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sucht, mitunter waren auch nur wenige erschienen. Der letztere Umstand hat die Ursache, daß die festgesetzte Zeit des Besuchs oft nicht die geeignete war und auch nicht sein konnte. Wie man uns von mehreren Orten berichtet, ist man sich allgemein klar darüber, daß das Mandat in keine besseren Hände gelegt werden konnte. Am nächsten Montag wird Hr. Stadtschuitheiß Haffner im Waldhornsaale in Calw sprechen.

Nagold, 31. Dez. Die Halsbräune, die vor einigen Wochen im Rückgang begriffen schien, hat in letzter Zeit wieder mit erneuter Heftigkeit um sich gegriffen und fordert zahlreiche Opfer aus der Kinderwelt; gestern lagen 4 tote Kinder im Ort. Durch Beschluß der Schulbehörden sind des­wegen die Schulen, die jetzt wieder beginnen sollten, aufs neue geschlossen worden.

Stutt gart, 3t. Dez. Ihre Majestät die Königin ist am letzten Samstag vormittags 10 ?» wohlbehalten in Nizza angekommen. Ihre Majestät wurde von Seiner Majestät dem König und HöchstJhrem Neffen, dem Herzog Georg von Leuchtenberg. Kais. Hoh. im Bahnhof empfangen. Nach herzlichster Begrüßung der höchsten Herrschaften und nach Vorstellung der zum Empfang Ihrer Majestät im Bahnhof erschienenen offiziellen Persönlichkeiten, des deutschen Vizekonsuls von Voigts- Rhetz, des Kars. Russischen Konsuls Batourine, des Präsekten der Seealpen Henry, des Gouverneurs v. Coatpont, des Brigadegenerals Garnier und des Maire von Nizza Grafen Malaussena fuhren Ihre Majestäten mit dem Herzog von Leuchtenberg, von der zahlreich versammelten Bevölker­ung ehrfurchtsvoll gegrüßt, nach dem Hotel Splendid, wo Ihre Maje­stät von den im Gefolge des Königs befindlichen Herren empfangen wurde. Die Reise der Königin wurde mittelst eines von Finanzrat Hör­ner geleiteten Sonderzugs über den St. Gotthard, Aleffandria und Savona zurückgelegt und mar im allgemeinen vom Wetter begünstigt. Bei der Durchreise von Monaco, wo ein kurzer Halt gemacht wurde, fanden sich Ihre Durchlauchten Herzog Wilhelm und Fürst Karl von Urach zur Begrüßung auf dem Bahnhof ein und wurde Ihrer Majestät ein prachtvoller Blumenstrauß Namens des Fürsten von Monaco durch den Gouverneur Baron Fanncourt überreicht, wie auch in Nizza die hohe Frau mit den schönsten Blumenspenden, insbesondere von seiten des Herzogs von Leuchtenberg, der Stadt Nizza und der Mittelmeerbahngesellschaft erfreut wurde.

Aus dem Balinger Amt, 28. Dez. InMeßstetten wurde gestern nacht ein junger Mensch auf der Dorsstraße mit Messerstichen übel zuaerichtet, so daß der herbeigeholte Arzt für sein Leben befürchtet. Es sollen mehrere Burschen bei der Sache beteiligt, bis jetzt aber der Thäter noch nicht erweckt sein. L-tzten Montag gabs in Balingen eüse Auf­sehen erregende Jagd, ein Gefangener war aus dem Amtsgerichtsgefängnis entsprungen. Er hatte die ihm das Abendessen bringende Magd des Gerichts­dieners zu überlisten gewußt und konnte, trotzdem man ihm sofort nacheilte und die Landjäger aufgeboten wurden, nicht mehr eingeholt werden. Am Stephanstag wurde er jedoch durch den Polizeidiener eines Nachbarorts wiener etngeliefert. Am 2. Januar wäre der Ausreißer der Haft entlassen worden

Münsingen, 29. Dez. Am 27. ds. hatten wir einen seltenen Genuß: im Lokale des Gewerbevereins, dem schönen Saal im Gasthof zum Ochsen, wurden unter der Leitung de» Reallehrers Stübler von seinen Schülern und SchülerinnenSzenen aus Wilhelm Tell" vorgeführt und zwar in sehr hübschen Kostümen; die jungen Künstler hatten ihre Rollen gut eingeübt. In der gleichen Nacht brannte in Münzdorf ein Bauernhaus ab; alles, sogar das Vieh soll verbrannt sein. Die Erträgnisse aus den Buchelen in unserem Bezirk werden auf mindestens 60,000 geschätzt; es ist dies eine wahre Wohlthat für die vielen armen Leute infolge der so sehr geringen Ernte, besonders in Dinkel und auch den Kartoffeln.

Ravensburg, 1. Januar. Heute ist neben demOberschw. Anz.", der mit Jahresbeginn in den Besitz des Dr. Bernhard Kah übergegangen ist, ein neues Blatt, dieRavensburger Zeitung", erstmals erschienen. Als Verleger und Redakteur ist Robert Rentzsch unterzeichnet, welcher bisher denSchussenthaler Boten" in Weingarten herausgab. DieRavensburger Zeitung" erscheint wöchentlich 3mal und gedenkt sichs zur Aufgabe zu machen die politischen und lokalen Ereignisse ohne alle Polemik zu registrieren und alles das zu vermeiden, was das religiöse Gefühl irgend einer Konfession unangenehm berühren könnte."

Hamburg, 31. Dez. DerH. B.-H." zufolge machte der Präsident der Handelskammer in der heutigen Versammlung der Kaufmannschaft die Mitteilung, daß die neuen hiesigen Hafenanlagen wegen starker Zunahme de» Verkehrs sofort erweitert werden müßten. Mit der Erbauung zweier weiterer Schuppen für 16 Schiffe sei bereits begonnen und von der Packet- fahrtgesellschaft der Bau eines bedeckten Quais von 250 Meter beantragt, wofür der Reichsregierung der Dank des Handelsstandes gebühre.

Schaffhausen, 27. Dez. DieN. Z. Z." berichtet: In Begg­in g e n verursachten deutsche Arbeiter, die um des billigen und guten Weines willen in Massen über die Grenze gekommen, solch arge Raufhändel, daß die Gemeindsbehörde, die bis jetzt von der Regierung noch keinen Poli­zisten erhalten konnte, eine Bürgerwehr organisiert hat, welche auf Neujahr ähnliches verhindern soll.

Die Generalversammlung des lavdm. Kkzirksvereins in Neubulach.

(Fortsetzung.)

Herr Leytze begann seinen Vortrag über Viehzucht unter Hinweisung auf die ungünstigen Verhältnisse, unter denen in den letzten 2 Jahren die Viehzüchter zu leiden hatten: Mangel an Futter und Stroh, und sinkenve Viehpreise. Nur schönes Zuchtvieh fand noch Käufer, geringere Waare konnte gar nicht verkauft werden. Dies müsse notwendig zu dem Streben hinführen, auch in der Viehzucht besseres zu leisten. Das Erste, was zu berücksichtigen ist, sagte Hr. Leytze, ist die Auswahl der mütterlichen und väterlichen Zuchtthiere, da sich sowohl die guten, wie die schlechten Eigenschaften derselben vererben. Eine schöne undgute Kuh muß einen leichten Kopf, feine Hörner, dünne, weiche Haut, glatte, glänzende Haare, dünnen, nicht zu kurzen Schweif, starke Milchadern, schönes Euter, richtigen Milchspiegel und ebenen Rücken haben, auch darf sie nicht bugleer sein. Alle diese guten Eigenschaften der Mutier vererben sich auf das Junge, wenn dieselben nicht durch schlechte Eigenschaften des Vaterthieres, des Farren, ganz oder theilweise durchkreuzt werden. Dagegen vererbt ein Farren, dessen Mutter und Großmutter gute Milchkühe waren, diese Eigenschaft der Milch- ergiebigksit auch auf seine Nachkommen. Solche musterhafte Farren aufzu­stellen, ist unabweisbare Pflicht der Gemeinden, da von denselben der zukünf­tige Werth der Nachzucht abhängt.

Da auf einen Farren 80 weibliche Zuchtthiere kommen, also innerhalb 6 / 41 Vs Jahr 7080 Kälber von demselben abstammen, so berechnet sich, wenn man die Differenz zwischen einem ^jährigen Thiere von guter und einem solchen von schlechter Abkunft zu 1020 annimmt, der Werth- unterschied bei 70 Kälbern auf 700, resp. 1400 eine Summe, die sich natürlich verhältnismäßig steigert, je nachdem 2, 3, 4, 5 oder 6 Farren in einem Orte sind. Ein schöner Farren soll nicht zu schweren Kopf, leichte Hörner, schönen Hals und Triel, gut aufgesetzten Bug, vollkommen ebenen Rücken, niedern Schweifansatz und dünnen Schweif, kurze Hungergrube, gut gewölbte Rippen, dünne und weiche Haut, glatte, glänzende Haare, guten, aufrechten Stand und nicht zu schweren Knochenbau haben, und nicht bös­artig sein.

lang beobachtet und sie nicht mehr gesehen; aber es war ihm nicht im Traume ein­gefallen, daß er sie hier wiederfinden würde.

Sie hatte bei jener Begegnung in der belgischen Hauptstadt einen überaus tiefen Eindruck auf ihn gemacht, wie nie zuvor ein weibliches Wesen dies vermocht hatte. Sie war so ganz verschieden von Allen, denen er je begegnet war; ihre sanfte Heiterkeit, ihre unschuldsvolle und doch keineswegs kindische Naivetät und ihre einfache Offenheit, die ihm selbst in seiner kurzen Bekanntschaft mit ihr klar geworden, hatten sie in einem andern Lichte erscheinen lassen, als alle Frauen, die er bisher kennen gelernt hatte; und sie war Diejenige, welche Sir Ralph Lynwood geheiratet hatte und über die, ohne sie zu kennen, ein hartes Urteil zu fällen er nur zu schnell bereit gewesen war.

Es scheinen hier Umstände mitgewirkt zu haben, die ich nicht verstehen kann, aber ich möchte mein Leben zum Pfände einsetzen, daß sie von keinem unwürdigen Beweggrund geleitet wurde," sagte er sich, und er begab sich in den Salon zurück- Unverwandt ruhte sein Blick auf ihr. Jede Einzelheft ihrer Erscheinung prägte sich ihm tief ins Gedächtnis. Sie trug ein Kleid von ungemein zartem Blaßrosa und weiße Rosen an der Brust und in den Haaren. Sie bot ein unbeschreiblich schönes Bild und der Reiz desselben wurde noch erhöht durch die ruhige Anmut ihrer Bewegungen.

Wie gefällt Ihnen die Frau meines Onkels?" fragte da plötzlich Otto Lyn­wood, der, ohne daß er es bemerkt hatte, an ihn herangetreten war.

Ich finde sie sehr schön, was wohl Andere auch finden müssen," entgegnete er.

Otto zuckte die Achseln.

Nun ja, sie ist hübsch genug; aber ich für meinen Teil ziehe etwas mehr Farbe vor- Sie ist der Narcisse gar zu ähnlich, oder einer der weißen Rosen, die sie in ihrem Haare trägt. Finden Sie nicht, daß sie mit etwas Rot auf den Wangen hübscher wäre?"

Nein, nein; da könnte man eben so gut versuchen, die Lilie mit Rot ver­schönern zu wollen. Sie ist so schön, wie es eine Frau nur überhaupt sein kann."

Sie sind ja ganz begeistert," bemerkte Otto mit leichtem Lachen.Ich wußte nicht, daß Sie ein solcher Kenner weiblicher Reize sind!"

Ich habe nie vorgegeben, dies zu sein; aber ich habe Schönheitsanschauungen, denen Lady Lynwood entspricht."

Werden Sie lange in Kings-Dene bleiben?"

Ja, ich war mehrere Jahre von daheim fort, da habe ich es nicht so eilig, wieder ins Wette zu ziehen."

Das begreife ich. Nun, ich hoffe, wir werden Sie recht oft hier sehen, denn auch ich bleibe noch einige Zeit hier, und ich muß gestehen, daß es mir oft etwas langweilig wird. Das Landleben mag ganz angenehm sein, aber es ist gar so ein­förmig, wenn man die städtischen Vergnügungen gewöhnt ist. Spielen Sie gern Krocket?"

O, ja, sehr gern."

Das trifft sich gut, denn das bildet hier die Hauptunterhaltung. Sir Ralph hat einen prächtigen Platz dazu Herrichten lassen. Er hat überhaupt Mancherlei verändert."

Wirklich? Ich erinnere mich, daß die Anlagen schon früher sehr schön waren."

Sie sind jetzt noch viel schöner. Kommen Sie morgen herüber und ich führe Sie über die Besitzung und zeige Ihnen alle Verbesserungen."

Ich danke Ihnen, ich werde es vielem Vergnügen thun," entgegnete Lionel, über diese Freundlichkeit von Seiten Otto Lynwood's einigermaßen verwundert.

Sie hatten einander schon als Knaben gekannt; es konnte aber nicht gesagt werden, daß sie jemals Freunde waren, den sie waren in ihren Neigungen und Ge­schmacksrichtungen immer gar zu verschieden gewesen, um einen intimeren Umgang zu pflegen.

Jetzt aber schien Lynwood entschlossen, das zu ändern, denn er war plötzlich sehr warm und freundschaftlich gegen Lionel geworden, wenn er auch klug genug war, es nicht zu auffallend zu machen, so daß dieser keinerlei Argwohn schöpfen konnte.

Mittlerweile aber hatte sich in einem anderen Teile des Salons eine andere Scene abgespielt.

(Fortsetzung folgt.)

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