Blatt ausgeschriebene SchntzmauuSposteu tu Tübingen stelle« da demselben 1000 NusaugSgrhalt mit Auftöcken auf 1200 ^ «eben Rebrubezüge» «ud freier Dienstkleidung in Aussicht stehen.

Wniblinge«, 24. Olt. Jsfolgs Einführung des ueueu Steuergesetzes und Uebernahme des hiestgrn Elektri­zitätswerkes tu städtische Berwaltuug wurde eine Rats­schreiberstelle mit de« Ausaugsgehalt von 2200 Mk. ge­schaffen. In der letzten Sitzung des GrmriuderatS wurde unter 34 Bewerbern der VemalirmgSkandidat Eitle in Kirchhelm gewählt.

r. Tntttingen, 25. Okt. Bon jaugeu ArSeltsru der Berliu-Anhalt'icheu MafchiueufaSrik, die zurzeit hier Sei« Gaswerk beschäftigt find, draugru etwa ein halbes Dutzrud Leute iuS hiesige Rathaus ei», belästigte» die PoUzeiorgane vud nahmen gegen sts eine drohende Haltung ein. Gestern mittag erfolgte eine Rtthe von Verhaftungen.

Heilbron«, 24. Okt. Von beteiligter Seite erfährt die Neüarztg., der Großherzog von Baden habe den Prinzen Alexander Hohenlohe zu einer persönlichen Aussprache bsrsfen.

r. Ul«, 25. Okt. Die gestern unter de« Vorsitz von Dekan Knapp hier abgehalteue DiSzessssynode sprach sich dahin ans, daß bei der Trrffiichkekt des bisherigen evaug. Gesangbuches ein Bedürfnis für ei» neneS Gesangbuch nicht grgebin sei und in der Gemeinde Wünsche in dieser Richtung nicht bestehen.

Deutsches Reich.

Mnnnhei«, 24. Okt. I« Vorort Neckarau wm- Lm 13 jrnge Arbeiter wegen Teilnahme au einem großen Exzeß verhaftet, der sich in der Nacht za« Montag abge­spielt Hst und wobei ein Schutzmann durch einen Bevolver- sHnß verwundet worden ist. Es wird Anklage wegen LandfriedensbrnHs und versuchten Totschlags erhoben worden.

München, 25. Okt. Gräfin Montiguoso und ihre Kinder. Die zwei ältesten Söhne des Königs von Sachsen trafen, wir augrkündigt, heute früh von Dresden hier ein, wurden a« Bahnhof vo« sächsischen Gr« fanden empfangen und begaben sich sofort nach dessen Woh­nung. Um 9 Uhr tzormMsgs fuhr hier die Gräfin Mou- rignoss vor, begleitet von ihrer Mutter der Großherzogiu von Toskana, ihcem TöchterchkuAuna Monika, ihrer Freundin Gräfin Fugger rmd der Erzieherin ihres Töchterchens. MS weitere Teilnehmer su der Zusammenkunft befanden sich in der Wshsung des Gesandten der Ksmmerherr des Königs von Sachsen, Generalleutnant von Cürgerrr, «ud der 'MMärgonverseur der beiden Prinzen, Major O'Lyru. Das Wiedersehen der Gräfin mit ihren 2 ältesten Kindern vollzog sich, wie ich von kompetenter Seite erfahre, ohne besondere Sensationen in herzlichster Weise. Die Gesell­schaft folgte sodann der Einladung des Gesandten zu« Früh­stück. Pünktlich um 11 Uhr verließ di« Gräfin mit den übrigen Damen die Wohnung des Gesandten wieder und fuhr in das Hotel Continental Zurück. Wenige Minuten darauf verließe» dis Seiden Prinzen wit ihrem Erzieher die GefsndLfchaft »ud fuhren Zum Bahnhof, wo sie n« V-12 Uhr nach Innsbruck Meisten. Die GroßhrrZogta von Toskana verließ um V»1 Uhr München und kehrte nach Lindau zurück. Gräfin Moutiznoso selbst wird bis morgen abend hier verweilen und daun nach Florenz zmückkehre». Me ich weiter erfahre, hat die Gräfin sich mit der Absicht des Königs von Sachse», dis Prinzessin Anna Monika au den sächsischen KöuWhof zn übernehmen, einverstanden er­klärt; die Auslieferung deS KKrdMoll ln nicht ferner Zelt, vielleicht schon Ende dieses JshreS erfolgen.

München, 25. Oktbr. Dte Witwe des bekannten Glockengießers Straffer wsrdr heute von eine« schweren Unglück hetmgesncht. Ihr Seiden Töchter Berta und Marie, 46 und 33 Jahre alt, wmden heute ln ihrer Wohnung tot, der Sshu Josef bewrrßtloS im Betts a»Munden. Nie Todesursache noch nicht anfgrklärt, doch Mut Vergiftung vorzuUegen.

Ei« Z»grzns««n»enftoß hat sich, wie de« Berl. L.-A. aus Mannheim gemeldet wird, vorgestern in Groß- Zachsku bet Mannheim in dem dortigen Bahnhof zuge- trageu. Der Frankfurt-Heidelberger Prrsoueuzng stieß auf de« Schluß eines über den Markierpsahl hiusuSstehende« GöterzugS aus, der von de« Persoueuzug überholt werden sollte. Infolge des Anpralles entgleisten 7 Wagen, die zu« Teil zertrümmert und über beide Hauptgelrife gewor­fen wurden. Verletzt wurde niemand. Der Verkehr wurde um Vormittag durch Umsteigeu aufrecht erhalten. Der Schaden au Material ist sehr erheblich.

Hall- a. d. G., 24. Okt. Heute nachmittag stürzte der Eaaleztg. zufolge in dem i« hiestgrn BolkSpark im Bau befindlichen Saale das Jnuengerüst infolge Utber- lastuug mit Mauersteinen ein, wodurch sieben Maurer sehrschwerverletzt wurden. Die Feuerwehr nah« die rfte Hilfeleistung vor. "

Zwanzig Lonne« glühende Eise»««ffe sind, wie de« L.-Nuz. aus Trier telegraphiert wird, infolge falscher Regulierung des hydraulischen RsheiseumtscherS aMde« Hayiuger Stahlwerk in die Gießhalle eiugedrnuge». Das glühende Metall hat alles i« Stahl- und Walzwerk zerstört. Der Betrieb rnht. Menschen sind glücklicherweise nicht verletzt worden.

Köpenick, 24. Okt. Me das Köp. Lagebl. meldet, will «au hier eine neue Spur des Kassenränbers ent­deckt haben. Ein hiesiger Gärtner teilt mit, daß er vor mehreren Jahren einen Gehilfen "beschäftigt habe, auf den das Signalement genau paßt und de« die Tat wohl MntranW ist. Es hat auch in der Nähe des einen Mund­winkels eine anscheinend von einer Verbrennung her- rührende Narbe, wie sie der Gastwirt Lauge, bei dem der Pseudohauptmanu ekWkrhrt war, au diese« gesehen haben will. Dieser Gehilfe namens OlzrwSki hat Köpenick vor drei Jahren verlassen, wurde aber km Gommer mehrfach in der Umgebung gesehen. Die Polizei sucht jetzt seinen Aufenthalt zu ermitteln.

Königsberg, 24. Okt. Heute mittag versuchte eine 61 Jahrs alte Frau de« i« hiestgrn Schloß wohnenden Prinzen Friedrich Wilhelm ein Anliegen vorzubringen. Sie gab sich bei de« Doppelposten vor dem Schloß als Prku- zrsstn von Oldenburg aus, worauf der Posten präsentierte, die Hauptwache trat ins Gewehr «ud das Spiel wurde gerührt. Der die Wache kommandierende Vizefeldwebel batte der angeblichen Prinzessin auf deren Wunsch einen Stuhl besorgt. ES sammelte sich eine große Menschenmenge au, durch welche die Polizei aufmerksam gemacht wrrrde. Die Dame wurde fistiert und später als eine geisteskranke Witwe aus Königsberg erkannt. Sie wurde «ach de« städtischen Kraukevhause gebracht. Der Prinz war i« Schloß nicht anwesend.

Gerichtssaal.

Konstanz, 24. Okt. Das Schwurgericht verurteilte den Maurer Autos Hof wegen Mordes zn« Lobe.

Landa« (Pfalz) 25. Okt. Das hiesige Schöffengericht verurteilte den Straßburger Kaufmann Horstmauu wegen unerlaubten UnisormtragenS und vieler Hochstapeleien unter de« falschen Namen eines Fähnrichs Wächter zu sechs Monaten Gefängnis.

Ausland.

Petersburg, 25. Okt. Ministerpräsident Stolypiu erließ au die Ortsbehördrn eine Zkrkularuote über die rück­ständigen Zahlungen der SemstvoaögMu auf Im­mobilien, welche Persönlichkeiten tu hohen »erwaltuugsstelle« gehören. Der Minister erklärt, Laß die Zahlungsrückstände daZ Ansehen der Regierung schädigen und befiehlt, daß die Außenstände sofort mit allen ZwaugSmaßregelu beizutretbeu seien. Begegne «au Widerstand, so haben die Behörde» den Ministerpräsidenten davon zu benachrichtigen, welcher alsdann seine Maßregeln treffen werde.

Ueber de« Untergnng deS rnsfifche» DnmpferS Wnrjngin", der, wie wir bereits meldeten, am 21. Okt.

auf eine Mine geriet, wird berichtet, daß der Kapitän das Schiff vorsichtigerweise etwa 4 Meilen nördlich der Torpedo- liuir führte. Trotzdem geriet der Dampfer beim mand­schurischen Kap mit feinem Heck aas eine Mine. Anderthalb Minuten nach der Explosion sank SuS Schiff. Bon den Passagieren deren Zahl 200 betrug, wurden 47, von den 23 Manu der Besatzung 13 durch Chinesen gerettet. Die Nsmrn der Umgeksmmeu stad noch nicht bekannt.

Vermischtes.

Die Patrioten. Ei» Leser der ,M. Nllg. Zig.* schreibt de« Matt: »Auf einer Gchwarzwald-Wauderuug ist mir jüngst felgendes wahre Geschichten begegnet. Ich wauderte ans dem Badischen ins Württembergtsche, vor­bei an den beiden Wüppeustöckeu au der Landstraße. Hinter mir lag ein grmrbereicheS Murgtalstädtcheu, vor mir dehnte sich ein reizendes Dorf mit einer stattlichen Kirche. Angeregt wohl durch die Form des SirchturmkrruzeS, fragte ich zwei etwa zehnjährige Jungen, die des Weges kamen, ob daS eine katholische Kirche wäre.NL', war sie Antwort.-»Seid ihr hier nicht katholisch s' - ,.' - «Also seid ihr evangelisch.« - »NS." - »Aber was seid ihr den« dann?"Wärttembergisch!"

Des Ginwinter« von «ose«, Semüstn, Wein- Leben rc. darf nach den Angaben, die Johannes Böttuer i« praktischen Ratgeber «acht, nicht im Okt. geschehen. Er schreist: »AIS Anfänger weiß «an niemals genau, wann san sich i« Garten eigentlich auf den Mvtrrfrost vorbe- reiten soll. Und aus übergroßer Seugstlichkeit und Furcht säugt dann mancher viel zu früh mit den Arbeiten an. Da wird Kohl sud Sellerie oft schon Mitte Oktober kn die Meten gebracht, die Rosen werden viedergelegt, wenn fir »och i« Wachst«« stehen, Standen werden mit Laub ge­deckt und anderes «ehr. Daun kommt mildes, feuchtes Wetter, und dis noch zarten, weichen Gewebe faulen und verderben kn der Erde, ehe es nur recht Winter wird. Kohl, Sellerie, Kosen, empfindliche Standen vnd zarte Zträucher, Weinrebe» erfrieren vor de« 20. November nicht, deshalb sollen sie auch möglichst bis zu diese« Tage draußen bleiben. DaS Wachstum hört allmählich anf, die Gewebe werden härter und fester, und die SiswlutrrungSzeit wird dadurch, daß «au die Arbeit hiuauSschiebt, wesentlich abge- kürzt und nur auf die kälteste Zeit des Jahres beschränkt. So die Ueberwinternug richtig! °/" der Pflanzen, die über Winter faulen vnd stocken, find zu früh und bei warmem Wetter eiugewiutert worden.' Unseren Leiern wird dir Nummer vo« GeschäftSamt des praktischen Rat- zrberS km Obst- und Gartenbau in Frankfurt a. O. kosten­los zngessnbt.

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Hiezu da» Plaudrrstübcheu Nr. 42

Witternns-vorherfnge. SamStag, den 27. Oktober Wolkig, vereinzelte Regeufälle, mäßig kühl. _

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Emil Zaiser( Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

verstand, den GrotzZiarfchaS Duroc fragte, was der Manu begehre, faßte sich dieser, überreichte de« Kaiser einen Brief feines Fürsten und fügte in frauzSstscher Sprache hinzu: »Rein Fürst läßt sich Euer Majestät zu Füßen legen und bittet, fein Land, das bereits vsn der fraszöstscheu Armee ruiniert ist und deshalb die starkes ^Durch- Märsche zu ertragen außerstande ist, zu erleichtern.' Der Kaiser erwiderte:Ich wünsche eine glückliche Reise und werde de« Fürsten auf seinen Brief antworten.' Um diese Zeit hatte sich die Deputation der Stadt Berlin ein- «efurrdm und war vom Großmarsch all Dürre noch dem Marmors««! gewiesen worden. Die Deputation beabsich­tigte, dem Kaiser hier die Schlüffe! der Stadt Berlin zn übergeben. Am 25, Oktober war nämlich der ftanzöstsche Marschall Davorrst mit seine« aauzeu Korps durch Berlin gezogen, um im virderSaruimschen Kreise zu biwakieren. Am Hallesche« Tor wurde der Marschall von einer Depu­tation der Stadt Berlin »uter Bortritt des Zwilgouvrr- ururs Fürsten Hatzfeld und des Polizeipräfid-men BSschirrg empfangen, und eS wurden ihm hier die Schlüssel der Stadt Übergaben. Der Marschall nah« sie aber nicht an, sondern eröffnrte der Deputation, daß sie die Schlüffe! der Stadt de« Kaiser in Potsdam zu überreichen hätte. Nach­dem nun der Sroßmarschall Duroc die Deputation bei« Kaiser angemrldet hatte, wurde sie iuS gelbe Zimmer der Wohnung de» Kaisers beschiede». Die Deputation bat den Kaiser um Milde und Schonung für Berlin, die Deputierte« der Kreise Teltow nud Niederbarvi», die fich der städtischen Deputation angeschloffru hatten, schilderten

hingegen, wie diese Kreise von den französischen Truppen k ei ihrem Durchmarsch durch dev südlichen Teil der Provinz bis Berlin nnd PolSda« durch Raub und Plünderung ge­litten hatten, und baten um Nachsicht, auch n« augemeffese Anordnungen zur Hemmung dieser großen Leiden für die Zukunft. Der Kaiser erwiderte, daß bei einer Armee, die ohne Magazine und, wie natürlich, uuaugemeldkt vorrSSe, da» jetzt ihm Angrzeigte nicht zn vermeiden gewesen sei. Er bedauere das Land, und wenn die Bewohner fich, wie :r hoffe, ruhig verhielten und die ordentliche BerpflMug regelmäßig leisteten, so würde» die geschilderten Bedrückungen rMiß anfhöreu. Er empfahl daher sämEcheu Deputierte», daß die königlichen und ständischen Verwaltungsbehörde« der Kurmark fich mit de» schon anwesenden und ferner noch .U bestellenden franzöfischeu Beamter? sogleich verständigen föchten, v« da» Marsch-Dud Verpflegung?wesen ficherzu- flelleu, fodsuu werde er die strengsten Anordnungen zur Abstellung der Mißbräuche erteilen, jetzt aber verfüge er Mch.daß alle Truvpmabtrilungeu ihre Requisitionen nur auf Nahrung und Futter für Menschen und Pferde sowie mf Beschaffung von TrauSporlmiitekn beschränken, auch einzeln« nicht bedrücken sollten. Nachdem er fich noch über den König Friedrich Wilhelm III. und die Königin Luise sehr bitter geävß-rt hatte, entließ er die Deputierten mit dem Bemerken, daß er am 87. Oktober nach Berlin kom­men werbe.

Nachdem die Deputation entlassen war, nah« Napoleon da» Frühstück ein. ließ seine Garden und deren reitende Artillerie im Potsdamer Lustgarten manövrieren, fetzte fich

sodann zu Pferde und ritt ln großer Begleitung nach der GarnksonSklrche, wo er fich den Sarg Friedrich» des Große» zeigen ließ und bei der Gruft sagte:Wenn mau auch tot ;st, so ist doch der Ruhm unsterblich." U« 5 Uhr speiste er zu Mittag und arbeitete dann w'eder bis spät in die Nacht mit mehreren Generalen und Beamten. Am Tage darerrf, dem 26. Oktober. besSSMtr es sich gleichfalls in seinen Zimmern, frühstückte und setzte flirre Abreise ans Potsdam anf 3 Uhr Nachmittag fest, vor seiner Abreise, vichirß er einer Deputation des Potsdamer Magistrat» daß dftsr Stadt möglichst grschor-t werden solle. AIS er Sri stimm Abzug durch dir Stadt ritt, wurde er vom Kauf- «an» Dshndsrf sngtsvrcchev, er »Achte die Stadt schonen. Der Obrrftallmeister Couloir crmt über fitzte die Litte, vo­rauf Napoleon de« Bittsteller Hoffuvng machte. Am Tor hielt der Bürger Fietz das Pferd Napoleons au und wieder­holte dieselbe Bitte. Der AY'f-r antwortete, Potsdam solle frei bleiben. Trotzdrm erfolgten keine Erleichterungen, die Mquartierungeu und die Lasten mehrten fich vielmehr von Tag zu Tag.

Ei« probnte- Mittel. A,:W:un ich nur ein Mittel wtßtr, daß «ein Ofen nicht «ehr raucht!' B.: Gib ihm eine von den Zigarren, die Du mir letzten Sonn­tag rwbotst, dann gewöhnt er fich gewiß das Rauchen ab!'