^ik
1,278
2S7
267
182
1,129
5 388 114
.162. 7, 908
I. 294
II. 81
28
7,291
296
44
182
', 79
126
28
64
14
142
, 102 302 3, 16
6
3. 26. >1, 86 7, 17
366
248
78
44
186
238
71
76
217
2
804
367 268
, 62
57
70
188
267
206
28
24
. 68
181 168 288 , 10 120 SV8
13«
8«. Jahrgang.
Erscheint lä-Uq «it Ausnahme der Vonn- und Festtage.
Preis vierteljährlich hier 1 «tt Träger, lohn 1 . 20 ««, im vezirtS' und 10 km-Verkehr 1.26 im übrigen Württemberg 186 MonatSabonnementS «ach Verhältnis.
In Gesellschafter
Amts- und LilM-M str dm Nbnmls-Kkjilk NW
uflage 248v.
igen-Oebühr
t. Zeile au» Schrift oder bet Imal. g 10 ^j. bei Mehrmaliger echend Rabatt.
Mit dem
Plauderstübche«
und
VchwLb. Landwirt.
Mevnfpvechev M«. ««.
A-vnspvechev Av. LS.
^ 1
Kagokd, Mittwoch dm 2. Januar
1907
«SVGSSSSSSSSS SSS M a w «
Jur gefl. Weachtung!
Als »r«ti»»-is«»e erhalten uusere A»»»«e»te« »tt dr« -sutigeo Llatte eine»
SWO-Wil-ßlilriiilek stk dis Jahr IS«?.
IM- Neu eintretende Abonnenten erhalten den Kalender gratis nachgeliefert.
Amtliches.
Dt- Ort-b-hör»--r
»erden vurer Hinweis auf deu obrramtiicheu Erlaß vom 10. dI. Mt«, Gesellschafter Nr. SSO, wiederholt aaf dir rechtzeitige Borleg« der Kutefternachwelsmrge« anfmerki-,'« gemacht. (§ 18 der Mta.-B rf. v. 7. DezSr. 1,03. Rrg.-Bl. G. S31 ff)
Nagold, dm 31. Dez. 1906. _K. Oberamt. Ritter.
Einziehung
»»» ASufzigpfeuuigftSSe» der ältere» GeprSg-for«-».
Na h Le« Beschluß des »uud-srais vo« 6. LN-ber 1904 soll«» di« s»»f,t,Pfe»«1gft1lch« älterer «epräg», f»r«e» RWMkhr siugezoge« wrrder.
DKS wird «tt der 8ussord;ruug zur öffentlichen Kenntnis gebracht, derartige FSaszigpfeuvigstückr dis L. April 1V07 dei den öffentliche» Kaffm aSzuiiefern bezw. rmzstarrsche».
DK sr« Oßsramt unterstellten öffentliche» Kaffes werden anUtskM, bk bei ihrrru vochLLdrueL Fünfzig- PsesniMckr der älteren GeprägLformen nicht wieder anSzu- gebrs, sosderu von Zeit zu Z it einer der ReichLbankau- Kalten zuznsühreu, welche mir dr« Umtausch dieser Stücke beanstragt stad oder bet «asgeluder S-legenhett hiezu au die K. Kamera!« oder die K. HrvptzsllSmtsL abzulteferu.
Bei Annahme solcher FünfzigpfeuuWvcke haben die Kaffesöramte» etwaige« Wünsche« «ach Umtausch gegen andere Münzen tunlichst zu eutsprrchin.
Nagold, deu 2. Ja». 1907
K. Oberamt. Ritter.
3« der ,SLdd. R^ichs-Korr." wird folgender Auslassung zu drrr Wahlen Rav« grgeder!:
Ei» Wort der M«h««g »or de» Wähle».
Die Wahle« zr?« Deutsche» Reichstag flehm nnS bevor «ad brwLgm einen gcoßra T.il der Brvölkeruag des Reichs. Einstwrilea mache.: stch aber dabei kidrr m^hr Partei»
tutkitffeu gelteud and die wahren Jnterrffen des Reichs treten nicht in de« Maße kr den Bordergruud, wie eS das nationale Gefühl gedirlm würde. Alle wahres Patrioten sollten stch einigen, n« die Gegner einer wahrhaft nationalen Pollt!! wirksam zu bekämpfen. ES gilt dabei mit Kraft nud Konsequenz a»s die Bevölkerung in Stadt und Land eiuzuLttkeu und fie über die große Ledentnug und Tragwitte der bevorstehende» Neuwahlen ansznUärev.
Bor alle» «nß in daS Gedächtnis der Wahlberechtigten die große Frage zurückgerusen werden, — wie ist das Deutsche Reich entstanden und wie hat stch dasselbe bis zu unsere» jetzigen Lagen entwickelt? Durch welche Kämpfe find wir bis 1870 gedrungen rmd welcher Mangel an Einigung hat «uS beherrscht, solange wir in eine« lockere« Bündnis unsere Grsamtiukresskn zu schütze« suchten? — Sowohl i» Inner« als nach »sßen waren wir in alle« Unternehmungen gehemmt und eS gab zunächst in Europa kein Deutschland, da- als nationale Macht stch knsdgab. Unsere Industrie hatte Kimu genögeudeu Export uud unsere Handelsschiffe fanden keine« Schütz auf deu weiten Meeres- gebieken Europas. Die Rückwirkvug ans di» Sroßtudustrie und auf da» Gewerbe überhaupt machte stch «ehr uvd »ehr geltend, denu »!r mußte» «nt« der anSwärtixen Ssnkarrevz ernstlich leiben.
So gingen wir den großen und entscheidenden Ereignissen des Jahre» 1870 entgegen, da nufer großer Kaiser Wilhelm, damals noch al« König von Preußen, die frao- zöfischr Kriegserklärung irr verarmter Weise beantwortete uud vke ganz« deutsche Nation zu den Waffen rief. In wenige« Lagen stand di« gesamte drvtsche HeereSmacht in Kriegsbereitschaft au der da«aligtu deutscher; Grenze. Bo« Steg ,n Sieg dränge, wir vor bis zur Hauptstadt Frankreichs uud erlangten dort den FriedeuSschluß. — Jo, Deutschland ist durch das teuere Blut tapferer Krieger zum Deutschen Reich geworden. Der 18. Januar 1871 war der feierliche Anfang einer politischen Entwicklung. die uatur- gemäß zur Weltmacht führen mußte. Die geeruigLru deutschen Fürsten erhöbe» König Wilhelm zum Deutsche» Kaiser und schufen ein wohlorganlstkrteS, starke- DevtschrS Reich.
Auf deu Bahnen der Saiftrproklamatlou von Versailles stad wir weiter gediehe» uud habe» nunmehr die Stellung einer Großmacht erlangt. Dieses MschtverhältniS muß aber na» auch weiter auSgrbildet werden, damit wir stark genug stad, uns gegen alle Angriffe mit Erfolg zu verteidigen und uusere« Welthandel überall zu wahren. Unsere Welt- stellusg ist ns« so günstig geworben, daß vir stark genug find, den Frieden in Gemeinschaft mit friedliebenden Rächten aufrecht zu erhalten. Wir müsse» aber noch stärker werden, um unseren Welthandel allenthalben zu beschützen und unsere Kolonien zu sichern nad ertragfähig zu gestalten. Hier heißt es konsequent sein uud das be(Mi-eve Werk vollenden; das ist zugleich eine politische Notwendigkeit gegenüber deu Mächten in gleicher Lage. Aber zunächst gilt es, die festeste nationale Sestauuug tu allen Lage» zu bekunde-», wo das Reich in seinen Jutereffe« bedroht ist. Kein Opfer ist da zu groß nad eS muß eine Ehrensache sein, diese Opfer «t Hingebung «od Treue zu gewähren. Die kleinliche Berech
nung der Kriegs stärk« ist in solch« Lag, eines deutschen
RanueS unwürdig. Ja, er muß selbst beritt se>n, riozu trete« und die Waffe zu ergreifen, wenn eS uot tot.
Uud nun müssen wir erleben, daß der Deutsche Reichstag die nötige Htl'e zur Sicherung der «etchStuteresktu v». weigert und damit sein uud des Reiches Ausehen vor der ganzen Welt pretSgibt. Diese Schädigung der Ehre unser« Vaterländer «nß wieder gut gemacht werden durch tiueewhel- Uge Kundgebung der gesamten Nation zu ärmsten der Machtstellung de, Dentscheu Reiche». Das kann «ur erreicht werden, wenn dk «eneu RrichStazSwahlcu auf de« festen Boden »etchStrrver Gestaaaug und wahren NatioualgesühlS erfolge«.
Unser Wahlrecht kraut keine LeschrSukasgru, eS beruht ans den Grn^sätzru nuferer RrichSverfaffLUg, die von der Voraussetzung arrSsrht, die Grundfesten deL Reiches durch freie, treue Wähler vor Erschütterungen zu schützen. Der Wähler «aß unabhängig von äußeren Einflüsse« dazu Mitwirken, daß des Reiche» wahre Interessen sergsältig gewahrt werden uud dir Stärkung der Macht gefördert werde. DK Parteiintrreffen müssen hier zurücktretrv. Sk find ganz ähnlich dea persönlichen Jateresseu eines Wähler« oder «r- wählten, der irgend ela besondere- Ziel erreichen will. Hier «nß — wie auch im übrigen Pflichtesleben — volle Selbstlosigkeit und ganze Hingabe au das Vaterland bewährt werden, dessen nationale» Wohlergehen in erster R.ihe steht. Wenn eS heiße» wird, „ans zur Wahl", so gilt eS einen treue», selbstlosen ehrlichen Maua zu wählen. - der ««abhängig von Paetetinterrsseu um für des Reiches Ehr«, Macht und Stärke wirken will nud die dazu nötigen Opfer zn bringen enischlossm ist. —
Für deu S.vürtt. ReichStagSwahlkreiS (Böblingen-
Lesuberg.BrrhiagkU-Ma»!bronr)sollLandwirtschaftLiusprkior
Dr. WaSer-Levnbcrz in Aussicht genommen feig.
Die von der Deutschen Partei etvgeleitete» Ler- baudkungen über ein allgemeine» Zusammengehen vo« Volk-Partei, Deutschen Parte', Konservativen und Bauer:;- bond ge-e» Zentrum und Sozialdemokratie stud als ge- sch eftert,n betrachten, da die BslkSpartei ei« Zusammen- gehen «it deu Koaservativeu ablehnte und auch dir Konservativen Verhandlungen «tt der voikSpartet von der Voraussetzung abhängig «achten, daß die BslkSpartei zu grundsätzliche« Vorgehen gegen di« Sozialdemokratie bereit sei. Die Deutsch« Partei will nun Verhandlungen mit der Volk-Partei und «tt de« Vauerukund uud deu Konservativen über einzelne Wahlkreise einleitev. I« dieser Abficht hat die Deutsche Partei an die Bolkkpartei sowie anch an die Konservative» und deu Bauernbund ein Schreibe« gerichtet, in welche« znm Schluß gesagt wird: Um eine nutzlose Zersplitterung nud gegenseitige Bekämpfung der nicht «ltramontauen und nicht sozialdemokratischen Wähler z» verhindern, soweit die» nach der nunmehrigen Sachlage noch »-glich ist. erklären wir uns gern zu Verhandlungen »it de» Volk-Partei (resp. mit der konservative« Partei und dem Bund der Landwirte) über gegenseitige Unterstützung in hierfür geeignet erscheinenden Wahlkreisen bereit.
Drei Irauenfchickjars.
Geschichtlicher Roman vsn
A. von der Elbe. (Schluß.)
(Nachdr. »«».)
Der Hof befand stch in bt. CiSlld. Der Kaiser kam au» de« BeratnngSsaal nud dmchschrM die lange Galerie. Rlbtzlich trat ans einer der Settentürrv, die in JosephinrnS Gesächrr führten, fie selbst eine schlanke, junge Frau in schwarze» Gewändern au der Hand haltend, hervor. Mit schüchterner Stimme sprach die Kaiserin, ihre» Gemahl ent- gegen gehend: „Sieh hier »eine Jngendsrevvdiv. Gabriele von St. Leger, fie möchte dir danken, daß du ihre» »er- loblea des MarqakS de Nitriere, Leben schontest." Bouaparte stand befremdet uvd sttrvrovzelvb da. ."Sire." begann Gabriele kühn, .Ihre großmütige Milde gegen Charles de Riviere, der das Leben verwirkte, hat »ich sehr glücklich gemacht. Ich muß Ew. Majestät »armen Dank anSsprechen. Allen ««tuen Anschauungen ^ ^ elne rückstchtSlose LeMmistiu gewesen, » ! "^?ue unu, daß eS ein Unrecht von den Prinzen
Aktor» und B rn, war, da- Leben ihrer Getreuen prriSzu- geben und ihre Gefahren nicht zu teilen. Ich Hahr deu Bourbonen Irene Dienste geleistet und könnte eb ferner tun, fchttrßm " letzt, «it Ev. Majestät Frieden p»
»rpsleou lächelte, »elustigt vo» dieser freimütige« Art,
zu reden, uud erwiderte: .Und Ihre Präliminarien, schöne Feindin?"
.Schloß Blaagy in der Normandie, «rin Hrimwesm, war eiu ZnflachtSort der Royalisten. Eire, lasten Sie eS der ZnflachtSort zweier glücklicher Mensche» sein! Gebru Sk mir deu MarqnlS in Gewahrsam, daun will ich Ihnen für seine uud «eine Loyalität hasten."
- .Sk meinen er sollte zehn Jahre Gefängnis ans Schloß Vlavgy akbüßen?" fragte der Kaiser «tt zweifelhafte« fast neckendem Ton. Die Forderung war so eigentümlich, dsS bestimmte, offene Wesen der stolzen Frau gefiel ihm so gut, daß stch die Laune in ihm regte, ihr zu willfahren. Man würde ihn bochpretsev. wenn er so versöhnlich handelte! PolipuccS Strafe var euch schon in Lerbaunuus ««gewandelt worben. Und wie kitzelte e» seiner Eitelkeit, diesen beiden sichenden Nugevpaarev, al» Spender von Glück oder Unglück, gegenüber zu stehen! Gabriele beantwortete seine Frage rasch.
.Der Marquis de Riviere wird Schloß »laugy nicht weiter als i« Umkreise von zwei Stunden verlassen, darauf will ich Ev. Majestät sein und «ein Ehrenwort »it Handschlag geben, fall» Ihre Suade diese» Gelöbnis ««nimmt."
Noch ein Augenblick bangvrlSponnung von brr einen, überlegende» Zandern von der anderen Sette, daun streckte Napoleon der Bittstellerin seine Rechte entgegen, die Gräfin St. Leger legte ihre kleine Hand mit feste« Druck hinein, und beide vereidigte das Gelübde des neuen Bündnisse».
Der Kaiser fühlte, daß er dieser Frau trauen könne, daß eine starke, der seinen verwandten Seele ihm au» de»
dunklen Augen entgegen leuchte. ES var doch herrlich, di« Macht zu besitzen, über eines solchen Menschen Glück zu entscheide»!
Josephlue aber schlang ausjauchzend in warmer Herzensfreude ihre Arme v« deu Hals des Gatten nud flüsterte: .Wie liebe ich dich, du guter, großmütiger Wanrl' Er wußte, daß sie ihm in diesemNugenblicke EughieuS Tod vergab.
Zwei Stunde» später stand Gabriele frendeverklärt der leidenden Eharlotte gegenüber, bk stch bleich nvd schwach vo» einem Ruhebette in der Freundin Gemach ausrlchtete. Frau vo» St. Leger trog des Kaiser» Verfügung kn der Hand, «ach welcher ihr morgen mittag der Gefangene, Marqai» Charles de Riviere zugesthrt nud übergeben wer- den sollte. Sie schilderte bewegt und fliegenden WrrteS ihre Zisammrnkauft «tt de« Herrscher nud ihr demselben abgelegtes Lreuegelübde.
.Damit ist nun jede volitische Partelcahme LuS mrserem Leben gestrichen", fügte fie ernst htvzu. .Ich werde dtese Tatsache deu Prinzen nach London melden und alle Beziehungen abbrrchev. vor der Hand habe« doch die Bourbonen in Frankreich nichts zu hoffen."
Charlotte erbebte, al» wenn ein Stur» st; schüttelte. Jede» Wort, das an ihre blutende Herzwande rührte, tat ihr weh. Sie bemühte stch, Gabriele zu beglückwünschen, allein nur mühevoll fielen ihr die Worte von den Lippe».
.Arme Geliebte!" rief die Glückliche und umfaßte innig ihre zarte Freundin, .du «nßt »tt uv» kommen, an unserer Freude tetluehPev. Schloß Blangy soll hinfort auch dein« Heimat sein."