Ungebunden, im Walde herumliegend nach Anschlag
B». Zecher«^.
l«klchrt»t ts,ttch »it »«-«,-««der Gs«»' «»- geHtazk.
y»-w sivelrMMch Hk» I «tt LrS,rr- wh»L.MF,j«»r»i«r- mch 10
1.28 »«, i« ««»«» »iirtte«bn, i.rs:»« No«attabo»kr»r«lrr
*«,srb«.
Der
kskllschllstkr.
AM- M Wtze-M ftk kl SdklMs-DkD D«L
Jevnfpvechev Wv. LS.
Isevnspvechev Wr. 29.
««»«,- »4SO.
U»,kt,r»-»eb»hr f. d. ispalt. Leite »« >e»öh»l, Tchrtst »de» tzere» Na«« bei 1««' »i»rü«x», V-, »ei «rhrmalt-k» r»tspr«chttd Nadatt,
Mt de« Va«drrstübcht« «»d
«ch»Lb. »««dwirt.
251
Nagold, Ireitag den 26. Kktoöer
ISS«
j
-j
50
IQ
I o
l UD
UD
L
-2 rr x:
Z § es >—»
W s; T
S
-s
K
Amtliches.
A« die Heere« Ortsverfteher.
Erlaß betr. die Vorbereitungen für die neue allgemeine Landtagswahl.
U« die rechtzeitige Vollendung der Borbereitunge« für die neue Landtagswahl zu sichern, werden den Herren OrtS- »orstehsru folgende Aufträge, erteilt:
1) Zn jeder Gemeinde ist die Ort-w»hlk,««isfi»» für die Eutwersuug und Fortfßhrvug der Wählerliste alLbald ordnungsmäßig zu bestellen. Dieselbe besteht aus dem Ortsvorßeher alSBorstaud. dem Gemeinde» Pfleger und drei weilereu von dem vereinigtes Ge- «einderat und Bürgerausschuß a«8 Mer Ritte zu wählenden Mitgliedern. (Art. 1 des Wahlgesetzes in der Fassung vom 16. IM 1906, Reg.°Bl. Nr. 26, S. 185 ff.) Dabei ist zn brachten, daß nach Art. 2, Abs. 1 des Wahlgesetzes dir Ortsrvshlkommisstsnen bleibend find Md daher riss Nenwah! der von den versinkgteu bürgerliche« Kollegien bestellten Mitglieder um insoweit stattfindet, als die Gewählten Nicht «ehr Mitglieder dieser Kollegien find. ES ist aber eine Neuwahl auch für solche Mitglieder vsrzunehmen, welche feit der letzten ASgrsrdmtmwahl i« Dezember 1900 in Folge des Ablaufs ihrer Wahlperiode a«8 dem Gemrluderat obre Bürgerausschuß ausgetreten und daun später wieder gewählt worden find, da das betreffende KsNmisfionSmWied, weuu auch vielleicht um auf krrze AM, aus de« Kollegium suSzuscheidm hatte. Dabei unterliegt jedoch dessen Wiederwahl keim« Anstand.
2) Die Wählerliste» find durch Erhebung und Sammlung des zu ihrer Ergänzung und Richtigstellung ge- hörigen Materials gemäß Art. 3 des Wahlgesetzes gehörig vsrznbereite«, damit dieselben innerhalb der an das voraussichtlich in Bälde erscheinende Wahl» avSschreibs» sich anschließenden lOLLgigen Frist ohne Verzug fertiggestellt werden können.
A«-drücklich bemerkt wird, daß nach Art. 4, vrgk. mit Art. 5, des muen WahlgesetzeL fSmtliche Wahlberechtigte, welche kudrr Ge-meiLLe ihren Wohufitz oder ihren nickt bloß vsMerßehmden Nuftuthalt habe«, v»« AmtSwege« iu die Wählerliste auf- zsuehAM stad, weshalb bei Anfertigung der Wählerliste« besonders auch die S^nerabrkchnuntzSböchkr und EinzugsreMer zu verMiche» find.
Bri Abnahme de-WMS'-rchtigten iu dir Wählerlisten ist Art. 9 des BerfassrmgsgMtzeS vom 16. IM 1906 betr. Abänderung!» des IX. KavitelL der Berssffungsurknnde (Reg.-Bl. G. 165) § 49 des RrichSmilttäegssktzeS vsm 2. Rai 1874 (ReichSges.
Bl. S. 45) und Art. 4 des AnSführrmgSgesetzeS zur
Strafprozeßordunug vom 4. März 1879 (Reg.-Ll.
E. SO) zu beachte».
AuSgefchloffeu von dem Wahlrecht find hienach:
») Personen, welche unter BormundschafL stehe«, ent» müudtgt find oder wegen geistiger Gebrechen unter Pflegschaft flehen,
5) Personen, über deren vermögen das Konkursverfahren eröffnet ist, während der Dauer des Verfahrens,
e) Personen, welche — des Fall eines vorübergehenden Unglücks ausgenommen — eine Nrmennutei- tzützmrg aus öffentliche« Mitteln beziehen oder im letzten der Wahl voraugegaugenru Jahr bezogen vnd diese zur Zeit des endgültigen Abschlusses der Wählerliste nicht wieder erstattet haben.
Die Befreiung von der Entrichtung des Schnl- grldB und die umutgMiche Abgabe von Schulbücher» und ander» Lehrmitteln, sowie dis Bezahlung der Kosten der Fürsorgeerziehung sind nicht als ArMcrmuterstützmrg zn betrachten. (Att.3Nbs. 2 des AuSf.-Ges. z. Untttstützuvgßvotzvfihgesttz v. 17. April 1873, Reg.-«!. S. 109 und Art. 19 letzter Absatz de? Ges. betr. die Fürsorgeerziehung vom 29. Dez. 1899, Reg-Bl. S. 1284.)
ä) Personen, denen iufolgo rechtskräftiger Bernrteiluug der Bollgennß der staatsbürgerlichen Rechte entzogen ist, für die Zeit der Entziehung, soweit sie nicht in diese Rechts wieder eingesetzt find.
Für dir zu« aktive« Herr gehörigen Militär- Personen, mit Ausnahme der Mkliiärbramteu ruht das Wahlrecht.
Zur DiSvosttiou schellte Osfizkre, welche nicht in einem aktiven KommauLoverhLUniZ stehen, sowie dir Offiziere und Rarmschasten des Landjäger- ksrps find wahlberechtigt.
Hinsichtlich des ^forderlichen Alters der Wahl- berechtkgteu wird noch darauf aufmerksam gemacht, daß eS genügt, wevu e u Wähler am Wahltage selbst das 25. Lebensjahr zurücklegt.
Wer iu mehreren Gemeinden eisen Wohrrfltz oder nicht mr vorübergeheudeu Aufenihalt hat, ist iu die Wählerliste derjeuigen Gemeinde auszsuehmen, in welcher er zur Zeit der Feststellung der Liste sich aufhält.
Wahlberechtigt« so« MMSistand, welche sich bet der Fahne bestsden, wählen au de« Ort ihrer Garnison.
I« Füll der Brankaudrmg einer Wahlberechtig- svg kann der Bstrrffmbe die Entscheidung der OSera»tSwablkkM»tsstov verlangen, welche evb- gültig entscheidet.
3) «t» S. R»v. tz. I. ist durch Einsendung eiueS ProtokollanSzng» auzuzetgev, vast die OrtSwahl- k»m«isfi»«e» für die Eutwerfuug and Fortführung der Wählerlisten «r-S«zt find unter Angabe der Namen der einzelnen Mitglieder.
Die nötigen Formulare zur Wählerliste erhalten die OrtSwahlkommisstouru rechtzeitig zugestellt, ebenso wird denselben in den nächsten Tagen rin i« Verlag von W. Kühlhammer erschienener Abdruck des WSrtt. LaudtagSwahlgesetzeS nebst Bollzvgrverfigvug »nd den einschlägigen Bestimmungen des IX. Kapitels der BrrfaffirngSmknude zvgehm.
Li; OMbehö-dm nnd OrtSwahikommisfiouev werden düngend aufgesordert, sich mit dem neuen Wahlgesetz »ud der BvllzugSversüguug hiezu alsbald genau bekannt zu machen.
Der jitzhe Text des Wahlgesetzes ist i« Regierungsblatt von 1906 S. 185 ff. «ud die Vollzugs» Verfügung hiezu vom 10. Oktober 1906 t« Regierungsblatt von 1906 Nr. 81 S. 597 enthalten.
Dir MMuzu-g der AbstimmuLgSdistrikte bleibt dieselbe wie im Iah 1908 bei der damals stattge- bsbtm Reichstagswahl (zu vrgl. Gesellschafter von 1903, Nr. 99.)
Nagold, den 25. Oktober 1906. .
K. Oberamt. Ritter.
Are Nachfolgeschaft des ersten deutschen Neichskanzlers.
lieber den Kanzlern des Deutschen Reichs ichemL der Unstern zu schweben, daß sie der Reihe nach an Allerhöchste Stelle in Uaguade falle«. UrberauS schmerzlich hat der erste deutsche Kanzler etz empfunden, daß er so plötzlich seine Entlassung ans sämtlichen Äemteru nehmen mußte. Er, der sich wie kein anderer dis größten Verdienste um dar HshevzolleruhauS, um das deutsche Boik nvd daö Reich ervorbeu hatte, mußte eS auf sich nehmen, daß seine minderwertigen Feisde über ihn akS eine gefallene Größe triumphieren kormten. Gewiß Lat der Kaiser, der ihn estlirß, dabei und auch später alles getan, um die Verdienste dieses treuen StaatSdienerS zu lohnen «ud ihn selbst zu ehren. Für die Unbeteiligten liegt darin ein Ausgleich und eine Versöhnung. Aber der eiserne Kanzler wollte davon uichtS wissen. Sem Wirken für das Reich und für die Dynastie, der er diente, fand einen tragischen Abschluß.
Seine« nächsten Nachfolger, de« Grasen von Laprivi, erging es nicht besser. Er. der sich dazu berufen fühlte, de« größten «ud verdienteste« Deutschen in kleinlicher Weise Rrdelsttchr zu versetze«, der die erfolgreiche Wirtschaftspolitik eines Fürste« Bismarck als Unwissender tu ei« anderes
Schwarzwälder Sagen,
v.
Wie BsierSbr»«» fei«e -roste Merk««- stek««.
Die Normannen waren vor mehr als 1000 Jahren -esürchieti! Käste. Mit ihren kleinen, schnelles Schiffen drangen sie von der Nsrd- uud Ostsee her in den dentfKeu Flüssen aufwärts und untermhmrn kühn; Beutezüge ans das umliegende Land. Bsr ihres; Schwerte hatten die deutschen Kaiser gewaltigen Respekt. Er wird von einem erzählt, daß er den Frieden durch eine große Selosumme erkauft habe; ein anderer soll «ach einer verlorenen Schlacht als Flüchtling dmch des Schwarzwald gezogen sei». In Begleitung einiger Getreuen kam der Kaiser, dessen Name nicht genannt wird, au de« Ort wo der Forkach M dir Murg eiu«ündet, «ud wo jetzt die vielm t« Lal md an den Bergwänden zerstreut liegenden Häuser den Namen BairrSbroM führen. Dazumal staudru iu de« Talkessel «nr wenige Hütten, von denen eine al« Nach.'qaartier von den Flüchtigen ersehe« wurde. Die einfachen Lutte nahmen de« Kaiser und sein Gefolge recht frermdlich ans. Für de« Darft gab es Milch, nnd zn« Nachtessen wkrktur zarte Forellen und ein saftiger Hirschbraten. Ja de» aus Strotz- sack, Kiffen, Decke nud reiner Leinwand bestehenden Bett schlief der Kaiser so vortrefflich, daß er erst erwachte, alk die Tonus schon hoch am Himmel stand. Nach de« Frühstück, wobei sicht einmal der Honig fehlte, «achte der Hausherr, ei« kräftiger Holzmacher, dev Führer; Kinder und Wrwachsrue gaben noch eine Streck« da- Geleit». Mau wählte das wenig begangene Toubachta! »nd erreichte nach eine« tüchtigen Marsch bergaufwärts den einsame» Wildste.
Hier trafen sie wieder ein menschliches Wesen, eine»
alten Einsiedler, der vor seiner Klause eine» groben Klotz zerspalten wollte. Seine Arbeit wollte ihm aber nicht recht getingen. Der Alte war nicht tvrrskg erstaunt, als er die Männer i« Waffenklüd erblickte und die freundlichen Worte hörte: „Gib mir die Axt, ich will dir helfen!" Und schon schwang der Kaiser mit kräftiger -arid die Axt, und der Klotz sprang klaffend eutzwrt. „Wollte Bott," sagte er, „eS wäre «tr »ist schwerer, daS Normanuenvojk zu schlagen, denn diesru Klotz zu trennen." Als der Klausner noch kein Wort fand, fuhr der Kaiser fort: „Wenn dn vergelten willst, was ich tat, so magst du fleißig für mich veteu. Nim« als Andenken dar Wollkleid «vd die Deck« von deinem Kaiser." Bei diesen Wortes verklärte sich da? faltige Gesicht drS Kltev; aus de« zahnlosen Anode kamer- die Worte: „Dn der Kaiser? Habe Dar»!, daß iS dich in meinen alte« Tagen noch schonen darf. Gott gebe dir Kraft, das drvtsche Reich vor Verderben zu schützen! Ich bin zu schwach, mit euch z« ziehen; doch will ich für euch bete«." Der Kaiser drückte gerührt dir welke Hand und winkte de« Gefolge zu« Weitergehen.
Bald waren sie z« der Stelle gekommen, wo nun der „Ruhstein" die Svh»!nkgrbrdSrft!g-n anfuimmt. DaS weiche Moor dot einen angemhmru Lagerplatz. Die Roffe grasten am Raine, und der Führer leerte seinen wohlgefüllte« Schnappseck. Wie schmeckte der einfache EchmauS in dieser Einsamkeit! Und nengrstärkt gings vollends auf den Bergkam«, von dem «au westlich dar Rhelstal mit Straßbnrgerblickteu.östlich das obere Rnrggrbiet vor sich hatte.
„Deine Hilfe können wir jetzt entbehren," sprach der Kaiser zu de« Holzhauer, „denn nicht gar Veit scheint der nächste Ort von hierzu sein, «ud Straßburg kann ich daun schon erreichen. Ich hebe iu diesem Walde «ehr Treue und Anhänglichkeit gefunden, als draußen in «einem weite«
Reiche. Dies Wäldervslk bereitete mir große« Trost; dar«« soll das ganze Qaellgebirt der Marg, soweit r» von hier zu sehen ist, zur Markung deines Orts gehören. Keine andere Mark i« Reiche soll an Größe die von BaierSbronn erreichen."
Die Waldlrute ehrten das Andenken des Kaisers für alle Zetten. Auch nauuLru sie die Steige vom Rnhstet» auswärts Li: „Kaiskrsteige".
Bettlerzett«»-««. A«S Paris wird berichtet: Die ans der Höhe der Zeit stehenden Bettler iu der französischen Hauptstadt haben ein besonderes Fachorgau, daS ihre« „gr- schästltcheu" Interessen iu vorzüglicher Weise dient. Besonders iukrvkiitz ist der Jsseratentril, iu de« die Abonnenten „Plätze" suchen md aubietev. Da liest mau: „Besucht ein Blinder, der gut Flöte spielt." Lku auderer Irrtenffeut, der stch offenbar dom Geschäft zurückzieheu will, amorciert: „Ein sehr guter Platz in beliebte» Wivterkurort für eine» einarmigen Manu zu vergeben. Bauz Armlose bevorzugt. Referenzen verlangt und gekoteu. Bardepot erforderlich." Die «mouce enthält leider nicht die für daß Publikv« so interessanten Angaben über Höhe des erforderlichen Depots and des voranSfichtlicheu Profits, der bei diese» Geschäft zu machen ist. Wohl aber kan« man stch eine Vorstellung davon machen, wie glänzend stch „tüchltge" Bettler manchmal stehen, wenn man von eine» Bettler hört, der soeben in der alten Universitätsstadt Löwen gestorben ist, wo er als „armer Krüppel" vor der Ptterkkirche z« stehen pflegte. Bet der Durchsuchung seiner Wohnung fand «an, daß er ein Bankkonto von 160 000 «A besaß und über zwei reich auSgcstattete Garderoben verfügte, von denen die eine seine Bettlerkleidnug, die andere eine elegante moderne Ausstattung enthielt.