«i»tti» LLdert ft« da» Bild. Wir sind tu der Heimat R, StüWe imVmvier. Recht» «ud Nu» von der hohe Schornsteine tu die Luft. E» ftedet uud kocht ukd dampft und schvält. Die Räder der Fürder« schächte laufen blitzschnell a« den Drahtfellru. Lausende aI ü »nde V» g «» leuchten hell zu uu» herüber au» de« Schnee. SLM die Koksöfen, die fich auf kleinen Erhöhungen in laujM Reihe« htuzieheu. Der rütltch schimmernd, Dampf wird^ -u ou» herübrrgewrht. Die Kohleudüuste dringe» durck^die geschlrsimeu Fenster uud füllen bald da» LoupL «ttsticktg« «äsen. Rach Mitternacht läuft der Zug in den rußgeschwärzt« Bahnhof vou Gt. Johann-Saarbrücken eiu.-^Su den schnmtzig.uafseu Straßen merkt mau wenig von einer Erregung. Die Zeitungen erscheinen hier nur morgen» uud haben noch keine Rachricht vou dem Schreck« licheu gebracht, «ine kurze Depesche, di» angeschlagen ist. gibt al» TodeSzahl 3-100 au. Ja meine« Hotel geht «au noch weiter. Hier «erden sogar 500 Lote ge« aaunt, aber vou einer Erregung ist auch hier keine Spur. «» scheint so, al» ob derartige «atastropheu zu den All« tägltchkeileu zählten. ..
«m stützen Morgen fahren vir zur Unglück» ft»tte hinan». Sie liegt dicht au der Strecke, die am Abend vor« her der Pariser Schnellzug durchrast hatte, näher bei Neun« klrche» al» bei Saarbrücken, vielleicht hat sich da tief unter de« Schieueufträugru da» Furchtbare abgespielt und wir find über Dntzeude vou Leiche« -lnweggefahrev. Mit un» reisen Beraleute aus deu Malischen Gruben. Man erkennt sie an ihres dunkelblaue« Mühen mit de« Hammerzeichrn über de« Kappeuschild. Auch der Oberprästdeut der Pro« vivz fährt mit den Herren der BergwerkSdirektiou, die iu Saarbrücken ihren Sitz hat, hinan». Da» Orrtchev Reden, da» nach dem früheren preußischen Minister benannt ist, hat kau» 100 Einwohner. Die «eisten Bergleute wohnen in deu umliegenden Kolonie«, iu Schiffwriler, LaudSveller, Illingen und Heilkgeuwald, die i« Umkreis auf deu Hügeln zerstreut liege». Die Fürderschächte der Grub« Reden stehe« auf einer Avhöhe oberbalb der kleinen Ansiedelung. Die -roßen viereckigen Vretterkolosse, die sich neben deu sechs Schornsteinen «»stürmen, bergen die Dampfmaschinen und dienen gleichzeitig zur Lüftung der tief in die Erde hinab« reichend^ Sohleuschächte. Weißer Wafserdampf schwält an» deu «emsigen Oeffaungev, ein Zeichen, daß der Betrieb rnhtg weiter geht.
Da» Srubenterratu ist streng abgeschlossen, die Zugänge t«, Schutzleuten uud Gendarmen besetzt. Hunderte erbitjktzZutritt, aber nur wenigen wird er gewährt. Durch mutz waten wir am UvglückSschacht vorbei iu deu höherer Beamter meldet al» Ursache de» Unglück», bereit» wissen: Schlagwetter« uud Kohlenstaub« Der Borsahrer war m deu Schacht eiugesahreu atte nicht» Auffällige» vahrgeuommeu. Kurze Zeit
tief«,» Hof,»l war wr
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d«r«fMfolgte iu de» 500 Meter tiefeu Schacht io der 5. SMe die schreckliche Cxplostoo, die zahlreiche Familien ihrer Ernährer beraubte. Bi» vor einer Stunde, wo ich de» ijlaglückrplatz verließ, um nach Saarbrücken zurück, zskehr«,.waren 68 Lote nnd 24 verwundete ge« borg-««. 72 Lote solle», soweit dies jetzt auf Grund der NirlSstlist« ststgestellt ist, voch unteu liegeu. Die Gesamtzahl der eingefahreueu Belegschaft betrug 420. Die Lelchttkltegeu tu zwei Räumen ans Stroh auSgebreitet uud bieten einen schrrckltcheu Anblick. Die Kleider find vom Leibe gebrannt, die Leichen teilweise schrecklich zugerichtet, »ft rote» Wsudeu bedeckt. Die Rekognoszierung ist deshalb srhr fchwer. Frauen, die ihren Satten vermtffeu, gehen von Leiche zu Leiche uud suchen nach eine« Erkenn- uugSzeichtztZ Ein« Frau hat ihren Raun au deu schwarzen LederschshrieMeu erkannt. Der Pfarrer, der sie am Arme durch die Lotenräume geführt hat, versucht die Unglückliche « Küste« und sie in» Freie zu bringe», aber sie sträubt sich dagegen uud bettelt uud bittet, »an möge sie doch da« lassen. Andere Frauen nehmen da» Unglück, da» ste de« troffen hat, mit Gleichmut entgegen. Unter den Loten bestadeu sich vielfach Brüder, «Ster und Sühve. Dieser Zufall erklärt sich daran», daß verwandte gewühslich iu deu Rotten zusammen arbeite», »i» jetzt find erst 34 Leiche» erkauut, darunter find die Brüdnpaare Weiter und Holzer au» SchiffSveiler. Die «emeiude LaudSwetlrr zählt 27 vermißte. Ein junger Manu konnte fich retten, der Vater liegt tot drinnen auf de« Stroh. Zumeist wurde» kinderreiche Familie» von dem Unglück betroffen. Rau beeilt sich deshalb, die Verlustliste möglichst schnell zu ver« vollständigen, um den Hluterbliebeuen die Unterstützung der Gewerbe« nnd U»fall«verstcheruug zuzusühreu.
«egen mittag sind au» allen Dörfern »ud Städten der Umgegend zahlreiche Reugierige gekommen. Die Züge stad besetzt. Di« Menge staut stch vor den Loren de» st». kaUschen Gelände» uud die Polizei hat Rühe und Rot, die Leute zurückzuhalteu. In de« wetten Hof, aus dem dte Zecheugebäud« verstreut liege», stehen Bergleute mit ihren Laternen umher uud warten auf de» Zeitpunkt der Einfahrt iu die verschont gebliebene Grube. Mau merkt ihnen keiner« lei Erregung au. Der Beruf, der st, täglich mit tausend Gefahren umgibt, hat ste anscheinend gegen jede» Unglück abgestumpft. Die Augehürigeu der Loten uud vermißten harren daneben kn banger Erwartung. Ste werde« iu Lrupp» zu zehn iu die Loteurüume eingelassen. Währenddem stch dieser aus der Erdobei flicht absptelt, schwell uud breuut tief unter der Erde da» Sohleuwerk weiter und erschwert die RettungSarVett. Draußen aber heult der Wind über die schwarzen Sohleuhügek, die stch läng» der Bahn« ltuie «»stürmen.
St. Jioha«», 29. Januar, vou 24 Verletzten starben i« Neoukircher Lazarett bi» heute ebeud 15. Der Gesmmlverlmft beziffert stch damit auf 1«» 27 tote Bergleute au» LandSweiler hiuterlassru 95 Witwen und Waisen.
«erli», 30. Jan. In der vudgetkommtsstou de» Abgeordnetenhauses erklärte der Fiuauzmiuister, der Kaiser habe deu Prinzen Friedrich Leopold mit 20000 au» dem DiSpofitionSfoud» abgesaudt, um der dringendsten Not iu Reden vorläufig abzuhelseu.
Dte Ursache der Katastrophe.
Berit«, 30. Januar. In der vudgetkommisfiou de» Abgeordnetenhauses teilte der UaterstaatSfekretär t« Handel»« Ministerium Dr. Richter eine au deu HaudelSmiutster au» Saarbrücken gestern abend eiugelauseue Depesche mit, wo« nach die vermutliche Ursache de» Unglück» Schlagwetter, explosiv» mit folgender Kohleustaubexplostou ist. Bisher find 62 Lote und 25 verletzte über Lag; letztere find außer Lebensgefahr, »ermißt werden 86, die vermutlich tot find. Die Explosion ereignete stch bei Beginn der Schicht. Die Arbeit-Punkte solle» vorher al» Wetter« frei gemeldet worden fein. Eine heute früh eiugelaufeue Depesche besagt, di« Grube sei allenthalben wieder befahrbar uud die ArbeitSpuukte feien wettersret gemeldet. Weitere Ermittelnogeu über die Ursache der Katastrophe find i« Gauge.
Trauerfeier.
«»bau, 30. Jan. Heute uachmittag 3 Uhr fand die Lranerseier für die verunglückten statt. Eine gewaltige Menschenmenge hatte stch tiugesunde». Die Loten waren iu Särgen ausbewahrt; die Halle war mit Lauueugrüu geschmückt. Die Lergmufik leitete die Feier mit «tue« Lhoral ein. Sodann sagte Prinz Friedrich Leopold al» Vertreter de» Kaiser» etwa folgende»:
' „Im Anstrage Sr. Majestät de» Kaiser» stehe ich hiev, am den Hinterbliebene« aufrichtige Leilaahme auszufprecheu uud um uachzuseheu, ob hilfreich eiugegriffeu werden kann und eiugegriffeu worden ist. Angesicht» dr» schmerzlichen Verluste», der nicht nur die Bergleute, sondern da» ganze Vaterland betroffen hat, spreche ich Jhuon da» innigste Beileid des Kaiser» au». Ein Lrost möge «S sein, daß jeder seine Pflicht getan hat, wie e» jedem Deutscheu geziemt und wie e» nicht ander» erwartet werden kau».
Hierauf hietteu die Geistlichen beider Koufefstoneu dte Lrauerrede». Sodann sprach Haudeliminister Delbrück:
»Ich kann Ihnen sage», da» Se. Mcjrstät der Kaiser am liebsten selbst hierher geeilt wäre, am im Kreise de» Bergleute sein Beileid auSzusprecheu. Ich stehe hier al» erster Beamt» der K. Grube. Seine Majestät hat bereit» Se. S. Hoheit deu Prinzen Friedrich Leopold mit reichen Mitteln zur ersten Linderung der Not ausgerüstet. E» haben ferner reiche Mittel zur »erfSgsug gestellt: die Groß- herzogiu von Baden, der Erbgroßherzog vou Bade», der deutsche Kronprinz und die Kronprinzessin. Leider ist e» trotz all» Mühe der RrttuugSmaunschastru nicht gelungen, »ehr Menschenleben zu retteu. Alle Beamteu, vom Steiger bi» zu« Minister haben die Pflicht, »ach besten Kräften dafür zn sorgen, daß e» dm Untergebenen gut geht, wie «»ich e» tun werde. Ich sage deu Loten al» letzten Gruß die Worte, die ihm« auch -»gerufen wurde», ja!» der Schacht geöffnet wurde: Glück au fl"
Lhoralmustk beendete die Frier, die eine halbe Stunde gedauert hatte.
Wtober »i« G»»d*»»»Glück.
«harlelto», (Weftvirgiuia), 30. Jan. Infolge einer Kohlenstaub'xplofio» auf der Kohlengrube »Stuart- bei Fryittevtlle find 80 Bergleute, dte 500 Fuß unter der Erde arbeiteten, verschüttet worden, »ou den verschütteten ist bk»jetzt noch niemand gerettet worden.
Gharle-t»», 30. Jan. Dte Kohlengrube »Stuart" bet Fayrtteville ist durch di« Kohlenstaubexplofiou ver« sichtet. Der BrntilatiouSapparat ist gleichfalls zerstört. Een» RettuugSabteilung gelang e», bis ans 150 Fuß Entfernung vou der Schachtsohle, wo dte 80 Bergleute «bei« tele», »orzudriugeu. Weiter kamen ste jedoch nicht, da Trümmer dm «eg versperren._
Landwirtschaft, Handel «ud Virkkr.
r. Ulm, so. J«m. Dem Pferd «mar kt waren 773 Tiere, meist Acker- und Lastpferde zugeführt. Bei ca 600 Verkäufen wurde ein Gesamtumsatz von 000000 ^ erzielt. Höchster Preis 1600 niederster Preis 8K
Erklärung. Dir Behauptungen d«S KalisyndtkateS, der Verein der ThomaSphosphatfabriken mache unsachliche und unwissenschaftliche Propaganda, entsprechen nicht den Tatsachen. Die Propaganda, welche für di» Entwickelung deS DüngerverbraucheS und für die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion von großem Segen war und auch in Zukunft noch sein wird, ist früher eine Zeitlang gemeinsam anSgeübt worden. Dann aber hat daS Syndikat e» vorgezogen, ein« besonder» und teilweise einseitig» Kalipropaganda zu machen, zweifellos um Absatz für die immer neu entstehenden Werke zu schaffen. Die Behauptung, daß der Verein gemeinschaftliche PropagandaeinrichtuLgen zu Unrecht für fich auSgenutzt hätte, erweist fich schon dadurch al» vollständig hinfällig, daß die Propagandaeinrichtungen deS HrretnS und feine Organisation schon Jahre lang vorher und zuerst bestanden hatten und später von dem Kalisyndikat »ach erlangter Kenntnis derselben in gleicher oder ähnlicher Weise zur Anwendung gekracht wurden. Gegen die einseitig« Kalireklame Stellung zu nehmen, war unsere Pflicht, und jeder Landwirt, der Wert darauf legt, dich objektiv» und sachliche Propaganda gemacht wird, wird unsere Stellungnahme billigen, ohne fich durch anonyme oder nicht-anonym« Angriffe beeinflussen zu lassen. — Im übrigen ist diese Erklärung die letzte, welche wir in der durch daS Kalisyndikat hervorgerufene» Preßsehde zur Zeit abgeben.
Verein der ThomaSphoSphatfabriken
Dt* v»hlsch««ck*»bfte» Aepfel. Bo« prakt. Ratgeber l« Obst« und Garteubau wurde kürzlich ekne Abstimmung veranstaltet über dk« Frage welche 5 Apselsorteu find die wohlschmeckendsten. 669 Apfrlrsier au» deu ver« fchiedeusteu Gegenden Deutschland» haben stch an dieser Abstimmung beteiligt nnd ist aus der großen Zahl vou Sorten, die genannt werden, der Gravensteiner als Sieger her- vorgegaugen. Wo erhielt 465 Stimmen. Al» zweitbester folgt Lex' OravgM'Rriurtte mit 368 Stimmen, daun Weißer Wtnter-Ealdill mit 305 Stimmen, Auanak-Reiurtte mit 896 Stimmen and Eauada-Rtisette mit 130 Stimmen; daun geht e» Vetter abwärts mit der Stimmevzahl. 16 Sorten wnrdeu «ur zweimal, 117 nur einmal genannt. Die Nummer de» Ratgeber», welche dte ausführlichen Ergebnisse der Sbsti»»ll«g enthält, können unsere Leser ans »erlangen kostenfrei erhalle» vom GeschästSamt de» praktischen Rat- grber» iu Frankfurt a. O.
Bri*ft«ste« »er Medattt»«.
M. N. Auf ihre Anfrage: Wie hängt «au die Fahnen au»? Reue folgende» zur Antwort:
Bei Standarte« kommt diese Frage nicht iu Betracht, da jene stch link» uud rechts drehe» und die Farben bald iu dieser bald iu jener Reihenfolge zeigen. Ander» ist e» bei deu Fahnen. Hier werden die Farben vou der Spitze au nach unten gezählt: schwarzrot, schwärzveißrot. Die Fahueutücher find also so rtuzsstreifev, daß Schwarz vorav»- geht uud au dt« Spitze kommt. E» ist demnach nufere Schloßbergfahve richtig angebracht.
MW« stk!>ik UM Mm I. My
aus de« täglich erscheinenden Gesellschafter mit de« Plaut) erftSbcherr und dem zweimal monatlich erscheinenden Gchrväbftch« Landwirt werden fortwährend von all« Postanstalteu und Postbott», von der Expedition und vou nufere« AMrägerbnre» entgegeugenommen.
Jüttert die hungernden Wöget!
Dr»ck und Back«, b« ». «. Zatsrr'sche» Buchdruckers («Ml
Z«ts«r) R»a»ld. —Für dir vtedaktio« vn antwortlich: K. Pa»».
Sn-etW m Smrdcilm.
Folgende Arbeiten zur Anlage einer Wafserleit»«, für die St,«,« GAmdriAga« sowie sfür die vahuvarthänser 15 uud 17 der RARdbahu t« Anschluß an dte Gäuwafferversorguugrgrupp« werden «ns Grund de» «ewerbeblatte» 1903 Nr. 8 «ud ' " "
«»geschrieben:
Grabarbeit 10450 ^
Betonier- Maurer- und Steiu-
haverarbeit 3992 Rohr- und Han-wasserleitungen
' samt Zubehör 11775 ^ RoservoireiurichtuugeusamtlEisen 1000 ^
.Mektrische Wafserstandsftrnmelde-
eiurichtung 1200
Zuft 28 481 ^
» zu» Bewerbung
zusammen an einen
Unternehmer
Al» Rohre für di« Haupt- and Zweigleitungen find auch Manne»« «aunrohre zulässig.
Kofteuvorauschlag Pläne uud Bedingungen können bei der unter- zeichneten Stelle während der Dienststunden eingeseheo »erden. Abschriften werden nicht algrgtbeu.
Angebote auf di« Arbeite«, iu Prozente» der LorauschlagSpreise ausgedrückt, find schriftlich, verschlossen und portofrei, mit entsprechender Aufschrift versehen, längsten» bi»
Montag, de« 18. Februar,
vormittags IO Uhr
hieher eiuzureicheu, p» welcher Zrtt die Eröffauug der Angebot« statt- findet, welcher dt« Bevrrder auwohneu können.
Bewerber, welche der Bantusprktion unbekannt find. Hab« ihre» Angebote» Fähigkeit»« und LermbgmSzeuguiffe neuesten Datum» beiza« füge«. Zuschlagsfrist 3 Wochen.
ckkalw, den 30. Januar 1907.
K. Eisnibahnbauinspektiou.
Gchäahr»««.
«ne
Pieliwagk
«tt 1250 Klg. Trat kraft hat zu verkauf«
Jakob Schaible.
Ghhemf*«.
Ein« Wurf schöne
Milchschweine
verkauft Sam»- ta>, K Aebr»«», »»ch«. L UH»
Müller Schill.