U»sl«,e 288V.

»4. J«hrg«»g.

»rjchetnt iLgUch «tt Nnsnahm« der Monn- mrd Frsttoge.

Prrt, virrteltShrlich »t« 1 ^>l, mit rrS««« oh« 1.26^, tm «tztrk». und 10 Icw-««!ehr 1.25 im übrig«« Württemberg 185 Morratßaborwemrnt, «ach Herhältnt»

Ws- Mil LW-k-M flr de« Simsls-SM WM

Ln,eigen-<>,bühr f. v. Ispalt. geil« m» gewöhnl. Schrift oder deren Siam» bei Imal. Einrückung 10 bei mehrmoltg« entsprechend Rabatt.

Mit dem Plauderstübchen und

Gchwüb. Landwirt.

Iksrrrfprncher Uv. SV.

Aernfpvechev Mv. Lv.

_4L 35

Hlagold, Montag de» 11. Aeöruar

1907

Aslliche«.

Ecgebiis der Mchstagsvahl im V«. Wiirtt. Wahlkreis.

D!s a» 5 Kebraax 1907 vollzogene engere Wahl einer Abgeordneten zu« deutsche Reichstag i« VII. Württ.

OSeramtSbezirke.

Wahl-

berichtigte.

Ab-

sti««mde.

Gültige

Stimmen.

Htevos entfiel« ans

Schweickhardt, Heiarich, »ausmauv in Tübingen.

Adln»».

Friedrich, Oekovo- «terati. Sindlingen.

Salto

b8W

4681

4838

2288

2352

Herreuberg

5351

4384

4877

1448

2929

N«g»ld

5364

4622

4612

2525

2087

Nr«««hürg

67«7

4840

4785

3587

1198

23312

18527

18412

9846

8566

Hieuach

Heinrich Schweickhardt, Kaufmann in Tübingen als gewühlt v-rkändigt worden.

E«lw, den S. Februar 1907.

WahlkommtffSr: Regi«aog«rat Bortier.

Notttifche Al-Serfichl.

Deo Bundesrut hat tu seiner letzten Sitzung de« Uurfchnsbrncht üder die Umdruckoorkage vo« 22. Jmaar d. I., betreff md die Wied-rvorlegung von Etat» in «uver- üasertrr Fsr« au den Reichstag, sowie dr« AuSschnß« »erlchr über die Vorlage betr. die Prägung vou 40 Rill. Mirk tu SttberMarcu, seine Znsttmmnvg erteilt.

D«» Beube»««glück t« Saar gebiet hat zu zwei JrtrrpLA.onm t« preaßrschm Aog ordsetenhanS Nnlaß gegeben. Die beiden srerstnaigen Fraktionen habe» folgende Jirerprllatioaz eiazebrrHt: .It die Sraatsregieruag be. reit, Aaskauft zu gebe« über die Ursachen des Graben- uaglückr, dar die Zeche Rede» betroffen hat, und was ge­denkt die StaatSregieruug za tun, n« in Zakauft eine gtößrre Sicherheit gegen derartige Vergwerkskataftrophm za schaffen?* Die ZrutrmuSfraktiou des Abgeordukteu« Haufe» »rächte gleichfalls eine Interpellation ein, die sol« gen dermaßen lautet: »1. Hat die Untersuchung über da» auf der Grube Reden a« 28 Javuar 1907 vorgeko«»eue Unglück «geben, daß die zu» Schvtz von Leben und Sr« suadhrtt der Bergleute tu den staatlichen Gruben erlassenen Vorschriften bei« Betrieb der genannten Grube io den letzten Wochen vor de« Unglück und besonder» a» UoglückStag beobachtet worden find? 2. Erscheint e» nicht notwendig, dir zurzeit geltenden Vorschriften zu verbessern nod zu verschärfen, «« den vollen Schutz vou Leben und Grsuadhrit der Bergleute zu gewährleisten? 3. Welche asß:rordr«t!tcheu Beihilfen gedenkt die königliche Staat», regier«« , tu ««betracht der uageheurev <S öße und Schwere

der Unglücks des davon betroffenen Brrglenleu und Hinter« bliebeue« der Getöteten zuteil werden zu lassen?'

Wog«« eine Not »»« sezialp»Mische« Untee« eicht an die Ranuschaften de» aktiven Dienstüande», wie er zuerst bet« 18. Armeekorps (Frankfurt a. M.) gehaud« habt wurde, richtet sich eine BersSguug der HerreSverwal« tnsg. E» wird bikanut gegeben, daß der Kaiser, dessen Genehmigaug seinerzeit nicht etngrholt worden war, solche sozialpolitischen Besprechungen durch LirOfstzkere nicht wünsche. Einige andere ArmeekorpShattcnebenfallS, anterZugrundeleg­ung einer vo» 18. Ar««korp? hrrauigegebeueu gedruckten An­leitung, ^gelegentlich sozialpolitische ErSrteruugm der Ofstjiere «tt den Ranuschaften angerkgt. Durch die vo« preußischen Krieg»«iuisteris« «ttgeteilte kaiserliche WillenSmeivung ist die Notwendigkeit verneint worden, den einzelnen Raun während seiner Dienstzeit über die sozialrefor«aiorische Ge­setzgebung tu Deutschland zu belehren. Dazu schreibt da» .Lripz. Tageblatt': Sehr vernünftigt Solche »Jastruk« tionS-Stnndeu' verbieten stch schon durch die «augelhaften fozialpolittscheu Kruututsse der Unterrichtenden, welche für zielbewußte Rekruten leicht eine Gelegenheit zu hel«!iche« Spott über die Vorgesetzten bieten könnten. Sie verbieten stch aber noch an» tausend anderen Gründen.

Di« Negier»«» v»« Elsaß Lathriuge» hat auf ein Gesuch de» Straßburger Sk«etvderat», ste «öge deu obligatorischen Fortbtlduugßuvterricht in deu Ge«e!ude» laudeSgesetzlich regeln, geantwortet, daß e» ihr sicht zweck­mäßig erscheine, der Frage i« gegenwärtigen Augenblick «äherzutreteo, uachdi« der Landesausschuß erst vor kürze« einen dahingehenden Antrag abgelehut habe. De« LaudeSauSschoß wird na« ein Antrag de» elsaß.lothrt«gikchen

Lehrertuuenvereiu» zugehev, der deu achtjährigen Schulz besuch «tt darauff-lgevdrr FortbildungSpflcht für die Räd­chen durch laudesgesetzliche Regelung fordert.

Der it«tte»tsch« M«ri»«Mi»tfte» hat eine außer­ordentliche Kredttsordernug von 160 Millionen Lire für Verstärkung der italienischen Schlachi flotte ausgestellt. E» sollen binnen drei Jahren vier Tarnefchlachtschtffe vou 16000 Tonnen gebaut werden. E» handelt sich offenbar o« eine Gegeuneaßregel gegen deu von der österreichisch« Delegation kürzlich bevMtgteu Bau vou drei Schlachtschiffen zu je 14,000 Tonnen.

Di« fr«»r»fisch« Deputierte»!«»««er beschloß l

dis Aufhebung der befestigten P.ätzr und Verteidigung»« ' werk« au der Pyrenäengreuzr. Abq. Jamö» brachte eine Interpellation übe« die VLrsrv«arör»r ei», die daraus ab« ^ zielen, die französische Rente plou«äßig zu drücke» und : fremde Werte auf de« Markt eiuznführea. Die Besprechung ' der Interpellation Jamör wurde vertagt. Die Ka«»«r begann dann die DISkasstou einer alten, seit Beginn der - Budgetdebatte t««er wieder vertagte» Interpellation über k die allg««etne Finanzlage. Die Regierung verkündete, daß der Finauzwiaister Caillavz «in neues Sy ste« der Etn- ko««eaftener anSgem bettet hat, da» der M««tsterrat in den nächsten Lagen i« Parla«e»t eiudrtngru wird. Der Ent­wurf soll zuaächst keine Erhbhung de» allge«eive« Struer- erträgutffe» bezwecken, sondern eia Regi«e nener Brrteilmg der Stmerlastm eiabürgeru, da» stch allerdings später je nach dm Geldbedürsnissm de» Staat» stärker avspauueu läßt. Für die dringendste Aufgabe der Gesetz­gebung, die Durchführung der Arbeiter-Alters, und Juda- liden-Verstcheraug solle« unabhängig von der Refor« der Einkommensteuer 70 Millionen an» einer Erhöhung de, Erbschaftssteuer gewonnen werden. Der Entwurf w ll di« kleinen Ver»ögen entlasten, dir großen dagegen sicherer treffen, al» e» bisher «ügllch war. Für die »tttlrrm und kleinere» «erwögen wird eine Steuer von 4 Pro», al» Grundtaxe aogeoomomen, jedoch «it degressiver Staffelung; die großen vermögen soll« in progressiver Weise destenert werden. Das Privileg der französtscheu StaatSrent« soll insofern eiagefchräakt werd««, al» die Inhaber, nicht aber dir Coupon» besteuert werden; kleine Kapitalisten, die nur ein« beschränkte Zahl vou Anteilen der StaatSrevte besitzen, bleiben steuerfrei, während die Besitzer größerer Posten zur Steuer heraua-zoaeu werden sollen.

Der r»sfisch«Natf«r bestätigte da» kriegsgerichtlich, urteil gegen dm Admiral Rebsgato» und die anderen Mit­angeklagten Sreofststere, nach de« Nrbozatow za zehn Jahren und di, ander« Offiziere ,« einer Festungshaft vou ver. schiedeaer Dauer verurteilt wordm find. Die Regierung hat in aller Stille einen großen Bsrrat von GesetzrSvor- lagen für die zweite Du»a vorbereitet. Da«tt «acht sie einen Fehler gut, dm ste der ersten Du«a gegenüber de« Sangen hat, tude« st« dieser gar keine Vorlagen »achte. Jetzt bringt die offizielle Puffe Mitteilungen üb» «in »« ansgrarbtitele» Projekt einer Refor« der totalen Bezirk». Verwaltung. Da» uene Projekt ist aber de« Leipz. Lgdl. zufolg« «it all dm Mängeln b«haftet, die de« alten borrau.

Kann«.

Rs«au dos Heinrich Stenkiewkcz.

«utorisirrtr U,Versetzung au, dem Polnischen vo» E> »rtckmrprr.

(Sortsetzung.)

Sechste» Kapitel.

(Nachdr. »erb.)

A« andern Morgen stand ich sehr früh aus und eilt« t» den Garten hinunter. ES Var ein prächtiger Morgen, die taufrischen Vlnneen glitzerten und dufteten tu der Morgen, sonne.

Ich eilte zu« «riaspalker, denn «rin Herz sagte «ir, ich würde Hanna dort triff »; ich war indessen der Ahaang »einer Herzen» zu rasch gefolgt, denn Hanna Var nicht da. Erst nach de« Frühstück traf ich allein »tt ihr znsa««m und konnte ste fragen, ob ste nicht ein wenig i« Garten spazieren gehen volle. Sie ging bereitwillig darauf ein und lies in ihr Zi««er, «« sofort »it eine« Augen «ad Stirn beschattende« Strohhnt auf dr« Köpfchen und eine« Sounmschtr« io der Hand zuröckjukonrmeu. Sie lächelte »ich unter dr« Hute heran» an, al» ob str sagen wollte: .Steh, wie hübsch er «ich kleidet!' Wi, gingen io den Garten hinan». Ich schlug dm Weg nach de« Selnspalier ein und dachte i« Gehe« darüber nach, wie ich wohl a« testen «tue Üaterhaltnug «it Hanna etnfädeln könne, dm« ich ««Pfand e» wohl, daß ste, die die» viel drffer gekonnt hätte, stch an «Mer Verlegenheit weidete und »ir nicht zu

tztls« ko»«m wollte. Ich spazierte schweigend neben ihr her und klopfte die auf dru Rabatten a« Wege blühenden Vlvwen so lauge »it der Reitgerte, bi» Hanna nach derselbm griff und lachend sagte: .Aber Herr Heinrich, wa» haben Ihne» dma die Blunrm zuleide getan?'

.Ach Hanna, die Vlnnreu stad'» nicht, aber ich kann «it dir gar nicht «ehr in eia Gespräch ko«»m! du hast dich so verändert, tzamra.'

,Reh«m vtr riuwal au eS sei sol Aergert Sie die»?'

.Da» will ich nicht gerade behaupten,' mtgeguete ich traurig .aber ich kann «ich noch nicht daretu staden; e» ist «tr, al» ob du und die kleine Hanna vou einst zwei ganz verschiedene Wesen seien; die letztere ist «tt all «einen Erinnerungen verwoben, «eine» Herzen tmer wie eine Schwester, wie ein« Schwester, Hanna, und dekhalb . . .'

Fad deshalb ist Ihnen diese' ste wie» dabei «tt dm Fingern auf stch .eine Fremde? Ist'» nicht so?' fragte ste leise.

.Hanna, Hanna! wie kannst da nur so etwa» denk««!'

.Da» ist ja unr natürlich, wenn auch vielleicht traurig,' erwiderte ste. .Sie suchen in Ihre« Herzen jene drüber, lichm Gefühle wieder mrd staden ste nicht «ehr; da» ist dal Ganze!'

.Rein, in «eine« Herzen brauche ich die alte Hanna nicht erst za fuchm ste ist stet» darin gewesen; aber in dir suche ich sie vergeblich, and was das Herz betrifft...'

.Wa» Ihr Herz betr fit,' unterbrach ste «ich lustia. so kann ich »tr leicht denken, wa» daraus geworden istl Ste Hab« e» wohl in Warschau bei irgend eine« andern

glücklichen Herzchen zmückgelaffm. Da» ist nicht schwer z» raten!"

Ich blickte ihr tief tu die Angm. Ich wußte selbst nicht, ob ste »ich nur auSforschm wollte, oder ob ste auf deu Eindruck, den ste a« Abend vorher auf «ich genmcht, pochend, nur ihr Spiel «tt «tr trieb. Plötzlich ka« eine Art WtdersprochSgktst über »ich und da«it auch da» Be- wnßtsrio, daß ich «ich lächerlich »ache, wenn ich sie so «tt de« Blick eine» verendenden HrscheS unstarre; tchüberwaad dir Gefühle, die «ich bestür«ten, und eutgegnete:Und veno de« wirklich so wäre?'

Ein kau« be«erkbare« Ansdruck dr» Erstaunen» nud de» Mißvergnügen» flog über Hanna» heiter,» Gefichtchm. Run. wmu de« wirklich so ist,' «widerte ste,so haben Ste stch verändert, und nicht ich."

»et diesen Wort« lagerte sich «ine gewisse Schwrr»»t über ihre Züge und einige Minuten ging ste still und nach­denklich neben «ir einher. Ich suchte die Freude, die ihre Worte in «ir erregt hatten, zu verbergen. Ste 'azte, wen» ich eine andere liebe, habe ich «ich verändert; ste hat stch nicht verändert, folglich liebt ste . . . Vor lauter Freude wagte ich r» nicht, diese wetf« Schlnßfolgeruvg z» End« z» führen. Totz allrdr« hatte aber ich «ich doch nicht ge­ändert, sondern nur ste selbst. Jene« vor eine« halb» > Jahre noch so nvwtffmdm kleinen Rädchen, da» kein« Ahn- s ung davon hatte, wie e» !a der Welt zugeht, wäre e» nie ' eingefallen, von derartig« Gefühle» za reden; damals wäre ihr ein derartige» Gespräch ganz unverständlich gewesm, heute führte st, e» so frei und gewanbt, al» ob e» ihr