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an die Keichstagswählrr!
Ein wertvolles Geständnis legen allenthalben unsere bauernbündlerischen Gegner ab: Nicht für
Oekonomierat Hcilung stimmen sie — Nenn Meser sei eigentlich nicht ihr Mann, er habe ja gar keine Fühlung, pflege keinen Verkehr mit den Bauern — sondern für die Partei, den gauern- bUNÄ! Begreiflich erscheint es daher, wenn den Herren Bauernbundsagitatoren alle möglichen rNittel- chen herhalten müssen, um die Kandidatur Adlung mundgerecht zu machen.
Ihr Wähler von Stadt und Land!
Laßt Euch nicht von Hetzaposteln mit zuckersüßen oder bange machenden Redensarten betören; sie suchen Euch
mit Phrasen zu überreden, die sie selbst nicht glauben nnd daher auch einer Entgegnung nicht gewürdigt werden.
Wählen wir den Mann, aer rich als Politiker unck gewanäter peckner bereits gut eintührte. der das
DerL auch sür den kleinen Mann aus dem rechten ?lcck hat und selbst in äer Lage ist» sür llolksinteressen
eiNLUtreten» der nationales Empfinden nicht erst vom Bauernbund zu pachten braucht und die Gewähr dafür bietet,
daß er niemals einer einseitigen Interessenpolitik das Wort redet und dem Grundsatz: ,.6lei(her Recht tür alle"
treu ist. ^ ... .
Und dieser Mann ist der bisherige Reichstagsabgeordnete und volksparteiliche Randidat
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versäume doch ja kein freigesinnter Mann, bei morgiger Stichwahl von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen und den Schweickhardt'schen Stimmzettel in die Wahlurne zu legen.
Äk ük!l)§!MHll!^I! Ja? vorüber ist oad die WSjlrr I« 7. Wah'kretS eine zweite Wahl vor fich habe«, was ja den verschiede»»« früheren Wahlresvltatru «ach zu erwarte« war, ist e» doch au gezeigt, daZ Verhalten der Bo!» Partei vor der Wahl etwas näher zu betrachte«. Daß die Abstimmung des Zeutrums oud der Sozialdemokraten am 1b- De,, die Reichstagsauf!ösnug herbeigesührt hat. wird als allgkNriu bekannt augrsommes.
« , uuu ei« Wähler, der di« Hauptwerk«»»!« «sd Unterschiede der verschiede««« Parteien, ihre Tätigkeit «ud Wahltaktik «icht grna» kennt, einer Sahlvtesammluvß des .Herrn Schwekckhardt ««wohnte, so konnte er leicht z» der Ansicht kommen, «inen durch und durch uatiovalgifinntku Kandidaten vor fich z» habe», denn »it j de« siemzng wurde die uatiosale Gestsuung und Tätigkeit der Volks» Partei hervorgehaben und dieses mußte jede« cmi«klksa»eu Zuhörer, der dir Tätigkeit dieser Parte» in und außer deu Parlamenten kennt, «mffalleu. Nrtürlch in Anbetracht dessen, da- «au doch so ziemlich Sei jeder Wahlvn s mmlnrg «it einer großen Anzahl national grstanter Zuhörer zu rechne« hstte, mußte »an doch dkmentspreSende Ssitru klingen lassen und andererseits konnte Herr Schweickha dt doch auch deu 3000 sozialdemok-atischev Wählern, mit deren Hilf« er t«Jahr 1903 gewählt wurde, sicht direkt vor deu Kr Pf stoße». Sk war deshalb ganz angenehm, daß »au alle Ursachen, dir zue ReichStagSaus- Aurrg führten, a»f dab Zentrum abwälze» vud dieses als DüudruboS benStzeu konnte, während die Soziaidkmoklati« mtt eisigev gelinden Rippenstößen wegka«. Wäre es der BslkSpartri und Herrn Schwekckhardt »it eiuer wirklich e natioualeu A stimrag ernst gevekr«, dann hätte müssen di« Parole ^uten: Nicht bloß gegen dar Zentrum, sonders gegen Zmtrn« ««» Sozialdemokratie, aber hierüber ist «, vi-I angenehmer, fich in Stillschweigen zu hüllen, als offm Farbe L aus diesem «runde ist das »erhalte« de»
»olkSpartei ganz entschieden za verurteilen.
. . in Calw abgehalteueu Volks
parteilichen Wählerversammluvg wurde ans eine «roßernnj von Httrn Stadtschultheiß Couz in obige« Sin» vo» Herrn Pay:r allerdtagS eine politische Verwandtschaft «t ver Sozialdemokratie, «it der Begründung in Abrede gestellt
daß sich dieselbe tn der „Tagwacht" alle möglichen Beschimpfungen gkg,v die LolkSpartei erlaube.
D ese BrveiSsöhlvug ist jedoch ziemlich hinkend und wird dnrch die vorgefalleuen Tatsachen gründlich widerlegt. Denn wenn »au bedenkt, was fich die Sozialdemokratie bei den Landtags Wahlen l« Dez. v. I. beispielsweise in Hetibron« an Brich mpfusgen gegen die BoikSpartei erlaubte und mit welcher rvh gen Gelassenheit dieselbe diese Beschimpfungen in Emp'avg gerammen hat, so muß fich doch jeder Unparteiische sagen: eS gehört doch schon ein großer Grad Vau politischer Tharakterlofigkeit uad Mangel au Ehrgefühl dazo, w'vn dann die gleiche BoikSpartei trotz all dieser Bersogltmpfuvgeu bei de» Nachwahlen ein förmliches und offenes Bündnis «it der Sozialdemokratie gegen die Parteien der Rechen ekngeht S« heißt hier eben auch.: „Zeige mir Deine Kameraden u. ich will Dir sagen wer Du bist."
Rögen «nn auch di- Herren Pzyrr, Schveiekhardt und Genossen ihr« politische Verwandtschaft »it der Sozialdemokratie ebzuleugveu srchev und fich «it ihrer nationalen Gesinnung brüsten wie sie wollen, so können sie die angeführten Tatsachen doch nicht aus der Welt schaffen; die Sozialdemokratie längt sich doch au die Rockschöß; der Vo'!'Partei nnd sie kann rS auch, dev« sie weiß, daß diese Partei ihr deu Tribut bei der nächsten Gelegenheit in Form rgevd einer Unterstützung bei deu Wahlen zurückzablt. Natürlich, übe? solche „Kleinigkeiten" kommen die großen Volksvertreter Herr v> Pc her und Gevosseu leicht hinweg. Die Hauptsache ist ja b-t diese» Manipulationen, daß »an Aöglichst viele-vvseldstrindige Wähler aus allen Parteiloser»» ia die vo'ksparteiliche Wagschale hivrivbrlvgt uvd daS ist ihr im 7. Wahlkreis ja nur zn gnt gelungen.
Dieses politische Doppelspiel der »olkSpartei st eS, was schon kange rms schon oft Anstoß erregt uad in gemeinsames Bsrgebrrr der rechtsstehenden Parteien mit der B ükSpartei geg-ra die Sozialdemokratie vnmöglich «achte und dieses gebört einmal gebührend beleuchtet nnd an den Prang« grst-llt. Hierüber sollte fich bei der Stich- wähl jeder Wähler klar sein, ob er seine Stimme de« Kandidaten einer Partei g'bi, welche bei jeder Gelegenheit ein« Verbindung «it derjenigen Partei eingebt, die der schärfste Gegner nicht bloß «vierer nationales Eisbeil und jede« Fortschritt aus nationale« v«d soziale« Gebiet, son
dern vnch des gesamten Mittelstand,- ist. Sr»
lauge dir »olkSpartei «icht ganz entschieden Stellung »i»»1 gegen dir Sozialdemokratie, solange iß eiae Kandidat« Schwrtckhardt für eiven entschieden national gesinnten Wähle» nicht auuehmbar.gletchviel.wklchrmStavd «.Berns er augehört.
War nun dt« Tätigkeit der Boik-partri i« Reichstag betrifft, so hätte «au nach de» Ausführungen der Herr» Schveickhardt «eine» können, alle zweckmäßige» Vorschläge und Anträge seien nur von de» »olkSpartei auSgegange» und unr sie allein habe nationale Grfianuug, während gleichzeitig die Haltung de, rechtsstehende« Parteien a» „rückschrittlich" bezeichnet wurde. SS ist dieses eine »«. «aßuvg sondergleichen, besonders, venu mau dieser Behavp« tnug die Tatsache g-geoüberstellt, da- die rechtsstehende» Parteien schon nationale Politik getrieben haben zu einer Zeit, al» die »olkkpartet «it ihre« kurzfichttgen Partikular». «sS von eiuer nationalen Politik überhörpt noch keine Ahausg hatte «ud daß ferner bei der eutschetdeudev Ab» flimmuug am 13. Drz. v. I. die Mehrzahl der Mit» glteder der «ürtt. »olkSpartei fehlten. Wenn Lies« Parte! große nationale Fragen uvd ihre Pflicht als Volksvertreter wirklich ernst nehme» würde, dann hätte« sich die Mitglieder drrseiben unter allen Umstände« zu diese» bedeutsamen Sitzung i« Reichstag eiusiadru müssen. — Toten reden devtiicher a!S Worte. — Zu vervu«. reru ist ja zwar avch dieser Berhaiteu nicht, da er ja be- tanatlich ein Ruhmesblatt ist tu der parlamcutarischeu Tätigkeit der württ. LoHrparttiabgeordvetev, toß sie Haupt- sächlich durch ihre Abwesenheit bei deu RelchStakSfitznugr» glänz-u und fich im schwärzen derselben nur noch ve» der polnischen Fraktion übertreffeu lassen. — Und daS nennt »au Volksvertreter!
Wer also will, daß unser Wahlkreis einen richtige» national gesinnten Vertreter erhält, der gebe seine Stimme nicht eine» Kandidaten und einer Partei, welche bloß jetzt bei deu Wahlversammlungen die Znhörer »it nationale« Worten zu beruhige» sacht, sondern de« Kandidaten der- jeuigeu Pute len, welche es mit der Lat schon oft bewiesen haben, daß fie wirklich eine fortschrittliche national- Politik «reiben."ävlickv»« Kandidat?H-rrnOekonomikratMvk«i»U.
Mehrere Wühler ans dem -emerklichr«, kaufmännische« nnd lnndmirtschastlichen Mittelstand.