6—7 Uhr wurde die frühere Schwanenwirtin von Feuerbach, Witwe Gerlach, in ihrer am Bothnangerweg liegenden Parterrewohnung, wo sie einen Gemüsehandel trieb, in einer Blutlache schwimmend, tot aufgefunden. Der Thäter, den einige Einwohner^das Haus verlassen sehen haben wollen, scheint der Ermordeten einen Schlag auf den Htnterkopf und dann einen solchen auf die Stirn versetzt zu haben. Der Tod muß augenblicklich eingetreten sein. Der Thäter, welchen man dem Aussehen nach für einen Metzgerburschen hielt, nahm eine Barschaft von etwa 15 mit sich. Der große Kasten, in welchem die Ermordete ihr Gels aufbewahrte, war nicht erbrochen.
Stuttgart. 7. Jan. Im Walde bei Zuffenhausen wurde die Leiche einer Frauensperson aufgefunden, in welcher die ledige Dienstmagd Wilhelmine Berroth von Adelmannsfelden erkannt wurde. Dieselbe ist ermordet und beraubt. Es kann auch ein Lustmord vorliegen. Die Gelüstete hatte zwischen den Zähnen und in der linken Hand Haarbüschel. Die Staatsanwaltschaft hat heute umfassendste Untersuchungen eingeleitet.
Herrenberg, 7. Jan. Zur jetzigen Wahlzeit wird es schwerlich in irgend einem andern Bezirk so still zugehen, wie im hiesigen. Die Wahl wird sehr flau werden. Em kurzes „Eingesandt" für den bisherigen Abgeordneten, Schultheiß Schürer von Thailfingen, und eine ablehnende Erklärung eines offenbar nicht ernsthaft gemeinten Kandidaten im hiesigen Lokalblatt ist alles, was in die Orffentllchkeit gedrungen ist. Von Wahlreisen, Wahlreden oder Berichterstattung über bisherige Thätigkeit ist nichts bekannt geworden. St.-A.
Karlsruhe, 3. Jan. Die zahlreichen Beschwerden, welche gegen einzelne Vorschriften des Branntwein st euergesetzes und der im Vollzug desselben ergangenen Bestimmungen namentlich seitens der in großer Zahl im Lande vertretenen Kleinbrenner laut geworden, sind, wie die „Karlsr. Ztg." mitteilt, für die großh Regierung Veranlassung gewesen, durch eingehende Erhebungen Umfang und Art jener Beschwerden im einzelnen festzustellen, über welche auch das kaiserliche Reichsschatzamt in Berlin unterrichtet zu sein wünscht. Aus den eingelangten Berichten von Verwaltungsund landwirtschaftlichen Vereinsbehörden ist zu entnehmen, daß die Klagen großenteils gegen die in den bundesrätlichen Ausführungsvorschriften festgesetzten Ausbeuteverhältnisse sich richten, hinter denen die thatsächlichen Ergebnisse der Brennereien, namentlich bei Pflaumen. Kernobst, Wein- und Obsttrebern, erheblich Zurückbleiben. Einen wettern Grund zu Beschwerden hat die Regelung des sog. Pauschalierungsverfahrens gegeben, indem der Kreis der unter dieses Verfahren fallenden Kleinbrenner zu eng gezogen und außerdem für gewisse Pauschalierungsbrenner die Führung eines Brennereiregisters vorgeschrieben sei. Die Beanstandungen unterliegen näherer Prüfung, und in soweit die Gegründetheit der Klagen sich erweist, wird die großh. Regierung die zur Beseitigung der erkannten Mrßstände dienenden Vorschläge an die zuständigen Reichsorgane alsbald gelangen lassen.
München, 5. Jan. Der Polizei ist es gelungen, eine Bande von 6 Personen abzufassen, welche sich hier und in einem entfernten Dorfe
Nach dem Gabelfrühstück wurde er von seinem Verwalter abgerufen, mit mit dem er einige Geschäfte zu ordnen hatte, und Adrienne, Lionel und Otto begaben sich in den Garten hinaus.
Sie wanderten durch einige schattige Laubgänge, als Otto plötzlich stehen blieb und sagte:
. „Da fällt mir eben ein, daß ich ganz vergessen habe, einen sehr wichtigen Brief zu schreiben, der mit der Nachmittagspost noch abgehen soll. Wollen Sie mich für einige Augenblicke entschuldigen, Adrienne?"
„Gewiß will ich das!"
„Ich finde Sie wohl noch hier im Garten, wenn ich mit meinem Briefe fertig bin?"
„O ja, der Tag ist viel zu schön, um ihn im Zimmer zuzubringen, — aber selbstverständlich thun wir das, was unser Gast, Mr. Egerton, vorzieht."
„Ich bin ganz Ihrer Ansicht, Lady Lynwood, nämlich, daß es schade wäre, an solch einem Tage im Zimmer zu sitzen," versetzte Lionel. „Bleiben wir also, wo wir sind, während der Hauptmann seinen Brief schreibt."
„Wissen Sie, Adrienne, was Sie Mr. Egerton zeigen könnten?" wandte Otto sich noch einmal zurück. „Den künstlichen Wasserfall; derselbe wurde erst im vorigen Jahre angelegt und wird ihn gewiß sehr interessieren."
Adrienne willfahrte dieser Weisung gern und führte Lionel durch ein wahres Labyrint von Laubgängen nach einem etwas freien Platz, wo ein künstlicher, kleiner Wasserfall über die malerisch aufgebauten, großen Steinblöcke herabsloß. Es war ein unvergleichlich schönes Plätzchen. Nur verstohlen drangen die Sonnenstrahlen durch die sich domartig in einander wölbenden Baumwipfel; prächtige, hochstehende Farnkräuter wuchsen rings umher, und liebliche Blumen dufteten dazwischen empor, während das Rauschen des Wasserfalles, auf dessen weißen Schaum sich die blinkenden Sonnenstrahlen in den zartesten Farben brachen, wie Sphärenmusik klang.
mit der Herstellung falscher Hundertmarkscheine befaßte. Chemikalien und eine Druckerpresse wurden gefunden. Die Fälschungen waren noch nicht ganz vollendet.
Frankfurt a. M. Im Schießstanderschossen. Gestern (Dienstag) vormittag um 10 Uhr wurde der Infanterist Matt aus Schreck bei Marburg bei der Schießübung mit Zivil-Munition in hiesigem Kasernenhofe erschossen. Der Verunglückte war Anzeiger an der Scheibe, auf welche Rekruten der 6. Kompagnie in einer Distance von 25 Metern schossen, und glaubte einen Schuß seiner Kompagnie markieren zu müssen, während derselbe von Soldaten einer anderen Kompagnie abgegeben wurde. Während de» Markieren« drang ihm die Munition in der Größe einer Erbse in den Hinterkopf und über dem linken Auge wieder heraus, so daß der Tod sofort eintrat. Der Soldat diente im dritten Jahre. — In dem Wartesaal 1. und 2. Klaffe des Kasteler Bahnhofs ereignete sich am Samstag vormittag ein Vorkommnis, das, wenn es einige Minuten früher geschehen, sehr schlimme Folgen nach sich gezogen haben würde. Als eben der Portier zu einem Wiesbadener Zuge abgerufen hatte und sich die Fahrgäste zu den Ausgangsthüren de« Wartesaales bewegten, stürzte plötzlich der große und schwere, in der Mitte de» Saales angebrachte vielarmige Gaslüster von der Decke herab und bohrte sich mit seinen unteren Teilen in einen unmittelbar darunter stehenden runden Tisch ein, an welchem noch wenige Augenblicke vorher mehrere Reisende ge- frühstückt hatten. Lüster wie Tisch wurden zertrümmert, ebenso ein Teil des Fußbodens. Wodurch das Vorkommnis veranlaßt, ist noch nicht ermittelt; wahrscheinlich ist in der Länge der Zeit an den Trägern des Lüsters die Deckschraube losgegangen und hat so die Katastrophe hervorgerufen. Nach dem Vorfall hat sich die Bahnverwaltung beeilt, in dem Wartesaal 3. Klaffe den Lüster untersuchen zu lassen.
Bremen, 6. Jan. Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Main" ist im Patapsca-Kanal (Maryland) mit dem englischen Dampfer „Montana" in Kollision gewesen. Der Hintere Teil der „Montana" ist gesunken, der „Main" ist anscheinend unbeschädigt.
London. In der Sylvesternacht wurde im Hause des österreichischen Botschafters Grafen Deym ein Einbruch verübt. Die Thäter entwendeten Juwelen der Gräfin im Werthe von 60,000 Die Polizei hat wenig Aussicht, der Diebe habhaft zu werden, da dieselben, nach der Art des Einbruches zu schließen, der geschicktesten Klasse ihrer Gilde angehören.
Die GenerMchnlinlitiig des landw. Kezirksverkins in Neubulach.
(Schluß).
Ueber das letzte Thema der Tagesordnung, den landw. Consum- verein und die künstlichen Dungmitttel erfahren wir aus dem Referate des Hrn. Hugo Rau als Vorstand des Consumvereins Folgendes:
Der Verein hat sich am 27. Dezember 1887 constituirt; von damals beigetretenen 50 Mitgliedern ist deren Zahl bis heute auf 988 angewachsen, welche sich auf 46 Zweigvereine (wovon 10 in das Oberamt.Neuenbürg zählen) vertheilen. — Dem landw. Bezirksverein, der die Gründung des Consumvereins in jeder Hinsicht förderte und demselben finanzielle Beihilfe zu Theil werden ließ, wird der wärmste Dank ausgesprochen. — Der Consumverein hat seine Thätigkeit im Februar 1888 begonnen und bis heute für seine Mitglieder 13,500 Zentner Kunstdünger und 5300 Zentner verschiedene andere Bedarfsartikel bezogen, woraus die Lebensfähigkeit und das Bedttrfniß zur Gründung des Vereins wohl zur Genüge erhellt. — Die vorgerückte Zeit gestattete dem Redner nicht, über die verschiedenen Kunstdüngerarten eingehend zu sprechen und beschränkte sich derselbe auf Nachstehendes:
Was in unserem Stalldünger, der bei der herrschenden Streunoth nirgends ausreichen will, in theilweise ungenügender Menge vorhanden ist und unfern Wiesen und Feldern zugeführt werden muß, ist: Phosphorsäure, Stickstoff, Kali und je nach der Bodenbeschaffenheit Kalk.
Nicht jeder Düngerversuch gelingt, was das heurige trockene Frühjahr in manchen Fällen bewiesen hat, da wir über das Wasser nicht verfügen können und solches allein die Aufnahme der Pflanzennährstoffe ermöglicht.
„Ist es nicht wunderschön hier," fragte Adrienne, „und könnte man sich nicht in die poetische Welt der Feen und Elfen versetzt glauben, wenn diese nicht nur ein Phantasiegebilde wäre?"
„Freilich könnte man das; und warum sollte man es auch nicht? Poesie und Romantik sind keineswegs aus der Welt verschwunden," entgegnete Lionel, „sie haben nur eine andere Form angenommen."
Sie schüttelte wie verneinend den Kopf.
„Das glaube ich nicht. Einst war ich auch dieser Ansicht; aber jetzt scheint es mir als wäre alle Poesie erstorben."
Er schaute sie durchdringend an; was bedeutete dieses Geständnis von ihren Lippen?
„Man pflegt zu sagen, daß Poesie und Glück nicht zusammengehen," bemerkte er.
„Ich glaube, daß das wahr ist. Ich gab mich in meinem kleinen Stübchen in Brüssel weit poetischeren Träumereien hin, als hier, wo ich doch so glücklich bin."
Ich bin sehr erfreut, zu hören, daß Sie sich glücklich fühlen."
„Wie könnte es anders sein?" versetzte sie, ihn mit glänzenden Augen anschauend. „Jedermann ist gut gegen mich, — besonders Sir Ralph und Otto."
„Kapitän Lynwood gefällt Ihnen also?"
„Ein leichter Schatten glitt über ihr Gesicht.
„Ja, er thut jedenfalls Alles, um mir zu gefallen, dennoch ist es mir in seiner Nähe zuweilen gerade, als ob ein kalter Schauder über mich hinginge und mir ans Herz griffe. Das klingt einfältig nicht wahr? Und mehr als das, es ist undankbar von mir, so zu sprechen, denn er ist die Güte selbst gegen mich."
(Fortsetzung folgt.)
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