648
Gages-Weuigkeiten.
Mürllembergiftke ^anätagskaaäiäataren.
Aalen: Oberamtmann Wittich in Rottenburg, Landes-P., vorerst ohne Gegenkand. Backnang: Stadtschultheiß Gock, D. P. Balingen: I. Keller, Malzfabrikant in Edingen, D. P. und Konrad Haußmann, Rechtsanwalt in Stuttgart, V -P. Besigheim: Rechtsanwalt Becher in Stuttgart, Linke, Oekonom Essig von Bietigheim, welche beide die deutsche Partei nicht unterstützen will; Stern, Schriftsteller in Stuttgart, Soz.-D. Biber a ch: Rechtsanwalt und Bankdirektor Probst in Stuttgart, L.-P. Blau« beuren: Breitinger, Schultheiß in Marklbronn (?) D. P. Brackenheim: Stadtschult. Liomin in Schwaigern, D. P., Kommerzienrat Kohlhammer in Stuttgart (?) V-P. Calw: Stadtschulth. Haffner, D. P. Cannstatt: Stadtschulth. Rast in Cannstatt, D. P. Crailsheim: Stadtschulth. Sachs in Crailsheim, D. P. Ehingen: Staatsminister v. Schmid. Ellwangen: Schutheiß Rathgeb in Dalkingen, L.-P. Die Kandidatur des Schultheiß Hauber von Stödtlen wurde zurückgezogen. Ellwangen Stadt: Landgerichtsrat Landauer in Ellwangen L.-P. Eßlingen: Schultheiß Mauz in Nellingen, D. P. Freuden st adt: Stadtschultheiß Hartranst in Freu- denstadt, D. P. Gaildorf: Oberregierungsrat Bockshammer in Stuttgart, D. P. Geislingen: Landgerichtsdireklor v. Hohl in Stuttgart, L..P Gerabronn: O.-Amtspfleger Egelhaaf, Friedr. Hausmann, RechtSanw. in Stuttgart, V,P; außerdem wurden O..AmtSpfleger Mägerle und Kupferschm. Augst von Gerabronn genannt. Der Kandidatur Egelhaaf will die D. P. keine andere entgegenstellen. Gmünd: Dr. Klaus, Rektor in Gmünd, L.-P. Göp - pingen: Gerichlsnotar Betz in Marbach, D. P., Apotheker Agster in Gmünd, Sozd. Hall: res. Schulth. und Gutsbesitzer Haigold in Thüngenthal, V.-P. Schwend, Schreinermerster in Hall, Sozd., Gutsbesitzer Feuchter (?). Hei« denheim: Gutsbesitzer Bantleon in Waldhausen, DP. Heilbronn Stadt: Härle, Gememderat in Heilbronn, V.-P. Heilbronn Land: Schultheiß Schott in Großgartach, D. P., Dr. Lipp, Redakteur in Heilbronn, V.-P. Die Kandidatur des Gemeinderats Wagner von Großgartach, D. P., wurde zurückgezogen und dann die des Schultheißen und Oekonomen Reichert in Frankenbach und die des Oberamtspflegers Bartenbach genannt. Herrenberg: Stengle, Kunkmüller von Herrenberg, D. P. Horb: Lehrer Nußbaumer in Stuttgart, L-P. Stadtschultheiß Erath tritt nicht als Kandidat auf. Kirchheim: Kaufmann und Gemeinderat Ehninger in Kirchheim, Künzelsau: Oekonomierat Spieß in Sailtheim, D. P., Dr. Huber, Sekietär der Hansels- und Gewerbekammer Stuttgart, V.-P. Laupheim: Stadtschultheiß Untersee in Gmünd, L.-P. Leonberg: Gutsbesitzer Wilh. Aldinger in Münchingen (?), Schultheiß Gasteyger in Renningen, D. P. Leutkirch: Pfarrer Eggmann in Bergatreute, L-P. Ludwigsburg Stadt: Oberbürgermeister Abel in Ludwigsburg, D. P. Ludwigsburg Land: Bankdirektor Schnaidt in Ludwigsburg, V.-P., Finanzrat Geyer in Stuttgart, D. P. Marbach: Gutspächtrr Stockmayer in Lichtenberg, V.-P (Kompromißkandidat), Rechtsanwalt Schickler in Stuttgart, V.-P. Maulbronn: Oekonom Combe in Büschleshof, V.-P., Direktor Schall aus Stuttgart, D. P. Mergentheim: Minister v. Mittnacht in Stuttgart. Münsingen: Gutsbes. Rath in Breithülen. Stadtschulth. Bosler in Münsingen (?), D P. Nagold: Regierungspräsident v. Luz in Reutlingen, L.-P. Neckarsulm: Holzhändler Lang in Neckarsulm, V.-P. Ege, Gutspächter auf Schwärzerhof, D.P. Neresheim: O.-Amtsbaumstr. Vogler in Neresheim, L.-P. Neuenbürg: Stadtschulth. Beutter in Herrenalb, L.-P. Nürtingen: Rucken,O-Reqierungsratin Stuttgart, D.P.und O.Aamtsbau- meister Koch in Nürtingen (?). Oberndorf: Oberbaurat Leibbrand in Stuttgart, L.-P Oehringen: Landwirtschaftsinspektor Leemann in Heilbronn, D., P. Ravensburg: Schullehrer Egger in Baienfurt, V.-P. Reutlingen Stadt: Rechtsanwalt Bauer in Reutlingen, D. P.
Reutlingen Land: Kaufmann Wendler in Gomaringen, D. P., Kunstgärtner Wilh. Rall, V.-P. Riedlingen: Oekonom Hartmann in Ried, lingen, V.-P., Schnitzler, Regierungsrat von Ellwangen, L.-P. Von anderer Seite wird die Kandidatur des Landgerichtsrats Gröber in Heilbronn genannt. Rottenburg: Privatier Holzherr in Rottenburg, V.-P., Regie- rungsrat Bellino in Reutlingen, D. P., RechtSanmalt Hofmeister in Tübingen (?), V.-P. Rottweil: Oekonom Saier in Altstadt-Rottweil, D. P. Saulgau: Oberamtsbaumeister Rapp in Saulgau, L-P.; als weitere Kandidaturen wurden genannt: Stadtschultheiß Deschler, D. P., Rechtsanwalt Dr. Grimm, Stadtpfarrer Göser, L. Schorndorf: Präsident der Generaldirekton der Staatseisenbahnen v. Hofacker, L.-P. Spai Hingen: Kontrolleur Bühler, Eisenbahnhauptkaffe-Buchhalter in Stuttgart, L.-P. Stuttgart Stadt: Gustav Stälin, Bttrgerausschußobmann, D. P. Da Tafel nicht mehr kandidiert, hat die Volkspartei Kommerzienrat Ehni in Stuttgart aufgestellt, Kloß, Schreiner in Stuttgart, Sozd. Stuttgart Amt: Professor Zipperlen in Hohenheim, D. P., Kloß. Sozd. Sulz a. N.: Oekonom Hopf auf Schnaithof, V.-P., Oekonomierat Schosser in Kilchberg, D. P. Tettnang: C. Bueble, Kaufmann von Tettnang, D. P., Lehrer Egger, V.-P. Tübingen Stadt: Oberstlieutenant a. D. v. Wolfs in Stuttgart, D. P., Rechtsanwalt Payer II. in Stuttgart, V.-P. Tübingen Land: Professor Dr. v. Weber in Tübingen, D. P. Tuttlingen: Posthalter Ehninger in Tuttlingen, V.-P, Kaufmann Teufel, so»., in Tuttlingen, D. P. Ulm Stadt: Rechtsanwalt Ebner in Ulm, L. Ulm Land: Stadtschultheiß Haug in Langenau, D. P. Urach: Gemeinderat Auer von Mezingen, D. P. Vaihingen: Gutsbesitzer Maurer in Hochdorf, V.-P. Waiblingen: Oekonom Weishaar in Strümpfelbach, L.-P., Oberamtspfleger Simon (?), L.-P. (frühere Abgeordnete). Waldsee: Stadtschultheiß Engel in Waldsee, Keilbach, Schultheiß in Schussenried, L.-P. Wangen: Schultheiß Dentler in Kchlegg, V.-P. Weinsberg: Schultheiß Meyder in Eschenau, D. P., Hege, Gutspächter auf Breitenauer Hof, D.P. Welzheim: Notar Distel in Stuttgart, L.-P. (Schw. Bote.)
Großbottwar, 19. Dez. Im vergangenen Frühjahr wurden einige Einbruchsversuche mit und ohne Erfolg bei hiesigen Kaufleuten ausgeführt. Es ist nun gelungen, einen der Strolche in der Person eines wegen anderer Vergehen bereits seit Monaten im Zuchthaus sitzenden Menschen zu überweisen. Derselbe wurde in der vergangenen Woche in SträslingSkleidung und geschlossen hieher transportiert, wo von Beamten des K Landgerichts der Thatbestand an Ort und Stelle ausgenommen wurde. Die Mitthäter, die der verhaftete Verbrecher aber nicht nennt, sollen ebenfalls wegen sonstigen Vergehen in Haft sitzen. _
Frankfurt a. M., 20. Dez. Heute vormittag wurde auf die Frau des Lohnkutschers Wolfs, welcher am sogenannten Diebsgrund, nächst der Schenk'schen Fabrik, wohnt, ein Raubanfall verübt. Die 62jährige Frau war allein zu Hause. Zur angegebenen Stunde traten zwei Handwerksburschen zu der Frau m die Küche und baten um ein Stück Brot. Als Frau Wolfs sich zum Küchenschrank wandte, um der Bitte zu entsprechen, ergriff einer der Stromer sie am Halse, würgte sie, bis sie besinnungslos war und warf sie zu Boden. Während dieser Zeit hatte der andere der beiden Gesellen ein in der Küche stehendes Beil ergriffen, war in die nebenan liegende Stube getreten und erbrach dort eine Tischschublade gewaltsam. Der letzter» entnahmen die Räuber ein braunes Säckchen, das rund 500 ^ enthielt. Nebenstehendes Geld ließen sie unberührt. Beim Hinausgehen versetzte einer der Räuber der sich erhebenden Frau nochmals einen Schlag auf den Kopf, so daß dieselbe abermals besinnungslos niederstürzte. Frau Wolfs, welche krank zu Bette liegt, erklärt, den einen der Mörder welcher Helle Beinkleider, gestreiftes Jaquet, rundes Hütchen und kleinen schwarzen Schnurrbart trug, wieder zu erkennen. Personen, welche mit den Einrichtungen des Wolff'schen Hauses bekannt sind, versichern, einer der Räuber müsse im Hause genau Bescheid wissen.
zu, nicht von ihr «blassen zu wollen. Er hatte die Güter, welche das Leben ihm bot, nie gering geachtet, aber jeder Widerspruch erhöhte ihm deren Wert zehnfach.
„Ich fürchte, daß meine Großmut nicht so weit gehen wird. Wenn ich von meiner Bewerbung abstände, würde ich mich für mein Leben lang unglücklich machen, denn ich liebe Sie Natalie, wie ich nie zuvor in meinem Leben liebte, und den ersten Abend als ich Sie sah, beschloß ich, daß Sie meine Gattin werden sollten. Sie sagen, daß Sie meiüe Neigung nicht erwiedern; — nun, ich bin bereit, darauf zu warten, denn ich weiß, daß ich Sie mit der Zeit besiegen und Ihr Herz erobern werde/'
„Niemals!" rief sie voll Energie aus. Wenn ich hundert Jahre leben sollte, werden meine Gefühle stets dieselben bleiben."
Er lächelte siegesbewußt.
„Ich will es dennoch wagen!"
„Aber ich will es nicht!" rief sie in entschlossenem Tone. „Di, Pflicht hat große Rechte an mich, aber sie kann kein so schweres Opfer verlangen. Ich will mir selbst und meiner treu bleiben!"
Ein harter Blick schoß aus seinen kalten, grauen Augen auf sie.
„Sie wollen nicht. Miß Egerton? Dann muß ich schärfere Maßregeln ergreifen; mit anderen Worten, ich werde sofort mein Besitzrecht an Kings-Dene geltend machen, denn abgesehen von den Hypothekar-Verschreibungen, die mir das Recht auf die Güter geben, habe ich ihrem Vater auch noch sehr bedeutende Summen gegen Wechsel vorgestreckt. Er ist in der That vollständig in meiner Gewalt und wird selbst dann noch mein Schuldner sein, wenn er die Besitzung aufgegeben haben wird. Und noch Eins müssen Sie bedenken," fügte er etwas leiser hinzu, „Sie halten nicht nur seine Wohlfahrt, sondern selbst sein Leben in Ihren Händen. Er leidet an einem unheilbaren Uebel, und eine Erschütterung, wie die, Kings-Dene für immer verlassen zu müssen, würde ihn unverzüglich tödten!"
„Das ist nicht wahr!" schrie das Mädchen in entsetztem Tone Ms.
„Es ist vollkommen wahr!" versetzte er kalt.
„Aber er weiß Nichts davon?"
„Nein, nur ich allein und die Aerzte wissen es, die ihn vor sechs Monaten untersuchten, als ich wünschte, daß er sich auf sein Leben versichern lassen sollte. Natürlich wurde er nach der Untersuchung von der Versicherungs-Anstalt nicht angenommen, denn die Aerzte sagten mir, daß jede heftige Erschütterung unvermeidlich seinen Tod zur Folge haben müßte!"
Natalie bedeckte ihr Gesicht mit beiden Händen und ein dumpfes Aechzen entrang sich ihrer Brust. Die Schatten mehrten sich; wohin sie auch schauen mochte- sah sie keinen Lichtschimmer, keinen Ausweg; die letzte Eröffnung aber schmetterte sie gradezu zu Boden. Keinen Augenblick zweifelte sie an der Wahrhaftigkeit derselben, Farquhar's Ton war vollkommen überzeugend, und sie erinnerte sich nun auch an viele kleine Symptome, die sie bemerkt hatte, die ihr aber bisher keinerlei Besorgnisse bezüglich der Gesundheit ihres Vaters eingeflößt hatten.
„Wenn Sie mich heiraten," hob er, der sie scharf beobachtete, mit Nachdruck wieder an, „so will ich Mr. Egerton nie mehr in seinem Besitzrecht von Kings-Dene stören; ja, noch mehr als das; ich will auch Ihrem Bruder helfen, so viel ich nur vermag, und — das Geld ist heut zu Tage ein allmächtiger Faktor," fuhr er fort, als er sah, daß seine Worte offenbar Eindruck auf sie machten. „Ich will Sie mit all dem Ueberfluß umgeben, den Reichtum nur verschaffen kann!"
„Still!" unterbrach sie ihn gebieterisch, während bitterer Hohn aus ihren Augen sprach und um ihre Lippen zuckte. „Ich verkaufe mich nicht für Geld, sondern einzig für das bedrohte Leben meines Vaters. Wie sehr sie auch meinen Käfig vergolden würden, wenn ich Ihre Gattin werden müßte, täuschen Sie sich nie damit, daß ein Heim, das ich mit Ihnen zu teilen gezwungen bin, mir je etwas Anderes als ein verhaßter Kerker sein könnte. Jetzt triumphieren Sie, aber auch die Stunde meines Triumphes wird kommen, wenn die Zukunft Sie lehrt, daß jedes Wort, welches ich jetzt zu Ihnen sprach, Ernst war, — der bittere Ernst einer endlosen Verzweiflung!"
(Fortsetzung folgt.)